Das Magazin 1/2012 - Evangelische Heimstiftung
Das Magazin 1/2012 - Evangelische Heimstiftung
Das Magazin 1/2012 - Evangelische Heimstiftung
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1/<strong>2012</strong><br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Aus der <strong>Heimstiftung</strong><br />
60 Jahre Ev. <strong>Heimstiftung</strong><br />
Festakt im Neuen Schloss<br />
Kundenbefragung <strong>2012</strong><br />
Ergebnisse und Analysen<br />
Pfl egereform (PNG)<br />
Gesamtkonzept fehlt<br />
Gute Pfl ege hat einen Namen<br />
<strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong> 1952–<strong>2012</strong>
2 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong><br />
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Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />
wir blicken dankbar und voller Freude auf unsere<br />
60-Jahr-Feier im Weißen Saal des Neuen Schlosses<br />
in Stuttgart zurück. Zahlreiche Persönlichkeiten aus<br />
Politik, Verbänden, Kirche, Diakonie und Wirtschaft<br />
sind unserer Einladung gefolgt und haben<br />
mit ihrer Anwesenheit die Verbundenheit zur <strong>Evangelische</strong>n<br />
<strong>Heimstiftung</strong> unterstrichen. Was mich<br />
besonders freut, ist, dass auch Ehrenamtliche aus<br />
den Einrichtungen unsere Gäste waren. Den freiwillig<br />
Engagierten haben wir viel zu verdanken. Seit<br />
Gründung der <strong>Heimstiftung</strong> im Jahre 1952 begleiten<br />
sie liebevoll, aber auch kritisch unsere Arbeit.<br />
Die zahlreichen positiven Rückmeldungen, die wir<br />
anlässlich unseres Festaktes erhalten haben, sind für<br />
uns Verpfl ichtung, uns weiterhin aktiv in die Altenhilfepolitik<br />
einzumischen, wie wir es beim Entwurf<br />
zur neuen Pfl egereform getan haben. Wir sind nicht<br />
zufrieden mit der inhaltlichen Ausgestaltung des<br />
Pfl ege-Neuausrichtungs-Gesetzes, das am 28. März<br />
im Kabinett verabschiedet wurde. Wir werden auch<br />
in Zukunft unsere Stimme kritisch erheben, wenn<br />
es um die Belange und das Wohl der Menschen geht,<br />
die in unseren Pfl egeheimen leben.<br />
Seit 60 Jahren gibt es die <strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong>,<br />
seit 33 Jahren die Zeitschrift „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“,<br />
die vor fast 15 Jahren ihre letzte innere wie äußere<br />
„Renovierung“ erfahren hat. Heute halten Sie das<br />
MAGAZIN „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ in neuer Aufmachung<br />
in Ihren Händen. Neben dem Wechsel<br />
zum MAGAZIN-Format haben wir die Zeitschrift<br />
auch inhaltlich neu strukturiert. Wir hoffen, dass<br />
das neue Gesicht des MAGAZINs Ihre Zustimmung<br />
fi ndet.<br />
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete und erholsame<br />
Sommerzeit!<br />
Ihr<br />
Bernhard Schneider<br />
Editorial<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong> 3
6<br />
1/<strong>2012</strong><br />
Inhalt<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Aus der <strong>Heimstiftung</strong><br />
60 Jahre Ev. <strong>Heimstiftung</strong><br />
Festakt im Neuen Schloss<br />
Kundenbefragung <strong>2012</strong><br />
Ergebnisse und Analysen<br />
Pfl egereform (PNG)<br />
Gesamtkonzept fehlt<br />
Gute Pfl ege hat einen Namen<br />
<strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong> 1952–<strong>2012</strong><br />
4 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong><br />
Inhalt 1/<strong>2012</strong><br />
6 | Titel<br />
60 Jahre Ev. <strong>Heimstiftung</strong><br />
Festakt im Neuen Schloss<br />
16 | Impuls<br />
„Die Ehre Gottes ist der<br />
lebendige Mensch“<br />
Landesbischof Dr. h.c. Frank Otfried July<br />
17 | Kundenbefragung <strong>2012</strong><br />
„Die Zufriedenheit unserer Kunden<br />
entscheidet sich jeden Tag“<br />
Ergebnisse und Analysen der<br />
Kundenbefragung <strong>2012</strong><br />
20 | Ehrenamt<br />
Ehrenamt – ein Gewinn für alle<br />
<strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong><br />
entwickelt Ehrenamtskonzept<br />
22 | Ethik<br />
Wie kommen wir zu<br />
guten Entscheidungen<br />
Ethische Fallbesprechungen<br />
im Pfl egealltag<br />
24 | PNG<br />
Pfl ege-Neuausrichtungs-<br />
Gesetz<br />
Gesamtkonzept fehlt<br />
26 | Aus meinem Leben<br />
Am liebsten anderen Gutes tun<br />
Helene Glock<br />
Johannes-Sichart-Haus<br />
28 | Ombudsmann<br />
Dr. Martin Oehmke<br />
Der Mann für die ganz<br />
schwierigen Fälle
30 | Bau<br />
20 32<br />
34<br />
26<br />
Aktuelle Bauprojekte<br />
32 | Aus der <strong>Heimstiftung</strong><br />
Berichte, Informationen,<br />
Personalien<br />
34 | Die bunte Seite<br />
Impressionen vom<br />
Festakt 60 Jahre EHS<br />
36 | Panorama<br />
Informationen aus Diakonie<br />
und Politik<br />
38 | Einrichtungen<br />
Namen und Anschriften<br />
Impressum<br />
Inhalt<br />
„<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>. Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“<br />
Verantwortlich: Bernhard Schneider<br />
Redaktion: Albert Thiele<br />
Redaktionssekretariat: Jens Zanzinger<br />
Telefon (07 11) 6 36 76-122<br />
Telefax (07 11) 6 36 76-554<br />
j.zanzinger@ev-heimstiftung.de<br />
Anschrift der Redaktion:<br />
„<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>. Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“<br />
Hackstraße 12, 70190 Stuttgart<br />
Gestaltung:<br />
CD/S Concept & Design Stuttgart GmbH<br />
Produktion und Druck:<br />
Henkel GmbH Druckerei, Stuttgart<br />
Nachdruck und elektronische Verwendung nur mit<br />
schriftlicher Genehmigung. „<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>. Aus der<br />
<strong>Heimstiftung</strong>“ erscheint 2x im Jahr. Aufl age: 20.500<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong> GmbH Stuttgart<br />
www.ev-heimstiftung.de<br />
Der Bezugspreis ist durch den Beitrag<br />
abgegolten.<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong> 5
Titel<br />
6 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong><br />
60 Jahre <strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong> – Festakt im Neuen Schloss<br />
„<strong>Heimstiftung</strong> entsteht<br />
in der Begegnung von Mens
hen“<br />
Bernhard Schneider<br />
Rund 300 Gäste waren<br />
am 15. Februar<br />
<strong>2012</strong> der Einladung<br />
der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong> (EHS) in den<br />
Weißen Saal des Neuen Schlosses gefolgt,<br />
um gemeinsam mit Aufsichtsrat, Geschäftsführung<br />
und Mitarbeitenden das 60-jährige<br />
Bestehen der EHS zu feiern.<br />
Arche <strong>Heimstiftung</strong><br />
Als der Verein „<strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong>“ am<br />
15. Februar 1952 gegründet wurde, war Hauptgeschäftsführer<br />
Bernhard Schneider (53) noch nicht<br />
geboren. Dennoch schuf er im ersten Teil seiner<br />
Rede, die die Entstehungsgeschichte der EHS beleuchtete,<br />
mit der rhetorischen Figur der Arche eine<br />
anschauliche Metapher, um die mögliche Motivation<br />
der Gründer zu beschreiben. Bezugnehmend<br />
auf den Lehrtext zur Tageslosung der Herrnhuter<br />
Brüdergemeinde („Durch den Glauben hat Noah<br />
Gott geehrt und die Arche gebaut zur Rettung<br />
seines Hauses, als er ein göttliches Wort empfi ng<br />
über das, was man noch nicht sah.“ Hebräer 11,7)<br />
zog er einen treffenden Vergleich zu den Gründungsmitgliedern<br />
der EHS, Dr. Antonie Kraut und<br />
Dr. Dr. Paul Collmer: „Vielleicht haben Antonie<br />
Kraut, Paul Collmer und andere Persönlichkeiten<br />
aus Diakonie und Kirche auch ein solches Wort<br />
empfangen, als sie vor 60 Jahren die Arche <strong>Evangelische</strong><br />
<strong>Heimstiftung</strong> gegründet haben.“ Es sei<br />
heute der Tag, sich vor den Gründern zu verneigen,<br />
„Die <strong>Heimstiftung</strong> wurde vor 60 Jahren von Mitgliedern<br />
aus Kirche und Diakonie gegründet. Deshalb war und ist<br />
sie stets christlichen Zielen verpfl ichtet. Diese Ausrichtung<br />
erwies sich über all die Jahre als Anker der Stabilität.“<br />
Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Helmut Mäule bei der Begrüßung<br />
sie zu ehren und all jenen<br />
Frauen und Männern<br />
aufrichtig zu danken,<br />
die 1952 und über die Gründungsphase hinaus<br />
bis heute „unsere <strong>Heimstiftung</strong> zu dem gemacht<br />
haben, was sie heute ist“. Was die <strong>Heimstiftung</strong><br />
damals wie heute auszeichne, sei ihre Stärke auf<br />
Bewährtes aufzubauen und nach vorne zu blicken,<br />
Traditionelles zu bewahren und für Modernes offen<br />
zu sein, betonte Schneider in seiner Rede.<br />
Schneider lud die Festgäste zu einer Zeitreise durch<br />
60 Jahre <strong>Heimstiftung</strong>sgeschichte ein, die stellvertretend<br />
steht für die Entwicklungslinien der stationären<br />
Altenpfl ege in Deutschland. Er schlug<br />
den Bogen von den Anstalten der 60er-Jahre, den<br />
krankenhausähnlichen Heimen der 70er-Jahre<br />
über die Pfl egeeinrichtungen mit Wohngruppen<br />
und Wohnbereichen der 80er- und 90er-Jahre bis<br />
hin zu den Hausgemeinschaften der 2000er und<br />
den Quartiershäusern, die auch als 5. Generation<br />
des Altenwohnbaus bezeichnet werden.<br />
Anhand beeindruckender Zahlen beschrieb<br />
Schneider das Wachstum der EHS zum größten<br />
Pfl egeheimträger mit 78 Häusern in Baden-Württemberg<br />
und beendete diesen Teil seiner Rede mit<br />
der rhetorischen Frage: „Ist das nicht beeindruckend,<br />
78 Häuser?“, um gleich mit einer weiteren<br />
rhetorischen Frage nachzusetzen: „Ist das die<br />
<strong>Heimstiftung</strong>? Tatsächlich?“<br />
Helmut Mäule<br />
Titel<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong> 7
Titel<br />
„Wir werden nicht nur das erste<br />
‚intelligente Pfl egeheim', sondern<br />
auch das erste durch und durch<br />
‚grüne Pfl egeheim' bauen.“<br />
8 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong><br />
Die Antwort lieferte er gleich mit: „Ich sage nein,<br />
das ist sie nicht, vielleicht zu einem kleinen Teil.“<br />
Schneider machte es spannend: Aber was ist die<br />
EHS dann? Was macht <strong>Heimstiftung</strong> aus? Der<br />
Hauptgeschäftsführer ist überzeugt, dass die<br />
<strong>Heimstiftung</strong> in der Begegnung von Menschen<br />
entsteht, „jeden Tag aufs Neue tausendfach, immer<br />
wieder in einer neuen Situation mit neuen<br />
Gefühlen und Erwartungen, Wünschen und<br />
Hoffnungen, Schmerzen, Freude und Leid“. Und<br />
Schneider resümierte: „Es sind nicht die Häuser,<br />
es ist nicht die Pfl ege, es ist nicht das Essen, die<br />
Verwaltungsleistung. <strong>Das</strong> alles sind Mittel zum<br />
Zweck. Der Sinn unserer Arbeit, der Zweck unseres<br />
Tuns ist der Mensch, wir setzen unsere Mittel,<br />
unsere Dienstleistung dafür ein, dass es dem<br />
Menschen, unseren Kunden in seiner Lebenssituation<br />
besser geht. Der Mensch ist immer Zweck,<br />
nie das Mittel.“<br />
Im Schlussteil seines Vortrages wagte Schneider<br />
einen Ausblick und sprach Themen an, die seiner<br />
Meinung nach die Zukunft der Altenpfl ege prägen<br />
werden: „Pfl ege und Technik“ sowie „Pfl ege<br />
und Ökologie“. Hinter allen<br />
Herausforderungen steht nach<br />
Auffassung Schneiders der<br />
Mut und Wille zur Innovation.<br />
Neben der wirtschaftlichen<br />
Stärke sei die Innovationskraft<br />
Bernhard Schneider<br />
ein entscheidender Erfolgsfaktor.<br />
Schneider ist überzeugt davon, dass es ohne<br />
Innovation keinen Fortschritt geben wird, und<br />
schloss seinen Exkurs mit den Worten: „Hinterm<br />
Horizont geht's weiter“!<br />
V.l.: Stellv. AR-Vorsitzender<br />
Dekan Luscher,<br />
AR-Vorsitzender Mäule,<br />
Ministerin Altpeter,<br />
HGF Schneider,<br />
Landesbischof Dr. July.
Musik, v.l.: Carolin Rilling, Christine Rilling, Daniel Rilling.<br />
Auf die eigentliche Aufgabe besinnen<br />
Titel<br />
Auch wenn die Zahlen der vergangenen 60 Jahre<br />
die Erfolgsgeschichte der EHS eindeutig belegen,<br />
wissen die Verantwortlichen bei dem großen diakonischen<br />
Altenhilfeträger um die Fragilität der<br />
Branche. So führte der Aufsichtsratsvorsitzende<br />
Helmut Mäule an, dass „mit der Gründung der<br />
<strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong> vor 60 Jahren für die<br />
Verantwortlichen ein schwieriger Balanceakt<br />
begann, der sich bis heute fortschreibt. Galt und<br />
gilt es doch, sich in einem Bereich wohlfahrtlicher<br />
Konkurrenz immer wieder auf die eigentliche<br />
Aufgabe zu besinnen“.<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong> 9
Titel<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
1952–1979<br />
Dr. Dr. Paul Collmer<br />
*1907– + 1979<br />
1979–1981<br />
Diakon Adam Rauscher<br />
*1916– + 2009<br />
1981–1997<br />
Albrecht Teichmann<br />
*1931– + 2007<br />
1997–2011<br />
Wolfgang D. Wanning<br />
*1944<br />
Seit 2011<br />
Bernhard Schneider<br />
*1958<br />
10 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong><br />
Mäule ist davon überzeugt, dass dieser Balanceakt<br />
dank umsichtiger und kluger Führung bis heute<br />
gelungen sei. Seiner Meinung nach basiere der<br />
Erfolg der EHS nicht nur auf umsichtiger Unternehmensführung,<br />
sondern auch auf Kontinuität,<br />
und er versprach, diese Kontinuität fortzusetzen.<br />
Immer hätten Vorstand und Geschäftsführung<br />
auf Veränderungen erfolgreich reagiert. Dabei<br />
hätten sie „durch Innovation die schöpferische<br />
Zerstörung“ des Althergebrachten betrieben, um<br />
Neues zu schaffen. Der Aufsichtsratsvorsitzende<br />
warnte die in der Pfl ege Agierenden davor, es nur<br />
bei plakativen Formulierungen zu belassen: „Wir<br />
dürfen uns nicht damit zufrieden geben, dass<br />
nichts geschieht.“<br />
Zum Schluss seiner Begrüßung versprach Mäule,<br />
auch weiterhin die christlich und nachhaltig aus-<br />
Die Entwicklung der EHS in Zahlen<br />
gerichtete Unternehmenskultur der <strong>Evangelische</strong>n<br />
<strong>Heimstiftung</strong> zu erhalten und zu fördern.<br />
60 Jahre Erfolgsgeschichte<br />
Die Grüße der Landesregierung überbrachte Ministerialdirektor<br />
Jürgen Lämmle. Er bezeichnete<br />
die letzten sechs Jahrzehnte des Landes, das auch<br />
dieses Jahr auf ein 60-jähriges Bestehen zurückblicken<br />
kann, als eine Erfolgsgeschichte und fügte<br />
hinzu: „Ich denke, das kann man auch im Hinblick<br />
auf die <strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong> sagen.“<br />
Er stellte anerkennend fest, dass die Arbeit der<br />
EHS geprägt sei von Solidarität, Respekt und Zusammenhalt.<br />
Sei es gegenüber den Pfl ege- und<br />
Hilfebedürftigen oder gegenüber den eigenen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „Diese Prinzipien<br />
über Jahre hinweg zu erhalten, war nur<br />
möglich, weil sie stets Probleme vorausschauend<br />
1952 1960 1970 1980 1990 2000 2010<br />
Mitarbeiter 150 284 750 1.160 3.016 4.810 6.492<br />
Plätze 1.151 1.073 2.439 4.106 5.140 5.387 7.239<br />
Umsatz* 1 Mio. 5 Mio. 19 Mio. 89 Mio. 201 Mio. 352 Mio. 263 Mio.<br />
Bilanzsumme* 299 Mio. 219 Mio. 401 Mio.<br />
* Deutsche Mark, ab 2000 in Euro<br />
Siegfried Aisenbrey, ARP Architektenpartnerschaft Stuttgart; Prof. Dieter Herrmann, Freie Architekten BDA Herrmann + Bosch; Jürgen<br />
Schwefel, Gustav Epple Bauunternehmung GmbH; Eberhard Rommel, Gottlob Rommel GmbH & Co. KG; Dieter Raichle, Projekt GmbH<br />
Planungsgesellschaft; Norbert Goerlich, ARP Architektenpartnerschaft Stuttgart; Rainer Alber, Gottlob Rommel GmbH & Co. KG.
