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Das neue - Elternzeitung Luftballon

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30 <strong>Elternzeitung</strong> <strong>Luftballon</strong> Gesunde Ernahrung<br />

Mai 2008<br />

Naturheilpraxis für<br />

klassische Homöopathie<br />

und Psychotherapie<br />

mit Schwerpunkt<br />

Kinderheilkunde<br />

Natalija Olear<br />

Gaisburgstraße 12 c,<br />

Stuttgart-Mitte<br />

Tel. 0711/735 31 57<br />

www.homoeopathie-olear.de<br />

Individuelles<br />

Stoffwechselprogramm<br />

zum Abnehmen.<br />

Privatpraxis für Heilkunde<br />

und Gewichtsabnahme<br />

Jutta Hommel Heilpraktikerin<br />

Senefelderstr. 5 Stuttgart<br />

Tel. 6206766<br />

www.Juttahommel.de<br />

S-Bahn Bereich Feuersee<br />

Mahlzeit, Kinder! –<br />

Essen an unseren Schulen<br />

Eltern, Großküchen und Profiköche tischen auf<br />

Hier schmeckts! Foto: Krahl<br />

Immer mehr Schulen bieten in Stuttgart<br />

und der Region mittlerweile bedingt durch<br />

die Ausweitung des Unterrichts ein warmes<br />

Mittagessen an. Eine positive Entwicklung,<br />

denn alternativ laufen die Schülerinnen und<br />

Schüler mittags an die Frittenbude, den<br />

Dönerladen oder zum Kiosk. Die Konzepte<br />

für die Essensverpfl egung an Schulen sehen<br />

jedoch sehr unterschiedlich aus und längst<br />

nicht alle Schüler können von dem Angebot<br />

profi tieren.<br />

Ein warmes und vor allem ausgewogenes Essen<br />

ist laut Ernährungsexperten nicht zu ersetzen und<br />

in Zeiten von Übergewicht oder Schulstress besonders<br />

wichtig. Immer mehr Schulen richten<br />

deshalb im Zuge der Ganztagsbetreuung eine eigene<br />

Mensa oder Cafeteria ein. Für zwei bis drei<br />

Euro erhalten die Schüler nach dem Unterricht<br />

eine warme Mahlzeit.<br />

Für Kinder, denen das Geld für das Essen fehlt,<br />

soll es ab dem <strong>neue</strong>n Schuljahr Unterstützung geben.<br />

Aber anders als zum Beispiel im Saarland,<br />

wo das Land zwei Drittel des Essenszuschusses<br />

trägt, will das Land Baden-Württemberg<br />

kein Geld dafür ausgeben und es müssen die<br />

Kommunen einspringen. So will die Stadt<br />

Stuttgart das Schul-Essen für bedürftige Schüler<br />

ab Herbst bezuschussen, so dass die Mahlzeit<br />

für alle diejenigen noch einen Euro kostet. In<br />

Esslingen soll sogar noch im laufenden Schuljahr<br />

damit begonnen werden und auch in Böblingen<br />

wird eine Bezuschussung diskutiert.<br />

Die Konzepte der einzelnen Schulen sind sehr<br />

unterschiedlich. Im Folgenden werden exemplarisch<br />

verschiedene „Versorgungsmodelle“ vorgestellt.<br />

Eltern kochen für Schüler<br />

An vielen Schulen sind die Eltern aktiv. So<br />

können sich die Kinder am Königin Charlotte-<br />

Gymnasium in Möhringen glücklich schätzen.<br />

Seit 15 Jahren engagieren sich ehrenamtlich viele<br />

Eltern, um den Kindern täglich ein Mittagessen<br />

in der eigens dafür eingerichteten Schulküche zu<br />

kochen. Während Kartoffeln geschält und Fleisch<br />

gebraten wird, gucken bereits ein paar Kinder<br />

vorbei und schnuppern, was es wohl geben mag.<br />

Wem der Speiseplan zusagt, kann ein Essen mit<br />

Getränk für zwei Euro bekommen, der Nachtisch<br />

kostet 30 Cent.<br />

Eva kocht biologisch<br />

Auch an der Friedensschule im Stuttgarter Westen<br />

