22.08.2013 Aufrufe

Lesen und Schreiben als Problem. Schriftliche Verarbeitung von ...

Lesen und Schreiben als Problem. Schriftliche Verarbeitung von ...

Lesen und Schreiben als Problem. Schriftliche Verarbeitung von ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

erzeugen <strong>und</strong> gekennzeichnet sind durch emotionale Valenz. Bei der<br />

Aufbereitung der Daten für die Vergleichsarbeit <strong>von</strong> 2002 wurden keine Daten<br />

zur „Plötzlichkeit“ aufgenommen. Jedoch kann die emotionale Valenz greifbar<br />

gemacht werden mit Hilfe der Variablen „Figurdarstellung“ <strong>und</strong><br />

„Dialogverwendung“. Die narrativ strukturierte Ereignisdarstellung ist die am<br />

höchsten entwickelte. Das bedeutet, dass die Entwicklung dieser Texttypen sich<br />

vom „isolierten“ über den „linearen“ <strong>und</strong> „strukturierten“ zum „narrativ<br />

strukturierten“ Typ vollzieht. 128 Kinder im Alter <strong>von</strong> 5 Jahren realisieren<br />

überwiegend den „isolierten“ <strong>und</strong> „linearen“ Typ, die 7jährigen den „linearen“ <strong>und</strong><br />

den „strukturierten“ <strong>und</strong> die 9jährigen überwiegend den „strukturierten“ <strong>und</strong><br />

„narrativ strukturierten“ Typ. Mit etwa 10 Jahren werden <strong>als</strong>o Geschichten mit<br />

narrativ strukturierten Ereignisdarstellungen produziert. Daher kann für die<br />

Schüler der Vergleichsarbeit 2002 angenommen werden, dass sie ihre<br />

Fortsetzungsgeschichten im Sinne einer solchen Ereignisdarstellung verfasst<br />

haben.<br />

Nicht alle vier Texttypen können in der empirischen Untersuchung im<br />

dritten Teil der Arbeit berücksichtigt werden, weil die Datengr<strong>und</strong>lage der<br />

Vergleichsarbeit <strong>von</strong> 2002 nicht absolut identisch mit der Erzähltheorie <strong>von</strong><br />

Boueke u.a. ist. Dennoch können die Fortsetzungsgeschichten der Schüler<br />

mindestens drei Texttypen zugeordnet werden. Dabei handelt es sich um die<br />

“isolierte”, die “lineare” sowie die “narrativ strukturierte Ereignisdarstellung”,<br />

wobei die “narrativ strukturierte Ereignisdarstellung” laut Boueke u.a. die zu<br />

erwartende bei den Schülern der neunten Jahrgänge ist. Diese Darstellungen<br />

müssen jeweils kleine Modifikationen erfahren, um sie an die Daten der<br />

Vergleichsarbeit anzupassen. Bereits in der Einleitung wurden die Gründe<br />

eventueller Modifikationen theoretischer Gr<strong>und</strong>lagen mit der Entstehung der<br />

Vergleichsarbeiten aus der schulischen Alltagspraxis begündet. Nur so ist es<br />

möglich, die Empirie an eine Theorie zu binden.<br />

Trotz narrativer Elemente im Ratekrimi, verlangte dieser <strong>von</strong> den Schülern auch<br />

argumentative Folgerichtigkeit. Denn neben dem Erzählen einer Geschichte<br />

mussten die Schüler noch argumentieren, warum es einen<br />

Versicherungsbetrüger geben muss sowie beweisen, wer es ist <strong>und</strong> warum nur<br />

diese Person der Versicherungsbetrüger sein kann. Somit fließen narrative <strong>und</strong><br />

argumentative Gestaltungsmittel ineinander. Welche Merkmale argumentative<br />

128 Vgl. Boueke u.a. 1995, 191<br />

40

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!