262 - Fandom Observer
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Breitsameter/FO<strong>262</strong>/ buchmesse leipzig/pharo<br />
Leipziger Buchmesse 2011:<br />
Heitz und Hardebusch im Pferch<br />
1. Tag: 17. März 2011<br />
Am Ende ist man immer klüger. Dass sich<br />
das Damoklesschwert Bahn streik als<br />
harm loses Spuk ge spenst herausstellen<br />
sollte, kann ich zu dem Zeitpunkt natürlich<br />
nicht wissen. Deshalb habe ich meine<br />
Bahn fahrt präventiv gecancelt und einen<br />
Last Minute Flug nach Leipzig gebucht.<br />
Der Haken: Voraussichtliche Ankunft ist<br />
um 15.45 Uhr, die Podiumsdiskussion auf<br />
der Messe zum Thema eBook, zu der ich<br />
eingeladen worden bin, soll bereits um 17<br />
Uhr beginnen. Vorsorglich habe ich ein Taxi<br />
reserviert, das mich – wenn nötig – mit 250<br />
Sachen zur Messe fahren soll. Die Nacht<br />
davor habe ich schlecht geschlafen, zumal<br />
der gleiche Flieger am Vortag eine Stunde<br />
Verspätung gehabt hat. Dem Zittern, Bibbern<br />
und Herzklopfen zum Trotz geht alles gut.<br />
Der Taxifahrer, ein älterer Herr mit Schnurrbart<br />
begrüßt mich mit den Worten: „Guhdn<br />
Daach. Sen se ooch Audorin? Seinse mir<br />
bidde ned bös, dass ich se nich kenn.“ Ich<br />
bin ihm nicht böse und treffe entspannt und<br />
sehr glücklich bei der Messe ein. In Halle 3<br />
ist bereits alles für die Podiums diskussion<br />
aufgebaut. Vier Mikrophone stehen da, ein<br />
Kamera mann ist gerade dabei, sein Equipment<br />
aufzubauen. Sogar das slowenische<br />
Fernsehen ist gekommen. Teilnehmer der<br />
Diskussion sind Jennifer Schwanen berg von<br />
der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Konstantin<br />
Neven DuMont, ehemals Verlag DuMont<br />
Schauberg, jetzt Medien unter nehmer, Andy<br />
Artmann von MarkStein Soft ware, Entwickler<br />
von Tango epub, und ich als Vertreterin der<br />
schreibenden Zunft. Rund 30 Zuschauer<br />
sind gekommen, darunter auch einige<br />
Vertreter meines Verlags ACABUS, um unseren<br />
Disput live zu verfolgen. Dabei kommen<br />
Themen zur Sprache wie Social Reading,<br />
Hybrid geräte, der Vergleich USA-Deutschland,<br />
die technischen Möglichkeiten, die Aufgabe<br />
der Verlage, … Welchen Weg das eBook<br />
einschlagen wird, wissen wir nicht, doch in<br />
einem Punkt sind wir uns einig: Die digitale<br />
Revolution ist nicht aufzuhalten.<br />
Mojito und Lammkotelett<br />
Nach der einstündigen Diskussion<br />
be schließt die Combo, in der Stadt essen zu<br />
gehen. Für mich, die in einem kleinen Hotel<br />
Von links: Konstan tin Neven DuMont, Miriam Pharo, Jennifer Schwanen berg und Andy Artmann<br />
jwd untergebracht ist, stellt sich das Problem,<br />
dass ich eigentlich einchecken muss. Doch<br />
ein kurzer Anruf gibt Entwarnung. Mit der<br />
mir inzwischen vertrauten Leipziger Ge lassenheit<br />
werde ich darüber informiert, dass<br />
der Eingang des Hotels offen bleibt, sich<br />
mein Zimmer im obersten Stockwerk befindet<br />
und dort der Schlüssel steckt. Einchecken<br />
brauche ich erst am nächsten Tag. Dann<br />
wünscht mir die Frau am Telefon noch viel<br />
Spaß. Den habe ich dann auch! Wir fahren<br />
zu einem Kubaner in der Innenstadt, wo ich<br />
mir zwei Mojitos und leckere Lammkoteletts<br />
in Thymian und Koriander gönne. Am Ende<br />
sind wir eine lustige Runde von neun Leuten<br />
inklusive Kameramann Michael Christ und<br />
den netten Jungs vom EPIDU Verlag.<br />
2. Tag: 18. März 2011<br />
von Miriam Pharo<br />
Am anderen Morgen hält mein Glück an. Ich<br />
habe keinen Mietwagen und ein Hotelgast<br />
bietet mir an, mich in seinem Auto mitzunehmen.<br />
Der Herr stellt sich als pensionierter<br />
Buchhändler aus Köln heraus und so<br />
gestaltet sich die Fahrt zur Buchmesse sehr<br />
14 FO <strong>262</strong> · 4/2011