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NVH & Friction - Virtual Vehicle

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on der Zylinderzahl und durch Aufladung umgesetzt<br />

werden. Die Verringerung der Zylinderzahl<br />

und optimierte Brennverfahren in Kombination<br />

mit Aufladung verändert das <strong>NVH</strong> Verhalten<br />

entscheidend. Es bedarf neuer Methoden und<br />

Technologien um Downsizing-Konzepte, vor<br />

allem hinsichtlich des Schwingungskomforts<br />

und des Akustikverhaltens, zu verbessern. Einen<br />

wichtigen Aspekt im Zusammenhang mit<br />

Downsizing stellt die Akustik von Einlass- und<br />

Abgassystemen dar. Die präzise Vorhersage<br />

des Mündungsgeräusches von aufgeladenen<br />

Motoren, basierend auf verbesserten Simulationsmethoden<br />

für die einzelnen Komponenten<br />

wie Turbolader, Schalldämpfer, Abgasnachbehandlung<br />

ist eine Kernkompetenz am VIRTUAL<br />

VEHICLE im Bereich <strong>NVH</strong> & <strong>Friction</strong>.<br />

Alle relevanten Disziplinen sind dafür in Form<br />

von vernetzten Experten vorhanden.<br />

Reibungsreduktion bei Motoren und<br />

Getrieben<br />

Die durch den Gesetzgeber ständig verschärften<br />

Abgasvorschriften zwingen die OEMs zum<br />

Handeln und erfordern eine stetige Effizienzsteigerung<br />

ihrer Fahrzeuge.<br />

Bei einem modernen Verbrennungsmotor,<br />

gehen zirka 70% der Kraftstoffenergie durch<br />

Abwärme in Verbrennung und Reibung verloren.<br />

Nur zirka 30% der eingebrachten Kraftstoffenergie<br />

stehen als Nutzleistung an der<br />

Kurbelwelle zur Verfügung. Bis zu den Rädern<br />

reduzieren sich die Nutzleistung durch Getriebe,<br />

Radlager, etc. noch weiter. Zum Vortrieb<br />

bleiben von der gesamt eingebrachten Kraftstoffenergie<br />

nur zirka 20-25% übrig. Dieses<br />

Zahlenbeispiel lässt das vorhandene Potential<br />

zur Reibungsreduktion erkennen.<br />

Zur effektiven Reibungsreduktion im Antriebsstrang<br />

sind Simulationsmethoden erforderlich,<br />

die es ermöglichen bereits in der frühen<br />

Vorentwicklungsphase systemoptimierende<br />

Maßnahmen zu realisieren. Dazu werden am<br />

VIRTUAL VEHICLE effiziente und zuverlässige<br />

Berechnungsmethoden entwickelt, um die Anforderungen<br />

der Industrie zu erfüllen.<br />

Die verschiedenen validierten Methoden zur<br />

Reibungsberechnung in Kolbengruppe, Kurbeltriebsgleitlagern,<br />

Ventiltrieb, Steuertrieb und<br />

Getriebe resultieren aus mehreren abgeschlossenen<br />

industrienahen Forschungsprojekten<br />

und strategischen Projekten.<br />

Der am VIRTUAL VEHICLE entwickelte Motor-<br />

reibleistungsprüfstand ergänzt und erweitert<br />

das Forschungs- und Entwicklungspotential im<br />

Bereich Tribologie. Der Prüfstand bietet durch<br />

Messungs-Rechnungs-Vergleich die Möglichkeit,<br />

neu entwickelte Berechnungsmethoden<br />

zu validieren, Materialpaarungen und Beschichtungen<br />

zu studieren und Gesamtsysteminteraktionen<br />

zu verstehen. Das umfassende<br />

Verständnis der tribologischen Mechanismen<br />

bildet die Basis für weitere Forschungsaktivitäten<br />

zur Reduktion von Reibleistung in Verbrennungsmotoren.<br />

<strong>Vehicle</strong> Noise Reduction:<br />

<strong>NVH</strong> Simulation und Messung des<br />

Antriebsstranges<br />

Konventionelle Antriebskonzepte haben weiterhin<br />

ein großes Weiterentwicklungspotential zur<br />

Erfüllung der hohen Anforderungen hinsichtlich<br />

Kraftstoffverbrauch und Emissionen. Virtuelle<br />