aufgegriffen und Lösungen zielorientiert er -<br />
ar beitet hat“, lobte Lämmle das Engagement<br />
der EHS. Der Amtschef des Sozialministeriums<br />
kritisierte vehement den Referentenentwurf der<br />
Bundesregierung für eine Pfl egereform: „Dieser<br />
Referentenentwurf enthält leider nur kleine Verbesserungen<br />
in der Demenzversorgung. Und er<br />
beinhaltet kaum Ansätze zur Stärkung der Versorgung<br />
im häuslichen Umfeld.“ Nach Ansicht der<br />
Landesregierung greife der Ansatz viel zu kurz,<br />
um die Herausforderungen zu bewältigen. Zum<br />
einen werde der Pfl egebedürftigkeitsbegriff nicht<br />
neu geregelt. Zum anderen werde das Leistungsrecht<br />
der Pfl egeversicherung nicht fl exibilisiert.<br />
Darüber hinaus werde eine zukunftsfeste verlässliche<br />
Finanzierung ausgeklammert und auf die<br />
lange Bank geschoben.<br />
An die Vertreter der EHS gewandt, sagte Lämmle:<br />
„Die <strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong> ist ein wichtiger<br />
Partner der Landesregierung. Wir wünschen uns<br />
von der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong> auch künftig<br />
eine kritische Betrachtung aller Planungen und<br />
Veränderungen sowie Denkanstöße durch neue<br />
Konzepte und Ideen.“<br />
Der stellv. AR-Vorsitzende Dekan Martin Luscher (r.) und GF Ralf-Rüdiger<br />
Kirchhof (2.v.r.) begrüßen AR-Mitglied, Dr. Winfried Roos. Im Hintergrund:<br />
Frau Roos und OB a.D. Bernhard Fritz, Winnenden.<br />
Kirche und Diakonie<br />
Die Segenswünsche der Landeskirche und Diakonie<br />
überbrachte Landesbischof Dr. Frank Otfried<br />
July, der in seinem Festvortrag betonte, dass Kirche<br />
und Diakonie zusammengehören, unbeschadet<br />
der unternehmerischen Selbstständigkeit großer<br />
diakonischer Träger. Gerade in Veränderungszeiten<br />
sei es immer notwendig, immer wieder einander<br />
im Blick zu haben, sich einander mitzuteilen.<br />
In seinem Vortrag, der den Titel trug „Herausforderungen<br />
der Diakonie in Vergangenheit und<br />
Gegenwart“, nannte Dr. July die Herausforderung<br />
Gottes an uns als die größte Herausforderung.<br />
Der Landesbischof zitierte in diesem Zusammenhang<br />
Irenäus von Lyon: „Die Ehre Gottes ist der<br />
lebendige Mensch.“ In diesem Satz, so July, wer de<br />
deutlich gemacht: Gottesverehrung und Nächstenliebe<br />
gehören unmittelbar zusammen. Sie<br />
seien eng aneinander geschmiedet. Dr. July beschreibt<br />
zwei Haupttendenzen, wie moderne<br />
Gesellschaften bzw. die verschiedenen gesellschaftlichen<br />
Akteure auf die großen Heraus forderungen<br />
einer älter werdenden Gesellschaft<br />
reagieren. Zum einen die Spezialisierung und zum<br />
AR-Vorsitzender Mäule (r.) und HGF Schneider begrüßen AR-Mitglied Meyer (Mitte) und<br />
Hans-Ulrich Schulz, Vorsitzender Verwaltungsrat Karlshöhe.<br />
Titel<br />
Aufsichtsratsvorsitzende<br />
1952–1985<br />
Dr. Antonie Kraut<br />
*1905– + 2002<br />
1985–1995<br />
Kurt Ströbel<br />
*1914– + 1995<br />
1995–2000<br />
Gudrun Hummel<br />
*1933<br />
Seit 2000<br />
Helmut Mäule<br />
*1939<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong> 11
Titel<br />
HGF Schneider im Gespräch mit Ministerin Altpeter<br />
Die Gäste beim Empfang im Foyer des Neuen Schlosses<br />
12 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong><br />
❮ Landesbischof Dr. July<br />
❯ Ehrengäste aus Bundes-<br />
und Landespolitik<br />
Aufmerksame Zuhörer in der ersten Reihe
anderen die Vernetzung. Welche Tendenzen herrschen<br />
in der Diakonie vor? Hier gibt es nach Auffassung<br />
des Landesbischofs zahlreiche aktuelle<br />
Diskussionen mit verschiedenen Lösungsmodellen.<br />
Er präferiert ein integratives Lösungsmodell,<br />
das von der Beibehaltung der vertrauten Zusammenschau<br />
ausgehe. Also auch von der engen<br />
Verbindung von Kirche und Diakonie. Und Dr.<br />
July resümiert: „Nur so kann es weitergehen:<br />
Kirche und Diakonie als zwei Seiten der gleichen<br />
Medaille.“<br />
Eindringlich warnte er vor einer Spaltung von<br />
Diakonie und Kirche: „Wenn die Kirchlichkeit der<br />
Diakonie immer mehr in Frage gestellt wird, wenn<br />
die gemeinsamen Ziele von Dienstgeber und<br />
Dienstnehmer aus dem Blick geraten, wenn beide<br />
Seiten mit harten Bandagen ihre Forderungen<br />
durchsetzen wollen, dann geht der Diakonie ihr<br />
Wesentliches verloren.“ Bei der EHS ist sich der<br />
Landesbischof sicher, dass die Mitarbeitenden den<br />
gemeinsamen Weg von Kirche und Diakonie<br />
weiterhin gehen werden. Er wünschte den Mitarbeitenden,<br />
„auch in Zukunft das Wohl pfl egebedürftiger<br />
Menschen stets vor Augen zu haben<br />
und dass sie spüren, wie Gott ihr Nachdenken,<br />
ihr Tun und auch ihr Lassen segnet“.<br />
„Sie sind die wahren Helden des Alltags,<br />
unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
in der Pfl ege und Betreuung, in der<br />
Hauswirtschaft und in der Verwaltung und<br />
unsere vielen Ehrenamtlichen, die unsere<br />
tägliche Arbeit um so vieles bereichern“.<br />
Bernhard Schneider<br />
Motivation und Begeisterung<br />
Alle Redner waren sich einig: Ohne das große<br />
Engagement der Mitarbeitenden wäre der Erfolg<br />
der EHS nicht möglich gewesen. Hauptgeschäftsführer<br />
Bernhard Schneider nannte die Mitarbeitenden<br />
zutreffend „Helden des Alltags“. Er for -<br />
derte auf, die Motivation dieser „Heldinnen und<br />
Helden“ zu fördern, und beschwörte die Gesellschaft,<br />
davon abzulassen, die Pfl egeheime immer<br />
nur als Kostenfaktor und überfl üssig anzusehen.<br />
An die Gäste gewandt, sagte er: „Lassen Sie uns<br />
gemeinsam eintreten für die Pfl ege mit Überzeugung,<br />
mit Nachdruck und mit Begeisterung.“<br />
Titel<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong> 13
Titel<br />
Zitate aus den<br />
Vorträgen<br />
Die vollständigen Vorträge<br />
sind in der Festschrift zum<br />
60-jährigen Jubiläum der<br />
<strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong><br />
(EHS) abgedruckt. Die Festschrift<br />
kann kostenlos bei<br />
der EHS angefordert werden.<br />
Außerdem stehen die Vorträge<br />
auf der Homepage der EHS<br />
zum Herunterladen bereit:<br />
http://www.ev-heimstiftung.<br />
de/60-Jahre<br />
14 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong><br />
Helmut Mäule, Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Ehrenamt<br />
„Baden-Württemberg wäre ohne das großartige<br />
Engagement vieler Menschen heute nicht das, was<br />
es ist. Besonders der ehrenamtliche und gesellschaftliche<br />
Einsatz zahlreicher Bürgerinnen und<br />
Bürger hat die 60-jährige Geschichte unseres Landes<br />
so reich und vielfältig gestaltet. Dies gilt in<br />
gleicher Weise auch für die <strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong>.<br />
Ohne das großartige Engagement vieler<br />
Menschen wäre die <strong>Heimstiftung</strong> nicht das, was<br />
sie heute ist.“<br />
Christliche Botschaft<br />
„In ihren Diensten und in ihrem anwaltschaftlichen<br />
Eintreten für pfl egebedürftige und behinderte<br />
Menschen erfüllt die <strong>Heimstiftung</strong> als Teil der<br />
Diakonie und der Landeskirche eine Aufgabe, die<br />
weder durch die staatlichen Institutionen noch<br />
durch die Kräfte des Marktes erfüllt werden kann.<br />
Wir tragen durch unser Handeln zur Glaubwürdigkeit<br />
der christlichen Botschaft gerade auch bei<br />
den Betroffenen und bei den Teilen der Gesellschaft<br />
bei, die durch die Kirchen selbst nicht mehr<br />
ohne weiteres erreicht werden können.“<br />
Pfl egeversicherung<br />
„Es hat 12 Jahre gedauert, die Pfl egeversicherung<br />
erstmals (2008) zu reformieren. Jetzt wird wieder<br />
um eine weitere Reform gerungen. Die zentralen<br />
Herausforderungen der Pfl ege werden wir mit<br />
diesem Tempo ganz gewiss nicht bewältigen.<br />
Wer hundert Meter Anlauf nimmt, um dann zwei<br />
Meter weit zu springen, der braucht weder bei<br />
Olympia noch in der Pfl ege anzutreten.“<br />
Jürgen Lämmle, Ministerialdirektor Sozialministerium<br />
<strong>Heimstiftung</strong><br />
„Ihre Arbeit ist geprägt von Solidarität, Respekt<br />
und Zusammenhalt. Sei es gegenüber den Pfl egeund<br />
Hilfebedürftigen oder gegenüber den eigenen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Diese Prinzipien<br />
über Jahre hinweg zu erhalten, war nur<br />
möglich, weil sie stets Probleme vorausschauend<br />
aufgegriffen und Lösungen zielorientiert erarbeitet<br />
hat. <strong>Das</strong> macht die <strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong><br />
auch mit 60 Jahren modern und konkurrenzfähig.<br />
Eine moderne Pfl egepolitik in Baden-Württem -<br />
berg zeichnet sich durch eine konstruktive Zusammenarbeit<br />
zwischen Landesregierung und der<br />
<strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong> aus.“<br />
Pfl ege<br />
„Wir benötigen eine Entlastung der pfl egenden<br />
Angehörigen und eine Stärkung der Maßnahmen<br />
im Vor- und Umfeld der Pfl egebedürftigkeit. <strong>Das</strong><br />
Ziel ist ein fl ächendeckendes Netz an Angeboten<br />
zur Betreuung von demenzkranken Menschen im<br />
häuslichen Umfeld und bürgerschaftlich strukturierte<br />
Initiativen für hilfe- und pfl egebedürftige<br />
Menschen. Wir wollen uns für die Schaffung<br />
wohnortnaher Versorgungsmöglichkeiten einsetzen<br />
und dafür ambulante Strukturen aufbauen.<br />
Damit keine Missverständnisse entstehen, möchte<br />
ich in aller Deutlichkeit betonen: All das ist<br />
keine Alternative zur stationären Pfl ege, sondern<br />
deren notwendige Ergänzung!“
Dr. h.c. Frank Otfried July, Landesbischof<br />
Kirche und Diakonie<br />
„Kirche und ihre Diakonie gehören zusammen.<br />
Deswegen ist es so notwendig, gerade in Veränderungszeiten<br />
immer wieder einander im Blick zu<br />
haben, sich einander mitzuteilen. ... Nur so kann es<br />
weitergehen: Kirche und Diakonie als zwei Seiten<br />
der gleichen Medaille. Dies macht es nötig, auf einer<br />
gemeinsamen geistlichen Grundlage zu arbeiten<br />
und die gleichen Wertevorstellungen zu teilen.“<br />
Auftrag Diakonie<br />
„Diakonische Einrichtungen können und dürfen<br />
vorhandene soziale Netze nicht ersetzen. Diakonische<br />
Angebote sollen aber darauf bezogen sein.<br />
Sie sollen soziale Netze nicht schwächen, sondern<br />
stärken. Gemeinwesenorientierung ist deshalb ein<br />
Qualitätsmerkmal jeder diakonischen Arbeit.“<br />
Dritter Weg<br />
„Es ist in hohem Maße bedauerlich, dass ein gutes<br />
Miteinander von Dienstgeber und Dienstnehmer<br />
auf Grund des wachsenden Kostendrucks offensichtlich<br />
immer schwieriger wird. Dann, wenn<br />
sich Mitarbeitende vor allem als Kostenfaktor<br />
behandelt fühlen oder wenn gegenseitige Blockadehaltungen<br />
eine einvernehmliche Lösung unmöglich<br />
machen. ... Nach wie vor ist der Dritte<br />
Weg ein sehr geeignetes Verfahren.“<br />
Kirche und Gesellschaft<br />
„Statt uns intern zu zerlegen, sollten die Wohlfahrtsverbände,<br />
die Kirchen und andere gesellschaftliche<br />
Gruppen immer wieder gemeinsam<br />
und mit Durchsetzungskraft für gerechte fi nanzielle<br />
Rahmenbedingungen streiten.“<br />
Bernhard Schneider, Hauptgeschäftsführer<br />
Treue<br />
„Interessant ... ist ja, dass die <strong>Heimstiftung</strong> bis<br />
heute seinem Ländle die Treue hält und, im Gegensatz<br />
zu anderen Trägern, allen Verlockungen,<br />
außerhalb Baden-Württembergs aktiv zu werden,<br />
widerstehen konnte.“<br />
Quartier<br />
„Die Trennungen zwischen ambulant und stationär<br />
müssen abgebaut werden. In Baden-Württemberg<br />
gibt es 1.400 Pfl egeheime, rechnerisch also<br />
eine Einrichtung je Kommune. Eine solche dezentrale<br />
Struktur der pfl egerischen Kompetenz vor<br />
Ort darf nicht länger brach liegen, sie muss auch<br />
für das Quartier nutzbar gemacht werden.“<br />
Technik<br />
„Keine Branche, weder die Kommunikation<br />
noch die Medizin, ist so technikresistent<br />
wie die Pfl ege. ... Den Anspruch<br />
an Individualität und Autonomie können<br />
wir ohne Technik niemals erfüllen.“<br />
Innovation<br />
„Der Erfolg eines Altenhilfeträgers wird<br />
in Zukunft maßgeblich davon abhängig<br />
sein, wie schnell und kompetent er den<br />
gesellschaftspolitischen, demografischen<br />
und damit auch den fachlichen<br />
Herausforderungen in der Altenhilfe<br />
begegnet. Neben der wirtschaftlichen<br />
Stärke ist die Innovationskraft ein<br />
entscheidender Erfolgsfaktor.“<br />
Titel<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong> 15
Impuls<br />
„Die Ehre Gottes<br />
ist der lebendige Mensch“ *<br />
* Auszug aus der Festansprache<br />
von Landesbischof Dr. h.c.<br />
Frank Otfried July, gehalten am<br />
Mittwoch, 15. Februar <strong>2012</strong>,<br />
anlässlich der 60-Jahr-Feier der<br />
<strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong> im<br />
Neuen Schloss, Stuttgart. Titel<br />
des Vortrags: Herausforderungen<br />
der Diakonie in Vergangenheit<br />
und Gegenwart. Der vollständige<br />
Vortrag ist in der Festschrift<br />
zum 60-jährigen Jubiläum der<br />
Evange lischen <strong>Heimstiftung</strong> (EHS)<br />
abgedruckt. Die Festschrift kann<br />
kostenlos bei der EHS angefordert<br />
werden. Außerdem steht der<br />
Vortrag auf der Homepage der<br />
EHS zum Herunterladen bereit:<br />
http://www.ev-heimstiftung.<br />
de/60-Jahre<br />
16 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong><br />
Landesbischof Dr. h.c. Frank Otfried July<br />
Da gilt es, zur Vergewisserung, die größte Herausforderung<br />
zu nennen. Es ist die Herausforderung<br />
Gottes an uns: Einer der von mir immer wieder<br />
genannten und zitierten Sätze ist der des Irenäus<br />
von Lyon: „Die Ehre Gottes ist der lebendige<br />
Mensch.“ In diesem Satz wird deutlich gemacht:<br />
Gottesverehrung und Nächstenliebe gehören<br />
unmittelbar zusammen. Sie sind eng aneinander<br />
geschmiedet.<br />
Im Nächsten das Abbild, das Gesicht Gottes sehen<br />
und im Gebet zu Gott gleich den Nächsten, die<br />
Nächste einzubeziehen, gehört zur Seh- und<br />
Sprechweise des Glaubens. Diese Seh- und Sprechweise<br />
steht im Widerspruch zu jedem Versuch,<br />
Menschen auf Verwertbarkeit, Nützlichkeit oder<br />
Kostenmöglichkeit zu reduzieren. Dieser Herausforderung<br />
können und sollen wir uns nicht entziehen.<br />
Und all unsere Andachten und Gottesdienste,<br />
unsere Leitbilder und Grundsätze in der<br />
Diakonie sind nicht die Mosaiksteine, um den<br />
blauen Markenkern Diakonie noch besser zum<br />
Leuchten zu bringen, sondern das schlagende Herz<br />
um unsere diakonische Arbeit „glaub-würdig“<br />
„menschen-würdig“ und damit „gottes-würdig“<br />
zu machen. Die Menschen spüren uns in Kirche<br />
und Diakonie, in den Einrichtungen und Gemeinden<br />
schnell ab, ob dieses Herz auch schlägt oder<br />
ob wir nur behaupten, dass es schlage. Ich weiß<br />
aber auch, welch gewaltige Herausforderung an<br />
Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiterbegleitung<br />
und -ausbildung gerade unter diesem Aspekt gegeben<br />
ist.<br />
„Die Ehre Gottes ist der lebendige Mensch.“<br />
Ich kann jetzt keinen Durchgang durch die Geschichte<br />
der Diakonie machen. Aber manchmal<br />
ist es wie ein spannender Roman, die Geschichte<br />
des Evangeliums in dieser Welt aus den Augen und<br />
mit den Augen der Diakonie zu erzählen. Man<br />
kann ja schon die biblischen Bücher des Alten<br />
Testaments durchgehen, mit ihrem Kampf um<br />
Gerechtigkeit und Barmherzigkeit, die Botschaft<br />
und das Handeln Jesu als lebendigen Kern aller<br />
Diakonie. Man könnte erzählen, wie im 3. und<br />
4. Jahrhundert die Menschen in Vorderasien das<br />
Elend vieler Kranker und am Weg Gebliebener<br />
mit den Augen und Herausforderungen des Glaubens<br />
sahen und Hospize und Hospitäler bauten.<br />
Wie im Mittelalter in einer konkreten politischen<br />
und gesellschaftlichen Übergangssituation sich<br />
Pfl egegemeinschaften, Pfl egeorden bildeten, wie<br />
in der reformatorischen Neubesinnung die „öffentliche<br />
Diakonie“ (eigentlich ein späterer Begriff)<br />
eingeführt wurde (Kastenwesen) und dann<br />
in den letzten 200 Jahren Formen neuzeitlicher<br />
Diakonie ans Werk gingen. Sie wissen – ich komme<br />
aus der Mutterhausdiakonie. Hier wur den sehr<br />
präzise gesellschaftliche Herausforderungen wahrgenommen<br />
und aufgenommen und aus einer<br />
Pers pektive des Glaubens, der Hoffnung und der<br />
Liebe gearbeitet. Und natürlich ist das Fanal, das<br />
Wichern 1848 mit seiner berühmten Eisenacher<br />
Steh greifrede gab, von besonderer Bedeutung, in -<br />
dem er auch Kirche und Diakonie aneinander wies.<br />
Man könnte die Geschichte und Herausforderungen<br />
weiter auf der württembergischen Matrize<br />
schreiben – etwa das Aneinandervorbeireden von<br />
Gustav Werner und der württembergischen Kirchenleitung<br />
zu ihrer Zeit und das interessante<br />
Phänomen, dass die Diakoniker – oftmals allein<br />
auf sich gestellt – moderne Gesellschaftsformen<br />
ihrer jeweiligen Rechtsorganisation wählten.<br />
„Die Ehre Gottes ist der lebendige Mensch.“<br />
Die Christen im diakonischen Dienst in der Vergangenheit<br />
haben sich von diesem Satz herausfordern<br />
lassen und deshalb jeweilige gesellschaftliche,<br />
soziale, persönliche Herausforderung gesehen<br />
und darauf reagiert. In diesem Sinn ist es notwendig,<br />
heutige Herausforderungen – neben der bleibenden<br />
biblischen Herausforderung, die mit uns<br />
geht – anzusprechen.
