Das Magazin 1/2012 - Evangelische Heimstiftung
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Aus der <strong>Heimstiftung</strong><br />
EHS kritisiert „Kontrolle am Menschen“<br />
Als großer Altenhilfeträger sieht die EHS es<br />
als ihre Pfl icht, die Integrität und Intimität der<br />
Menschen in ihren Einrichtungen zu schützen.<br />
Die EHS-Einrichtungen sind aufgefordert, im<br />
Bewertungsformular von MDK-Prüfungen<br />
Kritik an der so genannten „Inaugenscheinnahme“<br />
zu formulieren. Die EHS befürwortet<br />
ein transparentes und nachvollziehbares<br />
Verfahren zur Beurteilung von Pfl egeeinrich-<br />
Zukunft aktiv gestalten: EHS Innovationszentrum startet<br />
Der Erfolg eines Altenhilfeträgers wird maßgeblich<br />
davon abhängig sein, wie schnell und<br />
kompetent er den gesellschaftspolitischen,<br />
demografi schen und damit auch den fachlichen<br />
Herausforderungen in der<br />
Altenhilfe begegnet. Neben<br />
der wirtschaftlichen Stärke<br />
ist die Innovationskraft<br />
ein entscheidender<br />
Erfolgsfaktor.<br />
Innovationen gibt<br />
es dann, wenn aus<br />
neuen Ideen neue Produkte,<br />
Dienstleistungen<br />
oder Verfahren entstehen,<br />
die wirtschaftlich umgesetzt<br />
und erfolgreich angewendet werden.<br />
Nach diesem Verständnis soll im Innovationszentrum<br />
der EHS das Know-how und<br />
die Erfahrung aus den Einrichtungen der EHS<br />
gebündelt, mit den aktuellen wissenschaftli-<br />
32 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong><br />
tungen. Die hier geäußerte Kritik richtet sich<br />
gegen die körperlichen Untersuchungen und<br />
das derzeit praktizierte Überprüfungsverfahren<br />
durch den medizinischen Dienst im Sinne<br />
der direkten Bewohnervisitation (§ 114a<br />
Abs. 4 Durchführung der Qualitätsprüfungen).<br />
Seit Juli 2009 untersuchen und überprüfen<br />
Begutachter des MDK den körperlichen Zustand<br />
des Bewohners („Inaugenscheinnahme“).<br />
Seitdem blickt die EHS auf eine umfangreiche<br />
Prüferfahrung zurück. Unangemeldete Kontrollen<br />
führen bei Bewohnern und Angehörigen<br />
zu viel Misstrauen. Kurzfristig werden<br />
Bewohner zur Einwilligung in eine Kontrolluntersuchung<br />
gedrängt. Die Begutachter des<br />
MKD sind für die Bewohner fremde Personen.<br />
Ohne Bedenkzeit wird mündlich um Zustimmung<br />
gebeten. Dies erzeugt bei den Betroffenen<br />
einen hohen situativen Handlungsdruck,<br />
ihr Einverständnis zu erklären. Eine<br />
Auseinandersetzung und Abwägung mit der<br />
anstehenden Inaugenscheinnahme und den<br />
damit verbundenen Folgen für den Pfl egebedürftigen<br />
sind damit nicht möglich. Detaillierte<br />
körperliche Untersuchungen werden<br />
chen Erkenntnissen zusammengeführt und in<br />
praxistaugliche Informationen für die Einrichtungen<br />
der EHS aufgearbeitet werden. Auf der<br />
Grundlage dieses Wissens entwickelt das Innovationszentrum<br />
neue, moderne<br />
Konzepte, Produkte und Prozesse<br />
zum Nutzen der Kunden<br />
und Beschäftigten<br />
der EHS und es begleitet<br />
deren Implementierung<br />
und Evaluation in<br />
der Praxis. Der erste<br />
kon krete Projektauf trag<br />
besteht darin, mit oberster<br />
Priorität ein Konzept<br />
und einen Businessplan für ein<br />
KompetenzCenter Ambient Assisted<br />
Living (KCAAL) zu entwickeln, um da -<br />
mit die EHS rechtzeitig auf die bevorstehende<br />
„Ambulantisierung“ der Pflegeleistungen<br />
vorzubereiten.<br />
schnell zu einer grenzüberschreitenden Handlung.<br />
Die EHS sieht es als ihre Pfl icht, Integrität<br />
und Intimität der Bewohner zu schützen.<br />
Prüfverfahren dürfen nicht dazu führen, dass<br />
Bewohner verunsichert werden und ihre<br />
Schamgrenze missachtet wird. Zwar wird die<br />
formale Zustimmung der Betroffenen oder<br />
Angehörigen mündlich eingeholt, jedoch wird<br />
in vielen Fällen bezweifelt, ob Zeitpunkt,<br />
Zielsetzung und Information über die körperliche<br />
Untersuchung ausreichend sind. Ein<br />
Urteil des Sozialgerichts Münster (S 6 P 14/11)<br />
stellt fest, dass ohne eine wirksame schriftliche<br />
Einverständniserklärung zur Inaugenscheinnahme<br />
eine Verletzung des Grundrechts<br />
auf informationelle Selbstbestimmung des<br />
Bewohners vorliegt.<br />
Restrukturierung Regionen<br />
Die <strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong> ordnet die<br />
südlichen Regionen neu: <strong>Das</strong> Haus Sonnenhalde<br />
in Isny, das Königin Paulinenstift in<br />
Friedrichshafen und das Matthäus-Ratzeberger-Stift<br />
in Wangen wurden der Region Ulm<br />
unter der Leitung von Regionaldirektorin Ruth<br />
Schumann (Foto 1) zugeordnet.<br />
Rolf Jehle (Foto 2)<br />
ist seit dem 1. August 2011<br />
Direktor im Stephanuswerk<br />
Isny. Die bisherigen Regio-<br />
1<br />
nen Hohenlohe und Main-<br />
Tauber werden neu geordnet.<br />
Die Einrichtungen in<br />
Crails heim, Fichtenau, Satteldorf<br />
und die Mobilen<br />
Dienste Crailsheim berich- 2<br />
ten bis zum Abschluss der<br />
Neu strukturierung direkt<br />
dem zuständigen Prokuristen<br />
Ralf Oldendorf (Foto 3).<br />
Die Einrichtungen Rot am<br />
See, Kirchberg, Blaufelden 3<br />
und Ilshofen werden der<br />
neuen Region Hohenlohe/<br />
Tauber und damit dem Verantwortungsbereich<br />
von<br />
Regionaldirektorin Swantje<br />
4<br />
Popp (Foto 4) übertragen.