Gemeindebrief Frühjahr 2012 - Evangelische Kirchengemeinde ...
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Festraum, Klangraum … Manche haben sich dabei an die Taufe oder<br />
Konfirmation ihrer Geschwister erinnert, manche an eine Probe mit<br />
einem Chor, an Hochzeiten oder an Weihnachtsgottesdienste als Kind.<br />
Und eine von euch hat auf einen der Zettel, die ihr damals an fÇr euch<br />
besondere PlÄtze der Kirche legen solltet, notiert, dass sie an dem Platz,<br />
den sie fÇr sich in der Kirche gewÄhlt hatte, wohl ein trauriges GefÇhl<br />
habe, sich aber auch ganz beruhigt fÇhle und endlich einmal fÇr sich sein<br />
kÅnne.<br />
Mir ging das eigentlich nicht mehr aus dem Kopf, vor allem nicht mehr<br />
aus dem Herzen. Auch das ist Kirche: Ein Ort, dahin man seine<br />
Traurigkeit oder Trauer tragen kann, seine Fragen, seine Bitten, seine<br />
ángste auch, ein Ort aber auch, an dem man zur Ruhe kommen, fÇr sich<br />
sein darf und doch nicht allein und einsam sein muss. So ist, so sollte<br />
Kirche sein - weil so Gott ist.<br />
Wohin in den nÄchsten Jahren eure Wege euch auch fÇhren mÅgen,<br />
wenn ihr zurÇckkommt, und jeder kommt ja an die Orte seiner Kindheit<br />
auf die eine oder andere Weise, zu dem einen oder anderen Zeitpunkt<br />
zurÇck, und sei es auch nur in Gedanken, erinnernd also, dann hoffe ich<br />
sehr, dass euch der Weg auch in eure Kirche fÇhrt. Wenn darÇber<br />
vielleicht auch Jahre vergehen mÅgen, Hauptsache, ihr vergesst nicht<br />
diesen Teil eurer Wurzeln.<br />
Die Konfirmation ist tatsÄchlich wohl auch so etwas wie eine Schwelle<br />
oder eine Zwischenstation, ein Ort, ein Punkt vielleicht nur, an dem man<br />
sich noch einmal umblickt, sich seiner Taufe nicht nur erinnernd,<br />
sondern sie bestÄtigend, um dann aber doch weiterzugehen.<br />
Aufzubrechen. Keiner weiÉ dabei wirklich genau, wohin der Weg fÇhren<br />
wird. Zwar wÄhlen wir uns wohl meistens das Ziel, kommen aber nicht<br />
immer auf direktem Wege dort an und manchmal auch ganz woanders;<br />
keiner weiÉ, was morgen oder Çbermorgen sein wird, und doch dÇrfen<br />
wir unsere Schritte entschlossen tun und im Vertrauen, dass Gott<br />
unseren Weg begleitet, ja, dass er uns auf unseren Wegen fÇhrt - nicht<br />
nur dann, wenn sie im Hellen verlaufen und geebnet sind, auch dann,<br />
wenn die Wege manchmal schmal und manchmal sehr eng werden, oder<br />
wenn die Wellen Çber uns zusammenzuschlagen drohen. Er ist da und<br />
vergisst dich nicht. Er ist mit im Boot, ist Herr der Wege, Winde und<br />
Wellen und es kann dir nichts anderes geschehen, „als was er hat<br />
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