NVH & Friction - Virtual Vehicle
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<strong>NVH</strong> steht vor neuen<br />
Herausforderungen<br />
Um in den Bereichen Noise, Vibration and Harshness (<strong>NVH</strong>) weltweit führende Produkte mit gutem<br />
Geräusch- und Schwingungsverhalten zu produzieren, werden effiziente und effektive Modell-, Analyse- und<br />
Designmethoden benötigt. Bereits vor zehn Jahren schlossen sich die KU Leuven und das VIRTUAL VEHICLE<br />
zusammen, um solche Methoden zu entwickeln. Kürzlich wurde ihre Zusammenarbeit durch die neuen EU-<br />
Projekte GRESIMO und eLiQuiD verstärkt.<br />
<strong>NVH</strong> Treibende Kraft im modernen<br />
Fahrzeugdesign<br />
Die letzten Veröffentlichungen der World Health<br />
Organization (WHO) und des Joint Research<br />
Centre of the European Commission zeigen,<br />
dass in den EU Mitgliedsstaaten und anderen<br />
westlich europäischen Ländern, durch Verkehrslärm<br />
jährlich mehr als 1 Million gesunde<br />
Lebensjahre verloren gehen [1]. Der WHO-<br />
Bericht fasst Beweismittel zusammen, die den<br />
Zusammenhang zwischen Lärm und Gesundheitsstörungen<br />
aufzeigen, wie zum Beispiel<br />
Herz-Gefäßerkrankungen, Wahrnehmungsstörungen,<br />
Schlafstörungen, Tinnitus und auch<br />
Belästigung. Die europäische Kommission hat<br />
ihre Bedenken in einem jüngst erschienen Bericht<br />
[2] an das Europäische Parlament geäußert.<br />
Seither wurden und werden nachhaltige<br />
Maßnahmen gesetzt, die bewirken, dass die<br />
EU-Gesetzesregelung auf diesem Gebiet zunehmend<br />
strenger wird.<br />
Abb. 1: <strong>NVH</strong> ist sowohl aus rechtlicher als auch aus<br />
kommerzieller Sicht ein wichtiges Designkriterium.<br />
Zwei Entwicklungsziele und große Herausforderungen<br />
für die Fahrzeugindustrie sind es<br />
sowohl geringe CO 2 -Emissionen als auch leise<br />
Zukunftsfahrzeuge zu garantieren. Dies stellt<br />
eine wesentliche Motivation für die Forschung<br />
an der KU Leuven und am VIRTUAL VEHICLE<br />
dar. Die beiden Ziele: geringe Emissionen und<br />
geringe Lärmbelästigung bewirken aber oft einen<br />
Zielkonflikt: Die Konstruktion eines Fahrzeuges<br />
in Leichtbauweise bedingt aufgrund der<br />
Physik, dass dieses Fahrzeug stärker vibriert<br />
und lauter ist. Beide Ziele gleichzeitig zu verfolgen<br />
ist eine große Herausforderung.<br />
CAE Werkzeuge: Unerlässlich<br />
für <strong>NVH</strong>-Techniker<br />
Numerische Vorhersagetechniken erlauben die<br />
Evaluierung funktioneller Leistungsmerkmale<br />
wie mechanische Festigkeit und Steifigkeit,<br />
Geräusch- und Vibrationspegel, Lebensdauer,<br />
etc., in fast jeder Phase des Entwicklungspro-<br />
Abb 2.: Neue Antriebssysteme für reduzierte CO2 Emissionen verursachen verändertes<br />
<strong>NVH</strong> Verhalten, welche innovative Methoden und neue Tools erfordern.<br />
zesses. Sowohl in der frühen Entwicklungsphase,<br />
in der nach der Optimierung der Konzeptperformance<br />
gesucht wird, als auch in der<br />
Verifizierungsphase, in der die funktionelle<br />
Optimierung des Fahrzeugs stattfindet, sind<br />
computerunterstützte Entwicklungsmethoden<br />
unerlässlich für die Entwicklung von Qualitätsprodukten<br />
bei kürzer werdenden Produktzyklen<br />
geworden. Seit numerische Methoden die Abhängigkeit<br />
von teuren und zeitaufwendigen<br />
physikalischen Prototypentests reduzieren, unterstützten<br />
sie eine kostengünstigere beschleunigte<br />
Produkteinführung.<br />
Eine Notwendigkeit für Analysewerkzeuge<br />
- Volle Freuqenzanalyse<br />
Idealerweise wären die computerunterstützten<br />
Entwicklungsmethoden der Fahrzeugakustik<br />
und des Fahrzeugkomforts auf den gesamten<br />
interessierenden Frequenzbereich, in diesem<br />
Fall der gesamte Hörbereich, anwendbar. In der<br />
Praxis jedoch sind die spezifischen Methoden<br />
nur in einem begrenzten Frequenzbereich gültig<br />
anwendbar. In den aktuellen Europäischen<br />
Forschungsprojekten SIM-VIA2, MID-MOD<br />
und MID-FREQUENCY, haben die KU Leuven<br />
und das VIRTUAL VEHICLE ihre Kräfte<br />
gebündelt, um gemeinsam mit europäischen<br />
Stakeholdern die Entwicklung von neuen Simulationsansätzen<br />
für den gesamten relevanten<br />
Frequenzbereich voranzutreiben. Die eingesetzten<br />
Technologien reichen von stabilisierten<br />
Finite-Elementtechnologien und den schnellen<br />
Multipol-Randwertverfahren bis hin zu speziellen<br />
wellenbasierten Methoden mit verbessertem<br />
Konvergenzverhalten. Diese Methoden,<br />
und viele weitere, wurden entwickelt und an den<br />
komplexen Problemen der Industrie validiert.<br />
Neue Herausforderungen in<br />
Fahrzeug-<strong>NVH</strong>-Analysen<br />
Aktuelle Entwicklungen in der Fahrzeugindustrie<br />
in Richtung elektrifizierter und leichterer<br />
Fahrzeuge stellt <strong>NVH</strong> Verantwortliche vor neue<br />
magazine Nr. 13, I-2013<br />
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