Gemeindebrief als pdf-Datei - der Thomasgemeinde

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2 Inhalt Reformation und Toleranz 3 Rückblicke Ameland 4 „Familien heute“ 10 Konzerte im Jakobuszentrum 11 Diakoniesonntag 12 Familiengottesdienst am 1. Advent 13 Gesang, Ulk und Grünkohl 14 Märchenstunde 15 Adventsnacht für Kinder 15 Neujahrsempfang in Trinitatis 16 Honigabend 17 Krippenspiele in Trinitatis 19 Krippenspiele in Jakobus 20 Von Angesicht zu Angesicht 22 Ausblicke Gottesdienste 24 KirchenKulturKalender 28 Filmreihe „Überfluss und Mangel“ 28 Konzerte 29 Text und Musik 29 Vorträge zum Jahr der Toleranz 30 Ausstellung 30 „Von Angesicht zu Angesicht“ 31 Kirchentag 2013 in Hamburg 31 Kleidersammlung für Bethel Griechische Antike 31 und frühes Christentum 32 Zentrales Himmelfahrtsfest 33 Krabbel-Gottesdienste 2013 34 Gemeindefest am 23. Juni 34 Großer Putztag im Jakobuszentrum 35 Neuer Hauskreis in Trinitatis 35 Passionsspiel am Gründonnerstag Gruppen und Kreise 35 in Trinitatis Gruppen und Kreise 36 in Jakobus 38 99-Cent-Party 42 Trinitatiskonzerte 2013 Einblicke Gottesdienst – 43 und keiner geht hin? 44 Freud und Leid 46 Ometepe, Nicaragua 47 Impressum 47 Pfarrbezirk Jakobus 48 Pfarrbezirk Trinitatis 48
Reformation und Toleranz Liebe Leserin, lieber Leser, „Reformation und Toleranz“ – so heißt das Themenjahr 2013, das auf das 500-jährige Jubiläum des Thesenanschlags von Martin Luther im Jahr 1517 vorbereiten soll. „Reformation und Toleranz“ – diese Kombination klingt wie ein Widerspruch in sich. Es dürfte schwer fallen, gerade Luther für eine Haltung der Toleranz gegenüber Andersdenkenden und Andersglaubenden in Anspruch zu nehmen. Seine Tiraden gegen Juden, „Papisten“ und Wiedertäufer sind schlichtweg unerträglich. Da gibt es nichts zu beschönigen. Auch die Auseinandersetzungen unter den verschiedenen reformatorischen Strömungen wurden mit harten Bandagen ausgetragen. Da gibt es nicht viel Vorbildliches. Und doch hat der Reformator Impulse gesetzt, die dem Gedanken der Toleranz zum Durchbruch verhalfen: „Die Freiheit eines Christenmenschen“, die zum Kern lutherischer Theologie gehört, begründet geradezu die Vielfalt und Buntheit der Glaubens- und Lebensmöglichkeiten. Mancher beklagt im Protestantismus eine gewisse Profillosigkeit und fragt: „Wo steht die evangelische Kirche?“ Aber gerade die Vielfalt gehört zum Wesen der evangelischen Kirche. Christliche Freiheit verträgt sich nicht mit vorgegebenem, normiertem, schablonenhaftem Denken. Nach Luther ist jeder Einzelne aufgefordert, selbst nachzudenken, sich selbst eine Meinung zu bilden und selbstverantwortlich zu Entscheidungen zu kommen. Diese Verantwortung kann ihm keiner nehmen, auch keine kirchliche Institution. In Glaubensfragen steht jeder mit seinem Gewissen ganz allein vor Gott. Gewissens-, Glaubens-, Meinungsfreiheit sind großartige Errungenschaften der Reformation. Die Zwillingsschwester dieser Freiheit ist die Toleranz, die Fähigkeit zu ertragen, dass andere anders sind als ich. Dabei ist zwei Missverständnissen vorzubeugen: Toleranz ist etwas anderes als Gleichgültigkeit: Schulterzuckend festzustellen, dass wir eben alle verschieden sind und alle den gleichen Gott haben, ist zu dünn. Aktive Toleranz hat Interesse am Anderen, fragt, warum er so ist, wie er ist, versucht, ihn zu verstehen, und setzt sich mit dem Anderen auseinander. 3
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