MAGAZIN
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Ausgabe 10 | Juni 2009<br />
<strong>MAGAZIN</strong><br />
DIe ZukuNft<br />
fÄHRt MIt StROM<br />
WIe VORARLBeRG DIe „ÖkOLOGIScHe<br />
AutOReVOLutION“ VORANtReIBt<br />
kOpSWeRk II<br />
DIe tAGe DeR OffeNeN tÜR<br />
LOckteN 20.000 BeSucHeR<br />
SOMMeR AM GOLM<br />
NIcHt NuR IN DeR SkISAISON<br />
ISt HIeR BeWeGuNG ANGeSAGt<br />
Auf Seite 12<br />
IM GeSpRÄcH<br />
Erfolgsautor<br />
Michael<br />
Köhlmeier
03 14 16<br />
eLektRIScH MOBIL<br />
Die Erderwärmung gilt zweifellos als größte Herausforderung unserer<br />
Zeit. Im Brennpunkt des Klimaschutzes steht vor allem die Mobilität,<br />
zählt doch der Verkehr zu den großen CO2-Verursachern. Und Experten<br />
sind sich einig: Die Zukunft gehört den Elektroautos.<br />
Vorarlberg leistet als erste österreichische Modellregion für Elektromobilität<br />
Pionierarbeit. Im Zuge des Projekts VLOTTE sammeln wir nicht<br />
nur praktische Erfahrungen mit den sauberen Fahrzeugen, sondern<br />
bauen zugleich den heimischen Markt dafür auf. Für den Vormarsch<br />
der neuen Technologie ist das Ländle also schon bald gerüstet – als<br />
eine der ersten Regionen weltweit. Mehr über Möglichkeiten, Hürden<br />
und Geschichte der Elektroautos erfahren Sie auf den folgenden Seiten.<br />
Mit dieser Ausgabe startet außerdem eine Interviewreihe mit Vorarlberger<br />
Persönlichkeiten. Den Anfang macht der Schriftsteller Michael<br />
Köhlmeier. Er spricht nicht nur über seine Verbundenheit zur Literatur<br />
und die Magie des Erzählens, sondern auch über eine ganz andere Art,<br />
mobil zu sein.<br />
Eine kurzweilige Lektüre wünschen Ihnen<br />
Vorstandsvorsitzender Dr. Ludwig Summer<br />
Vorstandsdirektor Dr. Christof Germann<br />
2 <strong>MAGAZIN</strong><br />
INHALt<br />
03 Die Zukunft der Mobilität ist in Vorarlberg<br />
mit dem Projekt VLOTTE bereits angebrochen.<br />
Wie das Ländle die „ökologische Autorevolution“<br />
vorantreibt und warum letztlich<br />
auch kein Weg daran vorbeiführt.<br />
07 Elektroautos auf der Überholspur.<br />
Eveline Steinberger, Geschäftsführerin des<br />
Klima- und Energiefonds, über Chancen und<br />
Herausforderungen der Elektromobilität.<br />
08 Unter Strom stand Reinhard Mathis im<br />
vergangenen Herbst: Der Bereichsleiter für<br />
Energieeffizienz und Alternativenergien<br />
bereitete den Boden für die VLOTTE.<br />
10 Rundumerneuert wird in den kommenden<br />
drei Jahren der Silvrettaspeicher, das Herzstück<br />
der Illwerke-Wasserkraft.<br />
12 Ein mobiler Geist ist für Michael<br />
Köhlmeier wichtiger als ein mobiler Körper.<br />
Im Interview erzählt er unter anderem, was<br />
das Internet mit Mobilität zu tun hat.<br />
14 Heimlichen Verschwendern rückt die<br />
VKW mit der Umwälzpumpentauschaktion<br />
zu Leibe. Denn neue Geräte verbrauchen<br />
bis zu 80 Prozent weniger Energie.<br />
16 Sommer am Golm. Nicht nur in der<br />
Skisaison steht für Groß und Klein<br />
Bewegung auf dem Programm.<br />
20 Die Tage der offenen Tür lockten<br />
20.000 Besucher zum Kopswerk II, dem modernsten<br />
Pumpspeicherkraftwerk der Welt.<br />
Das illwerke vkw Magazin wird auf<br />
100 % Altpapier gedruckt.
