Für eine neue Kultur in der Altenpflege - Familie - Freistaat Sachsen
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<strong>e<strong>in</strong>e</strong> <strong>in</strong>stitutionelle Plattform als Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />
Sozialplanung<br />
(„Kompetenzzentrum“, „LAG“ o<strong>der</strong><br />
„Kooperationskreis“ Sozialplanung)<br />
beim KSV als überörtlicher Sozialhilfeträger<br />
des <strong>Freistaat</strong>es <strong>Sachsen</strong><br />
zu errichten. Dies soll e<strong>in</strong> Gremium<br />
für unterschiedlichste Fachgespräche<br />
werden. Themen und Projek-<br />
<strong>Für</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong> <strong>neue</strong> <strong>Kultur</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Altenpflege</strong><br />
te können aus den Tätigkeitsbereichen<br />
<strong>der</strong> Sozialplanung, aus den<br />
Schwerpunkten des KSV, des SSG,<br />
SLT o<strong>der</strong> des SMS abgeleitet werden.<br />
In den zeitlich befristeten Arbeitsgruppen<br />
sollen dann auch neben<br />
den Leistungsträgern Vertreter<br />
von Institutionen, Forschung, Bildung<br />
und Leistungserbr<strong>in</strong>gern da-<br />
bei se<strong>in</strong>.<br />
L e i t l i n i e n<br />
des Unterausschusses Wohnen des<br />
Koord<strong>in</strong>ierungsausschusses für E<strong>in</strong>richtungen <strong>der</strong> Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenhilfe im<br />
<strong>Freistaat</strong> <strong>Sachsen</strong><br />
1. Alter und Altern s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>dividuelle und komplexe biologische,<br />
psychische und soziologische Prozesse.<br />
Die Zukunft verlangt, dass wir flexib-<br />
ler und zeitnah an die Sozialplanung<br />
herangehen. Jede Aktivität, die<br />
rechtlich zugelassen ist und den<br />
Rahmen <strong>der</strong> f<strong>in</strong>anziellen Möglichkeiten<br />
e<strong>in</strong>hält, ist uns willkommen.<br />
2. Die Pr<strong>in</strong>zipien Normalität, Selbstbestimmung, Individualität und<br />
Integration gelten une<strong>in</strong>geschränkt auch für ältere Menschen mit<br />
Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung.<br />
3. Die Entscheidung, welche Hilfen zu erbr<strong>in</strong>gen s<strong>in</strong>d, ist am<br />
notwendigen <strong>in</strong>dividuellen Hilfebedarf auszurichten. Dafür stehen<br />
die <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong> vorhandenen Strukturen <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen und<br />
beruflichen Rehabilitation, <strong>der</strong> E<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ungshilfe und <strong>der</strong> Pflege<br />
zur Verfügung.<br />
4. Der Alterungsprozess beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ter Menschen unterscheidet sich<br />
nicht grundsätzlich von dem nicht beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten Menschen. Geht<br />
e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividueller Alterungsprozess mit <strong>e<strong>in</strong>e</strong>m verstärkten<br />
Pflegebedarf e<strong>in</strong>her, ist zu prüfen, ob dies <strong>e<strong>in</strong>e</strong> Ablösung <strong>der</strong><br />
Leistungen <strong>der</strong> E<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ungshilfe durch Pflegeleistungen zur<br />
Folge haben kann.<br />
5. Die vorhandenen Angebote aller Rehabilitationsträger müssen<br />
dem Grundsatz „ambulant vor stationär“ folgend durchlässig und<br />
flexibel verknüpft und komb<strong>in</strong>iert werden. Das Ziel besteht dar<strong>in</strong>,<br />
die Schaffung zusätzlicher voll-stationärer Wohnheimplätze für<br />
geistig beh<strong>in</strong><strong>der</strong>te und chronisch psychisch kranke Menschen zu<br />
vermeiden.<br />
6. Die Inanspruchnahme <strong>der</strong> Angebote zur Tagesgestaltung für<br />
ältere beh<strong>in</strong><strong>der</strong>te Menschen kann <strong>in</strong>haltlich und im zeitlichen<br />
Umfang <strong>in</strong>dividuell unterschiedlich se<strong>in</strong>. Die Leistungen e<strong>in</strong>zelner<br />
Rehabilitationsträger sollen mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verknüpft genutzt<br />
werden.<br />
7. Ältere beh<strong>in</strong><strong>der</strong>te Menschen sollen <strong>in</strong> das gesellschaftliche Leben<br />
<strong>in</strong>tegriert bleiben. Dazu muss das ehrenamtliche<br />
bürgerschaftliche Engagement (Angehörige, Freundeskreise,<br />
Freiwillige) ausgebaut, gestärkt und <strong>in</strong> professionelle Strukturen<br />
e<strong>in</strong>gebunden werden.<br />
1. Sächsischer <strong>Altenpflege</strong>kongress 205