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Untitled - Semikron

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2 Grundlagen<br />

Einschaltüberspannung nur unwesentlich gegenüber nicht mit Rekombinationszentren versehenen<br />

Dioden.<br />

Beim Übergang der Diode in den leitenden Zustand steigt die Spannung zunächst auf die Einschalt-Spannungsspitze<br />

V an, bevor sie auf die Durchlassspannung absinkt (Bild 2.2.4). Beim<br />

FRM<br />

aktiven Schalten des Stromes mit sehr hohen Steilheiten di/dt kann dass V z.B. bei einer unge-<br />

FRM<br />

eigneten 1700 V-Diode 200 V bis 300 V betragen und damit mehr als das 100fache von V . Das F<br />

Einschalten der Diode aus dem gesperrten Zustand verursacht ein wesentlich höheres V als<br />

FRM<br />

das Einschalten aus dem neutralen Zustand. Für Beschaltungsdioden ist ein niedriges V eine<br />

FRM<br />

der wichtigsten Anforderungen, da die Beschaltung erst wirkt, nachdem die Diode eingeschaltet<br />

hat.<br />

Auch bei Freilaufdioden von IGBT, die auf > 1200 V Sperrspannung ausgelegt sind, spielt die<br />

Einschaltspannungsspitze eine Rolle. Beim Abschalten des IGBT tritt an den parasitären Induktivitäten<br />

eine Spannungsspitze auf, der sich V der Freilaufdiode noch überlagert. Die Summe<br />

FRM<br />

beider Komponenten kann zu kritischen Spannungsspitzen führen. Die Messung ist aber nicht<br />

trivial, da in der anwendungsnahen Chopper-Schaltung die induktive Komponente und V nicht<br />

FRM<br />

unterschieden werden können. Die Messung ist an einem offenen Aufbau direkt an den Bonddrähten<br />

der Diode möglich. Für die Verlustbilanz in der Diode spielt das Einschalten meist keine Rolle,<br />

da die Einschaltverluste nur wenige Prozent der Abschalt- und Durchlassverluste betragen und<br />

vernachlässigt werden können.<br />

2.3.3.2 Ausschaltverhalten<br />

Beim Übergang vom leitenden in den sperrenden Zustand muss die in der Diode gespeicherte<br />

Ladung abgebaut werden. Sie bewirkt einen Stromfluss in Rückwärtsrichtung der Diode. Das<br />

Reverse-Recovery-Verhalten charakterisiert, in welcher Form dieser Strom verläuft.<br />

V,I<br />

0<br />

I RRM<br />

V M<br />

I<br />

di/dt<br />

ts tw trr tirm t f<br />

di r/dt<br />

0.2 I RRM<br />

V<br />

Bild 2.3.8 Strom- und Spannungsverlauf einer Soft-Recovery-Diode beim Reverse-Recovery-Prozess in<br />

einer Schaltung nach Bild 2.3.15 sowie Definition der Kenngrößen des Schaltverhaltens<br />

Die Kommutierungsgeschwindigkeit di/dt (Bild 2.3.8) wird entweder durch die Schaltgeschwindigkeit<br />

eines aktiven Schalters (IGBT) oder durch die Kommutierungsinduktivität bestimmt. Bei t0 erreicht der Strom seinen Nulldurchgang. Bei t beginnt die Diode, Spannung aufzunehmen. Zu<br />

w<br />

diesem Zeitpunkt wird der pn-Übergang in der Diode frei. Im Stromverlauf spricht man zu diesem<br />

Zeitpunkt von einem Wendepunkt. Bei t erreicht der Rückstrom sein Maximum. Nach t klingt<br />

irm irm<br />

der Strom auf den Sperrstrom ab. Der Verlauf hängt allein von der Diode ab. Ist dieser Abfall steil,<br />

spricht man von einem snappigen Schaltverhalten. Ist dieser Abfall langsam, spricht man von<br />

einem soften Schaltverhalten. Das di /dt bestimmt die auftretende Überspannung, deshalb wird<br />

r<br />

ein softes Schaltverhalten angestrebt. Die Schaltzeit t ist definiert als Zeit zwischen t und dem<br />

rr 0<br />

Zeitpunkt, wo der Strom auf 20 % des Maximums I abgefallen ist.<br />

RRM<br />

t<br />

35

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