MAGAZIN - Vorarlberger Kraftwerke AG
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erdGAs<br />
Kalter Nordwind auf offener See, peitschende Wellen. Inmitten des<br />
unruhigen Meeres ragt ein gigantisches Bauwerk in den Himmel:<br />
Die Erdgas-Förderplattform „Sea Troll“ ist – vom Grund der Nordsee<br />
bis zur Spitze des Förderturmes – stolze 472 Meter hoch. Ihre Errichtung<br />
Mitte der 90er-Jahre hat 4,75 Milliarden US-Dollar gekostet.<br />
Nachdem die 22.500 Tonnen schwere Arbeitsplattform auf dem<br />
Festland zusammengebaut wurde, brachten zehn Schlepper mit<br />
insgesamt 130.000 Pferdestärken die Bohrinsel an ihren Bestimmungsort<br />
rund 100 Kilometer westlich der norwegischen Hafenstadt<br />
Bergen. Damit war die „Sea Troll“ das größte und schwerste<br />
je von Menschenhand bewegte Bauwerk. Das Troll-Gasfeld ist der<br />
bedeutendste Erdgasfund in der Nordsee, noch Jahrzehnte lang soll<br />
hier gefördert werden.<br />
Norwegen hat sich längst als wichtiger Erdgasproduzent etabliert.<br />
Nach der Aufkommensstruktur der VEG-Vorlieferanten, insbesondere<br />
der deutschen E.ON Ruhrgas, stammen 26 Prozent des Ländle-<br />
Erdgases aus dem Land der Elche. Insgesamt kommen 70 Prozent<br />
16 <strong>M<strong>AG</strong>AZIN</strong><br />
Auf reIseN<br />
Der umweltschonende Energieträger wird über tausende Kilometer<br />
unterirdisch bis ins Ländle transportiert.<br />
aus Nord- und Westeuropa. Der Russland-Anteil ist mit 30 Prozent<br />
vergleichsweise gering.<br />
Mit Druck durch die Rohre<br />
Von der riesigen Förderplattform macht sich das Erdgas auf den<br />
Weg nach Europa. Drei Unterwasser-Pipelines führen nach Norddeutschland,<br />
wo die E.ON Ruhrgas den Energieträger in Empfang<br />
nimmt. Und schon geht’s weiter Richtung Süden: Mit einem Druck<br />
von bis zu 80 bar wird das Erdgas in den unterirdischen Rohrleitungen<br />
transportiert. Nach rund 300 Kilometer nimmt der Druck<br />
allmählich ab. Deshalb sind in regelmäßigen Abständen Turbinenverdichter<br />
installiert, die das Gas wieder komprimieren. Angetrieben<br />
werden die Verdichter mit dem Treibstoff Erdgas.<br />
Eine Mess- und Regelstation in Lindau am Bodensee: Hier erfolgt<br />
die Übernahme des Erdgases durch die VEG. Über ein Leitungsnetz<br />
von 1.600 Kilometer transportiert die VEG den Energieträger direkt<br />
zu mittlerweile 28.000 Kunden. Dampfkessel in der Industrie