Kundenbefragung <strong>2012</strong><br />
„Die Zufriedenheit<br />
unserer Kunden<br />
entscheidet<br />
sich jeden Tag“<br />
Bernhard Schneider<br />
„Zahlreiche Studien belegen, dass ein zufriedener<br />
Kunde seine positiven Erfahrungen drei<br />
Personen weitererzählt; ein unzufriedener<br />
Kunde berichtet elf bis dreizehn Personen von<br />
seinen negativen Erfahrungen“, strahlt Hauptgeschäftsführer<br />
Bernhard Schneider bei der<br />
Analyse des guten Ergebnisses der diesjährigen<br />
Kundenbefragung. Die durchschnittliche Gesamtzufriedenheit<br />
sowohl bei den Angehörigen<br />
als auch bei den Bewohnern liegt in der aktuellen<br />
Kundenbefragung bei 1,78 (Angehörige)<br />
bzw. bei 1,77 (Bewohner), gemessen auf einer<br />
Skala von „1“ (sehr zufrieden) bis „5“ (sehr<br />
unzufrieden), und bei den Kunden der Mobilen<br />
Dienste sogar bei 1,53.<br />
Kundenorientierung und Kundenzufriedenheit<br />
haben in der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong> (EHS)<br />
einen hohen Stellenwert, denn ein zufriedener<br />
Kunde ist der beste Werbe- und Imageträger. Die<br />
pfl egebedürftigen Bewohnerinnen und Bewohner<br />
werden mündlich, deren Angehörige schriftlich<br />
befragt. So entsteht ein Vergleich, der Aufschlüsse<br />
über die Zufriedenheit beider Zielgruppen gibt.<br />
Diese ist bei beiden Gruppen erfreulicherweise fast<br />
deckungsgleich. Ein wenig anders sieht es bei den<br />
Kunden der Mobilen Dienste aus. Diese leben in<br />
Kundenbefragung <strong>2012</strong><br />
ihrem häuslichen Umfeld und wurden alle schriftlich<br />
befragt. Auch hier ist das Ergebnis der Gesamtzufriedenheit<br />
beeindruckend. Sie liegt bei<br />
1,53. Die Zeitreihe seit der ersten Befragung 2006<br />
zeigt, dass die Ergebnisse sich seit Jahren kontinuierlich<br />
verbessern bzw. ein hohes, gutes Niveau<br />
halten.<br />
Orientierung an den Bedürfnissen der Kunden<br />
Die Unternehmensphilosophie der EHS und das<br />
daraus resultierende Menschenbild sind entscheidend<br />
für das Verhältnis zu den Kunden. Sie beeinfl<br />
usst durch die in ihr ausgedrückten Wertvorstellungen<br />
und Zielsetzungen maßgeblich die Qualitätspolitik<br />
eines Trägers. Die EHS will sich an den<br />
Bedürfnissen der Kunden orientieren. Deshalb hat<br />
sie die Kundenbefragung vor sechs Jahren initiiert<br />
und zu einem festen Baustein ihrer Qualitätspolitik<br />
gemacht. Die Befragung ist eine von vielen<br />
Maßnahmen, um die Zufriedenheit der Kunden<br />
zu evaluieren. So hat die EHS ein Beschwerdemanagement<br />
eingeführt und die Mitarbeitenden<br />
werden geschult, um Kundenwünsche ernst zu<br />
nehmen und auf Beschwerden und Anregungen<br />
angemessen zu reagieren. Beschwerden bieten die<br />
Chance, die eigenen Schwächen besser kennen zu<br />
lernen. Sie sind ein deutlich preiswerteres Instrument<br />
als Kundenbefragungen. Sie geben aktuelle,<br />
konkrete und häufi g relevante Informationen über<br />
Kundenunzufriedenheit und liefern oft direkte<br />
Handlungsempfehlungen. Denn die neue Generation<br />
von alten Menschen, die gemeinsam mit<br />
ihren Angehörigen immer mehr der ihnen vom<br />
Gesetzgeber zugedachten Kundenrolle gerecht<br />
werden, entwickeln sehr genaue Vorstellungen<br />
über ihre Erwartungen gegenüber den Pfl egeeinrichtungen.<br />
Die kundenorientierte Altenpfl ege<br />
verlangt insgesamt, dass die Mitarbeitenden kontinuierlich<br />
die Bedürfnisse ihrer Bewohner erfassen<br />
und analysieren. Vorausgesetzt ist dabei ein<br />
Wissen, was Kundenzufriedenheit im Einzelnen<br />
ausmacht. Hier ist es hilfreich, die Arbeitsabläufe<br />
aus dem Blickwinkel des Kunden zu betrachten<br />
und sich intensiv mit den Erwartungen und Wünschen<br />
zu befassen. Auf Unzufriedenheit und Beschwerden<br />
sollte der Kunde oder der Bewohner<br />
eine klare und eindeutige Reaktion erhalten.<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong> 17
Kundenbefragung <strong>2012</strong><br />
In Begegnungen entsteht Lebensqualität<br />
Hauptgeschäftsführer Bernhard Schneider hat<br />
diesen Anspruch bei seinem Vortrag anlässlich des<br />
60-jährigen Bestehens der EHS am 15. Februar <strong>2012</strong><br />
treffend formuliert: „Begegnungen sind es, in denen<br />
Lebensqualität, in denen <strong>Heimstiftung</strong> entsteht.<br />
Erst durch diese Herzlichkeit und Mensch-<br />
Wenn Sie selbst pfl egebedürftig werden würden,<br />
können Sie sich vorstellen, in unserem Heim zu leben?<br />
lichkeit verwandeln<br />
sich die Pfl egeheime<br />
zum Lebensraum im<br />
Ja<br />
44 % wahrsten Sinne des<br />
Eher ja<br />
21 %<br />
Wortes. Unsere Mitar-<br />
Teils-teils<br />
13 %<br />
beiterinnen und Mit-<br />
Eher nein 8 %<br />
arbeiter in der Pfl ege<br />
Nein<br />
Keine Ang.<br />
8 %<br />
7 %<br />
und Betreuung, in<br />
der Hauswirtschaft<br />
und in der Verwaltung<br />
und unsere vielen Ehrenamtlichen, die unsere<br />
tägliche Arbeit um so vieles bereichern, sind<br />
sie das Wichtigste und Kostbarste, was wir haben.<br />
Durch ihr Verhalten, ihr Tun entscheidet sich, ob<br />
sich unsere Kunden wohlfühlen, ob Angehörige<br />
zufrieden sind, ob sie das Haus weiterempfehlen.<br />
Die Zufriedenheit unserer Kunden und damit der<br />
Erfolg unseres Unternehmens entscheidet sich<br />
jeden Tag in zigtausendfachen Beziehungen. Unsere<br />
Aufgabe ist es, Verhältnisse und Rahmenbedingungen<br />
zu schaffen, dass diese Beziehungen<br />
gelingen können.“<br />
„88 Prozent der Bewohner<br />
fühlen sich wohl in den<br />
Pfl egeheimen der EHS.“<br />
Kundenbefragung <strong>2012</strong><br />
18 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong><br />
Ein hoher Qualitätslevel<br />
<strong>Das</strong> Ergebnis der Kundenbefragung zeigt, dass die<br />
EHS in diesem Prozess auf einem sehr guten Weg<br />
ist. Qualitätserwartungen von Pfl egekunden sind<br />
besonders stark von den Vorerfahrungen<br />
mit der Institution oder von Berichten<br />
Dritter beeinfl usst. „Ein Kunde, sei<br />
es der Nutzer selbst oder ein Angehöriger,<br />
der sich, aus welchen Gründen auch<br />
immer, ‚nicht wohl fühlt‘ bei der Inanspruchnahme<br />
einer Dienstleistung der EHS, wird<br />
mit größerer Wahrscheinlichkeit eine geringere<br />
Qualitätswahrnehmung und damit ein schlechteres<br />
Image entwickeln – und später verbreiten – als<br />
einer, der durch eine zuvorkommende Atmosphäre<br />
über konkrete ‚Fehler‘ hinwegsehen kann. Ein<br />
hoher Qualitätslevel ist erreicht, wenn die Kunden<br />
zufrieden sind oder die Erwartungen übertroffen<br />
wurden. Nur dann entsteht Kundenbegeisterung,<br />
die zu starker Loyalität führt und auch eine positive<br />
Mundpropaganda auslöst“, stellt Bernhard<br />
Schneider fest. Aus langjähriger Berufserfahrung<br />
in verschiedenen Bereichen der Sozialwirtschaft<br />
weiß er um die Bedeutung der Mundpropaganda:<br />
„Mundpropaganda ist in der Pfl egebranche das<br />
beste Werbemittel überhaupt.“ Zufriedene Kunden<br />
äußern sich positiv im Familien- und Freundeskreis<br />
über das Angebot der EHS.<br />
Kundenzufriedenheit entsteht im Dialog<br />
In einer stark dialogorientierten Branche wie der<br />
Pfl ege wird dem Umgang mit Kunden besondere<br />
Aufmerksamkeit zugemessen. Deshalb wird Kundenzufriedenheit<br />
vor allem durch den Dialog mit<br />
den Kunden bestimmt. Oder, wie Schneider es<br />
formuliert, durch Begegnungen und Beziehungen.<br />
Seit einigen Jahren hat sich der Wettbewerb im<br />
Pfl egemarkt verschärft. In manchen Regionen<br />
Baden-Württembergs überwiegt das Angebot die<br />
Nachfrage nach Pfl egedienstleistungen. Will ein<br />
Träger wie die EHS ihre Angebote erfolgreich positionieren,<br />
dann muss sie die Bedürfnisse ihrer<br />
Kunden genau kennen und ihre Angebote danach<br />
ausrichten. Der Hauptgeschäftsführer der EHS<br />
fordert deshalb, dass „wir unsere Angebote und<br />
Leistungen so attraktiv und unverwechselbar wie<br />
möglich gestalten und unsere Kunden immer<br />
wieder neu gewinnen. Nur so können wir im<br />
Wettbewerb bestehen“.<br />
Entwicklung eines Vertrauensverhältnisses<br />
Kundenbefragungen oder Beschwerdemanagement<br />
sind Methoden zur Realisierung dieses Ansatzes.<br />
Wenn diese Ideen konsequent verfolgt<br />
werden, entsteht eine besonders intensive Beziehung<br />
zwischen Mitarbeitenden und Kunden. Im
positiven Fall entwickelt sich ein Vertrauensverhältnis,<br />
das die Grundlage für eine dauerhafte<br />
Beziehung bildet. Die Vertrauenswürdigkeit der<br />
Einrichtung und des Personals entwickelt sich in<br />
diesem Fall zu einer besonderen Ressource. Vertrauensbildung<br />
zwischen Kunden und Mitarbeitenden<br />
zählt zu den Zukunftsaufgaben der Altenpfl<br />
ege. Diese Herausforderung kann allerdings nur<br />
erfolgreich gemeistert werden, wenn sich das gesamte<br />
Team den Grundsätzen der Kundenorientierung<br />
verpfl ichtet fühlt.<br />
Analyse<br />
Zurzeit sind die Verantwortlichen dabei, die Daten<br />
aus unterschiedlichen Perspektiven zu analysieren.<br />
Dann lassen sich konkrete Handlungsempfehlungen<br />
für die EHS gesamt, aber auch für die<br />
einzelnen Dienste und Einrichtungen ableiten.<br />
Die Ergebnisse werden dann in jeder Einrichtung<br />
den Mitarbeitenden sowie den Befragten vorgestellt<br />
und Maßnahmen diskutiert, wie das Ergebnis<br />
in Feldern, die nicht so zufrieden bewertet wurden,<br />
verbessert werden kann.<br />
Steter Tropfen höhlt den Stein<br />
Seitdem Hauptgeschäftsführer Bernhard Schneider<br />
Verantwortung in den verschiedensten Institutionen<br />
der Altenhilfe trägt, ist es ihm ein besonderes<br />
Anliegen, gegen Vorurteile und Klischees, die<br />
in der Bevölkerung immer noch gegenüber der<br />
stationären Altenpfl ege bestehen, anzukämpfen.<br />
Seit Jahren setzt er sich für eine höhere Akzeptanz<br />
und für die gesellschaftliche Anerkennung der<br />
Pfl ege ein. Er weiß aus eigener Erfahrung, dass in<br />
der Pfl ege auch Fehler passieren. Er bekennt sich<br />
offen dazu. Auch wenn man gern perfekt sein<br />
möchte: Fehler passieren jedem. Den Unterschied<br />
macht, wie man mit Fehlern umgeht. Die EHS<br />
zeichnet eine konstruktive Fehlerkultur aus. Wo<br />
gearbeitet wird, passieren Fehler. Fehler sind aber<br />
auch ein Bestandteil des Lernens, der Weiterentwicklung.<br />
Leidenschaftlich setzt sich der Pfl egefachmann<br />
für verbesserte Rahmenbedingungen in<br />
der Pfl ege und für eine Aufwertung des Pfl egeberufs<br />
ein. Er betont immer wieder, dass sich gerade bei<br />
der Bevölkerungsgruppe Vorurteile gegenüber den<br />
Pfl egeheimen auftun, die nie mit der Pfl egerealität<br />
in Berührung gekommen ist. Bestätigt sieht sich<br />
Bernhard Schneider in der Beantwortung der Frage:<br />
„Wenn Sie selbst pfl egebedürftig werden würden,<br />
können Sie sich vorstellen, in unserem Heim<br />
zu leben?“, die bei der Kundenbefragung den Angehörigen<br />
gestellt wurde. 65 Prozent der Befragten<br />
können sich vorstellen, in einem<br />
Heim der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong><br />
zu leben (s. Grafi k links). Die<br />
Befragten haben Kontakt zur Pfl ege.<br />
Sie kennen die Realität und schätzen<br />
die Menschen, die in den Pfl egeheimen ihren<br />
Dienst tun. Diese Antwort lässt den Hauptgeschäftsführer<br />
der EHS weiterhin hoffen, doch noch<br />
etwas in der Gesellschaft zum Wohl der Altenpfl ege<br />
verändern zu können. Schneider: „Wenn die<br />
Befragten, die zufrieden mit unserer Leistung sind,<br />
ihre positiven Erfahrungen an Dritte weitergeben,<br />
können wir gemeinsam das Image der Pfl ege kontinuierlich<br />
verbessern.“<br />
Beteiligung <strong>2012</strong><br />
Stationäre Dienste<br />
Angehörige<br />
Bewohner<br />
Mobile Dienste<br />
Kunden<br />
613<br />
1.614<br />
2.342<br />
2.667<br />
Kundenbefragung <strong>2012</strong><br />
„Mundpropaganda ist in<br />
der Pfl egebranche das beste<br />
Werbemittel überhaupt.“<br />
Steckbrief Kundenbefragung<br />
Im Zeitraum von Dezember 2011 bis Januar <strong>2012</strong> wurden die Bewohnerinnen und<br />
Bewohner in den Einrichtungen der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong> mittels Interviews<br />
durch Altenpfl egeschülerinnen und -schüler befragt. Die Angehörigen und die<br />
Kunden der Mobilen Dienste wurden schriftlich befragt. Die Befragung fi ndet in<br />
einem zweijährigen Turnus seit 2006 statt.<br />
angefragt<br />
geantwortet<br />
5.697<br />
Rücklaufquote: 47 %<br />
6.069<br />
Rücklaufquote: 39 %<br />
Rücklaufquote: 41 %<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong> 19
Ehrenamt<br />
Ehrenamt – ein Gewinn für alle<br />
Andreas Felger, Man sieht nur mit dem Herzen gut, Aquarell<br />
© Kulturstiftung, Berlin<br />
„Da wird auch<br />
dein Herz sein …“<br />
20 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong><br />
In der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong> (EHS) hat<br />
ehrenamtliche Arbeit Tradition. Mehr als 2.500<br />
freiwillig Aktive bringen ihre Zeit und ihre<br />
Erfahrungen in die Arbeit der EHS ein. Dieses<br />
Engagement ist für die Lebensqualität der<br />
Bewohner und für die Qualität der Einrichtungen<br />
von unschätzbarem Wert.<br />
Die EHS bekennt sich ausdrücklich zur Zusammenarbeit<br />
mit Ehrenamtlichen. Freiwilligenarbeit<br />
hat ihren festen Platz in der Organisationsstruktur.<br />
Ehrenamtliche werden als wichtiger Teil der Mitarbeiterschaft<br />
verstanden. Es geht darum, Ehrenamt<br />
so zu gestalten, dass es ein Gewinn für alle ist.<br />
Neue Wege des Freiwilligenmanagements<br />
Dies stellt hohe Anforderungen und erfordert, neue<br />
Wege des Freiwilligenmanagements einzuschlagen.<br />
Pfl egeeinrichtungen und ambulante Dienste<br />
müssen neben „traditionellen“ Möglichkeiten<br />
innovative und attraktive Formen der Mit arbeit<br />
in den Einrichtungen entwickeln. Strukturen<br />
müssen geschaffen werden, die ein erfolgreiches<br />
Miteinander zwischen gewachsenen Struk turen<br />
und neuen Formen des Freiwilligenengagements<br />
ermöglichen. Dazu gehören u.a. klare transpa rente<br />
und von der Hauptamtlichenarbeit abgegrenzte<br />
Aufgaben und Zuständigkeiten, festgelegte Rechte<br />
und Pfl ichten der Freiwilligen und Hauptamtlichen<br />
und eine konstante unterstützende Begleitung,<br />
die die Arbeit der Ehrenamtlichen anerkennt<br />
und die Weiterentwicklung fördert.<br />
Ehrenamtsarbeit professionell gestalten<br />
Mit dem neuen Ehrenamtskonzept stellt sich die<br />
EHS den Herausforderungen an eine professionelle<br />
Gestaltung von Freiwilligenmanagement.<br />
Die Konzeption im Überblick<br />
❯ Mit dem Satz aus der Bergpredigt „Da wird auch<br />
dein Herz sein …“ (Mt 6,21) werden Grundlagen<br />
gelingender Ehrenamtsarbeit beschrieben. Nach<br />
dem Vorwort werden in einem ersten Kapitel<br />
Grundsätze der Ehrenamtsarbeit vorgestellt. Leitsätze<br />
stehen unter den Überschriften einladen<br />
und begegnen, begleiten und fördern, beteiligen<br />
und Ideen zulassen, wertschätzen und danken.<br />
❯ Ehrenamt hat viele Namen. Freiwilligenarbeit<br />
oder Bürgerengagement, Sozialzeit oder zivilgesellschaftliches<br />
Engagement. Der größte Teil der<br />
2.500 ehrenamtlich Aktiven in der EHS fühlt sich<br />
vom Begriff „Ehrenamt“ eher angesprochen als<br />
von anderen Bezeichnungen. Bei jüngeren Menschen<br />
ist der Begriff „Freiwilligenarbeit“ populärer.<br />
<strong>Das</strong> ist der Grund, dass sich in der Konzeption<br />
beide Begriffe – Ehrenamtliche und Freiwillige –<br />
wiederfi nden.<br />
❯ Die Konzeption nimmt Bezug auf Freiwilligendienste<br />
(FSJ, FÖJ, Bufdi). Sie nimmt Stellung zur<br />
Debatte um Bonussysteme (wie Zeitkonten oder die<br />
Möglichkeit, Waren und Dienstleistungen kostenlos<br />
oder verbilligt zu erhalten). Sie stellt aber auch<br />
klar, dass unter den gegebenen rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
nichtmonetäre Anerkennungsformen<br />
für die EHS absolute Prioritäten haben.<br />
Ehrenamt ist in der EHS grundsätzlich unentgeltlich.<br />
Eine Aufwandspauschale ist ausschließlich für<br />
besonders verantwortungsvolle Tätigkeiten wie für<br />
die Ehrenamtsbeauftragte vorbehalten.<br />
Ehrenamtliche übernehmen Verantwortung<br />
Systematik und Klarheit sind entscheidende Faktoren,<br />
dass Ehrenamt nicht zufällig, „am Herzen<br />
vorbei“ geschieht. Ehrenamtliche übernehmen<br />
auf allen EHS-Ebenen in entsprechender Ausprägung<br />
Verantwortung:<br />
❯ Auf Einrichtungsebene gibt es eine (ehrenamtliche)<br />
Ehrenamtsbeauftragte (EAB) als Ansprechpartnerin<br />
für freiwillig Engagierte. EAB sind Leute,<br />
die kontaktfreudig sind, Spaß an organisatorischer<br />
Arbeit haben, die als Bindeglied zwischen Hauptund<br />
Ehrenamtlichen arbeiten. Sie kommen aus<br />
dem Kreis der freiwillig Engagierten. Die EAB ist<br />
persönliche Ansprechpartnerin für Fragen, Anregungen,<br />
Probleme. Sie versorgt die Ehrenamtlichen<br />
mit Informationen, engagiert sich für ein<br />
positives Einrichtungsklima, in dem ehrenamtliche<br />
Tätigkeit Spaß macht. Für die Gewinnung und<br />
Begleitung ist die für die Freiwilligenkoordination<br />
zuständige Hauptamtliche (Einrichtungsleitung<br />
oder Sozialdienst) verantwortlich.
<strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong> entwickelt Ehrenamtskonzept<br />
❯ <strong>Das</strong> Netzwerk der EAB setzt sich auf regionaler<br />
Ebene fort. Regionaldirektionen laden 1-2 Mal im<br />
Jahr die EAB der Region zu einem Austausch ein.<br />
Da geht es um Feststellung des Schulungsbedarfs,<br />
Vorbereitung des regelmäßig stattfi ndenden regionalen<br />
Dankeschöntages, Werbung für das Ehrenamt,<br />
Beiträge für die Zeitschrift „Ehrenamt aktiv“.<br />
❯ Auf Trägerebene nehmen EAB die Interessenvertretung<br />
für das Ehrenamt wahr und bilden den<br />
Ehrenamtsbeirat. Der Beirat setzt sich aus den EAB<br />
aller Einrichtungen und Diensten zusammen. Er<br />
vertritt die Interessen der Ehrenamtlichen gegenüber<br />
der Geschäftsführung. Die Ehrenamtlichen<br />
wählen aus ihrer Mitte eine Sprecherin und zwei<br />
Personen als Stellvertretung. Einmal im Jahr fi ndet<br />
ein zentrales Treffen („Jahresversammlung“) aller<br />
EAB mit der Geschäftsführung statt. Für die Geschäftsführung<br />
ist der Ehrenamtsbeirat ein wichtiges<br />
Bindeglied zur Ehrenamtsarbeit vor Ort.<br />
❯ Zur Bewältigung der Vielzahl an Aufgaben erfahren<br />
EAB auf allen Ebenen Unterstützung. In<br />
der Zentrale der EHS gibt es eine qualifi zierte<br />
hauptamtliche Koordinatorin für das Freiwilligenmanagement,<br />
die für die Umsetzung der trä gerweiten<br />
Ehrenamtsarbeit verantwortlich ist.<br />
Sahnehäubchen Ehrenamt<br />
Die Arbeit der Freiwilligen wird von den hauptamtlich<br />
Mitarbeitenden der EHS nicht als Konkurrenz<br />
und störend, sondern als Sahnehäubchen<br />
hauptamtlicher Arbeit wahrgenommen. Achtsamkeit<br />
und Wertschätzung sind entscheidend für die<br />
Motivation und das Engagement von Freiwilligen.<br />
Alle ehrenamtlich Aktiven werden regelmäßig zu<br />
regionalen Dankeschöntagen eingeladen, sie alle<br />
erhalten die Zeitschrift „Ehrenamt aktiv“. Neu ist<br />
der EHS-Ehrenamtspreis, der jährlich Personen<br />
oder Gruppen auszeichnet, die sich in besonderer<br />
Weise engagieren. Der Freundeskreis der <strong>Evangelische</strong>n<br />
<strong>Heimstiftung</strong> stellt jährlich ein Preisgeld<br />
von 2.500 EUR zur Verfügung. Die Vergabe erfolgt<br />
auf Grund von Vorschlägen der EAB.<br />
Neue Ära in der <strong>Heimstiftung</strong><br />
Hauptgeschäftsführer Bernhard Schneider, der das<br />
Projekt angestoßen hat, ist überzeugt, dass mit der<br />
Umsetzung des Ehrenamtskonzeptes eine neue<br />
Ära in der Freiwilligenarbeit der EHS beginnt:<br />
„Ohne die vielen Frauen und Männer, die in der<br />
<strong>Heimstiftung</strong> ein Ehrenamt ausüben, wären wir<br />
um vieles ärmer. Wir können als diakonischer<br />
Träger nur die Rahmenbedingungen schaffen, um<br />
das Potenzial der vielen Freiwilligen zu aktivieren.<br />
Ideen und Initiativen müssen von der Basis kommen.<br />
Wir müssen auch überlegen, welche Angebote<br />
gemacht werden können, um die Aufgaben<br />
im Ehrenamt weiterhin attraktiv und interessant<br />
zu machen.“<br />
Pfarrer Dr. Thomas Mäule<br />
Referatsleiter Theologie und Ethik<br />
Ehrenamt<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong> 21
Ethik<br />
Wie kommen wir zu guten<br />
Ethische Refl exion im Pfl egealltag darf nicht dem Zufall überlassen werden.<br />
Was im konkreten Einzelfall gut ist, kann für Bewohner und ihre<br />
Angehörigen, für die pfl egenden und ärztlichen Mitarbeitenden, die seelsorglichen,<br />
sozialen und therapeutischen Dienste sehr verschieden sein.<br />
Literatur<br />
Aus dem Projekt ist folgende<br />
Publikation hervorgegangen:<br />
Riedel, Annette/<br />
Lehmeyer, Sonja/Elsbernd,<br />
Astrid. Einführung von<br />
ethischen Fallbesprechungen<br />
– Ein Konzept für die<br />
Pfl egepraxis. Ethisch begründetes<br />
Handeln praktizieren.<br />
2. Aufl age. Lage:<br />
Jacobs Verlag, 2011.<br />
22 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong><br />
Gute Entscheidungen entstehen immer im Prozess<br />
miteinander. Der Weg der Entscheidungsfi ndung<br />
ist gemeinsam mit Betroffenen und Zugehörigen,<br />
mit Professionellen und dem Team zu gehen. Ethik<br />
muss organisiert werden, damit sie sich in einer<br />
Organisation entfaltet. Eine Einrichtung wird nicht<br />
allein dadurch „anständig“, dass sich einzelne Mitarbeitende<br />
in ethischer Hinsicht weiterbilden.<br />
Vielmehr ist sie gefordert, eigene ethische Strukturen<br />
zu entwickeln. Dazu braucht es ethisch-moralische<br />
Kompetenzen, Konzeptionen, Instrumente<br />
und konkrete Formen.<br />
Konzeptentwicklung zwischen Theorie und Praxis<br />
In einem Kooperationsprojekt mit der Hochschule<br />
Esslingen wurde sorgfältig an einer ethischen Entscheidungskultur<br />
gearbeitet. <strong>Das</strong> Projektdesign sah<br />
vor, mit drei stationären Einrichtungen und einem<br />
ambulanten Pfl egedienst der EHS, Instrumente zum<br />
Umgang mit kritischen Situationen im Pfl egealltag<br />
zu entwickeln. In den Workshops zu ethischen<br />
Fallbesprechungen wurde deutlich, wie sehr der<br />
Problemlösungs- und Handlungsdruck des Pfl egealltags<br />
eine distanzierende und refl ektierende Haltung<br />
erschwert. Ziel des Projektes war eine ethische<br />
Refl exionskultur, die von allen Mitarbeitenden und<br />
Führungskräften mitgetragen und mitgestaltet wird.<br />
Angestrebt wurde eine Konzeption, die eine alltagsorientierte<br />
Implementierung ermöglicht und eine<br />
nachhaltige Umsetzung in den Einrichtungen und<br />
Diensten sichert.<br />
Gute Entscheidungen organisieren als Managementaufgabe<br />
Ethische Problemstellungen müssen im Pfl egealltag<br />
zeitnah und praxisbezogen bearbeitet werden. Dazu<br />
bedarf es der Fähigkeit ethischer Differenzierung,<br />
Moderations-, Methoden- und Implementierungskompetenz.<br />
Und es braucht Spielregeln der Organisation.<br />
Es braucht Entschiedenheit und Entscheidungen<br />
der Verantwortlichen, damit Ethik nicht<br />
individualisiert oder an die Leitung delegiert wird,<br />
sondern Teil des Qualitätsprofi ls (der Organisationsethik)<br />
ist. Zugleich muss es darum gehen,<br />
Ethikberatung in die Regelversorgung zu integrieren.<br />
Zweierlei war wichtig: den Weg der Entscheidungsfindung<br />
nicht alleine zu gehen, sondern<br />
gemeinsam mit den Betroffenen, Angehörigen,<br />
Hausärzten, Seelsorgenden, Pfl egenden und dem<br />
Team. Gute Entscheidungen entstehen immer im<br />
Prozess mit anderen. Sie brauchen den Dialog, das<br />
Gespräch mit anderen. Und es geht um den Inhalt:<br />
Was ist gut für wen? Die Grundfragen der Ethik<br />
„Was ist gut und richtig?“ und „Was soll ich tun<br />
und lassen?“ können als relationale Fragen verstanden<br />
werden: „Wie soll ich dem Gegenüber begegnen“<br />
oder „Was willst du, dass ich für dich tun soll?“<br />
(Markus 10,51). Dabei spielen bei der Entscheidungsfindung<br />
Grund werte eine wichtige Rolle.<br />
Menschliches Leben ereignet sich immer im Spannungsfeld<br />
von Autonomie und Abhängigkeit, von<br />
Freisein und Gebundenheit, von Selbständigkeit<br />
und bewusst angenommener Abhängigkeit. Autonomie<br />
z.B. im Alter hängt mit davon ab, dass es<br />
sorgende andere gibt, die mich verstehen, meine<br />
Interessen, meinen mutmaßlichen Willen zur Geltung<br />
bringen. Die Managementaufgabe: entsprechende<br />
Diskurs- und Kommunikationsarchitekturen<br />
einzurichten und zu gestalten.<br />
Konzeptziele, Instrumente und Anwendung<br />
Bewohner und Kunden brauchen die Gewissheit,<br />
dass ihre Bedürfnisse wahrgenommen werden und<br />
ihre Würde bis zum Lebensende geachtet wird. Gute<br />
Entscheidungen dienen in erster Linie dem Kunden<br />
und würdigen ihn als Einzelperson. Eine gute Entscheidungskultur<br />
dient der Kundenbindung und<br />
spricht sich herum.<br />
Für das trägerspezifi sche Konzept wurden folgende<br />
Ziele konkretisiert:<br />
❯ Förderung und Weiterentwicklung der ethischen<br />
Refl exion im Pfl egealltag.<br />
❯ Unterstützung bei der Entwicklung einer teambezogenen<br />
Ethikkultur.<br />
❯ Konkrete und praxisbezogene Hilfestellung bei<br />
der Umsetzung der ethischen Fallbesprechung.
Entscheidungen<br />
Auf Bitte der Pfl egenden wurden folgende drei<br />
Instrumente entwickelt, die sie im Praxisalltag<br />
(beg-)leiten und unterstützen:<br />
❯ Ein Instrument zur Identifi kation einer ethischen<br />
Fragestellung, das Antwort darauf gibt, ob es sich<br />
bei der aufgetretenen Irritation im Rahmen einer<br />
Pfl egesituation auch wirklich um eine ethische<br />
Fragestellung handelt.<br />
❯ Ein Instrument zur Formulierung der ethischen<br />
Fragestellungen, das die Pfl egenden darin unterstützt,<br />
die situationsbezogene ethische Fragestellung<br />
zu erfassen und konkret zu formulieren.<br />
❯ Ein Instrument zur Dokumentation und Ergebnissicherung<br />
der ethischen Fallbesprechung, das sowohl<br />
den Prozess nachvollziehbar dokumentiert und die<br />
ethisch begründete Entscheidung nachvollziehen lässt.<br />
Die Instrumente wurden im Wesentlichen durch die<br />
wissenschaftliche Begleitung entwickelt und in<br />
zentralen Entwicklungsschritten den projektbeteiligten<br />
Mitarbeitenden zur Diskussion und zur<br />
Erprobung vorgestellt.<br />
Konzeptimplementierung in den Praxisalltag<br />
Im Vorfeld der Implementierung fanden Abstimmungsprozesse<br />
mit den Leitungskräften statt, wie<br />
verlässliche Strukturen der ethischen Fallbesprechung<br />
entwickelt und das Konzept in den Praxisalltag<br />
eingeführt werden kann. Arbeits- und Vorgehensweisen<br />
wurden diskutiert, Grundsätze vereinbart,<br />
Organisationsstrukturen festgelegt. In einem<br />
weiteren Schritt wurden Feinabstimmungen und<br />
entsprechende Modifi kationen vorgenommen und<br />
somit eine einrichtungsspezifi sche Identifi kation<br />
mit dem Konzept gesichert. Damit das Konzept im<br />
Alltag gelebt wird, gibt es in jeder Einrichtung eine<br />
Ethikbeauftragte, die Ansprechpartnerin für ethische<br />
Fragen ist. Die Ethikbeauftragte fungiert für<br />
alle Mitarbeitenden als Ansprechpersonen bei ethischen<br />
Fragestellungen. Um Mitarbeitende aller<br />
Ebenen und Bereiche für ethische Fragestellungen<br />
zu sensibilisieren, fi nden regelmäßige Inhouse-Schulungen<br />
zum Umgang mit schwierigen und herausfordernden<br />
Situationen statt. Um ethische Problemstellungen<br />
zu erkennen, sie zu benennen und zu<br />
einer ethisch begründeten Entscheidung zu kom-<br />
Ethische Fallbesprechungen<br />
im Pfl egealltag<br />
men, werden Mitarbeitende eigens zu Moderatoren<br />
ausgebildet, die dann für ethische Fallbesprechungen<br />
zur Verfügung stehen. Inzwischen treffen sich<br />
Ethikbeauftragte und Moderatoren regelmäßig, um<br />
die durchgeführten Fallbesprechungen und ihre<br />
Ergebnisse gemeinsam zu refl ektieren. Zugleich ist<br />
dieses Treffen ein Forum, in dem es um die Weiterentwicklung<br />
von Verfahren und Vorgehensweisen<br />
zu ethisch relevanten Fragen geht. Aktuell geht es<br />
zum einen um Evaluationskriterien der Ethikberatung.<br />
Zum anderen haben andere Träger Interesse<br />
an der Moderatorenschulung signalisiert. Hier könnte<br />
sich die Möglichkeit eines trägerübergreifenden<br />
Austauschs über das zum Thema „Ethische Entscheidungen“<br />
eröffnen.<br />
Pfarrer Dr. Thomas Mäule<br />
Konzeptanwendung: Flussdiagramm zur Orientierung<br />
Handelt es sich um eine<br />
pfl egeethische Fragestellung<br />
❯ Instrument 1<br />
Pfl egeethische Fallbesprechung<br />
anregen/einberufen<br />
Irritation in einer Pfl egesituation<br />
Ja<br />
Welche Werte<br />
sind betroffen und stehen<br />
in einem Spannungsfeld?<br />
❯ Instrument 2<br />
Wie lautet die<br />
pfl egeethische Fragestellung?<br />
❯ Instrument 2<br />
Fallanalyse durchführen/<br />
protokollieren<br />
Wie lautet die ethische<br />
Bewertung/Beschlussfassung?<br />
❯ Instrument 3<br />
Refl exions- und<br />
Entscheidungsebene<br />
Nein<br />
Frage der Arbeits- und/<br />
oder Ablauforganisation<br />
Lösung der organisations-/<br />
institutionsbedingten<br />
Fallanalyse durchführen/<br />
protokollieren<br />
Umsetzungsebene<br />
Ethik<br />
Pfarrer Dr. Thomas Mäule,<br />
Referatsleiter Theologie und Ethik<br />
<strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong> GmbH<br />
t.maeule@ev-heimstiftung.de<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong> 23
PNG<br />
„Verlierer sind<br />
die Pfl egebedürftigen“<br />
Pfl ege-Neuausrichtungs-Gesetz – es fehlt ein Gesamtkonzept<br />
Nach monatelangen Verhandlungen hat das Bundeskabinett am<br />
28. März <strong>2012</strong> die Pfl egereform auf den Weg gebracht, bei der es vor<br />
allem um bessere Leistungen für demenzkranke Menschen geht. Finanziert<br />
werden soll das in erster Linie durch eine Anhebung des Beitragssatzes<br />
in der Pfl egeversicherung zum 1. Januar 2013. Der Beitrag soll<br />
von 1,95 auf 2,05 Prozent steigen. Auch Pfl ege-Wohngemeinschaften<br />
sollen stärker gefördert werden. Es ist die zweite Reform seit Einführung<br />
der Pfl egeversicherung im Jahr 1995.<br />
24 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong><br />
Vom „Jahr der Pfl ege“ im Jahr 2011 zum Pfl egereförmchen<br />
im Jahr <strong>2012</strong>: Die Regierung verändert<br />
das Pfl egesystem nur punktuell, auf strukturelle<br />
Änderungen kann sich die Koalition nicht<br />
einigen. Die Pfl ege ist kein Thema, mit dem sich<br />
Politiker in Deutschland beliebt machen können.<br />
<strong>Das</strong> musste der frühere Gesundheitsminister Philipp<br />
Rösler (FDP) erfahren, der das Jahr 2011<br />
vollmundig zum „Jahr der Pfl ege“ erklärte – und<br />
es dann dabei beließ. Und das erfährt gerade<br />
Bernhard Schneider<br />
Röslers Nachfolger Daniel Bahr, an dem die undankbare<br />
Aufgabe hängen geblieben ist, die im<br />
Koalitionsvertrag versprochenen Reformpläne in<br />
die Tat umzusetzen.<br />
Von der Reform zum Reförmchen<br />
Ursprünglich sollte das Reformwerk längst unter<br />
Dach und Fach sein, jetzt gibt es lediglich ein<br />
Reförmchen. Vom ursprünglichen Ziel, die Versicherung<br />
grundsätzlich zu reformieren, hat sich<br />
der Minister längst verabschiedet. Vom Ziel, die<br />
Pfl egeversicherung gerechter zu machen, ist der<br />
Minister weit entfernt. Um das zu ändern, muss<br />
ein neuer Pfl egebegriff defi niert werden, was bislang<br />
allerdings nicht gelungen ist. Anfang März<br />
<strong>2012</strong> hatte Gesundheitsminister Daniel Bahr einen<br />
Expertenbeirat eingesetzt, der bereits seit Anfang<br />
2009 vorliegende Vorschläge für die Schaffung<br />
eines neuen Pfl egebedürftigkeitsbegriffs weiter<br />
ausarbeiten soll. Dabei geht es um eine neue Systematik<br />
der Einstufung pfl egebedürftiger Menschen<br />
in die Pfl egeversicherung, von der vor allem<br />
Demenzkranke profi tieren würden. Nach Informationen<br />
der Nachrichtenagentur dpa lehnt Bahr<br />
jedoch einen raschen Zeitplan für das Projekt ab.<br />
So dürfte es mit der Umsetzung einer größeren<br />
Pflegereform in dieser Legislaturperiode wohl<br />
nichts mehr werden.
