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Gemeindebrief Frühjahr 2012 - Evangelische Kirchengemeinde ...

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Das Symbol der sogenannten Lutherrose stand fÅr den<br />

reformatorischen Glauben. Martin Luther hat sie um 1530 in einem<br />

Brief an Lazarus Spengler so beschrieben: „Das erste soll ein<br />

Kreuz sein, schwarz im Herzen, das eine natÅrliche Farbe hÄtte,<br />

damit ich mir selbst Erinnerung gÄbe, dass der Glaube an den<br />

Gekreuzigten uns selig macht. … Solch Herz aber soll mitten in<br />

einer weiÑen Rose stehen, um anzuzeigen, dass der Glaube<br />

Freude, Trost und Frieden gibt. … Solche Rose steht im<br />

himmelfarbenen Feld. Das soll sagen: Solche Freude im Geist und<br />

Glauben ist ein Anfang der zukÅnftigen himmlischen Freude. …<br />

Und um solch Feld einen goldenen Ring, der bedeutet, dass<br />

solche Seligkeit im Himmel ewig wÄhrt …“<br />

An der wesentlichen Bedeutung des christlichen Glaubens hat sich<br />

seit der Reformation vor bald 500 Jahren eigentlich nichts<br />

verÄndert. Aber wir tun uns mit der von Luther so<br />

hervorgehobenen persÜnlichen Freude nicht leicht. Wir leben<br />

heute weithin so, als ob wir keinen selig machenden Glauben<br />

brÄuchten. Das BedÅrfnis nach Seligkeit ist uns abhanden<br />

gekommen. Freude, Trost und Frieden suchen wir eher anderswo.<br />

Das im Glauben Erhoffte wird auf das menschlich Greifbare und<br />

Machbare reduziert. Himmlische Freude gar wird in manchen<br />

Schlagern nur noch auf eine nÄchtliche Betterfahrung bezogen.<br />

Warum begnÅgen wir uns mit den TrÅmmerstÅcken eines bloÑen<br />

Scheinglaubens? Sind wir uns selbst tatsÄchlich nur noch so<br />

wenig wert, dass wir auf den als unerreichbar gedachten Mehrwert<br />

vorschnell verzichten?! Oder lassen wir uns vom Machbaren, von<br />

den planbaren und erwerbbaren GenÅssen, VergnÅgungen und<br />

oberflÄchlichen Lebensfreuden benebeln? Was wenn die<br />

Stimmung nicht mehr mitmacht?! Was wenn unsere PlÄne<br />

durchkreuzt werden?! Wenn die Gesundheit nicht mehr<br />

funktioniert?! Wenn die beste Anstrengung nicht mehr ausreicht,<br />

um dem geforderten Soll nahezukommen?! Wenn bisher beste<br />

Freunde sich von einem zurÅckziehen, nur weil man keinen festen<br />

Arbeitsplatz mehr hat?! Was also wenn all das, woran man sich<br />

bisher gehalten und aufgerichtet hat, einem zwischen den Fingern<br />

zerbrÜselt?!<br />

Derartige Fragen provozieren. Solange es einem gut geht und<br />

man Åberwiegend auf Erfolg zurÅckschauen kann, werden sie<br />

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