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Sportevents als Massenmarkt - die WM 2006 - Eventkultur.lab

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2 Bewertungsmethoden und -probleme bei Sport-Events<br />

Für <strong>die</strong> volkswirtschaftliche Analyse von Sport-Großveranstaltungen hat sich <strong>die</strong> Kosten-<br />

Nutzen-Analyse bewährt, <strong>die</strong> versucht quantitative und qualitative Aspekte in einem Netto-<br />

Gegenwartswert darzustellen: Wenn sich unter Berücksichtigung aller Einnahmen und<br />

sonstiger positiver Effekte sowie der Ausgaben und Folgekosten ein positives Ergebnis<br />

erzielen lässt, ist <strong>die</strong> Durchführung eines Sport-Events eine sinnvolle Entscheidung.<br />

Diese einfache theoretische Aussage bereitet in der Praxis allerdings erhebliche Probleme.<br />

Schwierigkeiten bereitet es vor allem, <strong>die</strong> indirekten oder externen Effekte zu messen, <strong>die</strong><br />

<strong>als</strong>o nur mittelbar mit dem untersuchten Ereignis in Verbindung stehen. Schnittstellen gibt es<br />

hier vor allem zum Event-Tourismus, da ein Sport-Event-Besucher zumeist auch ein Tourist<br />

ist. Die Ausgaben von Touristen machen je nach Event bis zu einem Drittel der<br />

Gesamteinnahmen aus, <strong>die</strong> allerdings nur zu einem kleinen Teil beim Veranstalter sondern<br />

vorwiegend bei Hotelbesitzern oder Restaurants eingehen.<br />

Abb. 2: Ökonomische Analyse sportlicher Großveranstaltungen<br />

Erlebnis- und<br />

Freizeitwert<br />

Touristische<br />

Effekte<br />

Quelle: Seufert 2001<br />

Stadt-Entwicklung<br />

Sport - Großveranstaltungen<br />

Tourismusinduzierte<br />

wirtschaftliche Effekte<br />

Wesentlich für <strong>die</strong>se Schwierigkeiten sind zum einen, dass Größen wie Image oder<br />

Standortattraktivität sich schlecht in Geldeinheiten ausdrücken lassen, zum anderen lässt<br />

sich im Bereich der Infrastruktur-Maßnahmen nur schwer feststellen, welche Investitionen<br />

ohne das Event nicht getätigt worden wären (sog. crowding out). Letztlich ist <strong>die</strong> Berechnung<br />

abhängig von den Interessen politischer Akteure, <strong>die</strong> in verschiedensten Formen von<br />

solchen Großereignissen profitieren, gleichzeitig aber <strong>die</strong> enormen Summen an öffentlicher<br />

Förderung politisch verantworten müssen (vgl. Heinemann, 1997).<br />

Sozio-kulturelle<br />

Funktion<br />

Wirtschaftliche<br />

Effekte<br />

Auch <strong>die</strong> unterstellten Multiplikator-Wirkungen öffentlicher Ausgaben sind nur schwer<br />

abzuschätzen. Der Wirkungszusammenhang des Multiplikators beruht auf der Vernetzung<br />

des ökonomischen Handelns im Wirtschaftskreislauf: „<strong>die</strong> Ausgaben der einen Person<br />

4

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