Von der Heilkraft des Glaubens – „Das Christentum ist eine ...
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„Ich bin <strong>der</strong> Blinde Ich…<br />
Jesus…(aufs Bild schauen: Was macht Jesus mit mir?)…<br />
(Wie <strong>ist</strong> das für mich?)<br />
Zu Jesus <strong>eine</strong>n Satz innerlich sagen… „Jesus, du…)<br />
d) Austausch in 3-er Gruppen und Plenum: Welche Erfahrungen wurden gemacht? Was war<br />
auffallend? Wie <strong>ist</strong> es ergangen?<br />
3) Aufbau <strong>der</strong> Wun<strong>der</strong>erzählungen <strong>–</strong> „therapeutische“ Grundstruktur (wie<br />
in den Klagepsalmen)<br />
Die Exegese hat festgestellt, dass die Wun<strong>der</strong>erzählungen dreigliedrig aufgebaut sind (ähnlich<br />
wie die Klagepsalmen <strong>des</strong> AT)<br />
Wun<strong>der</strong>heilung:<br />
1. Schil<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Kranken und s<strong>eine</strong> Bitte (bzw. sein Schrei nach Heilung wie in<br />
den Klagepsalmen „Herr, rette mich!“; Rabbuni! Ich möchte sehen können!<br />
2. Heilswort und Heilungsgeschehen: <strong>der</strong> vom Leid und Einsamkeit, von Angst,<br />
Trauer und Schuld geplagte Mensch hört von Jesus das heilende Wort: „Effata <strong>–</strong><br />
Tu dich auf!“; „Talita kum <strong>–</strong> Mädchensteh auf!“ ; Verlass diesen Mann, du<br />
Dämon! Schweig und sei still! ; Ich will, sei rein!... Die Notleidenden erfahren so<br />
die heilende Zuwendung Gottes, <strong>der</strong> da in Jesus Menschengestalt angenommen<br />
hat. Und sie können wie<strong>der</strong> Mensch sein, in <strong>der</strong> Gemeinschaft leben.<br />
3. Chorschluss mit dem Lob <strong>des</strong> Geheilten und <strong>des</strong> ganzen Volkes: die hymnisch<br />
formulierten Chorschlüsse erinnern sehr an die Psalmen: Er hat alles gut gemacht;<br />
Erschrecken und Staunen, Ergriffensein, wie auch Ausbrechen <strong>des</strong> Jubels…“Was<br />
<strong>ist</strong> das für ein Mensch?“: Es <strong>ist</strong> die logische Folge <strong>des</strong> erfahrenen Heils; die<br />
Menschen können nicht mehr schweigen; es muss gesagt werden… denn sie<br />
spüren: Hier <strong>ist</strong> ein Stück Reich Gottes sichtbar geworden; hier ragt <strong>der</strong> Himmel in<br />
die Erde herein…<br />
Beispiel: Heilung <strong>des</strong> Taubstummen Mk 7<br />
4) Heutige Zugänge zum Wun<strong>der</strong><br />
„Glaube <strong>ist</strong>, wie die Hoffnung, k<strong>eine</strong> Voraussage <strong>der</strong> Zukunft; aber erblickt im<br />
Gegenwärtigen den Zustand <strong>der</strong> Trächtigkeit.“<br />
(Erich Fromm: Die Revolution <strong>der</strong> Hoffnung)<br />
Heilsein und Ganzsein, beziehungs- und liebesfähig werden, das sind wohl die geheimen und<br />
berechtigten Wunschvorstellungen je<strong>des</strong> Menschen. Doch Heilsein und Ganzsein, das <strong>ist</strong> kein<br />
Zustand, son<strong>der</strong>n ein immerwähren<strong>der</strong> Prozess, <strong>der</strong> gestaltet werden will und zugleich nice<br />
vollendet <strong>ist</strong>, son<strong>der</strong>n immer noch aussteht. So sind wir Menschen angefragt, polare<br />
Gegensätze, wie Intellekt und Emotion, Mann sein und Frau sein, Mangel und Fülle,<br />
Zerstörung und Aufbau, Liebe und Trennung, Verwundetsein und Heilsein, Leben und Tod<br />
miteinan<strong>der</strong> zu versöhnen. Es gibt k<strong>eine</strong> perfekten Systeme mit perfekten Menschen, wir sind<br />
in diesem Spannungsfeld <strong>des</strong> Lebens eingewoben, und <strong>des</strong>halb erlösungsbedürftig. Das Leben<br />
kennt k<strong>eine</strong> „keimfreie“ Perfektion, denn dies würde den Tod bedeuten; Leben lebt immer<br />
auch von Unordnung und Chaos, wie heutige Naturwissenschaft zeigt.<br />
In dieser Spirale <strong>des</strong> Lebens sind wir immer wie<strong>der</strong> Täter und Opfer zugleich, wir fügen<br />
Verletzungen und Verwundungen zu, und wir erleiden und ertragen sie. Auch Kin<strong>der</strong> nehmen<br />
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