Gemeindebrief Oktober/November 2008 - Evangelische ...
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sich der Herausforderung des Teilens in weltweitem<br />
Hori zont stellen.<br />
Dieser Ansatz kann ebenfalls eine Dialogmöglichkeit<br />
mit der Orthodoxie<br />
eröffnen, stellt sie doch ihre<br />
Ethik nicht als separat entwickelte<br />
Lehre dar, sondern<br />
leitet sie unmit telbar aus<br />
der Eucharistie ab als »Liturgie<br />
nach der Litur gie«.<br />
Die Erfahrung der Gemeinschaft<br />
wird mitten hinein in<br />
die zerrissene Welt getragen,<br />
Diakonie ist sozusagen die Umsetzung<br />
und Verwirklichung der<br />
Eucharistie in die praktischen<br />
Konsequenzen.<br />
Was also bedeutet Luther für mich<br />
persönlich? Einerseits ist er mir wichtig<br />
als Zeuge, wie im Ringen von Bibel,<br />
Person und Kontext sich überzeugende<br />
theologische Posi tionen<br />
entwickeln können, die es wagen, sich<br />
gegen die Normalität zu stellen, die die<br />
Kraft zur Herausforderung der bestehenden<br />
Verhältnisse in sich bergen.<br />
Die Rede vom Status confessionis<br />
im Hinblick auf die Apartheid in<br />
Südafrika oder die atomare Bewaffnung<br />
mehr als vierhun dert<br />
Jahre später liegt für mich auf<br />
gleicher Linie. Andererseits<br />
ist in Luther eben nicht nur<br />
der »Kirchen spalter« zu sehen;<br />
das hat auch der lutherisch<br />
/ römisch katholische<br />
Dialog der letzten Jahre betont.<br />
In Luthers Theologie,<br />
seinem theologischen Ringen<br />
ist die Ermögli chung<br />
ökumenischen Gespräches,<br />
ja die Wiederentdeckung des<br />
Abendmahls als Bindeglied<br />
statt Trennungsfaktor der<br />
24 <strong>Oktober</strong> | <strong>November</strong> <strong>2008</strong>