DIe ZukuNft<br />
DeR MOBILItÄt<br />
Ein Morgen im Juli 2020. Trotz Stoßzeit geht’s auf der<br />
Autobahn zügig voran. Der Verkehr wird mithilfe modernster<br />
Technik so intelligent gesteuert, dass Staus keine<br />
Chance haben. Auch Autolärm und Auspuffgase sind<br />
eine Relikt aus vergangenen Zeiten. So gut wie geräuschlos<br />
und dabei völlig emissionsfrei kreuzen fast nur noch<br />
Elektromobile auf Österreichs Straßen. Wird der Batteriestand<br />
kritisch, leistet ein dichtes „Tankstellen“-Netz<br />
schnell Abhilfe. Der Akku wird hier jedoch nicht aufgeladen,<br />
sondern gleich ausgewechselt: Ein Förderband führt<br />
in eine Art „Energiezelt“, das ringsum von Solarzellen<br />
bedeckt ist. Ein kurzer Stopp. Ein Roboter vollführt einen<br />
fliegenden Akku-Tausch, und eine Minute später fährt<br />
das „E-Mobil“ energiegeladen weiter.<br />
Ob dieses Szenario eines Tages Realität wird? Das wird<br />
sich weisen. Geht es nach dem kalifornischen Unternehmen<br />
„Better Place“, sollen rund um den Globus schon bald<br />
solche Batteriewechselstationen entstehen. Flächendeckend,<br />
um der Verbreitung von Elektroautos den Boden<br />
zu bereiten. Unbestritten ist, dass sich in zehn Jahren in<br />
punkto Mobilität ein gänzlich anderes Bild bieten muss<br />
als heute. Die Erderwärmung schreitet voran und lässt<br />
sich nur noch durch eine globale „CO2-Vollbremsung“<br />
eindämmen. Dabei kommt dem Verkehr eine Schlüsselrolle<br />
zu. Knapp zwei Milliarden Tonnen Rohöl und damit<br />
fast die Hälfte der gesamten Fördermenge fließen jährlich<br />
in Fahrzeugtanks – Tendenz steigend. Schätzungen<br />
zufolge soll sich die Zahl der Autos in den kommenden<br />
<strong>MAGAZIN</strong><br />
3
» EnErgiEzukunft<br />
1834 Pionier<br />
Der Amerikaner Thomas Davenport baut ein<br />
Elektroauto, dessen Batterie sich jedoch nicht<br />
wiederaufladen ließ.<br />
4 <strong>MAGAZIN</strong><br />
zwei Jahrzehnten verdoppeln. Im Brennpunkt des Klimaschutzes<br />
steht deshalb die klimaverträgliche Mobilität.<br />
PioniERlEiSTUnG iM länDlE.<br />
Laut einer noch unveröffentlichten Studie des Center of<br />
Automotive Research (CAR) der Fachhochschule Gelsenkirchen<br />
werden bis 2025 alle in Europa verkauften PKW<br />
reine Elektroautos oder Hybridfahrzeuge mit einem Elektro-<br />
und einem Verbrennungsmotor sein. Und schon ab<br />
2015 sollen sich E-Mobile zu einem Massenphänomen<br />
entwickeln. Bislang fehlen zur Massentauglichkeit aber<br />
nicht nur die entsprechenden Fahrzeuge, auch in Sachen<br />
Infrastruktur gibt es noch viel zu tun. So muss für die<br />
„Stromer“ mittelfristig ein ebenso dichtes Tankstellennetzwerk<br />
zur Verfügung stehen, wie wir es heute kennen.<br />
Der Kreis jener Länder, die in einem Großversuch Elektromobilität<br />
testen und dafür das nötige Umfeld schaffen,<br />
ist noch klein. Seit 2009 gehört auch Österreich dazu.<br />
Genauer gesagt Vorarlberg, denn das Ländle ist die erste<br />
österreichische Modellregion für die Erprobung der Elektromobilität.<br />
illwerke vkw entwickelte mit den Partnern Land Vorarlberg,<br />
Vorarlberger Energieinstitut, „Kairos – Wirkungsforschung<br />
und Entwicklung“ sowie dem Vorarlberger<br />
Verkehrsverbund das Projekt VLOTTE. „Ziel ist es, den<br />
Vorarlberger Markt für Elektrofahrzeuge aufzubauen<br />
und Interessierten entsprechende Fahrzeuge zur Verfügung<br />
zu stellen“, sagt VLOTTE-Projektleiter Christian<br />
Eugster. Neben einer Vertriebs- und Servicestruktur entsteht<br />
auch eine zweckmäßige Ladeinfrastruktur. Sobald<br />
