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Lesen und Schreiben als Problem. Schriftliche Verarbeitung von ...

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sind durch explizite bzw. implizite Anaphern, erfassen. Solche Unterschiede<br />

können mit dem Begriff „semantische Kontiguität“ zusammengefasst werden,<br />

welche durch implizite Wiederaufnahmen (wie Anaphern) gebildet werden. 136<br />

Speziell für die Argumentation differenziert Eggs folgende Typen der<br />

Wiederaufnahme, die ein Leser berücksichtigen muss, um einen Text zu<br />

verstehen:<br />

- korrelative Begriffe: Das war sicher eine schwere Frage. Dennoch<br />

kam die Antwort unerwartet schnell.<br />

- Inklusion: Er ging ins Haus. Aus dem Schlafzimmer strömte ein<br />

seltsamer Geruch der Verwesung.<br />

- Typisierung: Wir kamen in das muffige Zimmer des Deutschen. Die<br />

Bierflaschen waren noch halbvoll. // Die Dame lag tot auf dem Bett.<br />

Das Messer steckte in ihrem Rücken.<br />

- Implikation: Er näherte sich dem Ofen. Die Hitze wurde immer<br />

unerträglicher. 137<br />

Das Erkennen <strong>von</strong> impliziten Wiederaufnahmen war auch für den argumentativen<br />

Text aus der Vergleichsarbeit 2001 <strong>von</strong>nöten, um ihn verstehen <strong>und</strong> die darin<br />

enthaltenen Sachverhalte im Rahmen der Schreibaufgaben richtig schriftlich<br />

einsetzen bzw. einordnen <strong>und</strong> verarbeiten zu können.<br />

Schreibforschung<br />

In der Schreibforschung wird der Erwerb argumentativer Handlungsmuster vor<br />

allem im Zusammenhang mit dem Erwerb schriftlich-konzeptueller Fähigkeiten<br />

gesehen. Der Textzusammenhang einer Argumentation ist aufgr<strong>und</strong> ihrer offenen<br />

Struktur schwieriger zu organisieren <strong>als</strong> der <strong>von</strong> informierenden Texten. 138 So<br />

resümiert Jechle:<br />

Während bei berichtenden Texten Inhalte im wesentlichen so<br />

wiedergegeben werden können, wie sie – aller Wahrscheinlichkeit nach –<br />

im Gedächtnis gespeichert sind, nämlich <strong>als</strong> lineare Abfolge <strong>von</strong><br />

Ereignissen, müssen für einen argumentativen Text Einzelinformationen<br />

neu zueinander in Beziehung gesetzt [...] oder sogar über die zur<br />

Verfügung stehenden Inhalte hinaus neue Inhalte erschlossen werden<br />

[...]. 139<br />

136 Vgl. Brinker 1992, 37 f.<br />

137 Vgl. Eggs 2000, 410<br />

138 Vgl. Feilke 2003, 188<br />

139 Jechle 1992, 121<br />

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