EHS kritisiert Reform<br />
Als völlig unzureichend kritisiert die EHS die<br />
Pflegereform von Bundesgesundheitsminister<br />
Daniel Bahr (FDP). Hauptgeschäftsführer Bernhard<br />
Schneider bezweifelt, dass die Reform der<br />
Startschuss für eine Neuorientierung in der Pfl ege<br />
sein wird. Zwar sei es zu begrüßen, dass insbesondere<br />
Demenzkranke mehr Leistungen erhalten<br />
sollen. Die Einführung eines neuen Pfl egebedürftigkeitsbegriffs,<br />
das Fundament einer zukunftssicheren<br />
Pfl ege, werde aber erneut verschoben. <strong>Das</strong><br />
Pfl ege-Neuausrichtungs-Gesetz (PNG) sehe zwar<br />
einige Verbesserungen vor, bleibe aber „auf halbem<br />
Weg stecken“, sagt der Chef der EHS. Die darin<br />
angekündigten „punktuellen Verbesserungen“<br />
könnten eine „nachhaltige Strukturreform“ nicht<br />
ersetzen, erklärt Schneider und beklagt: „Die<br />
Neuausrichtung der Pfl egeversicherung ist kein<br />
großer Wurf.“<br />
Schon im Januar <strong>2012</strong>, als der Entwurf des neuen<br />
Gesetzes vorgestellt wurde, hat die EHS an die<br />
Bundesregierung appelliert, die Pfl egeheime bei<br />
der Pfl egereform nicht im Regen stehen zu lassen.<br />
Die über 700.000 Betroffenen in den stationären<br />
Pfl egeeinrichtungen würden bei der Pfl egereform<br />
unberücksichtigt bleiben. Auch nach Verabschiedung<br />
des Gesetzes im Kabinett sieht der Hauptgeschäftsführer<br />
Bernhard Schneider weiterhin<br />
dringenden Handlungsbedarf. Schneider ist enttäuscht:<br />
„Wir haben konkrete Vorschläge gemacht,<br />
die Rahmenbedingungen zu verbessern, z.B. mehr<br />
Personal für Pfl ege und Betreuung, bessere Qualifi<br />
kationsmöglichkeiten und eine nachhaltige Finanzierung<br />
der Pfl egeleistungen. Nichts davon<br />
fi ndet sich im Gesetz.“<br />
Verlierer sind die Pfl egebedürftigen<br />
Auch zeigt sich der EHS-Chef darüber verwundert,<br />
dass der Leistungsumfang der Betreuungsassistenten<br />
nach § 87b SGB XI, die mit dem Pfl ege-Weiterentwicklungsgesetz<br />
im Jahr 2008 eingeführt<br />
wurden und die die Lebenssituation der Betroffenen<br />
verbessert haben, nicht ausgeweitet wurden.<br />
Die wäre ohne großen bürokratischen Aufwand<br />
möglich gewesen, sagt Schneider. So wie die EHS<br />
haben fast alle Spitzenverbände der Altenpfl ege und<br />
des Sozialwesens reagiert. Alle kritisieren das Fehlen<br />
eines Gesamtkonzeptes. Die Politik müsse sich<br />
endlich entscheiden, ob sie einen neuen Pfl egebedürftigkeitsbegriff<br />
umsetzen wolle, der mit mehr<br />
Leistungen und erheblichen fi nanziellen Mitteln<br />
verbunden ist, fordern die Verbandsvertreter.<br />
Fazit von Bernhard Schneider: „Mit dem neuen<br />
Gesetz wird kaum eines der hochtrabenden Versprechen<br />
der Politik eingelöst. Verlierer bleiben<br />
die Pfl egebedürftigen und die Angehörigen.“<br />
PNG<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong> 25
Aus meinem Leben<br />
26 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong><br />
Anderen Menschen auf irgendeine Art eine Freude machen zu dürfen, hat das Leben von Helene<br />
Glock am meisten bestimmt. Geboren und aufgewachsen im nordbadischen Bruchsal, musste<br />
die heute 90-jährige Seniorin schon als Kind einer zehnköpfi gen Familie stets fl eißig zur Hand<br />
gehen. Charakteristisch für Frau Glock ist aber auch die Freude an der Gartenarbeit und ihre<br />
Fähigkeit, „aus Nichts was machen zu können“, wie eine ihrer Töchter berichtet. Und das bis<br />
heute, wenn die agile Seniorin immer noch sehr gerne zum Strickzeug greift und kleine Kunstwerke<br />
„zaubert“. Am liebsten, um andere damit zu erfreuen.<br />
Am liebsten<br />
anderen Gutes tun<br />
Helene Glock<br />
wohnt seit Herbst 2010 im<br />
Johannes-Sichart-Haus<br />
1947<br />
Hochzeit von Alois und Helene Glock<br />
Kurzbiografi e<br />
Helene Glock ist mein Name, geboren bin ich am<br />
9. Februar 1922 in Bruchsal. Wir waren drei Buben<br />
und fünf Mädchen, vier Geschwister kamen vor<br />
mir. Meine Eltern hatten eine Landwirtschaft<br />
unter anderem mit zwei Pferden. Eines davon hieß<br />
Horst, das ich als kleiner Steppke mit aufgezogen<br />
habe. Gerne ging ich in die Bruchsaler Volksschule,<br />
doch nach der Schule hieß es: „Ab auf den<br />
Acker!“, wo wir mit anpacken mussten. Mit anpacken<br />
mussten wir auch im Weinberg, den es ja auch<br />
noch gab. Dort wuchsen Riesling- und Silvanertrauben.<br />
Dann kam der Krieg und meine Brüder<br />
wurden eingezogen. Da mussten wir Mädels noch<br />
mal ganz anders ran! Als dann die Amerikaner<br />
einrückten, war zwar der Krieg vorbei, doch wollten<br />
diese Halbschwarzen uns an die Wäsche. In unserer<br />
Not sind wir unters Dach geschlupft, bis Ruhe<br />
war. Die Mutter hatte große Angst, denn selbst auf<br />
dem Acker waren wir nicht vor denen sicher! Im<br />
Lauf der Jahre habe ich dann zu Hause alles gelernt,<br />
was eine junge Dame lernen sollte: Kochen, Waschen,<br />
Bügeln und auch Handarbeit, die mir eben-<br />
Anfang 1960er<br />
Helene Glock mit den<br />
beiden Töchtern beim<br />
Sonntagsausfl ug<br />
1979<br />
Unterwegshalt für das<br />
geliebte Beerenpfl ücken:<br />
wilde Brombeeren!<br />
so große Freude machte wie die Arbeit im Garten.<br />
Besonders meine große Schwester hat mir viel<br />
beigebracht. Mir fi el auf, dass an unserem Haus<br />
regelmäßig ein attraktiver junger Mann vorbeilief<br />
– auf dem Weg zu seinen Verwandten, wie ich bald<br />
erfuhr. Er sollte mein späterer Mann werden! So<br />
habe ich 1947 Alois Glock geheiratet, der bei der<br />
Bahn beschäftigt war. Gewohnt haben wir im<br />
sieben Kilometer entfernten Königheim zusammen<br />
mit der Schwiegermutter und einem ledigen Onkel.<br />
Nebenher hatten wir noch eine kleine Landwirtschaft,<br />
in der ich neben dem Haushalt mitgearbeitet<br />
habe. Auch der Weinbau gehörte dazu und<br />
manchmal ging ich auch noch mit den Nachbarn<br />
in deren Weinberg. Zwei Töchter wurden uns geschenkt.<br />
Dann erkrankte mein Mann an schwerem<br />
Asthma, das er sich wohl als Lokomotivheizer<br />
geholt hatte. 1961 ist er mit 48 Jahren daran gestorben,<br />
das war ein schwerer Schlag! So zog ich die<br />
beiden Töchter alleine groß und musste auch noch<br />
den Garten und die Land- und Weinbergwirtschaft<br />
stemmen. Nachdem meine beiden Töchter 1969<br />
und 1974 geheiratet hatten und in der Zeit meine<br />
Sommer 1991<br />
Helene Glock (3. von links) beim Ausfl ug<br />
mit der Gymnastikgruppe
Schwiegermutter starb, gab ich die Landwirtschaft<br />
auf und arbeitete in einem Altenheim in Königheim.<br />
Fronleichnam 1984 passierte eine schwere<br />
Überschwemmung unseren Ort, das war vielleicht<br />
eine Katastrophe! Im Friedhof sah man die Grabsteine<br />
nicht mehr und im Altenheim unten drin<br />
stand alles unter Wasser. Gerade noch rechtzeitig<br />
konnten wir die alten Leute in die oberen Stockwerke<br />
retten. Die neun Jahre zu Diensten der<br />
Heimsenioren waren eine erfüllende Zeit für mich.<br />
Gleichwohl wurde mir alles zu viel, ich bekam einen<br />
Hörsturz! Ab da habe ich mich dann ganz aus<br />
der Arbeit zurückgezogen und mich ganz meinem<br />
Zuhause und meinen zwei Gärten gewidmet. Kräuter<br />
und Salate waren mir da besonders wichtig. Und<br />
was dann noch an Zeit und Kraft übrig blieb, ging<br />
in meiner Leidenschaft des Kinder- und Puppenkleidstrickens<br />
auf. Es gab aber auch noch die Frauengymnastikgruppe<br />
und die Seniorentanzgruppe,<br />
von wo ich viele schöne Erinnerungen mitnehmen<br />
durfte. So manche Reise haben wir gemacht. Gerne<br />
erinnere ich mich auch an die Gottesdienstbesuche.<br />
Möglich war mir all das dank der tatkräftigen<br />
Unterstützung meiner beiden Töchter und ihren<br />
Familien. Nach zwei Stürzen und Operationen vor<br />
zwei Jahren war ich sehr froh, regelmäßige Hilfen<br />
von der Tagespfl ege zu bekommen. Im Herbst 2010<br />
nahm ich dankbar Abschied von meinem Zuhause<br />
in Königheim und bezog ein neues Zuhause im<br />
Johannes-Sichart-Haus in Tauberbischofsheim,<br />
dem Ort, wo eine meiner beiden Töchter wohnt.<br />
Diese Nähe war mir sehr wichtig und beide Töchter<br />
und Enkelin Tanja kommen mich immer wieder<br />
besuchen. In der Zwischenzeit wird mir natürlich<br />
auch nicht langweilig. In der Maltherapie zeichne<br />
ich gerne Rosen und Mandalas oder fröne den<br />
geliebten Handarbeiten, aus denen so manches<br />
Kunstwerk aus Stoff hervorgeht.<br />
Dezember 1996<br />
Beige Jacke, bei der Stärkung nach dem<br />
Auftritt mit der Seniorentanzgruppe in<br />
Königheim<br />
Juni 1996<br />
Helene Glock zu Hause mit ihren<br />
beiden Töchtern<br />
Welches waren die schönsten Momente in<br />
Ihrem Leben?<br />
Wenn ich anderen etwas Gutes tun konnte. Und<br />
wenn der Garten „mir Gutes getan hat“ – Gartenarbeit<br />
mochte ich immer ganz besonders! Nicht<br />
zu vergessen all die Momente, in denen ich mit<br />
meinen beiden Töchtern samt Familien zusammen<br />
war und noch immer wieder sein kann.<br />
An welche Momente denken Sie nur ungern<br />
zurück?<br />
Die Todgeburt meines Sohnes! Und dann auch<br />
noch der frühe Tod meines Mannes 1961. <strong>Das</strong><br />
waren harte Schläge! Sehr ungern denke ich aber<br />
auch an die Überschwemmungskatastrophe in<br />
Königheim, wo ich gerade Dienst hatte im Pfl egeheim<br />
und wir die alten Leute in die oberen Stockwerke<br />
retten mussten.<br />
Welche Ereignisse und Umstände haben Ihr<br />
Leben besonders geprägt?<br />
Am meisten wohl doch das Zusammenkommen<br />
mit anderen Menschen, denen ich auf irgendeine<br />
Art eine Freude machen durfte. Als ich meinen<br />
Mann verlor und wusste, dass ich die zwei Töchter<br />
allein großziehen würde. <strong>Das</strong>s es auch damit gut<br />
geklappt hat, prägte mich schon sehr: Wie zufrieden<br />
man doch sein kann, wenn Herausforderungen<br />
viel abverlangen und die Aufgabe gelingt!<br />
Was sind für Sie die wichtigsten Lebenserfahrungen,<br />
die Sie einem jungen Menschen mit<br />
auf den Weg geben würden?<br />
Nach Zusammenhalt streben, den ich am ehesten<br />
in einer intakten Familie sehe. <strong>Das</strong> klappt am<br />
besten, wenn man die Hoffnung nicht aufgibt,<br />
bescheiden lebt und fl eißig ist. Ein starker Lebenswille<br />
ist besonders wichtig.<br />
Christoph Ludwig<br />
Ende der 1990er<br />
Ausfl ug zum Brunnen von<br />
Josef Spiegelhalter bei<br />
St. Peter im Badischen<br />
Aus meinem Leben<br />
Februar <strong>2012</strong><br />
Mit den beiden Töchtern, Schwiegersohn<br />
(ganz links) und Bürgermeister Wolfgang<br />
Vockel „Aus (neben der <strong>Heimstiftung</strong>“ ihr) am 90. 1/<strong>2012</strong> Geburtstag<br />
27
Ombudsmann<br />
Der Mann für die<br />
28 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong><br />
ganz schwierigen Fälle<br />
Ombudsmann Dr. Martin Oehmke<br />
Niemand – weder Heimbewohner noch Angehörige oder Mitarbeiter<br />
- soll mit seinen Beschwerden und Problemen alleine bleiben. Dieses<br />
Ideal will Martin Oehmke in seinem zukünftigen Amt Wirklichkeit<br />
werden lassen. Er ist neuerdings als Ombudsmann der <strong>Evangelische</strong>n<br />
<strong>Heimstiftung</strong> tätig und damit der vertrauensvolle Ansprechpartner für<br />
die besonders heiklen Dinge.<br />
„24-stündiger Kummerkasten,<br />
Service-Stelle für Ratsuchende und<br />
Rund-um-die-Uhr-Notruftaste.“<br />
Ein wenig irritierend ist es auf den ersten Blick ja<br />
schon: Da übernimmt jemand eine neue Aufgabe<br />
und hofft im Grunde doch, dass er sie nie in der<br />
Praxis auszuüben hat. „Am besten wäre es natürlich,<br />
ich müsste gar nicht erst aktiv werden“, sagt<br />
Martin Oehmke, drückt damit die Sehnsucht nach<br />
einer heilen Welt aus und weiß zugleich, dass es<br />
so nicht kommen wird. Denn der 71-Jährige mit<br />
dem vollen, kurz geschnittenen grauen Haar ist<br />
immer dann gefragt, wenn die Dinge schief oder<br />
gar aus dem Ruder laufen und zugleich so heikel<br />
sind, dass der bisher übliche Beschwerdeweg nicht<br />
weiterhilft. Er fungiert als „24-stündiger Kummerkasten,<br />
Service-Stelle für Ratsuchende und Rundum-die-Uhr-Notruftaste“,<br />
wie er es selbst treffend<br />
und anschaulich ausdrückt.<br />
Der gebürtige Königsberger<br />
wirkt künftig für die <strong>Evangelische</strong><br />
<strong>Heimstiftung</strong> als<br />
Om budsmann – also als ein<br />
neutraler und vor allem vertrauensvoller Ansprechpartner,<br />
an den sich Heimbewohner, Angehörige<br />
sowie Mitarbeiter wenden können, wenn<br />
sie Diskretion wünschen oder das Gefühl haben,<br />
bisher mit ihren Klagen etwa in den Einrichtungen<br />
nicht gehört worden zu sein.<br />
„Es ist vorbildlich, dass die <strong>Heimstiftung</strong> eine<br />
solche Stelle schafft und damit im Vergleich zu<br />
anderen Trägern vorangeht“, sagt Oehmke. Er weiß<br />
zwar, dass die Qualitätssicherung schon heute im<br />
Unternehmen groß geschrieben wird – es gibt<br />
regelmäßig Umfragen, Audits und ein ausgeklügel-<br />
tes Beschwerdemanagement – aber kein System ist<br />
so gut, dass es nicht noch verbessert werden kann.<br />
Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang<br />
die Schweigepfl icht, die Oehmke auf Wunsch jedem<br />
Ratsuchenden garantiert. Sich mit seinen<br />
Problemen deutlich zu Wort zu melden, falle einigen<br />
nämlich nicht leicht. Da gebe es Angehörige,<br />
die fürchten als Miesepeter, Meckertante oder<br />
Besserwisser abgestempelt zu werden und mit<br />
ihren Klagen das Pfl egepersonal zu verärgern. Da<br />
fürchteten Beschäftigte Repressalien, wenn sie auf<br />
Fehler hinwiesen. Die Folgen solcher Hemmungen<br />
können fatal sein. <strong>Das</strong> wurde kürzlich in einem<br />
Blaufeldener Altenheim deutlich. Dort hat eine<br />
offenbar überforderte Vorgesetzte mit einem der<br />
betreuten Senioren große persönliche Probleme<br />
gehabt. Sie ging rabiat mit ihm um und wurde<br />
schließlich wegen wiederholter Körperverletzung<br />
verurteilt. Von der Mitarbeiterin hat sich die<br />
<strong>Heimstiftung</strong> zwar mittlerweile getrennt, aber der<br />
Fall zeugt nicht nur von persönlichem Scheitern,<br />
sondern auch vom Versagen des Frühwarnsystems.<br />
Hätten die Mitarbeiter schnell Verantwortliche in<br />
der EHS über die von ihnen beobachteten Missstände<br />
informiert, wäre die Sache wohl glimpflicher<br />
ausgegangen. Doch sie schreckten davor<br />
zurück. Nun haben sie im Ombudsmann eine<br />
zusätzliche diskrete Anlaufstelle. „Wir pfl egen eine<br />
Kultur der Offenheit. Die Regel sollte deshalb der<br />
normale Beschwerdeweg sein“, betont Ralf-Rüdiger<br />
Kirchhof allerdings. Der Geschäftsführer der<br />
<strong>Heimstiftung</strong> versucht auch, Betroffenen etwaige<br />
Ängste zu nehmen. Niemand werde unter Druck<br />
gesetzt, nur weil er auf Probleme aufmerksam<br />
mache. Die ersten Adressaten für derartige Hinweise<br />
könnten somit weiter die Mitarbeiter, die<br />
Pfl egedienstleitung oder die Geschäftsführung<br />
sein. Außerdem solle in jeder Einrichtung ein<br />
Briefkasten für entsprechende Eingaben aufgestellt<br />
werden.