die Autobauer in Europa, Asien und den USA wie angekündigt<br />
ab 2010 die ersten E-Modelle in Serie fertigen,<br />
1<br />
3<br />
334<br />
1899 Rennzigarre<br />
Mit seinem Elektromobil knackt der belgische<br />
Rennfahrer Camille Jenatzy als erster Mensch<br />
die 100-Stundenkilometer-Marke.<br />
94<br />
Million Elektrofahrzeuge könnten laut<br />
Studie des Klima- und Energiefonds<br />
im Jahr 2020 in Österreich unterwegs sein.<br />
Prozent ließen eine Million E-Mobile den<br />
österreichischen Strombedarf steigen.<br />
km/h fährt das schnellste Elektroauto der<br />
Welt, der Shelby Aero EV.<br />
Prozent aller Autofahrten in Vorarlberg<br />
liegen werktags unter 50 km – ideale<br />
Voraussetzungen für einen „Stromer“.<br />
ist Vorarlberg damit für den Vormarsch der neuen Technologie<br />
gerüstet – als eine der ersten Regionen weltweit.<br />
Ab Ende Juni sind 37 Elektrofahrzeuge auf Vorarlbergs<br />
Straßen unterwegs, und die VLOTTE wird anschließend<br />
laufend erweitert. In enger Zusammenarbeit mit den<br />
VLOTTE-Kunden, die das Elektroauto bereits im Alltag<br />
nutzen, werden Praxistauglichkeit, Verbrauch, Reichweiten,<br />
Servicekosten und Akkutechnologien der Fahrzeuge<br />
unter die Lupe genommen, auch die Nutzung der öffentlichen<br />
Lademöglichkeiten wird analysiert.<br />
GRoSSE nacHfRaGE, klEinES anGEboT.<br />
VLOTTE-Kunden erhalten im Zuge des Autoleasings eine<br />
so genannte „Mobilitätskarte“ für rund 500 Euro angeboten,<br />
die neben Fahrzeug- und Wartungskosten auch eine<br />
Netzkarte für den Verkehrsverbund Vorarlberg sowie die<br />
1900 lohner-Porsche<br />
Auf der Weltausstellung in Paris wird der von<br />
Ferdinand Porsche konstruierte Elektrowagen mit<br />
Radnabenmotor als „epochale Neuheit“ gefeiert.
kostenlose Betankung an öffentlichen Stromtankstellen<br />
beinhaltet. „Unser Etappenziel von 100 Fahrzeugen bis<br />
Jahresende werden wir erreichen“, ist Eugster überzeugt.<br />
„Ob wir die geplante Stückzahl bis Ende 2010 schaffen,<br />
hängt zum einen von der Nachfrage, aber in erster Linie<br />
vom Angebot ab.“ Bis dato sei der Andrang jedenfalls<br />
sehr groß. „Es gibt weit mehr verbindliche Anfragen als<br />
verfügbare Fahrzeuge.“ Vor allem Gemeinden, Institutionen<br />
aber auch Unternehmen bekunden Interesse an<br />
Elektromobilen.<br />
Als größte Hürde für die VLOTTE bezeichnet der Projektleiter<br />
„mit Abstand die Fahrzeugbeschaffung“. Man<br />
würde deshalb den Kontakt zu den Automobilkonzernen<br />
suchen, um Kooperationen zu schließen. „Nur auf diesem<br />
Wege können wir uns die nötigen Fahrzeuge sichern,<br />
wenn im kommenden Jahr die ersten Serien von renommierten<br />
deutschen Herstellern auf den Markt kommen.“<br />
Überhaupt müssen sich die Autobauer derzeit den<br />
Vorwurf gefallen lassen, in diesem Bereich zu träge zu<br />
agieren. Sie als „Verhinderer der Elektromobilität“ darzustellen,<br />
hält Reinhard Mathis, Leiter des Bereichs Energieeffizienz<br />
und Alternativenergien bei illwerke vkw, aber<br />
für unfair. „Neben den nötigen Strukturveränderungen<br />
bedarf es eines enormen Entwicklungsaufwandes bei<br />
den Batterien.“ Sie sind dem Durchbruch der „sauberen“<br />
Fahrzeuge schon lange im Wege gestanden, waren zu leistungsschwach,<br />
zu schwer und zu teuer. In den letzten<br />
Jahren hat sich bei der Akkutechnologie aber viel getan.<br />
Moderne Lithium-Ionen-Akkus, die schon Handys oder<br />
Notebooks betreiben, bringen nicht nur mehr Leistung,<br />
sondern sind zugleich viel leichter als ihre Vorgänger.<br />
Doch ausgereizt ist auch diese Technologie längst nicht.<br />
