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Folgende Fragen könnten an den Kern der existentiellen Haltung führen: Laß ich<br />

Fragen des Lebens überhaupt an mich heran? Bin ich empfänglich, vom Leben<br />

berührbar? Habe ich eine Offenheit dem Leben gegenüber oder bin vielmehr ich es,<br />

der a priori das Leben bestimmen will?: Was will das Leben überhaupt von mir? Der<br />

zweite Schritt besteht dann darin, dem Leben zu antworten. Das Leben ist mir als<br />

Gabe, als Auf-gabe gegeben, die ich zu verwirklichen habe. Dies geschieht in<br />

konkreten Alltagssituationen, tagtäglich neu. Daraus erwächst der Sinn im Leben, der<br />

als „beste Möglichkeit vor dem Hintergrund der Wirklichkeit“ (Längle S 2000 a, 29),<br />

oder als „beste Möglichkeit in der konkreten Situation“ (Längle S 2000 b, 42) definiert<br />

ist.<br />

Längle ist in der Entwicklung der 4 Grundmotivationen noch eine Schritt weiter<br />

gegangen und hat vor der Sinnfindung die Voraussetzungen beschrieben, um die<br />

jeweils wertvollste Möglichkeit, die das Leben bietet – und damit den Sinn – finden zu<br />

können. Voraussetzungen sind:<br />

1. bewußt hinzuschauen, was an Möglichkeiten, Bedingungen und faktischen<br />

Gegebenheiten vorliegen,<br />

2. fühlen, was mich als Wert besonders anzieht,<br />

3. heben und auswählen der von mir erspürten und erkannten besten Möglichkeit<br />

und<br />

4. tun, Wirklichkeit werden lassen, was ich ausgewählt habe, indem ich mich ganz<br />

hingebe.<br />

3.1.3. Zusammenschau<br />

Es ist unschwer zu sehen, daß die Grundstruktur beider Wege, was den Exerzitanten<br />

bzw. Klienten betrifft, sehr ähnlich ist. Sowohl in der Existenzanalyse, als auch in<br />

den Exerzitien geht es um das Angesprochensein des Menschen von Gott bzw. vom<br />

Leben, von der Welt. Voraussetzung dafür ist die Offenheit, die innere Freiheit. Die<br />

Grundbewegung des Lebens geht nicht vom Menschen aus, sondern er wird von<br />

außen erfaßt. Der Mensch ist eingeladen zu antworten.<br />

Wo bleibt da die Freiheit des Menschen? Diese Frage könnte sich angesichts der<br />

Definitionen Ignatius´ und Frankls stellen. Ist der Mensch bloß Vollzugsorgan<br />

dessen, was das Leben fordert? Dieser Frage wird im Laufe der Arbeit noch<br />

nachzuspüren sein. Jedenfalls soll an dieser Stelle die Grundbewegung des Lebens

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