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------ curt comIc<br />
seit der letzten ausgabe geben wir comic-zeichnern und illustratoren eine plattform. gute<br />
sache, wie wir finden. den opener in ausgabe #56 machte philipp dahlmanns mit „terra incognita“.<br />
ein lässiger typ, der sich gerne fröhliche leberkäs-semmeln zu gemüte führt. allein<br />
dafür hat er schon ein stein im brett. also, ihr müsst aber nicht zwingend gerne fleisch essen<br />
wollen, hauptsache gute comics machen. schickt uns eure sachen zu, wir veröffentlichen sie.<br />
die folgenden seiten sind illus von frank schulz. TEXT: ANGIEBLACK; COMIC: FRANK SCHULZ<br />
curt: Wieso ausgerechnet Comics?<br />
FRANK: Schon als Kind verschlang ich un zählige<br />
Bücher und Comics. Das Zeichnen von „Characters“<br />
war sozusagen eine ganz normale Entwicklung.<br />
Auch meine großen Fernsehhelden wie z. B.<br />
Wickie und die starken Männer spornten mich<br />
an, eigene Helden zu kreieren.<br />
curt: denkst du, dass man eine besondere<br />
Begabung haben muss, um Comics zeichnen<br />
zu können?<br />
FRANK: Anfangs steht das zeichnerische Talent.<br />
Wer „filmisch“ denken kann, hat es meiner<br />
Mei nung nach leichter, ein spannungsgeladenes<br />
Bild zu zeichnen. Ein „starkes Bild“ lebt von der<br />
Abstraktion. Einen guten Stil kann man allerdings<br />
erst entwickeln, wenn man die Technik<br />
des Zeichnens beherrscht.<br />
curt: Braucht man einen speziellen humor?<br />
FRANK: Ich finde besonders die Illustrationen<br />
und Comics gelungen, die einen eigenen,<br />
gerne auch schrägen Humor erkennen lassen.<br />
Vielleicht ist Humor aber auch zweitrangig.<br />
curt: Woher kommen die ideen für deine<br />
themen?<br />
FRANK: Ich beobachte die Menschen um mich<br />
herum im Alltag, so oft ich kann. Mein Skizzenbuch<br />
ist immer dabei. Oft fließen meine<br />
„Characters“ auch einfach so aus dem Stift<br />
aufss Papier. Wenn ich meine manchmal tischgroßen<br />
Skizzenblätter fülle, dann ist das so<br />
unterhaltsam wie ein fesselnder Krimi.<br />
curt: ist es schwer, in der Comic-szene fuß zu<br />
fassen?<br />
FRANK: Im Gegensatz zu unseren französischen<br />
Nachbarn sind in Deutschland Comics nicht<br />
wirklich ein Bestandteil der Kultur. Trotzdem<br />
kann man aus meiner Sicht erfolgreich sein,<br />
wenn man einen eigenen Zeichenstil verfolgt.<br />
curt: du arbeitest als freiberufler für verschiedene<br />
firmen, doch unter anderem entwickelst<br />
du die stofftier-serie „the schulzies“. Wie kam<br />
es dazu?<br />
FRANK: Als Kind habe ich es geliebt, mit meiner<br />
Mutter Handpuppen und Monster aus alten<br />
Socken, Pappe und Filz zu basteln. Es war nur<br />
eine Frage der Zeit, wann ich meine „Characters“<br />
dreidimensional umsetzten würde.