1990 bleischwer<br />
In den Neunzigern werden Elektroautos über<br />
einen Bleiakku mit Energie versorgt.<br />
„Es gibt weit mehr Anfragen<br />
als verfügbare Fahrzeuge<br />
“<br />
2008 Serienreif<br />
Die kleine norwegische Firma „Think Global“<br />
bringt das erste europäische Serienmodell mit<br />
Elektromotor auf die Straße.<br />
» EnErgiEzukunft<br />
Der 2006 präsentierte „Tesla Roadster“ wird von<br />
fast 7.000 zusammengeschalteten Laptop-Akkus<br />
angetrieben und bringt es auf 248 PS. 2008 ging<br />
er in Serie. In zwei Jahren will Tesla eine fünftürige,<br />
autobahntaugliche Limousine bauen – schon jetzt<br />
gibt es dafür mehr als 500 Vorbestellungen.<br />
2009+ futuristisch<br />
Ein windschnittiges Kraftwerk auf Rädern:<br />
Der „SolarWorldNo.1“ ist heute noch ein einzelgefertigter<br />
Rennwagen.<br />
<strong>MAGAZIN</strong><br />
5
» EnErgiEzukunft<br />
uNteRWeGS IM<br />
„tHINk cIty“<br />
Ursula Kloos, Mitarbeiterin<br />
des VKW Kundenservice<br />
Center, testete den neuen<br />
„Think City“.<br />
VLOTTE<br />
Wer sich für das wegweisendeElektromobilitätsprojekt<br />
interessiert oder selbst<br />
auf ein umweltfreundliches<br />
Auto umsteigen möchte, findet<br />
alle wichtigen Informationen<br />
dazu im Internet unter<br />
www.vlotte.at.<br />
6 <strong>MAGAZIN</strong><br />
eIN fAHRBeRIcHt<br />
Fortsetzung von Seite 5<br />
Im VKW-Parkhaus stehe ich dem kleinen Norweger mit<br />
den großen Augen zum ersten Mal gegenüber. Was ich<br />
sehe, gefällt mir. Also, rein ins Auto und los geht’s. Während<br />
ich den Schlüssel im Zündschloss drehe, klettert ein<br />
Zeiger am Armaturenbrett langsam nach oben. Dass der<br />
Motor bereits läuft, hört und spürt man gar nicht. Für den<br />
Stadtverkehr soll der „Think City“ ja wie geschaffen sein.<br />
Und der schwarze Flitzer hält, was er verspricht. Dank Automatik<br />
kommt im zähfließenden Verkehr in der Bregenzer<br />
Innenstadt kein Stress auf. Als ich vor der roten Ampel<br />
halte, dicht hinter einem rauchenden Auspuff, habe ich<br />
tatsächlich ein gutes Gewissen.<br />
co2-nEUTRalE VloTTE.<br />
Volkswagen-Chef Martin Winterkorn ist jedenfalls vom<br />
Erfolg des E-Mobils überzeugt: „Die Zukunft gehört dem<br />
Elektroauto – mit Strom aus der Steckdose.“ Dieser falle<br />
aber nicht vom Himmel, gibt Winterkorn zu bedenken<br />
und nährt damit die Ängste der Kritiker. Sie fürchten, dass<br />
der Durchbruch der Elektrofahrzeuge mit dem Bau neuer<br />
Kohlekraftwerke und Atommeiler verbunden ist. Doch<br />
Elektromotoren arbeiten äußert effizient und benötigen<br />
weniger Energie als von den Kritikern angenommen: Mit<br />
einem Wirkungsgrad von nahezu 100 Prozent sind sie deutlich<br />
sparsamer als Benzin- oder Dieselmotoren, die höchstens<br />
ein Drittel der zugeführten Energie nutzen können.<br />
Wären in Österreich eine Million elektrischer Fahrzeuge<br />
in Betrieb, würde sich dadurch der Strombedarf lediglich<br />
um drei Prozent erhöhen. Generell gilt: Ein Elektroauto ist<br />
so sauber wie der Strom, mit dem es betrieben wird. Und<br />
Beim Parken ziehe ich die Blicke auf mich als ich wie von<br />
Zauberhand (weil ohne den typischen Autolärm) in die<br />
Parklücke steuere. Nächste Station: Gebhardsberg. Dank<br />
des hohen Drehmoments macht die Bergfahrt richtig<br />
Spaß. Und talwärts lässt sich zwischendurch sogar „auftanken“:<br />
Denn beim Bremsen wird der Motor zu einem<br />
Generator, wandelt die Bremskraft in Energie um und<br />
speist diese in die Batterie ein. Der letzte Test führt mich<br />
