Download 3,9 MB - Der Sonntag
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Abtei in Zahlen<br />
1910 wird in Marienstatt eine<br />
Oblatenschule mit einem Schülerheim<br />
errichtet. Die Mönche bilden nun selbst den<br />
Ordensnachwuchs aus.<br />
1916 wird ein Stollen gebaut<br />
und die erste Wasserkraftanlage bei der alten<br />
Mühle in Betrieb genommen. Heute gibt es<br />
Führungen zur Energiegewinnung im Kloster.<br />
Ratgeber EXTRA 9<br />
Eine besondere Perspektive: Wer durch die Klosterpforte eintritt, steht im kunstvoll geschnitzten Treppenhaus. Fotos: Robert Boecker<br />
Ein Lebenswerk im Treppenhaus<br />
Das Klostergebäude zeigt noch an vielen Stellen sein barockes Gewand<br />
40 Jahre soll er daran gearbeitet<br />
haben: Bruder Christian Schmitt<br />
hat sich im Treppenhaus seines<br />
Klosters ein bleibendes Andenken<br />
geschaffen. Barock. In Eiche.<br />
Gut 250 Jahre ist es jung, das Klostergebäude<br />
der Abtei. 1747 war der<br />
Neubau fertig, der das vorherige<br />
mittelalterliche Zuhause ersetzte.<br />
Die Fassade ist einem Schloss ähnlich,<br />
drei Flügel umrahmen den<br />
Abteihof.<br />
Ein Schmuckstück ist das Treppenhaus.<br />
Schnitzkunst vom Feinsten.<br />
Über zwei Seiten kann man in den<br />
obersten Stock aufsteigen. Die Hand<br />
am reich geschnitzten Geländer,<br />
kommt man so in den Klausurbereich.<br />
Bruder Christian begrüßt die<br />
Besucher an den Eingangspfosten mit<br />
zwei Wappen. Das eine ist das Familienwappen<br />
Bernhards von Clairvaux.<br />
Das andere zeigt das Hauswappen:<br />
den blühenden Weißdornzweig auf<br />
blauem Grund. Die Holzskulpturen<br />
an den Wänden zeigen die Väter<br />
von Citeaux: Robert von Molesme,<br />
Alberich und Stephan Harding. Dazu<br />
den heiligen Benedikt von Nursia.<br />
Heute sind im Inneren des Klosters<br />
nur noch wenige Räume im Barockstil<br />
erhalten: der Abtsflügel mit dem<br />
<strong>Der</strong> schlichte Kreuzgang des Klosters<br />
mit Spuren des Barock<br />
Kurfürstensaal und der Tafelsaal.<br />
Auch im Kreuzgang sind noch Figuren<br />
aus dieser Zeit zu finden.<br />
Ein besonderer Schatz des Klosters<br />
ist die Bibliothek mit 80 000<br />
Bänden. Hier haben auch die Barockfiguren<br />
der Apostel, die einst<br />
die Klosterkirche zierten, eine neue<br />
Bleibe gefunden. <strong>Der</strong> Südflügel, der<br />
die vielen kostbaren Handschriften<br />
beherbergt, wurde allerdings erst<br />
nach 1900 gebaut.<br />
Noch jünger ist der Kapitelsaal der<br />
Gemeinschaft. Er wurde Ende des<br />
19. Jahrhunderts neugotisch umgestaltet.<br />
Mit mittelalterlichen Fliesen<br />
aus der Abteikirche.<br />
1936 wählen die Mönche Pater<br />
Idesbald Eicheler zum 50. Abt von Marienstatt.<br />
1971 folgt ihm Pater Thomas Denter aus Hattert<br />
als 51. Abt im Amt nach.