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EXPEDITION GRIMM - Schulmaterialien

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Kunstraub<br />

Nach dem Ende des napoleonischen Kaiserreichs 1814 wurden<br />

die Kunstwerke von den Alliierten wieder zurückgefordert.<br />

Der Wiener Kongress regelte neben der territorialen Neuordnung<br />

auch die Rückführung der Beutekunst. Jacob Grimm hatte als<br />

kurhessischer Legationssekretär und als Diplomat im Auftrag des<br />

zurückgekehrten Kurfürsten großen Anteil an der Rückabwicklung<br />

des systematisch angelegten Kunstraubs. Der Kurfürst selbst hat<br />

sich mit einem Bittgesuch an den französischen König gewandt<br />

und auf die Bedeutung der Gemälde für die Künstlerausbildung<br />

an der Kasseler Akademie verwiesen. In diesem Zusammenhang<br />

steht auch der Kupferstich, weil der Louvre in Paris für Künstler in<br />

großem Maße auch als Studienort und Atelier diente.<br />

Jacob Grimm wurde mit anderen Experten nach Paris gesandt,<br />

um den kurfürstlichen Besitz zurückzuholen. Jedoch fanden sie<br />

nicht mehr alle Werke dort vor. Einige Kunstwerke waren bereits<br />

auf kleinere französische Museen verteilt oder an den russischen<br />

Zaren verkauft worden. Obwohl es in einigen Sammlungen deutliche<br />

Verluste gab, würdigte der Direktor des Museums Fridericianum,<br />

Ludwig Völkel (1762 – 1829), rückblickend das Musée<br />

Napoleón, wie der Louvre in Paris ab 1803 bezeichnet wurde, als<br />

eine moderne, der Forschung und Etablierung der Kunstgeschichte<br />

dienende Institution. (vgl. Thorsten Smidt, Katalog Hessische<br />

Landesausstellung 2008, S. 225 und Völkel 1882, S. 258 – 270;<br />

Ausst.-Kat. Paris 1999 / 2000, S. 170 – 204)<br />

LitEratUr<br />

• Yvonne Dohna, Ernst Steinmann, Der Kunstraub Napoleons,<br />

Rom 2007 (im Internet: edoc.biblhertz.it/edtionen/steinmann/kunstraub/016/20steinmann_kapitel_8_IV.pdf.)<br />

• Heinz Rölleke (Hg.), Jacob Grimm und Wilhelm Grimm: Briefwechsel,<br />

Teil 1, Stuttgart 2001, S. 40 (Zitat).<br />

• Friedrich Schiller, Die Antiken zu Paris. In: Wilhelm Gottlieb<br />

Becker, Friedrich Kind (Hg.), Taschenbuch zum geselligen<br />

Vergnügen, Leipzig 1803.<br />

• Thorsten Smidt, Der Kunstraub. In: König Lustik!? Jéróme Bonaparte<br />

und der Modellstaat Königreich Westphalen, 2008.<br />

S. 225, Abb. S. 235, Kat. 78.<br />

34<br />

Laokoon-Gruppe, foto: Jean-Pol Grandmont<br />

Baustein 4:<br />

KUNstraUB<br />

aufGaBEN Zu BausTEIN 4<br />

1 Beschreibt den Kupferstich und die dargestellte<br />

Situation des anonymen Künstlers. Warum weint der<br />

Künstler? Was ist wohl mit Kriegsglück gemeint? Kennt<br />

ihr noch weitere Kunstwerke, die vom Kunstraub<br />

betroffen waren?<br />

2 Beschreibt die Laokoon-Gruppe, die auf dem Wagen<br />

gerade abtransportiert wird. Warum war sie so wichtig?<br />

Erarbeitet mit einer Internetrecherche die (kunst-)<br />

historische Bedeutung dieser Figur.<br />

3 Jacob hat seine Arbeitstasche bei dem Rückführungsauftrag<br />

des Kunstraubs mit nach Paris genommen. Was<br />

könnte er für diese Reise in seiner Tasche mitgenommen<br />

haben? Welche persönlichen Fähigkeiten und politischen<br />

Voraussetzungen brauchte er für diesen Auftrag?<br />

4 Lest das Gedicht von Friedich Schiller ‚Die Antiken zu<br />

Paris‘, 1803 und vergleicht die Aussage des Gedichts mit<br />

dem Kupferstich ‚Der Künstler beweint das wechselnde<br />

Kriegsglück‘.

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