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Die Fantasie der Lippen - Experimenta.de

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Anett Dutschke<br />

„Fee: Ich bin ein Straßenkind“ beim Frie<strong>de</strong>nsfestival Berlin<br />

Das Stück „Fee: Ich bin ein Straßenkind“ von Rüdiger Heins wur<strong>de</strong> in Berlin auf <strong>de</strong>m Alexan<strong><strong>de</strong>r</strong>platz<br />

als Gastspiel aufgeführt: Das Stück beschäftigt sich mit Straßenkin<strong><strong>de</strong>r</strong>n in Deutschland.<br />

Handlungsort: Frankfurt am Main, Hauptbahnhof. <strong>Die</strong> Hauptfigur Fee verbringt ihr Leben mit<br />

ihren Freun<strong>de</strong>n auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Straße. In <strong><strong>de</strong>r</strong> Bahnhofskulisse erzählen sie Geschichten aus ihrem Leben.<br />

Rüdiger Heins hat für die Recherchen zum Stück mit betroffenen Jugendlichen auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Straße<br />

gesprochen.<br />

Ein Probenbericht von Anett Dutschke.<br />

Berlin. Wir hatten nur eine Woche Zeit dieses Theaterstück zu proben. Am Montag trafen wir uns<br />

in einem kleinen Straßenkaffee und lernten uns erst mal kennen. Natürlich kannte ich Azize, doch<br />

sie hat dann noch ihre Freundin Memnune und ihren Sohn Evren mitgebracht.<br />

Frauke, die später dann die Rolle <strong><strong>de</strong>r</strong> Fee übernahm, wur<strong>de</strong> mir von Ilona einer Freundin, Mitorganisatorin<br />

und Mo<strong><strong>de</strong>r</strong>atorin <strong>de</strong>s Frie<strong>de</strong>nsfestivals empfohlen. Anton hatte sich gleich die Rolle <strong>de</strong>s<br />

Manuel ausgesucht. Anton, Azize (Dichterin) und ich kannten uns schon vom „Peacebrunch“.<br />

Lei<strong><strong>de</strong>r</strong> kam dann <strong><strong>de</strong>r</strong> Anruf von Rüdiger, dass die Autobahn gesperrt wur<strong>de</strong> und er nicht anwesend<br />

sein kann. So ging uns wie<strong><strong>de</strong>r</strong> ein Tag verloren. Am <strong>Die</strong>nstag traf ich dann auf Rüdiger. Das erste<br />

Mal sahen wir uns reell. Wir kannten uns nur<br />

über das Internet und es war schön, diesen<br />

Menschen jetzt richtig kennenzulernen.<br />

Wir gingen dann zusammen noch mal in<br />

das kleine Straßenkaffee, wo die an<strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />

Gruppenmitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> schon warteten.<br />

www.eXperimenta.<strong>de</strong><br />

Ich stellte schnell fest, dass diese Gruppe sehr<br />

gut miteinan<strong><strong>de</strong>r</strong> harmonierte. Wir probten<br />

zuerst <strong>de</strong>n Sprechchor ein. Rüdiger und ich<br />

vergaben dann die restlichen Rollen aus <strong>de</strong>m<br />

Stück.<br />

Azize war die Nachrichtensprecherin, Frauke<br />

unsere Fee, Anton war Manuel, Memnune<br />

war Sandra und die junge Frau; Evren war<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Junge Mann und <strong><strong>de</strong>r</strong> Mann. Ich spielte die die Bahnhofssprecherin und Rüdiger musste<br />

nicht spielen, er war eben <strong><strong>de</strong>r</strong> Dichter. Rüdiger hatte die nächste Probe am U-Bahnhof<br />

„Turmstraße“ geplant. So konnte man sich richtig in die Rollen hineinversetzen. Denn wo fin<strong>de</strong>t<br />

man die sogenannten Straßenkin<strong><strong>de</strong>r</strong>? An Bahnhöfen, in Parks, eben an <strong>de</strong>n Stellen wo sich diese<br />

Menschen aufhalten. Wir wur<strong>de</strong>n zwar von <strong>de</strong>n Fahrgästen etwas komisch beäugt, doch für uns<br />

war die Probe wichtig.<br />

Dann lernten wir Jürgen N. kennen. Er hat die Schauspielkunst studiert und wir konnten uns von<br />

ihm noch einige Tricks abschauen. Er übernahm die Rolle von Sandras Freund. So verging auch<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Die</strong>nstag.<br />

Am Mittwoch trafen wir uns wie<strong><strong>de</strong>r</strong> am U-Bahnhof. Spontan sagte Rüdiger, wir proben heute im<br />

Park. Also gingen wir in <strong>de</strong>n Kleinen Tiergarten. Dort, wie Gott es wollte, wur<strong>de</strong> gera<strong>de</strong> bei <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

„bestimmten Szene“ eine Polizeikontrolle durchgeführt. Uns haben dort die Alkoholkranken und<br />

58 Juli/August 2012

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