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Trocknen von Feststoffen, Lösungen und Lösungsmitteln (Uni ...

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Nicht unproblematisch ist das Abfüllen <strong>von</strong> aufwändig getrockneten <strong>Lösungsmitteln</strong>: Auch<br />

beim schnellen Ausgießen steigt der Restwassergehalt <strong>von</strong> 10 -3 Gew.% auf den doppelten bis<br />

vierfachen Wert. Auch das an der Glasoberfläche <strong>von</strong> Laborgeräten adsorbierte Wasser ist<br />

nicht zu unterschätzen. Alle benötigten Glasgeräte müssen deshalb gut getrocknet <strong>und</strong> evtl.<br />

unter Vakuum ausgeheizt werden, der direkte Luftkontakt <strong>von</strong> getrockneten <strong>Lösungsmitteln</strong><br />

muss nach Möglichkeit ausgeschlossen werden.<br />

Neben den Reinigungs- <strong>und</strong> Trocknungsmethoden für Lösungsmittel sind auch die<br />

entsprechenden Vorschriften für einige häufig benötigte Basen mit aufgenommen. Schließlich<br />

werden für alle Lösungsmittel auch die sicherheitsrelevanten Daten (Gefahrensymbol, R/S-<br />

Sätze, MAK-Werte etc., Stand 2001) mit angegeben.<br />

<strong>Trocknen</strong> mit Aluminiumoxid:<br />

Eine elegante Methode ist Entfernung <strong>von</strong> Restwasser aus vorgetrockneten, destillierten<br />

<strong>Lösungsmitteln</strong> durch Adsorption an basischen Aluminiumoxid der Aktivitätsstufe I.<br />

Hierzu füllt man eine Chromatographiesäule (Ø 10 - 20 mm, Höhe 30 - 50 cm) trocken mit<br />

etwa 150 g basischem Al2O3 (Akt.Stufe I) pro Liter Solvens <strong>und</strong> lässt das zu trocknende<br />

Lösungsmittel durch die Säule laufen. Dazu wird das Solvens am besten aus einem<br />

Tropftrichter zugetropft, das getrocknete Solvens wird in einem Schliffkolben mit seitlichem<br />

Kapillarhahn (Schlenkkolben), auf den ein Trockenrohr aufgesetzt wird, aufgefangen.<br />

Durch die freiwerdende Adsorptionswärme erwärmt sich die Säule beim Durchlaufen des<br />

Lösungsmittels anfangs sehr stark, dadurch geht die Trockenwirksamkeit zunächst verloren.<br />

Deshalb ist es ratsam, die ersten 100 ml des Eluats entweder zu verwerfen oder erneut durch<br />

die Säule laufen zu lassen.<br />

Der Nachteil dieser Methode ist der relativ hohe Preis des Trockenmittels, was die<br />

Durchführung auf einige wenige, spezielle Fälle <strong>und</strong> kleine Volumina beschränkt.<br />

Das verbrauchte Aluminiumoxid wird im Abzug aus der Säule ausgestoßen (evtl. mit Hilfe<br />

eines Handgebläses) <strong>und</strong> erst nach vollständigem <strong>Trocknen</strong> entsprechend den jeweils gültigen<br />

Abfallvorschriften entsorgt. Von der Regenerierung muß wegen möglicherweise anhaftenden<br />

Peroxidspuren prinzipiell abgeraten werden!<br />

<strong>Trocknen</strong> mit Molekularsiebe<br />

Molekularsiebe sind synthetische, kristalline Aluminiumsilikate mit Hohlräumen, die durch<br />

Poren mit definierten Porendurchmesser (3 - 10 Å) verb<strong>und</strong>en sind; handelsüblich sind kleine<br />

Kugeln oder Zylinder. Bei einem Molekularsieb mit 3 Å Porendurchmesser kann z.B. nur<br />

Wasser (Moleküldurchmesser 2.6 Å), sowie Ammoniak durch die Poren des Silikats in den<br />

Hohlraum eindringen <strong>und</strong> adsorbiert werden, während die üblichen organische Solventien<br />

nicht eindringen können.<br />

Die Kapazität der Molekularsiebe beträgt etwa 20 Gewichtsprozent, sie können beliebig oft<br />

regeneriert werden:

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