Gemeindebrief Frühjahr 2012 - Evangelische Kirchengemeinde ...
Gemeindebrief Frühjahr 2012 - Evangelische Kirchengemeinde ...
Gemeindebrief Frühjahr 2012 - Evangelische Kirchengemeinde ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
von seiner seligmachenden Einsicht nicht zu lassen, hÄtte er nicht<br />
aufbringen kÜnnen. Sich dabei auf Menschen und ihre FÄhigkeiten<br />
zu verlassen, das hÄtte ihn nicht weitergebracht. Damit hÄtte er<br />
andere, die selbst in Krankheitsnot und ángsten gefangen waren,<br />
nicht trÜsten, nicht aufrichten kÜnnen. Dass er selbst FÅrsten und<br />
Herren beraten, trÜsten, ja auch ermahnen konnte, das hÄtte er<br />
sich so nie erlauben kÜnnen.<br />
Dennoch: das alles hat er getan und konnte es tun. Das lag aber<br />
eben nicht daran, dass er stark und erfolgreich war. Im Gegenteil,<br />
wie oft ist er an sich selbst verzagt! Seine Kraft, seinen Trotz,<br />
seinen Mut holte er aus dem tieferen Grund des Glaubens, daraus,<br />
dass dahinter eben nicht menschliche KrÄfte stehen, sondern Gott<br />
selbst. Gott als ganz reale, erlebbare GrÜÑe, als Person, als einer,<br />
der abgrundtief liebt und erlÜst, ermutigt und aufrichtet. Gott, der<br />
die absolute Grenze des Diesseits durchbricht. Luther zog seine<br />
Kraft, seine Freude, seinen Trost, seinen Frieden aus diesem<br />
vertrauensvollen Wissen. Das war nichts Vergangenes, nichts<br />
àberholtes, nichts Abgeschriebenes. Nein, das war RealitÄt,<br />
aktuell erlebbar. Und deshalb steht in dem himmelblauen Feld, in<br />
das die Lutherrose eingefÅgt ist, das lateinische Wort VIVIT, „Er<br />
lebt“. Gott lebt, Jesus lebt. Jesus ist auferstanden. Er ist nicht im<br />
Tod geblieben. Der Tod als absolute Grenze ist durchbrochen. Es<br />
gibt grenzenlose Hoffnung. Und das macht in der tiefsten Tiefe<br />
froh.<br />
In den vor uns liegenden Wochen der Passionszeit werden wir an<br />
den Leidensweg Jesu erinnert. Und das Osterfest macht uns<br />
bewusst: VIVIT. Er lebt. Und wir sollen auch leben, mitten in<br />
unseren Grenzen und SchwÄchen leben mit Freude und<br />
Zuversicht. Das ist eine einzigartige Chance! Dass Sie sich mit<br />
dem VorlÄufigen, VergÄnglichen, oberflÄchlich Berauschenden und<br />
so schnell vorbei Rauschenden nicht begnÅgen, das wÅnscht<br />
Ihnen von Herzen Ihr<br />
Dekan Claus-Dieter Stoll<br />
3