dampfen mittags die Töpfe. Hier kocht Thomas<br />

Hentsch. Von Montag bis Freitag erscheint der<br />

Koch und bereitet für die Grund- und Hauptschüler<br />

aus reinen Bioprodukten ein Mittagessen für einen<br />

Euro, Sprudel gibt es kostenlos. <strong>Das</strong> Projekt<br />

Schulessen wird in der Friedensschule von der<br />

Evangelischen Gesellschaft e.V. (eva) organisiert<br />

und zum Teil von der eva-Stiftung unterstützt.<br />

Die Organisation und Planung des Mittagessens<br />

am Wagenburggymnasium hat das Sozialunter<br />

nehmen „Neue Arbeit“ in der Hand. Ihre<br />

Mit arbeiter sind arbeitslose Frauen, denen die<br />

Rückkehr in den Job ermöglicht werden soll.<br />

In der schuleigenen Küche kochen und brutzeln<br />

sie für die hungrigen Schüler jeden Tag ein frisches<br />

Essen. Die Eltern werden zur Mithilfe beim<br />

Kassieren und Essenausteilen benötigt. Bio ist<br />

zwar zu teuer, aber für die mehr als 100 Mit tagessen<br />

pro Tag wird kostengünstig aber gesund einge<br />

kauft. Die warme Mahlzeit kostet 2,50 Euro,<br />

Salat und Nachspeise sind für 50 Cent zu haben.<br />

Trotz Zuschuss<br />

werden nicht alle<br />

Kinder satt!<br />

Kommentar von<br />

Andrea Krahl-Rhinow<br />

Die gute Nachricht: Künftig<br />

sollen bedürftige Kinder<br />

(Kinder, deren Eltern Arbeits<br />

losengeld II beziehen)<br />

in einigen Städten<br />

Baden-Württembergs beim<br />

Schulessen einen Zuschuss<br />

erhalten. <strong>Das</strong> Essen kostet<br />

für sie dann nur noch einen<br />

Euro. Davon profi tieren natürlich<br />

nur die Schüler, an deren<br />

Schulen auch ein warmes<br />

Essen angeboten wird. Bleibt<br />

jedoch die Frage was die anderen<br />

Kinder machen. Einen<br />

Zuschuss für den Mittagstisch<br />

beim Italiener wird es kaum<br />

geben. Gehen diese Kinder<br />

weiterhin ohne Frühstück in<br />

die Schule und hangeln sich<br />

mit einem knurrenden Magen<br />

durch den Tag?<br />

Es ist erstaunlich zu hören,<br />

dass es in einem reichen<br />

Bundesland wie Baden-<br />

Würt temberg für manche<br />

Familien fi nanziell nicht<br />

für ein Frühstücksbrötchen<br />

für die Kinder reicht. Laut<br />

Statistik leben in Stuttgart<br />

mehr als 13.000 Kinder und<br />

Jugendliche in Haushalten,<br />

in denen das Geld für regelmäßige<br />

Mahlzeiten<br />

nicht reicht. Die Schere<br />

zwischen Arm und Reich<br />

scheint also im „Kinderland<br />

Baden-Württemberg“ weiter<br />

auseinander zu gehen.<br />

Da ist es notwendig, dass die<br />

Verantwortlichen etwas unternehmen<br />

und insbesondere der<br />

Kinderarmut entgegenwirken.<br />

Denn durch die fi nanziellen<br />

Probleme und dadurch bedingte<br />

mangelhafte Ernährung<br />

beginnt für viele Kinder ein<br />

Teufelskreis. Wer wenig isst,<br />

kann sich schlecht konzentrieren.<br />

Ein Leistungsabfall in<br />

der Schule führt zu schlechten<br />

Noten, und in der Folge zu<br />

schlechten Schulabschlüssen.<br />

Mit der Förderung des Mittagessens<br />

haben die Städte Stuttgart,<br />

Esslingen und Böb lingen<br />

schon mal die Be dürf tigkeit<br />

erkannt und einen ersten<br />

Schritt getan. Es bleibt zu<br />

hoffen, dass das Land in absehbarer<br />

Zeit Verantwortung<br />

in dieser Frage übernimmt<br />

und alle Kinder satt werden<br />

können.

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