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f-4f phantom ii - Luftwaffe

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CURRICULUM VITAE<br />

Generalleutnant Aarne KREUZINGER-JANIK<br />

Befehlshaber <strong>Luftwaffe</strong>nführungskommando<br />

in Köln-Wahn<br />

Persönliche Daten:<br />

Geburtsdatum/-ort: 13. April 1950 in Lübeck<br />

Militärischer Werdegang<br />

01.10.1969 Eintritt in die Bundeswehr bei OA-Bataillon der <strong>Luftwaffe</strong>, Fürstenfeldbruck<br />

1969 – 1974 Ausbildung zum Offizier an der Offiziersschule in Neubiberg - Ausbildung zum Luftfahrzeugführer<br />

in den USA<br />

1974 – 1978 Flugzeugführer auf F-104G beim Jagdbombergeschwader 31 "Boelcke", Kerpen<br />

1978 – 1980 Nachrichtenoffizier beim Jagdbombergeschwader 31 "Boelcke", Kerpen<br />

1980 – 1981 Einsatzstabsoffizier beim Jagdbombergeschwader 31 "Boelcke", Kerpen<br />

1981 – 1983 26. Generalstabsdienstlehrgang der <strong>Luftwaffe</strong> an der Führungsakademie der Bundeswehr,<br />

Hamburg<br />

1983 – 1985 Planungsstabsoffizier bei der Führungsakademie der Bundeswehr, Hamburg<br />

1985 – 1988 Staffelkapitän beim Jagdbombergeschwader 34 "Allgäu", Memmingen<br />

1988 – 1989 Dezernatsleiter bei der 3. <strong>Luftwaffe</strong>ndivision, Kalkar<br />

1989 – 1990 Studienprojektoffizier beim Amt für Studien und Übungen der Bundeswehr, Bergisch-Gladbach<br />

1990 – 1992 Kommandeur Fliegende Gruppe beim Jagdbombergeschwader 34 "Allgäu", Memmingen<br />

1992 – 1994 G3-Stabsoffizier bei SHAPE (NATO-Oberkommando Europa) Mons (Belgien)<br />

1994 – 1996 Referent für Militärpolitische Grundlagen im Führungsstab der Streitkräfte (FüS) Bundesministerium<br />

der Verteidigung, Bonn<br />

1996 – 1997 Kommodore Aufklärungsgeschwader 51 "Immelmann", Kropp / Jagel (Schleswig-Holstein)<br />

zwischenzeitlich: Kommodore Einsatzgeschwader 1 der <strong>Luftwaffe</strong> Piacenza (Italien)<br />

1997 – 1999 Referatsleiter im Führungszentrum der Bundeswehr, Bonn (zuständig für die weltweite,<br />

teilstreitkraftübergreifende Einsatzführung der Bundeswehrkontingente Bundesministerium der<br />

Verteidigung)<br />

1999 – 2000 Stellvertretender Befehlshaber und General für Nationale Territoriale Aufgaben im Wehrbereich II<br />

sowie Beauftragter für Reservistenangelegenheiten in Niedersachsen und Bremen<br />

2000 – 2003 Stabsabteilungsleiter im Führungsstab der <strong>Luftwaffe</strong> (FüL III) Bundesministerium der Verteidigung,<br />

Bonn<br />

2003 – 2006 Kommandeur 3. <strong>Luftwaffe</strong>ndivision, Berlin-Gatow<br />

seit 01.06.2006 Befehlshaber <strong>Luftwaffe</strong>nführungskommando, Köln - Wahn<br />

Beförderung: zum Generalleutnant 01.06.2006<br />

Orden und Ehrenzeichen:<br />

Ehrenkreuz der Bundeswehr (GOLD)<br />

Einsatzmedaille der Bundeswehr für den Einsatz im Rahmen der Operation IFOR<br />

“Ordre National du Mérite“ - Stufe Kommandeur - (Frankreich)<br />

Flugstunden: über 2.800 auf den Lfz-Typen T-37, T-38, F-104G "Starfighter", "Alpha Jet" und "TORNADO"


Das <strong>Luftwaffe</strong>nführungskommando<br />

Das <strong>Luftwaffe</strong>nführungskommando (LwFüKdo) ist als Höhere Kommandobehörde die<br />

oberste operationelle Führungsebene der <strong>Luftwaffe</strong>. Einsatzverbände der <strong>Luftwaffe</strong><br />

unterschiedlichster Art und Fähigkeiten – etwa zwei Drittel aller <strong>Luftwaffe</strong>nkräfte – sind<br />

dem <strong>Luftwaffe</strong>nführungskommando unterstellt, das somit nicht nur als Träger der<br />

