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MAGAZIN - Vorarlberger Kraftwerke AG

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werden damit genauso betrieben wie Heizungssysteme in Wohnungen<br />

und Häusern. Das Ergebnis ist nicht nur eine preiswerte<br />

und effiziente Energienutzung, sondern auch eine bessere Luftqualität.<br />

Anfang der 80er-Jahre war „Heizöl schwer“ in der Industrie<br />

noch weit verbreitet, Ölheizungen wärmten die Heime vieler<br />

VEG-Geschäftsführer Ing. Erwin Kopf über die Bedeutung des russischen<br />

Erdgases, Pipeline-Großprojekte und die Zukunft des Energieträgers<br />

Erdgas.<br />

Russland ist der größte Erdgasproduzent der Welt. Inwieweit ist Europa<br />

vom russischen Gas abhängig?<br />

Kopf: Das ist unterschiedlich. Während zum Beispiel Ostösterreich zu<br />

über 60 Prozent Erdgas aus Russland verwendet, sind es in Vorarlberg<br />

nur rund 30 Prozent. Wir beziehen das Erdgas zu einem kleinen<br />

Teil von unserem österreichischen Partner EconGas, vorwiegend<br />

jedoch von der deutschen E.ON Ruhrgas. Letztere setzt zu mehr als<br />

70 Prozent auf nord- und westeuropäische Lieferanten. Um die Versorgungssicherheit<br />

bestmöglich zu garantieren, werden von den<br />

Großhändlern wie E.ON Ruhrgas langfristige Verträge mit den Anbietern<br />

ausgehandelt – die Zeitspanne erstreckt sich über 20 Jahre<br />

und mehr.<br />

2006 kam es zu einem Preisstreit zwischen Russland und der Ukraine.<br />

Das Ergebnis waren kurzfristige Liefereinschränkungen. Ein Grund zur<br />

Besorgnis?<br />

Kopf: Nein, weil wir vor allem auf nord- und westeuropäisches Gas<br />

setzen. Aber natürlich war der Preisstreit keine einfache Situation.<br />

Ein Großteil des Erdgases, das Russland nach Westeuropa exportiert,<br />

wird in Pipelines über ukrainisches Territorium geführt. Im selben<br />

Transportsystem wird auch Erdgas für die Ukraine geliefert. Während<br />

des Preisstreites konnten sich die beiden Länder auf keine Lösung<br />

<strong>Vorarlberger</strong>. Durch den Umstieg auf Erdgas wird im Ländle Jahr<br />

für Jahr ein Ausstoß von 170.000 Tonnen Kohlendioxid vermieden.<br />

Zudem produziert das Verbrennen von Erdgas keinerlei Feinstaub<br />

und weniger „klassische Schadstoffe“ wie Stickoxide und Schwefeldioxid.<br />

Eine saubere Sache.<br />

INtervIew<br />

sIchere<br />

versorGuNG<br />

hAt oberste<br />

PrIorItät<br />

einigen. Russland hat die Lieferungen an die Ukraine gekürzt, die<br />

Ukraine hat jedoch weiterhin ohne die verlangten Einschränkungen<br />

Erdgas aus dem Leitungssystem entnommen. Das für Westeuropa<br />

bestimmte Gas wurde zwar vollständig weiter geliefert, durch das<br />

Verhalten der Ukraine kam es aber auch hier zu Engpässen. Um diese<br />

Transit-Problematik zu entschärfen, forcieren die russischen Lieferanten<br />

den Bau einer Gasleitung durch die Ostsee – direkt nach<br />

Deutschland.<br />

Stichwort neue Pipeline: Auch aus anderen Regionen sollen neue Leitungen<br />

gebaut werden. Was für Auswirkungen hätten solche Milliardenprojekte?<br />

Kopf: Grundsätzlich ist zu erwarten, dass Erdgas eine immer wichtigere<br />

Rolle im europäischen Energiemarkt einnehmen wird – einerseits<br />

steigt der Energiebedarf, andererseits kann Erdgas mit seinen<br />

umweltschonenden Eigenschaften im Vergleich zu anderen Brennstoffen<br />

punkten. Die bestehenden Pipelines werden an ihre Kapazitätsgrenzen<br />

stoßen. Da der Mehrbedarf an Erdgas gedeckt werden<br />

muss, sind neue Leitungen zwingend notwendig. Zudem kann auf<br />

diese Weise auch aus anderen Ländern vermehrt Erdgas importiert<br />

werden, was die Versorgungssicherheit erhöht. Für Europa wird Liquified<br />

Natural Gas (LNG) – also für den Transport in Schiffen verflüssigtes<br />

Erdgas – an Bedeutung gewinnen. Weil Erdgasfelder zunehmend<br />

weiter entfernt auch in Übersee-Regionen liegen, wird das<br />

Gas auf minus 161 Grad Celsius gekühlt und auf ein 1/600stel seines<br />

Volumens verflüssigt. Nach dem Schiffstransport wird es wieder verdampft<br />

und gasförmig in die Fernleitungen eingespeist.<br />

<strong>M<strong>AG</strong>AZIN</strong> 17

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