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Sportevents als Massenmarkt - die WM 2006 - Eventkultur.lab

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handeln (Szymanski 2003). Ausgehend von den Erfahrungen bei der EURO 2004 in Portugal<br />

erwartet <strong>die</strong> Dresdner Bank (2004), dass <strong>die</strong> Fußball-Weltmeisterschaft <strong>2006</strong> in Deutschland<br />

zu einem messbaren zusätzlichen Wirtschaftswachstum in den Jahren 2003 bis 2010 von<br />

insgesamt rund acht Milliarden Euro und 4.000 neuen Arbeitsplätzen führen wird.<br />

Entscheidend für das Gastland ist <strong>die</strong> Gesamtheit der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen<br />

Effekte solcher Großveranstaltungen. Dabei fließen für <strong>die</strong> <strong>WM</strong> <strong>2006</strong> z.B. <strong>die</strong> Investitionen in<br />

<strong>die</strong> Sta<strong>die</strong>n ein (ca. 1,5 Mrd. EURO), <strong>die</strong> Ausgaben externer Touristen (ca. 800 Mio. EURO),<br />

<strong>die</strong> Lizenzgebühren für Fernsehrechte und Merchandising, und <strong>die</strong> Unterhaltskosten für <strong>die</strong><br />

Sta<strong>die</strong>nbetreibung nach der <strong>WM</strong>. Daher sollten möglichst alle <strong>die</strong>se so genannten sozio-<br />

ökonomischen Auswirkungen einer geeigneten, objektivierten ökonomischen Evaluierung<br />

zugeführt werden. Das analytische Problem besteht jedoch gerade in dem Vorteil der Sport-<br />

Großevents: Die erzeugten Wirkungen sind im besten Sinne des Wortes multidimensional<br />

und in verschiedener Hinsicht zu würdigen. Neben politischen Nutzen und psychologischen<br />

Aspekten sind Investitionen in <strong>die</strong> Stadtentwicklung, Tourismuseffekte und mögliche<br />

Industrieansiedlungen zu berücksichtigende wirtschaftliche Effekte.<br />

4.2 Relevante Akteure bei der Organisation der <strong>WM</strong> <strong>2006</strong><br />

Eine Großveranstaltung wie <strong>die</strong> Fußballweltmeisterschaft erfordert <strong>die</strong> Koordination einer<br />

Vielzahl von Akteuren, <strong>die</strong> sich mit teilweise sehr unterschiedlichen Interessen in einem<br />

komplexen Beziehungsgeflecht gegenüberstehen (vgl. Kurscheidt 2004). Monopolistischer<br />

Anbieter ist <strong>die</strong> Fédération Internationale de Football Association (FIFA), <strong>die</strong> <strong>als</strong> Veranstalter<br />

und Eigentümer der „FIFA Fußball-<strong>WM</strong>“ alle vier Jahre <strong>die</strong> Durchführung an <strong>die</strong> nationalen<br />

Fußballverbände ausschreibt und durch Wahlentscheidung seines Exekutiv-Komitees<br />

vergibt. Dabei wird das Veranstaltungsreglement relativ strikt durch <strong>die</strong> Verträge<br />

vorgegeben. Auf der Nachfragerseite sind vor allem das Austragungsland, <strong>die</strong> Me<strong>die</strong>n und<br />

<strong>die</strong> Sponsoren zu nennen. Beim Austragungsland müssen Bund und Länder vor allem für <strong>die</strong><br />

Sicherheit bei der Durchführung garantieren, Bürgschaften und eine entsprechende<br />

Infrastruktur zusichern. Die Kommunen sind (in den meisten Fällen) durch ihre Rolle <strong>als</strong><br />

Eigentümer der Stadiongesellschaften eingebunden. Gegenüber der FIFA ist ein<br />

Organisationskomitee (OK) verantwortlich, das zumeist vom nationalen Fußballverband (in<br />

Deutschland der DFB) gestellt wird. Für <strong>die</strong> <strong>WM</strong> <strong>2006</strong> leitet Franz Beckenbauer <strong>die</strong>ses OK.<br />

Die Me<strong>die</strong>n sind aus zwei Gründen bedeutsam: Zum einen sorgen sie für <strong>die</strong> Übertragung<br />

des Großereignisses per Fernsehen und Funk, bzw. sorgen in den Printme<strong>die</strong>n für <strong>die</strong><br />

notwendige Aufmerksamkeit. Zum anderen finanzieren sie durch den Kauf der Rechte <strong>die</strong><br />

Veranstaltung wesentlich mit. So hatte <strong>die</strong> KirchMedia GmbH allein für <strong>die</strong> europäischen<br />

Übertragungsrechte für <strong>die</strong> <strong>WM</strong> 2002 und <strong>2006</strong> <strong>die</strong> Summe von 3,4 Mrd. Euro an <strong>die</strong> FIFA<br />

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