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Download :: PDF :: 7,8 MB - Curt

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------ 28. curt gEsunD<br />

EinE lustigE<br />

lEbEr-<br />

Entgiftung<br />

die curt-redaktion macht eigentlich nichts anderes, als angetrunken von<br />

party zu party zu hüpfen. immer hart am limit. auf dauer ein lebensstil, für<br />

den man einen harten preis bezahlt! jan klagt über chronische rücken-<br />

schmerzen, martin ist gänzlich antriebslos.<br />

TEXT: MARTIN EMMERLING, JAN VOSS; FOTO: JAN VOSS<br />

die Zeit ist gekommen, unserem körper etwas<br />

Gutes zu tun. Wir beginnen mit den inneren<br />

organen, unserem alten freund, der leber. Wir<br />

werden sie reinigen und sie entgiften und wir<br />

werden uns die letzten zehn Jahre zurückholen,<br />

in denen alles nur „ganz ok“ war.<br />

das Ganze selbstverständlich ohne<br />

medizinische hilfe, dafür aber mit der<br />

unterstützung von Munich’s finest in<br />

sachen Gesundheit:<br />

das saf-restaurant im Zerwirk<br />

garantiert uns die nötige vegane<br />

ernährung und der Wurzelsepp<br />

in der Blumenstraße sponsort<br />

uns zur allgemeinen entschlakkung<br />

die löwenzahnwurzeln.<br />

anleitung für die tage 1 bis 5:<br />

„täglich 100 ml löwenzahnwurzelsud<br />

zu sich nehmen.<br />

keinen alkohol.“<br />

Wir besorgen Löwenzahnwurzeln<br />

beim Wurzelsepp, um nach<br />

Plan loszulegen. Die Geschäftsführerin<br />

rät Martin, nachdem wir sie über unser<br />

Vorhaben unterrichtet haben, sich um die<br />

Nieren zu kümmern. Auf keinen Fall solle er<br />

seine Leber entgiften, denn das wäre in seinem<br />

Fall kritisch. Das erkennt sie einfach so (Schamanismus<br />

on the fly). Er solle unbedingt mehr trinken,<br />

vier Liter am Tag! Martin starrt die liebe<br />

Hexe mit großen Augen an und ist beeindruckt.<br />

Er trinkt seitdem fünf Liter Wasser am Tag,<br />

immer bis das Glas halb leer ist. Jan regt sich<br />

darüber auf, dass einem heutzutage jeder sagt,<br />

man solle mehr trinken. „Mehr trinken, mehr<br />

trinken! Ein scheiß Mantra!“<br />

Zu Hause setzen wir den ersten Löwenzahnwurzelsud<br />

an: Wurzelstücke in ein Glas Wasser<br />

legen, acht Stunden später die braune Brühe<br />

fünf bis acht Minuten aufkochen und wieder<br />

abgekühlt schluckweise trinken. Für was das<br />

gut sein soll? Wir haben keine Ahnung und<br />

schlucken gehorsam das komisch schmeckende<br />

Brackwasser.<br />

Jan hat nach Rezept auch noch Löwenzahnblätter<br />

mitverkocht und klagt nach dem zweiten<br />

Tag über lautstarkes Blubbern im Magen. Wir<br />

machen uns Sorgen, entschließen uns aber,<br />

den steinigen Weg zu einer sauberen Leber<br />

weiterzugehen.<br />

anleitung für die tage 4 bis 6, dem tag vor der<br />

eigentlichen leberreinigung: „achten sie auf<br />

eine möglichst vegane ernährung.“<br />

Wir dürfen uns ab heute nur noch vegan<br />

ernähren. Das Saf-Restaurant im Zerwirk lädt<br />

uns ein, das bei ihnen zu tun. Wir sind dankbar<br />

und bestellen uns am ersten Abend erstmal<br />

ein schönes alkoholfreies Bier. Die hübsche<br />

Bedienung winkt ab: „Hopfen ist nicht gut<br />

für die Leber!“ Wir verstehen nicht ganz,<br />

bestellen aber kompromissbereit Apfelschorle.<br />

„Apfelschorle ist zu süß und zu sauer!“, sagt<br />

die Blondine. Unsere Mundwinkel sinken noch<br />

weiter nach unten. „Na gut, dann eben ein<br />

Mineralwasser … mit Kohlensäure.“<br />

Die Kellnerin wiederholt: „Koh-len-säu-re, auch<br />

zu sauer!“ Mit einer Flasche stillem Mineralwasser<br />

sind wir bedient. Ernüchterung kehrt<br />

ein, wir nehmen schweigend, etwas beleidigt,<br />

die Mahlzeit zu uns. Das Essen ist eine Schau.<br />

Das Curry schmeckt hervorragend, genauso wie<br />

das vegane Gyros. Satt ist man aber doch nur<br />

höchstens eine Stunde. Wir nehmen ab, wo wir<br />

doch eh schon so schlank sind.<br />

Am zweiten Tag im Saf lernen wir Chrissi und<br />

Ender vom Saf-Restaurant kennen. Beide sehen<br />

verdammt gesund aus und sind erfahren im<br />

Umgang mit täglich zwei Darmspülungen<br />

im wilden Istanbul, wie sie uns erzählen. Wir<br />

haben bisher nur von Einläufen mit Sektflaschen<br />

gehört. Sie empfehlen uns, auch eine<br />

Darmspülung zu machen und die Rohkost-<br />

Lasagne. Die attraktive Chrissi ernährt sich<br />

sogar ausschließlich von Rohkost. Ihre Haut<br />

erscheint uns wie Seide. „In Amerika kommt<br />

Rohkosternährung bei jungen Menschen sehr<br />

gut an, ein neuer Trend“, erzählt sie uns. Wir<br />

könnten das nicht, so ganz ohne alles. Die<br />

Lasagne gehört dennoch zum Leckersten, was<br />

wir in unserem Leben gegessen haben. Leider

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