Einsatzbereitschaft, sondern auch als der Haupttruppensteller der <strong>Luftwaffe</strong> zum<br />

Fähigkeitsprofil der Bundeswehr maßgeblich beiträgt. Weltweit unterstützen die<br />

Verbände des <strong>Luftwaffe</strong>nführungskommandos im Rahmen der Hilfeleistung,<br />

Friedenserhaltung oder Friedensschaffung.<br />

Der Auftrag umfasst im Wesentlichen zwei Säulen: zum einen die truppendienstliche<br />

Führung der unterstellten Kommandobehörden, Verbände und Dienststellen und damit<br />

verbunden die Verantwortung für deren personelle und materielle Einsatzbereitschaft<br />

sowie Durchhaltefähigkeit, zum anderen die Rolle als Truppensteller oder "Force<br />

Provider".<br />

Als Truppensteller unterstützt das <strong>Luftwaffe</strong>nführungskommando das<br />

Einsatzführungskommando der Bundeswehr bei der Planung, Vorbereitung,<br />

Durchführung und Nachbereitung von Einsätzen mit Beteiligung der <strong>Luftwaffe</strong>. Hierzu<br />

sind entsprechend dem Einsatzszenario Kräfte und Mittel auszubilden, und mit der<br />

erforderlichen Durchhaltefähigkeit über längere Zeiträume bereitzustellen. Zur<br />

Koordination der dazu erforderlichen Befehlsgebung und Planung ist mit dem<br />

Führungszentrum <strong>Luftwaffe</strong> (FüZLw) ein gemeinsames Lagezentrum des Führungsstabes<br />

der <strong>Luftwaffe</strong>, des <strong>Luftwaffe</strong>namts und des <strong>Luftwaffe</strong>nführungskommandos in den Stab<br />

eingegliedert und dem Befehlshaber unmittelbar unterstellt. Auch bei einer Unterstellung<br />

der Kräfte unter das Einsatzführungskommando der Bundeswehr obliegt es dem<br />

<strong>Luftwaffe</strong>nführungskommando als Truppensteller, die Durchhaltefähigkeit der Kräfte im<br />

Einsatzgebiet durch den gezielten Rückgriff auf die Ressourcen im Inland sicherzustellen.<br />

Um für die wahrscheinlichsten Einsätze vorbereitet zu sein, werden fallweise modular<br />

zusammensetzbare Kontingente geschaffen, die, eingebettet in multinationale<br />

Strukturen, ihren Auftrag erfüllen können.<br />

Das <strong>Luftwaffe</strong>nführungskommando hat als "Force Provider" u.a. im Rahmen der<br />

Transformation der NATO den Auftrag, bei der Vorbereitung und Aufwuchs der NATO-<br />

Response-Force (NRF) die erforderliche Ausbildung, Zertifizierung, Ausstattung und<br />

Führungsunterstützung der beteiligten Verbände / Einheiten so zu steuern, dass die<br />

personelle und materielle Einsatzbereitschaft der NRF-<strong>Luftwaffe</strong>nanteile sichergestellt ist.<br />

Dabei gilt es als Teil des "Teams <strong>Luftwaffe</strong>" den Transformationsprozess der<br />

Bundeswehr aktiv mitzugestalten und nach dem Motto<br />

"<strong>Luftwaffe</strong>nführungskommando- unser Schwerpunkt ist der Einsatz" das Fähigkeitsprofil<br />

der <strong>Luftwaffe</strong> weiter zu entwickeln.


CURRICULUM VITAE<br />

Oberstleutnant Andreas Pfeiffer<br />

Kommodore Jagdgeschwader 74<br />

Persönliche Daten:<br />

Geburtsdatum/-ort:<br />

25. Februar 1965 in Neumünster / Schleswig-Holstein<br />

Familienstand:<br />

verheiratet / 3 Kinder<br />

Militärischer Werdegang:<br />

1984 Eintritt in die Bundeswehr, Grundausbildung in Roth, Ausbildung zum Offizier<br />

1985 – 1988 Studium der Pädagogik an der UniBw, Hamburg<br />

1989 – 1990 Ausbildung zum Strahlflugzeugführer und Schulung auf F-4F Phantom II,<br />

Sheppard AFB / George AFB USA<br />

1991 – 1997 Flugzeugführer, Einsatzstabsoffizier beim Jagdbombergeschwader 35 /<br />

Jagdgeschwader 73, Pferdsfeld<br />

1997 – 1999 Generalstabslehrgang an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg<br />

1999 – 2002 Stellvertreter Kommandeur / Kommandeur Fliegende Gruppe beim<br />

Jagdgeschwader 73, Laage<br />

2002 – 2004 Abteilungsleiter A 3 im Kommando 1. <strong>Luftwaffe</strong>ndivision, Fürstenfeldbruck<br />

2004 – 2005 Referent im Führungsstab der <strong>Luftwaffe</strong> (FüL III 1), BMVg in Bonn<br />

2005 – 2006 Adjutant des Stellvertreter des Generalinspekteur, BMVg in Berlin<br />

2006 – 2008 1. Militärischer Assistent des Deputy Supreme Allied Commander Europe<br />

(MA 1 DSACEUR), NATO SHAPE<br />

seit 10.04.2008 Kommodore Jagdgeschwader 74 in Neuburg<br />

Beförderungen:<br />

1987 Leutnant<br />

1989 Oberleutnant<br />

1993 Hauptmann<br />

1997 Major<br />

2001 Oberstleutnant<br />

Flugstunden:<br />

ca. 1.600 davon über 1.300 auf F-4F Phantom


Das Jagdgeschwader 74<br />

Geschichte<br />

Die Chronik des Geschwaders beginnt auf dem im Norden Deutschlands gelegenen<br />

Fliegerhorst Oldenburg. Die 3. Staffel der Waffenschule der <strong>Luftwaffe</strong> 10 wurde mit<br />

dem Jagdflugzeug F-86K Sabre ausgerüstet und das Personal für die neuen Aufgaben<br />

geschult. Zur Aufstellung des Jagdgeschwaders 75 am 1. Oktober 1960 verlegte die<br />

Staffel von Oldenburg nach Leipheim. Zum 1. Mai 1961 erfolgte eine erneute Verlegung<br />

des Geschwaders an den nunmehr nutzbaren Zielstandort Neuburg an der Donau.<br />

Aufgrund der Reduzierung der Jagdgeschwader von sechs auf vier erfolgte gleichzeitig<br />

eine Umbenennung in Jagdgeschwader 74. Am 5. Mai 1961 konnte der Verband in<br />

Dienst gestellt werden.<br />

Im Mai 1964 erhielt das Jagdgeschwader 74 die ersten F-104G Starfighter. Die<br />

Umrüstung wurde Anfang 1966 mit der Abgabe der letzten F-86K Sabre abgeschlossen.<br />

Am 22. November 1973, dem 32. Todestag von Oberst Werner Mölders, wurde dem<br />

Jagdgeschwader 74 der Name "Mölders" verliehen. Das Jagdgeschwader war damit<br />

neben den Geschwadern "Richthofen", "Boelcke", "Immelmann" und "Steinhoff"<br />

eines der Traditionsgeschwader der <strong>Luftwaffe</strong>. Diesen Namen führte das Geschwader bis<br />

zum 11. März 2005.<br />

Am 26. September 1974 erhielt das Geschwader die ersten vier F-4F Phantom II, dem<br />

Einsatzflugzeug der folgenden fast 35 Jahre. Im Sommer 2005 stellten die<br />

Jagdgeschwader 71 und 74 für drei Monate die Alarmrotte im Rahmen der durch die<br />

NATO wahrgenommenen Luftraumsicherung der drei baltischen Staaten Estland,<br />

Lettland und Litauen.<br />

Seit der ersten Landung eines Eurofighters am 25. Juli 2006 auf dem Fliegerhorst in<br />

Neuburg a.d. Donau wird der Flugbetrieb zunehmend durch dieses moderne Flugzeug<br />

durchgeführt. Seit Januar 2008 läuft die Erprobungs- und Testphase für die Aufnahme<br />

der Quick Reaction Alert (QRA), der so genannten Alarmrotte. Am 03. Juni 2008 wird<br />

der NATO erstmals die Übernahme der NATO-QRA durch das Waffensystem Eurofighter<br />

angezeigt. Dies stellt einen weiteren Meilenstein im komplexen Prozess der Einführung<br />

des neuen Waffensystems in die <strong>Luftwaffe</strong> dar.<br />

Auftrag<br />

Der Luftraum über Deutschland wird, auch im Frieden, im Auftrag der NATO durch die<br />

<strong>Luftwaffe</strong> geschützt. Hierzu stellt das Jagdgeschwader 74 an 365 Tagen im Jahr zwei<br />

Jagdflugzeuge, deren Besatzungen und dazugehörige Techniker Dienst in einer 24-<br />

Stunden-Schicht verrichten. Diese Alarmrotte, im militärischen Sprachgebrauch Quick<br />

Reaction Alert (QRA) genannt, wird vom Gefechtstand der Luftverteidigung alarmiert<br />

und befindet sich innerhalb von 15 Minuten in der Luft. Dort wird sie über ihren Auftrag<br />

informiert.<br />

In den meisten Fällen handelt es sich um Flugzeuge, die sich nicht gemäß den<br />

luftfahrtrechtlichen Vorgaben verhalten oder zu denen keine Kontaktaufnahme über<br />

Funk möglich ist. Die Alarmrotte nähert sich dem Flugzeug und versucht über Funk oder<br />

mittels Zeichen Kontakt zum Piloten aufzunehmen. Die Besatzung der Alarmrotte<br />

identifiziert das Flugzeug und die Fluggesellschaft, das angestrebte Flugziel sowie<br />

mögliche Probleme der Maschine.


Das Jagdgeschwader 74 stellt bei Bedarf Flugzeuge und Personal der NATO-<br />

Eingreiftruppe, kurz NRF (NATO Response Force) oder für andere durch den Bundestag<br />

legitimierte Auslandseinsätze zur Verfügung.<br />

Zu den dann wahrzunehmenden Aufgaben gehören unter anderem:<br />

Herstellen der Luftüberlegenheit – bekämpfen gegnerischer Kampfflugzeuge zur<br />

Erlangung der Kontrolle des Luftraums.<br />

Eskorte eigener Flugzeuge – Schutz im Einsatz befindlicher Flugzeuge gegen<br />

angreifende Jagdflugzeuge<br />

Patrouillenflüge – Kontrolle des Luftraums durch Präsenz eigener Jagdflugzeuge<br />

Diese Aufgaben werden, ebenso wie die Verlegung auf einen entfernten Fliegerhorst,<br />

fortlaufend im Geschwader trainiert und der Ausbildungsstand regelmäßig durch<br />

Überprüfungen der NATO nachgewiesen.


F-4F PHANTOM II<br />

Auftrag/Nutzung<br />

Das Waffensystem F-4F Phantom II ist eine aus<br />

der F-4E abgeleitete Version für die Jäger- und<br />

Jagdbomberrolle. Die F-4F wird in der <strong>Luftwaffe</strong><br />

in der Luftverteidigung (LV) eingesetzt.<br />

Beschaffung/Historie<br />

Die F-4F Phantom II wurde durch die<br />

amerikanischen Streitkräfte seit 1961 geflogen. Die deutsche <strong>Luftwaffe</strong> erhielt von 1973<br />

bis 1975 insgesamt 175 F-4F Phantom II Luftfahrzeuge.<br />

Seit dem Jahr 2004 wird die Phantom durch den Eurofighter abgelöst. Die letzte F-4F<br />

wird die <strong>Luftwaffe</strong> nach derzeitiger Planung verlassen, wenn das Jagdgeschwader 71<br />

"Richthofen" auf den Eurofighter umrüstet.<br />

Technische Daten<br />

Besatzung: 2 (Pilot und Waffensystemoffizier)<br />

Höhe: 5,01 m<br />

Länge: 19,18 m<br />

Spannweite: 11,78 m<br />

Gewicht: 14122 kg (Leergewicht)<br />

26300 kg (max. Startgewicht)<br />

ca. 7000 kg Waffenlast<br />

Kraftstoffvorrat: max. 11800 l<br />

Triebwerk: 2 General Electric J79-GE-17 mit je 79,7 kN<br />

Max. Geschwindigkeit: 2,2 Mach (Höhe)<br />

1,2 Mach (Bodennähe)<br />

Landestrecke: 900 m/2950 ft<br />

Startstrecke: 900 m / 2950 ft<br />

Reichweite: 2200 km/1200 nm<br />

Max. Steighöhe: 18300 m<br />

G-Belastung: + 8 G / - 3 G


Ausstattung<br />

1991 bis 1996 wurden die Jets der <strong>Luftwaffe</strong> kampfwertgesteigert. 40 Maschinen<br />

wurden für die Jagdbomberrolle mit verbesserten Luftwerterechnern und<br />

Navigationsanlagen zur Version Luftangriff (LA) ausgestattet. Weitere 110 Phantom II<br />

wurden für die Luftverteidigung (LV) zusätzlich mit neuen Missionsrechnern, dem aus<br />

der F-18 Hornet bekannten Bordradar AN/APG-65 sowie der radargesteuerten Luft-Luft-<br />

Lenkwaffe AMRAAM ausgestattet. Derzeit befindet sich nur noch die Version LV im<br />

Einsatz.<br />

Bewaffnung<br />

9 Außenstationen für Tanks, Störbehälter oder Waffen<br />

Bordkanone für Kaliber 20 x 102 mm, Kadenz von 4000 bis 6000 Schuss pro Minute<br />

AIM-120 AMRAAM (Advanced Medium-Range Air-to-Air Missile) - Taktische<br />

Luft-Luft Rakete mittlerer Reichweite<br />

AIM-9L SIDEWINDER - Luft-Luft-Rakete kurzer Reichweite<br />

verschiedene andere Waffen<br />

Verbände<br />

Jagdgeschwader 71 „Richthofen“ Wittmund (JG 71 „R“)


Factsheet EUROFIGHTER<br />

Auftrag/Nutzung<br />

Das Waffensystem EUROFIGHTER ist ein<br />

hochleistungsfähiges Kampfflugzeug der<br />

4. Generation mit der Fähigkeit zur vernetzten<br />

Operationsführung und zum Einsatz in der<br />

Luftverteidigungs- (LV) wie auch in der<br />

Luftangriffsrolle (LA).<br />

Der EUROFIGHTER gewährleistet sowohl den Schutz der eigenen Bevölkerung, als auch bei<br />

Frieden schaffenden/erhaltenden Einsätzen die Sicherung eigener Kräfte und Mittel. Durch<br />

seine Fähigkeit zur vernetzten Operationsführung ist er auch mit den Luft- und<br />

Bodenstreitkräften der Partner einsetzbar und steigert insgesamt die<br />

Durchsetzungsfähigkeit verbundener Luftkriegsoperationen, bei Tag und Nacht, sowie<br />

unter extremen Witterungsbedingungen.<br />

Beschaffung/Historie<br />

Hersteller ist die EUROFIGHTER Jagdflugzeug GmbH in Hallbergmoos bei München. Das<br />

Konsortium aus BAE Systems, EADS, Alenia und EADS Casa wurde 1986 von Spanien,<br />

Italien, Großbritannien und der Bundesrepublik Deutschland als gemeinsames<br />

Unternehmen gegründet, um das komplette Waffensystem zu entwickeln und zu<br />

produzieren.<br />

Am 27. März 1994 startete der Prototyp in Manching zum Erstflug. Am 30. April 2004 war<br />

Fly-In im Jagdgeschwader 73 „S“. Seit dem 25. Juli 2006 wird der EUROFIGHTER im<br />

Jagdgeschwader 74 eingeführt.<br />

Technische Daten<br />

Länge: 15,96 m<br />

Höhe: 5,28 m<br />

Spannweite: 10,95 m<br />

Flügelfläche: 50 m 2<br />

Gewicht: 11000 kg (Leergewicht)<br />

23500 kg (max. Startgewicht)<br />

max. Zuladung 7500 kg<br />

Tankinhalt: 6125 l ohne Zusatztanks<br />

Triebwerk: 2 Eurojet EJ 200-Strahltriebwerke mit Nachbrenner<br />

Schub ohne Nachbrenner je 60 kN<br />

Schub mit Nachbrenner je 90 kN<br />

Max. Geschwindigkeit: Mach 2 (Supercruise – auch ohne Nachbrenner überschallfähig)<br />

Max. Steighöhe: 55000 Fuß<br />

G-Belastung: + 9 g / -3 g<br />

Startstrecke: < 700 m<br />

Landestrecke: < 600 m


Ausstattung<br />

Seine Delta-Canard Flügel verleihen dem EUROFIGHTER eine sehr gute<br />

Manövrierfähigkeit. Besonders herauszuheben ist seine Fähigkeit, 9G-Manöver auch im<br />

Überschallbereich fliegen zu können.<br />

Die Steuerung erfolgt über ein digitales Fly-by-Wire System, welches die vom Piloten am<br />

Steuerknüppel ausgeführten Bewegungen über Sensoren aufnimmt. Die vier<br />

vorhandenen Rechner verarbeiten die Sensordaten und geben die Steuersignale weiter.<br />

Das Flight Control System (FCS) garantiert ein sogenanntes carefree handling (CFH). Der<br />

Pilot kann hierdurch seine Maschine nicht mit Flugmanövern überlasten. Zur Steuerung<br />

der einzelnen Cockpitfunktionen stehen neben Schaltern 24<br />

Fingerdrucksteuerfunktionen an Steuerknüppel und Schubhebel zur Verfügung. Diese<br />

auch „Hands On Throttle and Stick“ genannte Konfiguration ermöglicht es dem Piloten,<br />

ohne den Steuerknüppel oder Schubhebel loszulassen, die wichtigsten Funktionen des<br />

Flugzeugs zu kontrollieren. Mit dem Direct Voice Input ist der Pilot in der Lage, dem<br />

System gesprochene Befehle einzugeben.<br />

Bewaffnung<br />

Der Eurofighter verfügt über ein IRST-System (Infrared Search & Tracking), mit dem er<br />

Feindflugzeuge bei gutem Wetter auf eine Entfernung bis zu 50 Kilometer erfassen und<br />

verfolgen kann, ohne sich durch sein Radar selbst bemerkbar zu machen. Die<br />

Ausstattung mit den IRIS-T-Luft/Luft Kurzstreckenraketen, dem Captor Radar, sowie den<br />

künftigen Meteor Luft/Luft-Langstreckenraketen machen den Eurofighter zu einem<br />

leistungsstarken Abfangjäger. Für Bodenoperationen wird er zusätzlich mit den neuen<br />

TAURUS-Luft/Boden Flugkörpern ausgestattet.<br />

- 27mm Bordkanone Mauser<br />

- AIM-120 AMRAAM<br />

- MBDA Meteor<br />

- AIM9-L Sidewinder<br />

- IRIS-T<br />

- TAURUS<br />

Verbände<br />

Jagdgeschwader 73 „S“ Laage (JG 73 „S“)<br />

Jagdgeschwader 74 Neuburg a.d. Donau (JG 74)<br />

Jagdgeschwader 71 „R“ Wittmund (JG 71 „R“) (geplant)<br />

Jagdbombergeschwader 31 „B“ Növernich (JaboG 31 „B“) (geplant)<br />

Jagdbombergeschwader 33 Büchel (JaboG 33) (geplant)


Die Quick Reaction Alert (QRA)<br />

Die Verantwortung zur Wahrnehmung lufthoheitlicher Aufgaben ist bereits in<br />

Friedenszeiten im Rahmen der NATO-integrierten Luftverteidigung grundsätzlich auf die<br />

NATO übertragen. Unter bestimmten Bedingungen geht diese Verantwortung wieder an<br />

die Nation über. Entscheidungskriterium ist in der Regel ein „Besonderes Ereignis im<br />

Luftraum“.<br />

Organisation<br />

Die Verantwortung für die Überwachung des Luftraumes und die Leitung erforderlicher<br />

Maßnahmen auf Seiten der NATO ist den Combined Air Operation Centre (CAOC)<br />

übertragen. In Deutschland werden hierzu das CAOC 2 in Kalkar und das CAOC 4 in<br />

Meßstetten betrieben.<br />

Der jeweilige Kommandeur eines CAOC’s ist zuständig für die Einleitung lufthoheitlicher<br />

Maßnahmen gegen Luftfahrzeuge, und somit auch im Luftraum der Bundesrepublik<br />

Deutschland. Dazu bedienen sie sich in Deutschland der Gefechtsstände des<br />

Einsatzführungsdienstes der <strong>Luftwaffe</strong> (derzeit Einsatzführungsbereich 1 in Meßstetten,<br />

Einsatzführungsbereich 2 in Erndtebrück, Einsatzführungsbereich 3 in Holzdorf und<br />

Einsatzführungsbereich 4 in Aurich).<br />

Maßnahmen<br />

Zu den Maßnahmen gehören:<br />

Identifizierung<br />

Jedes Luftfahrzeug (Lfz) im Luftraum der Bundesrepublik zu identifizieren ist eine<br />

Routineaufgabe. Sie wird vorgenommen u.a. durch Korrelation von Radardaten mit<br />

Flugplänen, die aus dem Bereich der Flugsicherung in die Gefechtsstände des<br />

Luftverteidigungssystems gesteuert werden, Dekodierung sogenannter Sekundärdaten,<br />

die vom Lfz abgestrahlt werden und Aufschluss über Rolle des Lfz oder über die<br />

kontrollierende Stelle der deutschen Flugsicherung geben können.<br />

Sollte ein Lfz nicht zu identifizieren sein, oder verhält es sich anderweitig ungewöhnlich<br />

(z.B. Unterbrechung des Funkkontaktes zur kontrollierenden Stelle der Flugsicherung,<br />

Verlassen des genehmigten Flugweges), besteht die Möglichkeit der Sichtidentifizierung.<br />

ALPHA-Scramble<br />

Hierzu werden jeweils zwei bewaffnete Jagdflugzeuge vom Typ Phantom F-<br />

4F/Eurofighter der Jagdgeschwader 71 „Richthofen“, Wittmund/Ostfriesland, und<br />

Jagdgeschwader 74, Neuburg a.d.Donau, als so genannte Alarmrotte in einer ständigen<br />

15-Minuten Bereitschaft (24 Stunden/7 Tage die Woche) gehalten. Im Ereignisfall kann<br />

diese Bereitschaft auf bis zu zwei Minuten verkürzt werden. Im Bedarfsfall kann das<br />

CAOC einen Alarmstart (ALPHA-Scramble; die Bereitschaftsstufe zeigt an, in welcher<br />

Zeit die Maschinen in der Luft sein müssen) mit dem Auftrag zur Sichtidentifizierung<br />

anordnen.


Sichtidentifizierung<br />

Mit dem Alarmstart ist in der Regel der Befehl verbunden, die Sichtidentifizierung des<br />

Lfz durchzuführen. Dazu werden die Jagdflugzeuge durch einen Gefechtsstand des<br />

Einsatzführungsdienstes über Funk an das betroffene Lfz herangeführt. Die Besatzungen<br />

positionieren sich nach taktischen Gesichtspunkten in der Nähe des Lfz, wobei die<br />

Registrierungsnummer des abgefangenen Ziels identifiziert und an die Bodenstelle<br />

weitergegeben wird. Hier wird festgestellt, ob es sich um das im Flugplan (Typ,<br />

Registrierung, Fluggesellschaft, Route, Höhe etc.) angegebene Lfz handelt.<br />

Weitere Maßnahmen sind abhängig vom Identifizierungsergebnis und weiterer, im<br />

Luftverteidigungssystem verfügbarer Informationen.<br />

Sollte es sich um ein militärisches Lfz handeln, verbleibt die Verantwortung für die<br />

weiteren Maßnahmen in den Händen der NATO; handelt es sich um ein ziviles Lfz und<br />

liegen Verdachtsmomente vor, die darauf hindeuten, dass dieses Lfz möglicherweise zu<br />

einem terroristischen Anschlag missbraucht werden soll, geht die Verantwortung in die<br />

nationale Zuständigkeit über und wird vom Nationalen Lage- und Führungszentrum<br />

Sicherheit im Luftraum (NLFZ SiLuRa) wahrgenommen.<br />

Ablauf<br />

Erstinformation<br />

In der Regel erfolgt die Erstinformation über ein „Besonderes Ereignis im Luftraum“ aus<br />

der Organisation der Deutschen Flugsicherung (DFS) an das Nationale Lage- und<br />

Führungszentrum Sicherheit im Luftraum (NLFZ SiLuRa).<br />

Das NLFZ ist im 24-Std-Schichtdienst durch Personal des BMVg, der Führungszentrale<br />

Nationale Luftverteidigung (FüZNatLV) und Personal des BMI, des Lagezentrums BMI,<br />

Außenstelle Sicherheit im Luftraum (BMI LZ, ASt-SiLuRa) besetzt. Hier laufen alle<br />

Informationen mit Relevanz zur Sicherheit im Luftraum zusammen.<br />

Die Information aus der DFS wird durch den diensthabenden Einsatzstabsoffizier (<br />

German Duty Controller – GE DC) über bestehende, gemeinsam mit der NATO zu<br />

nutzende Fernmeldeverbindungen gleichzeitig an alle Stellen des<br />

Luftverteidigungsverbundes, den Gefechtsständen und Geschwadern, übermittelt. Die<br />

ASt-SiLuRa übermittelt Informationen zu einem ALPHA-Scramble und alle folgenden<br />

Informationen an das LZ BMI in Berlin und die zum jeweiligen Zeitpunkt betroffenen<br />

Bundesländer.<br />

Erstmaßnahmen<br />

In der Regel werden die ersten Maßnahmen durch die NATO veranlasst. Aufgrund der<br />

Kolozierung ist das NLFZ zu jedem Zeitpunkt, auf der Basis eines gemeinsam genutzten<br />

Luftlagebildes mit der NATO, im Besitz der gleichen Informationen wie die NATO. Das<br />

Spektrum der Erstmaßnahmen umfasst die mögliche Erhöhung des Bereitschaftsstatus<br />

der Alarmrotten, den Alarmstart und die Entscheidung zur Sichtidentifizierung.<br />

Eine Übergabe der Verantwortung an die Nation erfolgt lageabhängig; d.h. in<br />

Abhängigkeit der Situation und der vorliegenden Informationen. Mit der Übergabe der<br />

Verantwortung ist die Herauslösung der bereits im Frieden der NATO unterstellten<br />

Kräfte, die zur Behandlung des vorliegenden Ereignisses erforderlich sind, aus der NATO-<br />

Struktur verbunden. Diese Kräfte werden der FüZNatLV unterstellt und von hier geführt.


Weitere Maßnahmen<br />

Nach Abschluss der Sichtidentifizierung ist über weitere Maßnahmen zu entscheiden.<br />

Hierfür ist kein Automatismus vorgeben. Die Maßnahmen sind von der Situation in der<br />

Luft und den im NLFZ vorliegenden Informationen anhängig. Zu diesen, im Schwerpunkt<br />

durch das BMI LZ übermittelten, Informationen gehören u.a.:<br />

Hinweise der Sicherheitsbehörden;<br />

hier fließen allgemeine Sicherheits- und Gefährdungshinweise ein, sofern sie Relevanz<br />

zur Luftsicherheit beinhalten (können)<br />

Informationen aus dem Bereich der Nachrichtendienste mit gleicher Relevanz,<br />

Lageeinschätzungen des Auswärtigen Amtes<br />

Hinweise aus den Lagezentren der Bundesländer<br />

Hinweise von Flugplätzen<br />

Hinweise aus den Operationszentralen der Luftverkehrsgesellschaften<br />

Informationen aus den Nachbarländern<br />

Lageabhängig wird der German Air Defense Commander (GE ADCOM), spätestens mit<br />

der Veranlassung eines Alarmstarts der Alarmrotte, in die Lage eingewiesen und<br />

fortlaufend unterrichtet. Er wird, wiederum lageabhängig, den Kontakt zum<br />

Bundesminister der Verteidigung herstellen.<br />

Darüber hinaus werden, wiederum lageabhängig, zusätzliche Informationen aus<br />

anderen Quellen eingeholt. Hierzu gehört u.a. auch die Halterfeststellung, insbesondere<br />

bei Kleinflugzeugen, sowie die Abfrage von Erkenntnissen zu den Haltern. Insgesamt ist<br />

es Ziel des NLFZ, den militärischen und politischen Entscheidungsträger umfassend mit<br />

Informationen zu versorgen bzw. diese Informationen in die Entscheidungsvorbereitung<br />

einfließen zu lassen. Damit werden Folgemaßnahmen auf eine möglichst breite Basis<br />

gestellt.<br />

Koordination<br />

Die Koordination aus dem NLFZ in den Bereich BMI inkl. der Bundesländer erfolgt durch<br />

die ASt-ASiLuRa. Planungen zum weiteren Vorgehen werden zwischen dem GE DC und<br />

dem CAOC auf der einen Seite, bei nationaler Verantwortung zwischen GE DC und der<br />

DFS koordiniert.<br />

Die Koordination der reinen Flugdurchführung der Alarmrotte erfolgt gemäß<br />

Standardverfahren zwischen dem die Jagdflugzeuge führenden Gefechtsstand und der<br />

zuständigen Zentrale der DFS.

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