Entwicklungsmethoden leisten dabei einen<br />

wichtigen Beitrag, um zukünftige Produktanforderungen<br />

schneller und bei niedrigeren Kosten<br />

darzustellen. Dazu muss der Antriebsstrang<br />

jedoch verstärkt in frühen Entwicklungsphasen<br />

unter Berücksichtigung der Anforderungen des<br />

Gesamtfahrzeuges betrachtet werden.<br />

Die aktuell rasch fortschreitenden Entwicklungen<br />

im Bereich der Elektrifizierung des<br />

Antriebsstranges bedeuten zusätzliche Herausforderungen<br />

aufgrund der zunehmenden<br />

Komplexität, größeren Variantenvielfalt, der<br />

Forderung nach mehr Interdisziplinarität und<br />

der Verbesserung der Durchgängigkeit im Entwicklungsprozess.<br />

Das VIRTUAL VEHICLE<br />

unterstützt dabei OEMs und Zulieferer mit anwendungsorientierter<br />

und industrienaher Forschung<br />

im Bereich <strong>NVH</strong> und Reibung.<br />

Testing & Measurement:<br />

Prüfstände zur Unterstützung der<br />

Fahrzeugentwicklung<br />

Das VIRTUAL VEHICLE betreibt mehrere Akustikprüfstande,<br />

die ab Seite 17 genauer beschrieben<br />

werden:<br />

Der Motorprüfstand ist ein akustischer Vollraum<br />

zur Messung von Vibrationen, Schallabstrahlung<br />

und Emissionen von Verbrennungsmotoren<br />

im Betrieb.<br />

Der Antriebsstrangprüfstand ist ein akustischer<br />

Halbraum, in dem Vibrationen sowie die Schallabstrahlung<br />

von Antriebssträngen gemessen<br />

werden können.<br />

Am Modalanalyseprüfstand können die Eigenfrequenzen<br />

und Eigenformen von komplexen<br />

Strukturen (z.B. der Karosserie) gemessen und<br />

der Simulation für z.B. „model updates“ zur Verfügung<br />

gestellt werden.<br />

Am Reibleistungsprüfstand kann die Motorreibung<br />

sowie Beiträge von Komponenten (Kolben,<br />

Gleitlager, etc.) zur Gesamtreibung bestimmt<br />

werden.<br />

Der Soundbrick ist ein fahrzeugähnlicher Hallraum,<br />

in dem Materialeigenschaften wie Schalldämmmaße<br />

und Absorptionsgrade gemessen<br />

werden können.<br />

Im Bereich Akustik und Vibrationen spiegeln<br />

sich wesentliche Herausforderungen der Fahrzeug-<br />

und Bahnindustrie wider, insbesondere<br />

dann, wenn Akustik und Effizienz gleichzeitig<br />

optimiert werden sollen. Diese Herausforderungen<br />

beinhalten das Spannungsfeld zwischen<br />

Leichtbau, akustisch günstigen Konstruktionsweisen,<br />

zusätzlich im HEV auftretenden Schall-<br />

und Vibrationsquellen, vermehrte Anregung,<br />

welche durch das Downsizing ausgelöst werden,<br />

und der Notwendigkeit, das Fahrgeräusch<br />

und Emissionen bereits in der Konzeptphase<br />

vorhersagen und reduzieren zu können.<br />

Diese Ausgabe des VVM stellt Forschungsaktivitäten<br />

der Area <strong>NVH</strong> & <strong>Friction</strong> dar und zeigt,<br />

wie dort auf Basis der vorhandenen Erfahrungen<br />

aus der Automobil- und Eisenbahntechnik<br />

neue Wege in der Simulation und der experimentellen<br />

Untersuchung verfolgt werden. ■<br />

Zu den Autoren<br />

Dr. Anton Fuchs leitet die<br />

Area C „<strong>NVH</strong> & <strong>Friction</strong>“<br />

des VIRTAUL VEHICLE.<br />

Prof. i.R. Hans-Herwig<br />

Priebsch (TU Graz) ist<br />

wissenschaftlicher Berater<br />

des VIRTUAL VEHICLE<br />

im Bereich <strong>NVH</strong> & <strong>Friction</strong>.<br />

magazine Nr. 13, I-2013<br />

Franz Reich ist<br />

technischer Berater des<br />

VIRTUAL VEHICLE im<br />

Bereich <strong>NVH</strong> & <strong>Friction</strong>.<br />

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