Dr. Martin Oehmke, Foto: privat<br />
„So etwas wie in Blaufelden sollte sich nicht wiederholen“,<br />
sagt auch Oehmke. Dessen neues Amt,<br />
in dem er per Telefon und E-Mail ständig erreichbar<br />
ist, ist ein weiterer Baustein der Prävention.<br />
<strong>Das</strong>s Oehmke für die schwierige Aufgabe die Idealbesetzung<br />
ist, merkt man rasch. Der Pensionär<br />
verfügt über die nötige Erfahrung, die geforderte<br />
Sensibilität im Umgang mit anderen Menschen<br />
und über das entsprechende Durchsetzungsvermögen<br />
gegenüber Führungsetagen. Er hat früher<br />
das Heim in Dornstadt – mit damals 543 Plätzen<br />
eines der größten unter dem Dach <strong>Heimstiftung</strong><br />
– geleitet und war später für die drei Berufsfachschulen<br />
für Altenpfl ege zuständig. „Ich kenne<br />
daher die Sorgen und Nöte aller Seiten, kann mich<br />
gut in die Lage von Angehörigen, Bewohnern, aber<br />
auch den Pflegenden hineinversetzen“, sagt<br />
Oehmke. Fingerspitzengefühl bei der Behandlung<br />
heikler Fragen hat er zudem schon oft bewiesen.<br />
Der promovierte Verhaltensbiologe ist nicht nur<br />
ein aufmerksamer Beobachter und empfi ndsamer<br />
Zuhörer, er hat vielmehr auch in der Vergangenheit<br />
Rat und Hilfe bei schwierigen Anliegen gewährt.<br />
Seit 2006 ist er schließlich bereits der Antidiskriminierungs-,<br />
Missbrauchs- und Gleichstellungsbeauftragte<br />
des Unternehmens. Seitdem<br />
wenden sich immer wieder Angestellte an ihn,<br />
wenn sie sich benachteiligt fühlen. Mal war er im<br />
Einsatz, weil in einer Einrichtung immer nur<br />
Frauen zum Nachtdienst eingeteilt wurden. Mal<br />
kümmert er sich darum, dass eine Beschäftigte<br />
nach langer Krankheit wieder vernünftig in den<br />
Betrieb eingegliedert wird oder dass die Kommunikation<br />
zwischen Mitarbeitern und Hausleitungen<br />
reger wird.<br />
Es wäre unrealistisch zu verlangen, dass bei fast<br />
7.000 Beschäftigten in mehr als 70 Einrichtungen<br />
der Alltag immer problemlos verläuft. Menschen<br />
machen nun mal Fehler. Wichtig ist aber, dass<br />
„Es ist vorbildlich, dass die <strong>Heimstiftung</strong><br />
eine solche Stelle schafft und damit im<br />
Vergleich zu anderen Trägern vorangeht.“<br />
Mängel rasch erkannt und abgestellt werden. Hier<br />
hat Oehmke die Erfahrung gemacht, dass man in<br />
der Zentrale in Stuttgart ein offenes Ohr für ihn<br />
hat, sich um etwaige Beschwerden kümmert und<br />
Konsequenzen zieht. „Sollte ich feststellen, dass<br />
ich gegen Windmühlen kämpfe, höre ich auf“, sagt<br />
der Mann, der auch Theologie studiert hat, unmissverständlich.<br />
Schon dieser Satz unterstreicht:<br />
Der Ombudsmann mag zwar formal nicht völlig<br />
von der Geschäftsführung unabhängig sein,<br />
innerlich ist er es in jedem<br />
Fall. Oehmke, getragen von<br />
seinem evangelischen Glauben,<br />
hat genügend Rückgrat,<br />
um sich von Widerständen<br />
nicht schrecken zu lassen. Und er folgt<br />
einer Mission. Schließlich könnte er längst seinen<br />
Ruhestand genießen, noch öfter mit dem zweijährigen<br />
Enkel spielen oder seinen Hobbys Hörbücher<br />
und Reisen frönen. Daran verschwendet er aber<br />
keinen Gedanken. Erstens empfi ndet er die Ehrenämter<br />
bei der <strong>Heimstiftung</strong> als Anerkennung für<br />
seine frühere Arbeit, zweitens hält sich die Belastung<br />
bis jetzt in Grenzen und bedeutet zugleich<br />
geistiges Fitnesstraining und drittens möchte er<br />
weiter für eine gute Sache streiten: „Ich bin ein<br />
sozial engagierter Mensch und helfe gern.“<br />
Dr. Michael Trauthig*<br />
Dr. Martin Oehmke ist zu erreichen unter der<br />
Rufnummer (07 31) 6 02 61 15 oder per E-Mail:<br />
agg.ehs@oehmke.info<br />
*Dr. Trauthig ist Redakteur bei der Stuttgarter-Zeitung<br />
Ombudsmann<br />
„Wir pfl egen eine Kultur der<br />
Offenheit. Die Regel sollte deshalb<br />
der normale Beschwerdeweg sein.“<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong> 29
Bau<br />
„Vom Heim zum Wohnhaus“<br />
Prokurist Ralf Oldendorf<br />
Architektur passt sich noch mehr den Menschen an<br />
Die <strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong> (EHS) investiert<br />
seit Jahren zig Millionen Euro in die Sanierung<br />
ihrer in die Jahre gekommenen älteren Pfl egeheime<br />
und in den Bau von neuen Pfl egeheimen,<br />
um den pfl egebedürftigen Menschen ein<br />
Zuhause zu bieten, das den neuesten Baustandards<br />
entspricht.<br />
Bei den Neubauten handelt es sich in fast allen<br />
Fällen um Kleinheime mit 40 bis 50 Plätzen, die<br />
wohnortnah gerade in kleinen Gemeinden errichtet<br />
werden, um den Angehörigen, Freunden und Bekannten<br />
lange Besuchswege zu ersparen. Außerdem<br />
17. Januar <strong>2012</strong>: Ludwigsburg-Neckarweihingen<br />
Gemeinsam feierten am 17. Januar <strong>2012</strong> Bauherr, Projektentwickler, Nachbarn und Freunde der EHS das Richtfest des<br />
Pfl egewohnhauses Wittumhof in Ludwigsburg-Neckarweihingen. Noch in diesem Jahr wird das 38-Plätze-Haus eröffnet.<br />
Beim Richtfest (v.l.): Regionaldirektor Walter Kohler; Prokurist Ralf Oldendorf; Architekt Dieter Juranek; Jürgen Schwefel,<br />
Geschäftsführer Gustav Epple Bauunternehmung; Hauptgeschäftsführer Bernhard Schneider; Hausdirektorin Adriana<br />
Weitbrecht; Albert Geiger, Leiter Bürgerbüro Bauen Ludwigsburg; Zimmermeister Karl Bonnet; Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Helmut Mäule; Pfarrer Olaf Digel; Oberbürgermeister Werner Spec; Sozialdezernent Heiner Pfrommer; 1. Bürgermeister<br />
Konrad Seigfried; Sozialplanerin Heike Dierbach.<br />
30 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong><br />
1<br />
2<br />
können die Pfl egebedürftigen in ihrem Wohnumfeld,<br />
ihrer Gemeinde den letzten Lebensabschnitt<br />
verbringen. Als positiven Nebeneffekt dieser Standortpolitik<br />
ist eine erfreulich schnelle Integration<br />
der Kleinheime in das Gemeinwesen zu beobachten.<br />
Auf den vorliegenden zwei Seiten erfahren<br />
Leserinnen und Leser Einzelheiten über die Bauaktivitäten<br />
der EHS. Interessierte können sich einen<br />
Überblick über die neuen Standorte der EHS machen.<br />
Anfragen nehmen die zuständigen Regionaldirektionen<br />
(siehe Seite 39) gerne entgegen.
Bauprojekte der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong> im Überblick*<br />
Ort Einrichtung Baumaßnahme<br />
Blaufelden Johannes-Brenz-Haus Neubau APH<br />
Heidenheim Hansegisreute Neubau Anbau APH<br />
Gemmingen Haus am Rathausplatz Neubau APH, BTW<br />
Heilbronn-Böckingen Haus am See Neubau APHD<br />
Hirschberg Seniorenzentrum am Turm Neubau APH<br />
Isny Haus Sonnenhalde Sanierung und Neubau APH<br />
LB-Neckarweihingen Pfl egewohnhaus Wittumhof Neubau APH<br />
Mannheim-Rheinau Seniorenzentrum Rheinauer Tor Neubau APH<br />
Stuttgart-Degerloch Haus auf der Waldau Sanierung und Neubau APH und BTW<br />
Waldenbuch Haus an der Aich Neubau Anbau APH<br />
APH=Altenpfl egeheim, BTW=Betreute Wohnungen, APHD=Altenpfl egeheim für Demenzkranke Stand 3/<strong>2012</strong><br />
*<strong>Das</strong> Schaubild gibt einen Überblick über die aktuellen Bauprojekte der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Heimstiftung</strong>, die noch nicht<br />
abgeschlossen sind und bei denen der Spatenstich bzw. die Grundsteinlegung erfolgte.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
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<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
3 4<br />
Bau<br />
20. November 2011: Engelsbrand (1+2)<br />
Am 20. November 2011 wurde der neue Anbau des Fachpfl egeheims<br />
für psychiatrisch erkrankte Menschen in Engelsbrand in einem<br />
Festakt seiner Bestimmung übergeben. Außerdem wurde die Generalsanierung<br />
des Bestandsgebäudes gefeiert. Hauptgeschäftsführer<br />
Bernhard Schneider bedankte sich bei allen Bewohnerinnen und<br />
Bewohnern, bei allen Angehörigen und den Nachbarn für ihre Geduld<br />
und ihr Verständnis während der Bauphase. Ausdrücklich lobte er<br />
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihre Ausdauer. Hinter ihnen<br />
liege eine aufregende Zeit. Sie hätten Großartiges geleistet und eine<br />
gehörige Portion Improvisationstalent an den Tag legen müssen,<br />
um die pfl egebedürftigen Menschen zu betreuen und zu versorgen,<br />
sagte Schneider. Insgesamt hat die <strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong> rund<br />
6 Millionen Euro investiert. <strong>Das</strong> Architekturbüro Hauserpartner<br />
überreichte Regionaldirektorin Susanne Maier-Koltschak (l.) und<br />
Hausdirektorin Martina Wagner (r.) eine Einweihungstorte, die das<br />
neue Haus als „süßes“ Modell zeigt. (Foto 1). Bei der Einweihungsfeier<br />
(v.l.): Hauptgeschäftsführer Bernhard Schneider; Brigitte<br />
Schneider; Kirchenrätin Heike Baehrens; Architekt Andreas Bürker;<br />
Regionaldirektorin Susanne Maier-Koltschak; Bürgermeister Bastian<br />
Rosenau; Hausdirektorin Martina Wagner; Sozialdezernent Roland<br />
Hübner; Architekt Helmut Hauser; Prokurist Ralf Oldendorf;<br />
Architekt Ulrich Fischer. (Foto 2)<br />
6. Februar <strong>2012</strong>: Waldenbuch (3)<br />
Am 6. Februar <strong>2012</strong> fand das Richtfest für den Anbau beim Haus an<br />
der Aich in Waldenbuch statt. Nach Fertigstellung des Anbaus wird<br />
das gesamte Pflegeheim insgesamt 48 Plätze umfassen. Beim<br />
Richtfest (v.l.): Hubert Rüdenauer, Geschäftsführer Stadtbau Waldenbuch;<br />
Hausdirektorin Ute Ulmer; Hauptgeschäftsführer Bernhard<br />
Schneider; Regionaldirektorin Susanne Maier-Koltschak; Bürgermeister<br />
Michael Lutz; Prokurist Ralf Oldendorf; Hans Joachim Raisch,<br />
Geschäftsführer Stadtbau Waldenbuch; Architekt Volker Rüf.<br />
10. Februar <strong>2012</strong>: Heilbronn-Böckingen (4)<br />
Noch dieses Jahr wird das Haus am See eingeweiht werden. Am 10.<br />
Februar <strong>2012</strong> war Richtfest in Heilbronn-Böckingen. <strong>Das</strong> Demenzzentrum<br />
mit 80 Plätzen ist für die Stadt und den Landkreis Heilbronn<br />
etwas Besonderes, haben doch beide viele Jahre nach einem Investor<br />
für ein Pfl egeheim gesucht, das speziell auf die Betreuung und<br />
Pfl ege von Demenzkranken ausgerichtet ist. Beim Richtfest (v.l.):<br />
Eberhard Rommel, Geschäftsführer Rommel Bau; Prokurist Ralf<br />
Oldendorf; Robert An der Brügge, Geschäftsführer Stadtsiedlung<br />
Heilbronn; Dekan Otto Friedrich; Aufsichtsratsvorsitzender Helmut<br />
Mäule; Regionaldirektor Jürgen Link; Hauptgeschäftsführer Bernhard<br />
Schneider; Rainer Alber, Geschäftsführer Rommel Bau.<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong> 31
Aus der <strong>Heimstiftung</strong><br />
EHS kritisiert „Kontrolle am Menschen“<br />
Als großer Altenhilfeträger sieht die EHS es<br />
als ihre Pfl icht, die Integrität und Intimität der<br />
Menschen in ihren Einrichtungen zu schützen.<br />
Die EHS-Einrichtungen sind aufgefordert, im<br />
Bewertungsformular von MDK-Prüfungen<br />
Kritik an der so genannten „Inaugenscheinnahme“<br />
zu formulieren. Die EHS befürwortet<br />
ein transparentes und nachvollziehbares<br />
Verfahren zur Beurteilung von Pfl egeeinrich-<br />
Zukunft aktiv gestalten: EHS Innovationszentrum startet<br />
Der Erfolg eines Altenhilfeträgers wird maßgeblich<br />
davon abhängig sein, wie schnell und<br />
kompetent er den gesellschaftspolitischen,<br />
demografi schen und damit auch den fachlichen<br />
Herausforderungen in der<br />
Altenhilfe begegnet. Neben<br />
der wirtschaftlichen Stärke<br />
ist die Innovationskraft<br />
ein entscheidender<br />
Erfolgsfaktor.<br />
Innovationen gibt<br />
es dann, wenn aus<br />
neuen Ideen neue Produkte,<br />
Dienstleistungen<br />
oder Verfahren entstehen,<br />
die wirtschaftlich umgesetzt<br />
und erfolgreich angewendet werden.<br />
Nach diesem Verständnis soll im Innovationszentrum<br />
der EHS das Know-how und<br />
die Erfahrung aus den Einrichtungen der EHS<br />
gebündelt, mit den aktuellen wissenschaftli-<br />
32 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong><br />
tungen. Die hier geäußerte Kritik richtet sich<br />
gegen die körperlichen Untersuchungen und<br />
das derzeit praktizierte Überprüfungsverfahren<br />
durch den medizinischen Dienst im Sinne<br />
der direkten Bewohnervisitation (§ 114a<br />
Abs. 4 Durchführung der Qualitätsprüfungen).<br />
Seit Juli 2009 untersuchen und überprüfen<br />
Begutachter des MDK den körperlichen Zustand<br />
des Bewohners („Inaugenscheinnahme“).<br />
Seitdem blickt die EHS auf eine umfangreiche<br />
Prüferfahrung zurück. Unangemeldete Kontrollen<br />
führen bei Bewohnern und Angehörigen<br />
zu viel Misstrauen. Kurzfristig werden<br />
Bewohner zur Einwilligung in eine Kontrolluntersuchung<br />
gedrängt. Die Begutachter des<br />
MKD sind für die Bewohner fremde Personen.<br />
Ohne Bedenkzeit wird mündlich um Zustimmung<br />
gebeten. Dies erzeugt bei den Betroffenen<br />
einen hohen situativen Handlungsdruck,<br />
ihr Einverständnis zu erklären. Eine<br />
Auseinandersetzung und Abwägung mit der<br />
anstehenden Inaugenscheinnahme und den<br />
damit verbundenen Folgen für den Pfl egebedürftigen<br />
sind damit nicht möglich. Detaillierte<br />
körperliche Untersuchungen werden<br />
chen Erkenntnissen zusammengeführt und in<br />
praxistaugliche Informationen für die Einrichtungen<br />
der EHS aufgearbeitet werden. Auf der<br />
Grundlage dieses Wissens entwickelt das Innovationszentrum<br />
neue, moderne<br />
Konzepte, Produkte und Prozesse<br />
zum Nutzen der Kunden<br />
und Beschäftigten<br />
der EHS und es begleitet<br />
deren Implementierung<br />
und Evaluation in<br />
der Praxis. Der erste<br />
kon krete Projektauf trag<br />
besteht darin, mit oberster<br />
Priorität ein Konzept<br />
und einen Businessplan für ein<br />
KompetenzCenter Ambient Assisted<br />
Living (KCAAL) zu entwickeln, um da -<br />
mit die EHS rechtzeitig auf die bevorstehende<br />
„Ambulantisierung“ der Pflegeleistungen<br />
vorzubereiten.<br />
schnell zu einer grenzüberschreitenden Handlung.<br />
Die EHS sieht es als ihre Pfl icht, Integrität<br />
und Intimität der Bewohner zu schützen.<br />
Prüfverfahren dürfen nicht dazu führen, dass<br />
Bewohner verunsichert werden und ihre<br />
Schamgrenze missachtet wird. Zwar wird die<br />
formale Zustimmung der Betroffenen oder<br />
Angehörigen mündlich eingeholt, jedoch wird<br />
in vielen Fällen bezweifelt, ob Zeitpunkt,<br />
Zielsetzung und Information über die körperliche<br />
Untersuchung ausreichend sind. Ein<br />
Urteil des Sozialgerichts Münster (S 6 P 14/11)<br />
stellt fest, dass ohne eine wirksame schriftliche<br />
Einverständniserklärung zur Inaugenscheinnahme<br />
eine Verletzung des Grundrechts<br />
auf informationelle Selbstbestimmung des<br />
Bewohners vorliegt.<br />
Restrukturierung Regionen<br />
Die <strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong> ordnet die<br />
südlichen Regionen neu: <strong>Das</strong> Haus Sonnenhalde<br />
in Isny, das Königin Paulinenstift in<br />
Friedrichshafen und das Matthäus-Ratzeberger-Stift<br />
in Wangen wurden der Region Ulm<br />
unter der Leitung von Regionaldirektorin Ruth<br />
Schumann (Foto 1) zugeordnet.<br />
Rolf Jehle (Foto 2)<br />
ist seit dem 1. August 2011<br />
Direktor im Stephanuswerk<br />
Isny. Die bisherigen Regio-<br />
1<br />
nen Hohenlohe und Main-<br />
Tauber werden neu geordnet.<br />
Die Einrichtungen in<br />
Crails heim, Fichtenau, Satteldorf<br />
und die Mobilen<br />
Dienste Crailsheim berich- 2<br />
ten bis zum Abschluss der<br />
Neu strukturierung direkt<br />
dem zuständigen Prokuristen<br />
Ralf Oldendorf (Foto 3).<br />
Die Einrichtungen Rot am<br />
See, Kirchberg, Blaufelden 3<br />
und Ilshofen werden der<br />
neuen Region Hohenlohe/<br />
Tauber und damit dem Verantwortungsbereich<br />
von<br />
Regionaldirektorin Swantje<br />
4<br />
Popp (Foto 4) übertragen.
<strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong> übernimmt Olgaheim<br />
Die EHS übernimmt zum 1. Januar <strong>2012</strong> das<br />
Olgaheim im Stuttgarter Westen. Mit der<br />
Übernahme des Olgaheims engagiert sich die<br />
<strong>Heimstiftung</strong> weiter in der Landeshauptstadt<br />
und kann dadurch gleichzeitig den Fortbestand<br />
einer traditionsreichen, diakonischen<br />
Einrichtung sichern. Derzeit verfügt das Olgaheim<br />
über 77 Pfl egeplätze, davon werden<br />
20 Plätze als Wachkomabereich betrieben. <strong>Das</strong><br />
Olgaheim entspricht in seiner jetzigen Form<br />
Personalien<br />
Nach 32 Dienstjahren als Heimleiter im Bad Mergentheimer<br />
Eduard-Mörike-Haus wurde Gerhard Schilling am 15. November 2011<br />
in den Ruhestand verabschiedet. Hauptgeschäftsführer Bernhard<br />
Schneider dankte auch Elke Schilling, die zwei Jahrzehnte lang als<br />
Heimleiterin an der Seite ihres Mannes das Haus mitgeleitet hat.<br />
Die Nachfolge von Gerhard Schilling wird interimsweise in Personalunion<br />
Regionaldirektorin Swantje Popp übernehmen.<br />
Am 16. November 2011 wurde Hausdirektorin Christine Schiller<br />
vom Paul-Gerhardt-Stift in den Ruhestand verabschiedet. Regionaldirektor<br />
Achim Holl wird in Personalunion bis auf weiteres in<br />
Gien gen auch die Funktion des Hausdirektors übernehmen. Bei<br />
der Verabschiedung v.l.: RD Achim Holl, Frau Holl, Pfarrerin Iris<br />
Carina Kettinger, Prokurist Ralf Oldendorf, HD Christine Schiller,<br />
Herr Schiller, OB Gerrit Elser.<br />
nicht mehr den aktuellen Anforderungen an<br />
ein zukünftiges Pfl egeheim. Der Betrieb wird<br />
von der EHS bis Ende <strong>2012</strong> zunächst am<br />
Feuersee weitergeführt. Danach ist ein Umzug<br />
der gesamten Belegschaft und Bewohner<br />
nach Degerloch in das Haus auf der Waldau<br />
geplant. Dort bestehen gerade für den Wachkomabereich<br />
optimale räumliche Voraussetzungen,<br />
die eine kleine Einrichtung mit diesem<br />
Spezialangebot auf Dauer nicht leisten kann.<br />
Aus der <strong>Heimstiftung</strong><br />
Am 1. Dezember 2011 wurde Katrin Öhlschläger (l.) durch Geschäftsführer<br />
Ralf-Rüdiger Kirchhof in ihr Amt als Hausdirektorin im<br />
Engelsbrander Haus Talblick eingeführt. Geschäftsführerin der Altenpfl<br />
egeheim Haus Talblick GmbH ist Susanne Maier-Koltschak (r.).<br />
1 2 3<br />
4<br />
Am 8. Dezember 2011 wurde Gudrun Latzko (Foto 1) in ihr neues<br />
Amt als Hausdirektorin im Stiftungshof im Haubenwasen in Alfdorf-<br />
Pfahlbronn eingeführt. Geschäftsführerin der Stiftungshof im<br />
Haubenwasen GmbH ist weiterhin Regionaldirektorin Karin Stiebler<br />
(Foto 2). Am gleichen Tag gab es eine weitere personelle Verände -<br />
rung in der Region von Karin Stiebler. Hausdirektor Nikolaus König<br />
(Foto 3) wurde in sein neues Amt als Hausdirektor des Hauses am<br />
Aspacher Tor in Backnang eingeführt. Die bisherige Leiterin, Heike<br />
Munz (Foto 4), geht in den Mutterschutz.<br />
❯ Hauptgeschäftsführer Bernhard Schneider<br />
(Foto) wurde in den Verbandsrat des Diakonischen<br />
Werks Württemberg<br />
(DWW) und in den<br />
Vorstand des Deutschen<br />
<strong>Evangelische</strong>n Verbandes<br />
für Altenarbeit und Pfl ege<br />
e.V. (DEVAP) gewählt.<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong> 33
Die bunte Seite<br />
Aufsichtsrat und Geschäftsführung<br />
begrüßten beim<br />
Festakt am 15.2.<strong>2012</strong> unter<br />
anderen …<br />
HGF i.R. Wolfgang D. Wanning und Gattin<br />
BM Michael Föll, Stadt Stuttgart<br />
Dekan Erich Hartmann, Calw OB Bernhard Ilg, Heidenheim<br />
34 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong><br />
Karin Maag, MdB<br />
Ute Vogt, MdB<br />
Dr. Wolfgang Reinhart, MdL<br />
Ute Kumpf MdB und Stadtdekan Hans-Peter Ehrlich, Stuttgart<br />
Pfarrer Heinz Gerstlauer,<br />
<strong>Evangelische</strong> Gesellschaft
Dr. Monika Stolz, MdL und Stefan Kaufmann, MdL<br />
Jochen Haußmann, MdL<br />
Heike Baehrens, Vorstandsmitglied DWW<br />
Architekt Ralf Horn (l.), ARP Stuttgart,<br />
Claus Schmiedel, MdL (r.)<br />
Ulrich Maier, AGMAV-Vorsitzender<br />
Gudrun Hummel, ehemalige<br />
Aufsichtsrats vorsitzende EHS<br />
Markus Linha (l.) und Jürgen Hochmuth, BW Bank<br />
Die bunte Seite<br />
Schwester Thea Leppin (l.) und Schwester Elke Krumpa, Diakonissenmutterhaus<br />
Aidlingen<br />
BM Volker Godel, Ingersheim<br />
Frieder Birzele, Minister a.D. und<br />
Vorsitzender Präsidium DWW<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong> 35
Panorama<br />
Löhne im Bundestarif der Diakonie steigen<br />
Die Vergütungen der bundesweit angewendeten<br />
Arbeitsvertragsrichtlinien des Diakonischen<br />
Werks der EKD (AVR DW-EKD) stiegen<br />
am 1. April <strong>2012</strong> um 2,9 Prozent. <strong>Das</strong> beschloss<br />
im März die Arbeitsrechtliche Kommission<br />
des Diakonischen Werks der EKD. Für<br />
Krankenhäuser trat die Erhöhung schon zum<br />
1. März <strong>2012</strong> in Kraft, für Einrichtungen der<br />
Altenhilfe, ambulante Dienste, Beratungsstellen,<br />
Einrichtungen der Rehabilitation und<br />
Jugendhilfe am 1. Mai <strong>2012</strong>. Einrichtungen im<br />
Tarifgebiet Ost können die Entgelterhöhungen<br />
Pfl egebedürftige sollen Bescheide schneller erhalten<br />
Gesetzlich versicherte Pfl egebedürftige, die<br />
länger als fünf Wochen auf den Bescheid<br />
ihrer Kasse warten müssen, sollen künftig für<br />
jeden Tag Verzögerung zehn Euro erhalten.<br />
<strong>Das</strong> geht aus dem Referentenentwurf<br />
des<br />
Bundesgesundheitsministeriums<br />
zur<br />
Pfl e gereform<br />
hervor. Aus<br />
einer Statistik<br />
des für die BegutachtungzuständigenMedizinischen<br />
Dienstes der<br />
36 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong><br />
mittels Dienstvereinbarung bis zum 31.12.<strong>2012</strong><br />
aussetzen. Erstmals wurde auch eine Laufzeit<br />
bis zum 31. Mai 2013 vereinbart.<br />
Weitere Regelungsinhalte betreffen den Einstieg<br />
in eine zweite Erfahrungsstufe sowie<br />
Zuschlagserhöhungen für Nacht- und Bereitschaftsdienste.<br />
Für ab dem 1.10.<strong>2012</strong> neu<br />
eingestellte Mitarbeitende in den Entgeltgruppen<br />
2 und 4 wird die Pfl egezulage modifi<br />
ziert. Alle Regelungen gelten unmittelbar<br />
nur für Direktanwender der AVR DW-EKD.<br />
Krankenversicherung (MDK) geht hervor,<br />
dass fast jeder dritte Antrag nicht innerhalb<br />
von vier Wochen bearbeitet wird. Da unter<br />
anderem noch der Versand hinzukommt,<br />
gehen Experten davon aus, dass in vielen<br />
dieser Fälle die Fünf-Wochen-Frist überschritten<br />
wird.<br />
Zudem sollen die Pfl egekassen neben dem<br />
MDK auch andere unabhängige Gutachter<br />
mit der Prüfung von Pfl egebedürftigkeit beauftragen<br />
können. Auch das soll eine Beschleunigung<br />
bringen. Insgesamt soll die<br />
Begutachtung weniger den Charakter eines<br />
bürokratischen Akts und mehr den einer<br />
Dienstleistung für die Versicherten erhalten.<br />
Expertenbeirat nimmt Arbeit auf<br />
In Berlin hat der „Expertenbeirat zur konkreten<br />
Ausgestaltung eines neuen Pfl egebedürftigkeitsbegriffs“<br />
seine Arbeit aufgenommen.<br />
Ihm gehören Repräsentanten maßgeblicher<br />
Verbände und Organisationen des Pfl egesektors,<br />
der Länder, des Bundes sowie der<br />
Wissenschaft an. Den Vorsitz teilen sich<br />
Wolfgang Zöller, Patientenbeauftragter der<br />
Bundesregierung, und Karl-Dieter Voß, früheres<br />
Vorstandsmitglied des GKV-Spitzenverbandes.<br />
Grundlage der Arbeit des neuen<br />
Gremiums wird nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums<br />
das bereits vom<br />
früheren Beirat Anfang 2009 vorgelegte<br />
Gutachten über einen neuen Pfl egebedürftigkeitsbegriff<br />
sein.<br />
Die Experten sollen jetzt fachliche und administrative<br />
Fragen klären, die für die gesetzgeberische<br />
Umsetzung erforderlich seien. Zeitliche<br />
Zielvorgabe für die Arbeit des Beirats ist<br />
Sommer nächsten Jahres und somit das Ende<br />
der derzeitigen Bundestagsperiode.<br />
Den Vorsitz des Gre miums hatte Bundesgesundheitsminister<br />
Daniel Bahr (FDP) zunächst<br />
dem früheren Beiratsvorsitzenden und<br />
Vorsitzenden des Kuratoriums Deutsche<br />
Altershilfe, Jürgen Gohde, angeboten. Goh -<br />
de lehnte letztlich<br />
mit der Begründung<br />
ab, für die<br />
Pfl egereform fehle<br />
der Koalition ein<br />
klares Finanzkonzept.<br />
Er sei nicht<br />
bereit, ein Alibi-<br />
Gremium zu leiten.<br />
Bundesgesundheitsminister<br />
Daniel Bahr<br />
(Foto: Frank Ossenbrink)<br />
<strong>Das</strong> Online-Portal<br />
www.soziale-berufe.com
Diakonie startet Online-Portal zu sozialen Berufen<br />
Mit „Soziale Berufe kann nicht jeder“ startet<br />
der Diakonie Bundesverband im Dezember<br />
2011 ein neues interaktives Web-2.0-Angebot<br />
zu sozialen und pfl egerischen Berufen. Auf<br />
www.soziale-berufe.com informiert die Diakonie<br />
junge Menschen über Ausbildungen,<br />
Studiengänge und Berufe. Ziel ist es, junge<br />
Menschen für soziale und pfl egerische Berufe<br />
zu gewinnen. Der Diakonie Bundesverband<br />
reagiert damit auf Prognosen zum drohenden<br />
Fachkräftemangel. Nach Schätzungen des<br />
Statistischen Bundesamtes werden bis zum<br />
Jahr 2025 rund 152.000 Mitarbeitende in<br />
Pfl egeberufen fehlen. In der Pädagogik wird<br />
es Studien zufolge bis zum Jahr 2019 78.500<br />
Erzieher zu wenig geben.<br />
Altenpfl ege, Krankenpfl ege und Ergothera -<br />
pie, Religionspädagogik, Heilerziehungspfl<br />
ege und Hauswirtschaft – all dies kann<br />
man in der Diakonie lernen. Rund 20 Berufe<br />
und Studiengänge werden auf dem neuen<br />
Portal vorgestellt. Zu jedem Beruf gibt es eine<br />
Videoreportage sowie eine Textreportage, in<br />
welchen Auszubildende und Studierende über<br />
ihre Motivation und ihren Ausbildungsalltag<br />
erzählen. In einem Berufsfi ndungs-Selbsttest<br />
können die jungen Menschen prüfen, ob der<br />
jeweilige Beruf zu ihren Wünschen und Fähigkeiten<br />
passt.<br />
<strong>Das</strong> neue Berufsorientierungsportal ist Teil<br />
einer Online-Kampagne der Diakonie gegen<br />
den Nachwuchsmangel in den sozialen und<br />
pfl egerischen Berufen. Auch auf den Web-<br />
2.0-Kanälen der Diakonie unter www.facebook.com/SozialeBerufe,<br />
in einem Blog unter<br />
http://blog.soziale-berufe.com und per Twitter<br />
(www.twitter.com/SozialeBerufe) können<br />
sich Jugendliche über Ausbildungen und Berufe<br />
in der Diakonie informieren.<br />
<strong>Das</strong> Diakonie Berufsorientierungsportal www.<br />
soziale-berufe.com ist im Rahmen des Projektes<br />
„Mit Neuen Medien Jugendliche für die<br />
Diakonie gewinnen“ entstanden. <strong>Das</strong> Projekt<br />
ist Teil des Programms „rückenwind – Für die<br />
Beschäftigten in der Sozialwirtschaft“. <strong>Das</strong><br />
Programm „rückenwind – Für die Beschäftigten<br />
in der Sozialwirtschaft“ wird durch das<br />
Bundesministerium für Arbeit und Soziales<br />
und den Europäischen Sozialfonds gefördert.<br />
Unterstützer sind die diakonischen Fachverbände<br />
Bundesverband evangelische Behindertenhilfe<br />
e.V., Deutscher <strong>Evangelische</strong>r<br />
Krankenhausverband e.V. sowie Deutscher<br />
<strong>Evangelische</strong>r Verband für Altenarbeit und<br />
Pfl ege e.V.<br />
Entlastung für Angehörige<br />
Panorama<br />
Zwei Drittel der Pfl egebedürftigen werden zu<br />
Hause betreut, die meisten von ihnen von den<br />
eigenen Angehörigen. Nicht wenige von<br />
diesen leiden wegen der mit der Pfl ege einhergehenden<br />
körperlichen und seelischen<br />
Belastungen an Erschöpfung. Um dem etwas<br />
entgegenzusetzen, haben die Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
der Senioren-Organisationen<br />
e.V. BAGSO und die Deutsche PsychotherapeutenVereinigung<br />
DPtV gemeinsam den<br />
Ratgeber „Entlastung für die Seele – Ein Ratgeber<br />
für Pfl egende Angehörige“ entwickelt.<br />
Er gibt umfassenden Überblick über Ursachen<br />
von Beschwerden. Pfl egende Angehörige sollen<br />
ermutigt werden, offensiv mit den Schwierigkeiten<br />
umzugehen und Hilfe von außen in<br />
Anspruch zu nehmen. Es werden typische<br />
Be lastungen und seelische Probleme bei pfl egenden<br />
Angehörigen, das Rollenverhältnis,<br />
Medikamente und Alkohol, Wut und Aggression,<br />
Ängste, Verlust und Trauer und das<br />
Alleinsein thematisiert. Die Sammlung im<br />
Anhang umfasst Pfl egeberatung und Pfl egestützpunkte,<br />
Selbsthilfegruppen und Pfl egebegleitergruppen<br />
und telefonische sowie<br />
Internet-Adressen, bei denen Angehörige Rat<br />
und Hilfe nachsuchen können.<br />
Die Broschüre kann über „http://www.deutschepsychotherapeutenvereinigung.de/fileadmin/main/gdatei-download/News/<strong>2012</strong>/Entlastung_fuer_die_<br />
Seele_Ratgeber_pfl egende_Angehoerige.pdf“ und<br />
die BAGSO (www.bagso.de) bestellt oder heruntergeladen<br />
werden.<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong> 37
Einrichtungen<br />
Mobile Dienste (Orte alphabetisch geordnet)<br />
97980 Bad Mergentheim 10<br />
„Mobile Dienste Main-Tauber“<br />
Silke Breuninger<br />
Propsteistraße 20<br />
Telefon (0 79 31) 9 49-1 50<br />
72336 Balingen 3<br />
„Haus am Stettberg“<br />
„Mobile Dienste“<br />
Gudrun Conzelmann<br />
Telefon (0 74 33) 9 56-1 31<br />
74354 Besigheim 4<br />
„Robert-Breuning-Stift“<br />
„Mobile Dienste“<br />
Rita Held<br />
Telefon (0 71 43) 80 13-06<br />
74321 Bietigheim-Bissingen 4<br />
„Mobile Dienste<br />
Bietigheim-Bissingen“<br />
Connie Behrendt<br />
Pforzheimer Straße 34-36<br />
Telefon (0 71 42) 96 22-96<br />
Einrichtungen (Orte alphabetisch geordnet)<br />
73553 Alfdorf-Pfahlbronn 5<br />
„Stiftungshof im<br />
Haubenwasen GmbH“<br />
Gudrun Latzko<br />
Haubenwasenhof 2<br />
Telefon (0 71 72) 9 27 17-0<br />
71522 Backnang 5<br />
„Haus am Aspacher Tor GmbH“<br />
Nikolaus König<br />
Friedrichstraße 26<br />
Telefon (0 71 91) 3 41 01-0<br />
73087 Bad Boll 5<br />
„Michael-Hörauf-Stift“<br />
Gudrun Auracher<br />
Michael-Hörauf-Weg 4<br />
Telefon (0 71 64) 8 09-0<br />
