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Lesen und Schreiben als Problem. Schriftliche Verarbeitung von ...

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Schreibforschung<br />

In der Schreibforschung spielen schriftliche Erzählungen eine wichtige Rolle. 122<br />

Daher haben beide Forschungsgebiete mit sich überschneidenden<br />

Gegenstandsbereichen zu tun. So gibt es in beiden Disziplinen ein deutliches<br />

Interesse an kognitiven <strong>Problem</strong>en. 123 Im Sinne dieser Arbeit ist das Erzählen<br />

<strong>von</strong> Geschichten <strong>als</strong> problemlösendes Verhalten zu betrachten, da das<br />

<strong>Schreiben</strong> einer Fortsetzungsgeschichte, so wie es in einer Aufgabe in der<br />

Vergleichsarbeit <strong>von</strong> 2002 verlangt wird, durch zweckorientiertes Handeln <strong>und</strong> im<br />

engen bereichsspezifischen Rahmen durch epistemisches <strong>Schreiben</strong>, impliziert<br />

durch die Aufgabenstruktur, erfolgte.<br />

Das <strong>Schreiben</strong> <strong>von</strong> Erzählungen verlangt vom Produzenten die Fähigkeit,<br />

narrative Muster innerhalb der Schreibsituation zu aktivieren. Um dies zu<br />

gewährleisten, müssen gr<strong>und</strong>sätzliche schriftsprachliche Fähigkeiten<br />

vorausgesetzt werden. „Schriftlich-konzeptuale Fähigkeit ist die Beherrschung<br />

genau der sprachlichen Formen, die für eine maximal kontextentb<strong>und</strong>ene 124<br />

Verständigung vorausgesetzt werden müssen. Wenn damit erstens [...] ein<br />

notwendiges Ideal umschrieben ist, dann ist schriftlich-konzeptuale Fähigkeit<br />

zweitens pragmatisch <strong>als</strong> die Fähigkeit zu bestimmen, den Text im Hinblick auf<br />

<strong>und</strong> unter Berücksichtigung <strong>von</strong> Kontextfaktoren – d. h. kommunikationsadäquat<br />

– zu konzipieren.“ 125<br />

Lange wurde kein expliziter Unterschied zwischen mündlichem <strong>und</strong><br />

schriftlichem Erzählen gemacht, so dass schriftliches Erzählen aus dem<br />

Mündlichen hergeleitet war. 126 Im Gegensatz zum mündlichen ist das schriftliche<br />

Erzählen in andere situative Gegebenheiten einzubetten <strong>und</strong> erfordert eben jene<br />

schriftlich-konzeptuale Fähigkeit. Von Interesse ist hier das schriftliche Erzählen,<br />

weil die Schüler in der Klausur <strong>von</strong> 2002 eine Fortsetzung schreiben <strong>und</strong> nicht<br />

mündlich entwickeln sollten.<br />

Boueke u.a. haben für das schriftliche Erzählen <strong>von</strong> Geschichten vier<br />

verschiedene Typen der Ereignisdarstellung entwickelt. 127 Ihnen können die<br />

Fortsetzungsgeschichten <strong>von</strong> Schülern der Vergleichsarbeit <strong>von</strong> 2002 aufgr<strong>und</strong><br />

bestimmter Merkmale zugeordnet werden.<br />

122<br />

Vgl. Antos 1992, 196<br />

123<br />

Vgl. Antos 1992, 194<br />

124<br />

Eine ideale Form der kontextgeb<strong>und</strong>enen Verständigung ist beispielsweise die faceto-face-<br />

Kommunikation.<br />

125<br />

Feilke 2003, 180<br />

126<br />

Vgl. Feilke 2002, 13 sowie Knapp 1997, 61 f.<br />

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