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Roger Garaudy Die Gründungsmythen der israelischen ... - VHO.org

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GARAUDY : <strong>Die</strong> <strong>Gründungsmythen</strong> <strong>der</strong> <strong>israelischen</strong> Politik<br />

<strong>Die</strong>se Kollaboration schon kam einer Sabotage des internationalen antifaschistischen Kampfes<br />

gleich. Sie ordnete die gesamte zionistische Politik dem einen Ziel unter: einen jüdischen Staat in<br />

Palästina aufzubauen. Sie wurde während des Krieges fortgeführt, selbst in <strong>der</strong> Zeit, als die Hitler’sche<br />

Verfolgung <strong>der</strong> europäischen Juden am schrecklichsten war.<br />

Zur Zeit <strong>der</strong> Deportation <strong>der</strong> ungarischen Juden verhandelte Rudolf Kastner mit Eichmann auf<br />

<strong>der</strong> Basis, daß, wenn Eichmann die Ausreise von 1684, „nützlichen“ Juden (Kapitalisten, Technikern,<br />

Militärs usw.) nach Palästina für den Aufbau des künftigen Staates Israel erlaube, er Eichmann<br />

verspräche, die 460 000 ungarischen Juden im Glauben zu lassen, daß es sich nicht um eine<br />

Deportation nach Auschwitz, son<strong>der</strong>n um einen einfachen Transfer handele.<br />

Richter Halevi erinnerte beim Eichmann-Prozeß daran, daß Kastner interveniert hat, um einen<br />

seiner Nazi-Gesprächspartner, einen <strong>der</strong> Befehlsnehmer Himmlers, Standartenführer Kurt Becher, zu<br />

retten. Kastners Aussage vor dem Nürnberger Tribunal ließ Becher <strong>der</strong> Strafe entkommen.<br />

Der Richter ließ keinen Zweifel: „Es gab in Kastners Zeugenaussage we<strong>der</strong> Wahrheit noch<br />

bestes Wissen und Gewissen. (...) Kastner ist in seiner Aussage vor Gericht bewußt meineidig geworden,<br />

als er leugnete, zugunsten Bechers interveniert zu haben. Unter an<strong>der</strong>em hat er folgende wichtige<br />

Tatsache verdeckt: Seine Schritte zugunsten Bechers sind im Namen <strong>der</strong> Jewish Agency und des<br />

Jüdischen Weltkongresses getan worden. (...) Es ist klar, daß die Empfehlung Kastners nicht nur in<br />

seinem Namen erfolgte, son<strong>der</strong>n auch im Namen <strong>der</strong> Jewish Agency und des Jüdischen<br />

Weltkongresses. (...) Und deshalb wurde Becher von den Alliierten freigesprochen.“<br />

Nach dem Urteilsspruch war die israelische Öffentlichkeit erschüttert. Dr. Mosche Keren<br />

schrieb am 14. Juli 1955 in <strong>der</strong> Zeitung Haarez: „Kastner muß wegen Kollaboration mit den Nazis<br />

angeklagt werden.“ Doch die Abendzeitung Jediot Aharonoth erklärte am 23. Juni 1955, warum dies<br />

nicht gehe: „Falls Kastner vor ein Gericht kommt, riskiert die, ganze Regierung, in <strong>der</strong> Folge dessen,<br />

was dann ans Licht kommt, den völligen Zusammenbruch vor <strong>der</strong> Nation.“<br />

Was ans Licht kommen konnte, war, daß Kastner nicht allein, son<strong>der</strong>n in Übereinstimmung<br />

mit den an<strong>der</strong>en zionistischen Führern, die zur Zeit des Prozesses in <strong>der</strong> Regierung saßen, gehandelt<br />

hatte. <strong>Die</strong> einzige Möglichkeit, Kastner zum Schweigen zu bringen und den Skandal zu verhin<strong>der</strong>n,<br />

war, Kastner aus dem Wege zu räumen. Und so wurde er dann auch passend auf den Stufen des<br />

Justizpalastes ermordet, und die israelische Regierung legte vor dem Obersten Gericht Berufung ein,<br />

um ihn zu rehabilitieren. Womit sie Erfolg haben sollte.<br />

<strong>Die</strong> Kollaborationspolitik erreichte 1941 ihren Höhepunkt, als die von Abraham Stern und<br />

nach dessen Tod von einem Triumvirat mit Itzak Schamir geführte extremistische, zionistische<br />

Gruppe „Lehi“ (Kämpfer für die Befreiung Israels) ein vom moralischen Standpunkt unverzeihliches<br />

Verbrechen beging: Sie feierte das Bündnis mit Hitler und Nazi-Deutschland gegen Großbritannien. 1<br />

Der bekannte sozialistische Gewerkschafter Elieser Halevi, Angehöriger des Kibbutz’ „Gueva“,<br />

enthüllte in <strong>der</strong> Tel Aviver Wochenzeitung Hotam vom 19. August 1983 ein von Itzak Schamir (<strong>der</strong><br />

sich damals Jezernitzky nannte) und Abraham Stern unterzeichnetes Dokument, das <strong>der</strong> deutschen<br />

Botschaft in Ankara in <strong>der</strong> Zeit übergeben worden war, als <strong>der</strong> Krieg in Europa sich intensivierte und<br />

Feldmarschall Rommel bereits auf ägyptischen Boden v<strong>org</strong>estoßen war. Darin heißt es<br />

bemerkenswerterweise: „Was Ihre Vorstellungen anbelangt, so stimmen wir mit Ihnen überein. Warum<br />

also nicht zusammenarbeiten?“ Haarez zitiert in Ihrer Ausgabe vom 31. Januar 1983 einen mit dem<br />

Vermerk „geheim“ versehenen Brief, <strong>der</strong> im Januar 1941 von Hitlers Botschafter in Ankara, Franz<br />

von Papen, an seine V<strong>org</strong>esetzten gerichtet war, in dem er von den Kontakten zu den Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />

Gruppe Stern spricht. Daran angefügt ist eine Denkschrift eines deutschen Geheimagenten in<br />

Damaskus, Werner Otto von Hentig, über die Verhandlungen mit den Gesandten Sterns und Schamirs,<br />

in dem es insbeson<strong>der</strong>e heißt, daß „die Zusammenarbeit zwischen <strong>der</strong> Bewegung zur Befreiung Israels<br />

und <strong>der</strong> neuen Ordnung in Europa mit einer Rede des Reichskanzlers konform geht, in <strong>der</strong> Hitler die<br />

Notwendigkeit unterstrich, jede Möglichkeit einer Koalition zu nutzen, um England zu isolieren und<br />

1<br />

Bar Zohar, Ben Gurion, Le Prophète armée, Paris 1966, S. 99<br />

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