97980 Bad Mergentheim 10<br />
„Eduard-Mörike-Haus“<br />
Swantje Popp<br />
Austraße 40<br />
Telefon (0 79 31) 4 95-0<br />
97980 Bad Mergentheim 10<br />
„Franz-Gehrig-Haus GmbH“<br />
Ute Kuschel<br />
Milchlingstraße 41<br />
Telefon (0 79 31) 9 31-0<br />
75323 Bad Wildbad 2<br />
„König-Karl-Stift GmbH“<br />
Helene Zipf<br />
König-Karl-Straße 81<br />
Telefon (0 70 81) 9 23 67-0<br />
75323 Bad Wildbad 2<br />
„Ludwig-Uhland-Stift“<br />
Helene Zipf<br />
König-Karl-Straße 17<br />
Telefon (0 70 81) 1 78-0<br />
72336 Balingen 3<br />
„Haus am Stettberg“<br />
Arthur Edinger<br />
Ostdorfer Straße 83<br />
Telefon (0 74 33) 9 56-0<br />
38 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong><br />
71032 Böblingen 2<br />
„Haus am Maienplatz“<br />
„Mobile Dienste“<br />
Rose Maria Scholtz<br />
Telefon (0 70 31) 7 13-1 53<br />
74564 Crailsheim 6<br />
„Wolfgangstift“<br />
„Mobile Dienste“<br />
Elisabeth Willsch<br />
Telefon (0 79 51) 91 07-1 33<br />
88045 Friedrichshafen 8<br />
„Königin Paulinenstift“<br />
„Mobile Dienste“<br />
Martina Roder<br />
Telefon (0 75 41) 20 78-58<br />
89547 Gerstetten 13<br />
„Mobile Dienste Gerstetten“<br />
Manfred Sennewald<br />
Goethestraße 8<br />
Telefon (0 73 23) 9 52 52-15<br />
72336 Balingen 3<br />
„Seniorenresidenz an der<br />
Eyach GmbH“<br />
Marlies Kempka<br />
Hirschbergstraße 4<br />
Telefon (0 74 33) 9 09 71-0<br />
74354 Besigheim 4<br />
„Robert-Breuning-Stift“<br />
Michaela Sowoidnich<br />
Bülzenstraße 3<br />
Telefon (0 71 43) 67-0<br />
74321 Bietigheim-Bissingen 4<br />
„Pfl egezentrum an der Metter“<br />
Ursula Uhlig<br />
Pforzheimer Straße 34-36<br />
Telefon (0 71 42) 9 62-0<br />
89143 Blaubeuren 8<br />
„Karl-Christian-Planck-Spital“<br />
Susanne Barthel<br />
Zeppelinstraße 19<br />
Telefon (0 73 44) 1 74-0<br />
74572 Blaufelden 10<br />
„Johannes-Brenz-Haus“<br />
Ute Richter<br />
Ostlandstraße 20<br />
Telefon (0 79 53) 92 61 30<br />
71032 Böblingen 2<br />
„Haus am Maienplatz“<br />
Silvia Katz<br />
Waldburgstraße 1<br />
Telefon (0 70 31) 7 13-0<br />
„Psychatirsche Tagesklinik“<br />
Waldburgstraße 1<br />
Telefon (0 70 31) 7 13-1 70<br />
74336 Brackenheim 9<br />
„Haus Zabergäu“<br />
Lilli Haldenwanger<br />
Knipfelesweg 5<br />
Telefon (0 71 35) 95 66-0<br />
89537 Giengen 13<br />
„Paul-Gerhardt-Stift“<br />
„Mobile Dienste“<br />
Eva Silberhorn<br />
Telefon (0 73 22) 96 59-22<br />
89522 Heidenheim 13<br />
„Hansegisreute“<br />
„Mobile Dienste“<br />
Ingo Mende<br />
Telefon (0 73 21) 93 81-66<br />
74081 Heilbronn 9<br />
„Haus am Staufenberg“<br />
„Mobile Dienste“<br />
Elke Link<br />
Telefon (0 71 31) 58 32-40<br />
69493 Hirschberg 7<br />
„Seniorenzentrum am Turm“<br />
„Mobile Dienste“<br />
Anke Steffen-Winter<br />
Telefon (0 62 01) 2 59 38-12<br />
75365 Calw 12<br />
„Haus auf dem Wimberg“<br />
Monika Volaric<br />
Stahläckerweg 2<br />
Telefon (0 70 51) 6 09-0<br />
75365 Calw 12<br />
„Seniorenzentrum Torgasse<br />
GmbH“<br />
Harald Nier<br />
Torgasse 10<br />
Telefon (0 70 51) 92 48 63-0<br />
74564 Crailsheim 6<br />
„Wolfgangstift“<br />
Michael Dombrowski<br />
Wolfgangstraße 40<br />
Telefon (0 79 51) 91 07-0<br />
73265 Dettingen/Teck 1<br />
„Haus an der Teck“<br />
Diakonisse Elke Krumpa<br />
Alte Bissinger Straße 82<br />
Telefon (0 70 21) 57 07-0<br />
89160 Dornstadt 8<br />
„Betreuungs- und Pfl egezentrum<br />
Dornstadt“<br />
Frank Köhler<br />
Bodelschwinghweg 22<br />
Telefon (0 73 48) 2 02-1<br />
71735 Eberdingen-Hochdorf 4<br />
„Seniorenstift Haus im Schlösslesgarten<br />
GmbH“<br />
Martin Suchaneck<br />
Pulverdinger Straße 4<br />
Telefon (0 70 42) 2 89 20-0<br />
75331 Engelsbrand 2<br />
„Altenpfl egeheim Haus Talblick<br />
GmbH“<br />
Katrin Öhlschläger<br />
Pforzheimer Straße 80-82<br />
Telefon (0 72 35) 9 74 99-0<br />
Legende: Regionaldirektion Ansprechpartner Beteiligungen<br />
88316 Isny/Allgäu 8<br />
„Haus Sonnenhalde“<br />
„Mobile Dienste“<br />
Brigitte Matteossus<br />
Telefon (0 75 62) 9 75 58-204<br />
72076 Tübingen 3<br />
„Luise-Wetzel-Stift“<br />
„Mobile Dienste“<br />
Olga Mantel<br />
Telefon (0 70 71) 6 04-0<br />
71364 Winnenden 5<br />
„Haus im Schelmenholz“<br />
„Mobile Dienste“<br />
Susanne Oswald,<br />
Lydia Iseri-Dabernig<br />
Telefon (0 71 95) 91 50-100<br />
75331 Engelsbrand 2<br />
„Fachpfl egeheim für psychiatrisch<br />
erkrankte Menschen“<br />
Martina Wagner<br />
Kirchweg 57<br />
Telefon (0 70 82) 94 33-3<br />
74579 Fichtenau-<br />
Wildenstein 6<br />
„Seniorenstift Auf den Wäldern<br />
GmbH“<br />
Yvonne Fuchs<br />
Farbholz 7<br />
Telefon (0 79 62) 71 19-0<br />
72250 Freudenstadt 12<br />
„Martin-Haug-Stift“<br />
Johannes Miller<br />
Karl-von-Hahn-Straße 9<br />
Telefon (0 74 41) 8 69-0<br />
88045 Friedrichshafen 8<br />
„Königin Paulinenstift“<br />
Leni Eggert<br />
Friedrichstraße 25<br />
Telefon (0 75 41) 20 78-0<br />
71126 Gäufelden 2<br />
„Stephansheim-Gäufelden<br />
GmbH“<br />
Susanne Maier-Koltschak<br />
Sindlinger Straße 10<br />
Telefon (0 70 32) 8 94 35-70<br />
89547 Gerstetten 13<br />
„Pfl egezentrum Gerstetten GmbH“<br />
Bianca Menden<br />
Goethestraße 8<br />
Telefon (0 73 23) 9 52 52-0<br />
89537 Giengen 13<br />
„Paul-Gerhardt-Stift“<br />
Achim Holl<br />
Magenaustraße 27<br />
Telefon (0 73 22) 96 59-0<br />
89143 Blaubeuren<br />
„Blaubeurer/Schelklinger Pfl ege<br />
GmbH“<br />
Zeppelinstraße 19<br />
Telefon (0 73 44) 1 74-0<br />
89160 Dornstadt<br />
„Diakonisches Institut“<br />
Bodelschwinghweg 30<br />
Telefon (0 73 48) 98 74-0<br />
72116 Mössingen<br />
„Bad Sebastiansweiler GmbH“<br />
Hechinger Straße 26<br />
Telefon (0 74 73) 37 83-0<br />
70174 Stuttgart<br />
„DiaNa – Diakonie-Nachsorge<br />
Stuttgart“<br />
Gymnasiumstraße 36<br />
Telefon (07 11) 72 07 17 11<br />
68542 Heddesheim 7<br />
„Haus am Seeweg GmbH“<br />
Monika Arnheiter<br />
Muckensturmer Straße 44<br />
Telefon (0 62 03) 9 54 26-0<br />
89522 Heidenheim 13<br />
„Hansegisreute“<br />
Jan Mehner<br />
Waldstraße 51<br />
Telefon (0 73 21) 93 81-0<br />
74081 Heilbronn 9<br />
„Haus am Staufenberg“<br />
Michael Schneider<br />
Max-von-Laue-Straße 50<br />
Telefon (0 71 31) 58 32-0<br />
69493 Hirschberg 7<br />
„Seniorenzentrum am Turm<br />
GmbH“<br />
Ingo Pregartner<br />
Riedweg 2<br />
Telefon (0 62 01) 2 59 38-0<br />
74360 Ilsfeld 9<br />
„Königin-Charlotte-Stift GmbH“<br />
Jochen Burkert<br />
Schwabstraße 33<br />
Telefon (0 70 62) 9 16 52-0<br />
74532 Ilshofen 10<br />
„Pfl egestift Ilshofen GmbH“<br />
Dorothea Bohn<br />
Hohlstraße 5<br />
Telefon (0 79 04) 94 40-0<br />
74379 Ingersheim 4<br />
„Karl-Ehmer-Stift GmbH“<br />
Kornelia Ehm-Widmann<br />
Bietigheimer Straße 17<br />
Telefon (0 71 42) 7 89 88-0<br />
88316 Isny/Allgäu 8<br />
„Haus Sonnenhalde“<br />
Peter Paulus<br />
Maierhöfener Straße 61<br />
Telefon (0 75 62) 9 75 58-0
Zentrale<br />
70190 Stuttgart<br />
„<strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong> GmbH“<br />
Hackstraße 12<br />
Telefon (07 11) 6 36 76-0<br />
Tochterunternehmen<br />
70190 Stuttgart<br />
„ABG Altenhilfe Beratungs<br />
GmbH“<br />
Hackstraße 12<br />
Telefon (07 11) 6 36 76-40<br />
70190 Stuttgart<br />
„HDG mbH Hauswirtschaftliche<br />
Dienstleistungsgesellschaft“<br />
Hackstraße 12<br />
Telefon (07 11) 6 36 76-475<br />
88316 Isny/Allgäu<br />
„START gGmbH“<br />
Maierhöfener Straße 56<br />
Telefon (0 75 62) 74-26 01<br />
88316 Isny/Allgäu 14<br />
„Stephanuswerk Isny“<br />
Rolf Jehle<br />
Maierhöfener Straße 56<br />
Telefon (0 75 62) 74-0<br />
74592 Kirchberg/Jagst 10<br />
„Schloß Kirchberg“<br />
Dorothea Bohn<br />
Schloßstraße 16<br />
Telefon (0 79 54) 8 02-0<br />
89129 Langenau 8<br />
„Pfl egeheim Sonnenhof<br />
Langenau GmbH“<br />
Frieda Freudenthaler<br />
Marktplatz 9<br />
Telefon (0 73 45) 8 08-0<br />
69181 Leimen 7<br />
„Dr. Ulla-Schirmer-Haus GmbH“<br />
Petra Becker<br />
Nusslocher Straße 40<br />
Telefon (0 62 24) 70 09-0<br />
73252 Lenningen 1<br />
„Haus im Lenninger Tal GmbH“<br />
Petra Annen<br />
Kirchheimer Straße 44<br />
Telefon (0 70 26) 6 01 51-0<br />
73547 Lorch 5<br />
„Kloster Lorch“<br />
Karen Zoller<br />
Telefon (0 71 72) 9 27 17-601<br />
71642 Ludwigsburg-<br />
Poppenweiler 4<br />
„Walter und Emilie Räuchle-<br />
Stift GmbH“<br />
Adriana Weitbrecht<br />
Kelterplatz 7<br />
Telefon (0 71 44) 8 87 56-0<br />
Regionaldirektionen<br />
1 RD Stuttgart<br />
71739 Leutenbach<br />
Martin Schäfer<br />
Hirschgasse 20<br />
Telefon (0 71 95) 1 37 69 25<br />
2 RD Böblingen /<br />
Schwarzwald<br />
71032 Böblingen<br />
Susanne Maier-Koltschak<br />
Haus am Maienplatz<br />
Waldburgstraße 1<br />
Telefon (0 70 31) 7 13-1 32<br />
3 RD Tübingen / Zollernalb<br />
72116 Mössingen<br />
Volker Gurski<br />
Hechinger Straße 26<br />
Telefon (0 74 73) 37 83-621<br />
4 RD Ludwigsburg<br />
75428 Illingen<br />
Walter Kohler<br />
Sperberweg 5<br />
Telefon (0 70 42) 80 00-98<br />
72147 Nehren 3<br />
„Pfl egewohnhaus Nehren<br />
GmbH“<br />
Johann Eichinger<br />
Bubengasse 33<br />
Telefon (0 74 73) 9 47 63-0<br />
74861 Neudenau 9<br />
„Haus am Lindenplatz GmbH“<br />
Stefanie Niestroj<br />
Siglinger Straße 2/1<br />
Telefon (0 62 64) 9 27 81-0<br />
74196 Neuenstadt/Kocher 9<br />
„Dr.-Carl-Möricke-Altenstift“<br />
Matthias Kaden<br />
Öhringer Straße 1<br />
Telefon (0 71 39) 47 30-0<br />
77743 Neuried-Altenheim 12<br />
„Seniorenzentrum Neuried<br />
GmbH“<br />
Antje Wagner<br />
In der Streng 1<br />
Telefon (0 78 07) 95 73-0<br />
74226 Nordheim 9<br />
„Karl-Wagner-Stift GmbH“<br />
Peter Rüger<br />
Hauptstraße 10<br />
Telefon (0 71 33) 2 02 61-0<br />
73207 Plochingen 5<br />
„Johanniterstift“<br />
Tobias Lechner<br />
Johanniterstraße 16<br />
Telefon (0 71 53) 6 09-0<br />
73262 Reichenbach 5<br />
„Albrecht-Teichmann-Stift<br />
GmbH“<br />
Gisela Schmid<br />
Christofstraße 1<br />
Telefon (0 71 53) 6 09-2 00<br />
5 RD Rems / Neckar / Alb<br />
73119 Zell unter Aichelberg<br />
Karin Stiebler<br />
Göppinger Straße 9<br />
Telefon (0 71 64) 14 88 50<br />
6 RD Hohenlohe<br />
N.N. (Kein Ansprechpartner)<br />
7 RD Kurpfalz<br />
69226 Nußloch<br />
Thomas Becker<br />
Tiefer Weg 1<br />
Telefon (0 62 24) 14 52 19<br />
8 RD Ulm<br />
89077 Ulm<br />
Schwester Ruth Schumann<br />
St.-Barbara-Straße 34<br />
Telefon (07 31) 9 45 88 82<br />
71686 Remseck 4<br />
„Haus am Remsufer GmbH“<br />
Frank Walker<br />
Am Remsufer 16<br />
Telefon (0 71 46) 9 92 57-1 01<br />
72348 Rosenfeld 3<br />
„Pfl egewohnhaus Rosenfeld<br />
GmbH“<br />
Heike Henninger<br />
Hagweg 8<br />
Telefon (0 74 28) 94 17-0<br />
74585 Rot am See 10<br />
„Pfl egezentrum Rot am See<br />
GmbH“<br />
Christine Matuszewski<br />
Hauptstraße 40<br />
Telefon (0 79 55) 38 88 90<br />
74589 Satteldorf 6<br />
„Alexandrinenstift GmbH“<br />
Diane Murrins<br />
Breitäckerweg 5<br />
Telefon (0 79 51) 2 78 91-0<br />
89601 Schelklingen 8<br />
„Bürgerheim St. Ulrich“<br />
Gabriele Müller<br />
Marktstraße 20<br />
Telefon (0 73 94) 93 34 40<br />
71101 Schönaich 2<br />
„Haus Laurentius“<br />
Gabriele Lozano<br />
Im Hasenbühl 20<br />
Telefon (0 70 31) 6 34-0<br />
73614 Schorndorf 5<br />
„Spittler-Stift“<br />
Michaela Salenbauch<br />
Ebersbacher Weg 30<br />
Telefon (0 71 81) 60 04-0<br />
9 RD Heilbronn<br />
71717 Beilstein<br />
Jürgen Link<br />
Lindenweg 11<br />
Telefon (0 70 62) 26 76 94<br />
10 RD Hohenlohe / Tauber<br />
97980 Bad Mergentheim<br />
Swantje Popp<br />
Franz-Gehrig-Haus GmbH<br />
Milchlingstraße 41<br />
Telefon (0 79 31) 9 31-332<br />
12 RD Freudenstadt /<br />
Ortenau<br />
72108 Rottenburg am Neckar<br />
Clemens Miola<br />
Martin-Luther-King-Straße 20<br />
Telefon (0 74 72) 44 13 37<br />
74372 Sersheim 4<br />
„Haus am Schlösslesbrunnen<br />
GmbH“<br />
Martin Suchaneck<br />
Canaleser Straße 2<br />
Telefon (0 70 42) 2 89 29-0<br />
70597 Stuttgart (Degerloch)<br />
1<br />
„Haus auf der Waldau“<br />
Heiko Seitz<br />
Jahnstraße 68-79<br />
Telefon (07 11) 76 84-0<br />
70195 Stuttgart (Botnang) 1<br />
„Karl-Wacker-Heim“<br />
Gabriela Scholz<br />
Vaihinger Landstraße 123<br />
Telefon (07 11) 69 95 46-0<br />
70327 Stuttgart<br />
(Untertürkheim) 1<br />
„Paul-Collmer-Heim“<br />
Christa Wendel<br />
Bertramstraße 23-25<br />
Telefon (07 11) 30 59-0<br />
70176 Stuttgart (West) 1<br />
„Württ. Lutherstift“<br />
Frank Beyrich<br />
Silberburgstraße 27<br />
Telefon (07 11) 2 29 13-0<br />
70176 Stuttgart 1<br />
„Olgaheim“<br />
Martin Schäfer<br />
Johannesstraße 4<br />
Telefon (07 11) 66 95 45<br />
97941 Tauberbischofsheim 10<br />
„Johannes-Sichart-Haus GmbH“<br />
Anna-Maria Witte<br />
Kapellenstraße 21<br />
Telefon (0 93 41) 84 73-0<br />
Einrichtungen<br />
13 RD Heidenheim<br />
89522 Heidenheim<br />
Achim Holl<br />
Hansegisreute<br />
Waldstraße 51<br />
Telefon (0 73 21) 93 81-0<br />
14 RD Stephanuswerk<br />
88316 Isny<br />
Rolf Jehle<br />
Stephanuswerk Isny<br />
Maierhöfener Straße 56<br />
Telefon (0 75 62) 74-10 00<br />
72076 Tübingen 3<br />
„Luise-Wetzel-Stift“<br />
Heike Zinser<br />
Beim Herbstenhof 15<br />
Telefon (0 70 71) 6 04-0<br />
73066 Uhingen 5<br />
„Blumhardt-Haus“<br />
Irene Göggelmann<br />
Jahnstraße 59<br />
Telefon (0 71 61) 30 94-0<br />
89073 Ulm 8<br />
„Dreifaltigkeitshof“<br />
Kornelia Menden-Gräter<br />
Neue Straße 116<br />
Telefon (07 31) 20 73-0<br />
71665 Vaihingen/Enz 4<br />
„Karl-Gerok-Stift“<br />
Martin Bofi nger<br />
Eichendorffstraße 51<br />
Telefon (0 70 42) 97 39-0<br />
71111 Waldenbuch 2<br />
„Haus an der Aich“<br />
Ute Ulmer<br />
Hintere Seestraße 9<br />
Telefon (0 71 57) 6 69 88-0<br />
74399 Walheim 4<br />
„Haus am Bürgergarten GmbH“<br />
Kerstin Zerrenner<br />
Villastraße 25<br />
Telefon (0 71 43) 4 02 96-0<br />
88239 Wangen i.A. 8<br />
„Matthäus-Ratzeberger-Stift<br />
GmbH“<br />
Peter Paulus<br />
Erzbergerstraße 4<br />
Telefon (0 75 22) 7 07 52-0<br />
71364 Winnenden 5<br />
„Haus im Schelmenholz“<br />
Peter Hettig<br />
Forststraße 45<br />
Telefon (0 71 95) 91 50-0<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2012</strong> 39
2<br />
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Evang. <strong>Heimstiftung</strong> GmbH · Hackstr. 12 · 70190 Stuttgart<br />
Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt