Download 3,9 MB - Der Sonntag
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12 EXTRA<br />
Ratgeber<br />
Die Ursula-Retabel, ein Altaraufsatz, stammt aus dem Jahr 1350. Gerade wurde sie einige Jahre lang restauriert. Fotos: Abtei Marienstatt; Robert Boecker<br />
Künstlerische Kleinodien<br />
Ein mittelalterlicher Reliquienschrein und ein sehr altes Chorgestühl schmücken die Abteikirche<br />
Die schlichte Klosterkirche hat<br />
einige künstlerische Kostbarkeiten<br />
zu bieten.<br />
Das Chorgestühl stammt aus dem<br />
14. Jahrhundert. Seit es in der Kirche<br />
steht, beten hier täglich mehrmals<br />
die Mönche das Stundengebet. Die<br />
schweren kostbaren Handschriften<br />
mit den Chorälen liegen dann aufgeklappt<br />
obenauf. <strong>Der</strong> Platz des Abtes<br />
– ganz vorne rechts – die sogenannte<br />
Abtsstalle ist durch Schnitzereien<br />
nochmal besonders gestaltet. Ein<br />
Motiv: <strong>Der</strong> Pelikan opfert sich für<br />
seine Jungen.<br />
Fortgesetzt wird die christliche<br />
Botschaft im künstlerischen Schnitzwerk<br />
der Ursula-Retabel. Dieser<br />
Abtei in Zahlen<br />
1927 verleiht Papst Pius XI.<br />
der Marienstatter Abteikirche aus Anlass<br />
des 700. Weihetags den Ehrentitel einer<br />
„Basilica minor“.<br />
<strong>Der</strong> Abt im Chorgestühl<br />
Altaraufsatz entstand um 1350 in<br />
einer Kölner Werkstätte. Hier werden<br />
die Reliquien der heiligen Ursula<br />
und ihrer Gefährtinnen aufbewahrt.<br />
<strong>Der</strong> Künstler hat in seinem Werk die<br />
irdische und die himmlische Kirche<br />
vereint. Ganz oben platziert er Christus,<br />
der seine Mutter im Himmel<br />
krönt. Zusammen mit den Aposteln<br />
erinnern die dargestellten Heiligen<br />
den Beter bis heute daran, dass er in<br />
einer Reihe mit diesen in der Nachfolge<br />
Jesu steht.<br />
Weiterer Blickfang der Kirche<br />
ist die monumentale Rieger-Orgel.<br />
Sie ziert seit 1969 den Innenraum.<br />
Außerdem haben einige schlichte<br />
Stiftergräber alle Renovierungen<br />
überdauert.<br />
1939 erreicht Nazi-Deutschland<br />
auch Marienstatt. Bis zum Kriegsende bleibt<br />
die Abtei von der Aufhebung bedroht. Im Krieg<br />
fallen acht Brüder, das Gebäude wird Lazarett.<br />
<strong>Der</strong> barocke Schmuck ist weitgehend<br />
aus der Kirche verschwunden.<br />
Nur ein paar Relikte wurden aufbewahrt:<br />
Im südlichen Seitenschiff<br />
stehen die Beichtstühle aus dieser<br />
Zeit, und ein schmiedeeisernes Gitter<br />
trennt das Hauptschiff der Kirche<br />
vom Klausurbereich des Klosters.<br />
Werktägliche Gebetszeiten<br />
in der Klosterkirche:<br />
5.10 Uhr Laudes<br />
5.45 Uhr Konventamt<br />
12.15 Uhr Mittagsgebet<br />
17.30 Uhr Vesper<br />
19 Uhr Matutin und Komplet<br />
An <strong>Sonntag</strong>en feiert der Konvent<br />
um 9.30 Uhr ein lateinisches<br />
Hochamt<br />
1940 wird der letzte Graf von<br />
Hachenburg, Prinz Alexander von Sayn-Wittgenstein,<br />
in der Basilika bestattet. Ein Vorfahr<br />
hatte dem Kloster einst das Gelände geschenkt.