auf die Autobahn. Auch hier schlägt sich der „Think City“<br />
wacker. Flott kommt er auf Touren, bis er bei knapp über<br />
110 km/h am Limit ist. Zurück bei der VKW genügt ein<br />
Handgriff, um den „Stromer“ über einen speziellen Zwischenstecker<br />
zum Aufladen an eine normale Steckdose<br />
anzuschließen. Einmal volltanken, bitte.<br />
die Fahrzeuge der VLOTTE sind garantiert CO2-neutral. Ihr<br />
gesamter Strombedarf wird aus Wasserkraft und Sonnenenergie<br />
gedeckt. „Im Herbst wird zu diesem Zweck<br />
eine große Photovoltaikanlage auf dem VKW-Gelände in<br />
Betrieb gehen“, berichtet Christian Eugster, „diese liefert<br />
Energie für rund 40 Fahrzeuge.“ Und mit der VLOTTE wird<br />
dann auch die Kollektorfläche entsprechend wachsen.<br />
Zugegeben, ideal sind die Rahmenbedingungen für die<br />
E-Mobilität heute noch nicht. Doch die Zukunft braucht<br />
einen Anfang. Wenn nicht jetzt Vorreiter die Initiative<br />
ergreifen und mit bestehenden Mitteln die Basis für<br />
weitere Innovationen schaffen, kommt die Entwicklung<br />
umweltschonender Antriebe zum Stillstand. Es sind Modellregionen<br />
wie Vorarlberg, die die „grüne Revolution“<br />
im Straßenverkehr vorantreiben. Eine Revolution, an der<br />
angesichts Klimawandel und Ölknappheit kein Weg vorbei<br />
führt.
eLektROAutOS Auf DeR<br />
ÜBeRHOLSpuR<br />
In Vorarlberg ist das, was anderenorts noch als Zukunft der Mobilität diskutiert wird,<br />
bereits Realität: Österreichs Klima- und Energiefonds hat das Ländle zur ersten<br />
Modellregion für Elektromobilität erklärt.<br />
Warum eignet sich Vorarlberg als Modellregion für Elektromobilität?<br />
Das Rheintal zählt mit knapp 280.000 Einwohnern zu den sieben städtischen Agglomerationsgebieten<br />
Österreichs, in denen E-Mobilität unter Einbindung des öffentlichen<br />
Verkehrs absolut Sinn macht. Ich bin überzeugt davon, dass es in Vorarlberg<br />
gelingen wird, einen wesentlichen Teil des heutigen Verkehrs auf Elektrofahrzeuge<br />
umzustellen. Das Ländle geht also mit gutem Beispiel voran.<br />
Was sind die großen Herausforderungen auf dem Weg in eine energieeffiziente Mobilität?<br />
Die größte Herausforderung ist es, den automotiven Sektor rascher für E-Mobilität zu<br />
begeistern. Wir haben noch Entwicklungsbedarf im Bereich der Energiespeicher. Die<br />
verfügbaren Mittelklasseautos können mit einer Batterieladung rund 150 km zurücklegen,<br />
einmal Volltanken an der Steckdose benötigt sieben Stunden. Das ist in der Stadt<br />
okay, muss aber noch stark verbessert werden. Auch die Kosten der Batterien sind zu<br />
hoch. Größere Stückzahlen sollten das aber rasch ändern.<br />
Wo besteht in der Infrastruktur der dringendste Handlungsbedarf?<br />
Wir benötigen rund 2.800 Stromladestationen in den Städten und rund 16.000, wenn<br />
wir Österreich flächendeckend ausstatten. Zudem muss man sie mit einer intelligenten<br />
Software bestücken, damit die Stromtankstelle mit dem E-Fahrzeug und dem<br />
Netzbetreiber kommunizieren kann. Dann kann die Energie, die der Autofahrer gerade<br />
nicht braucht, dem Stromnetz zur Verfügung gestellt werden, wenn Bedarf besteht.<br />
Die Vision dahinter: E-Mobilität und Stromwirtschaft miteinander verbinden.<br />
Ist das Ziel von einer Million Elektroautos in Österreich bis 2020 realistisch?<br />
Das Erreichen dieses Ziels hängt zum einen von der Automobilindustrie ab und zum<br />
anderen vom Infrastrukturausbau. Wichtig ist, dass alle an einem Strang ziehen.<br />
Angenommen dieses Ziel wird erreicht – was wären die Auswirkungen?<br />
Um eine Größenordnung zu geben: eine Million Elektroautos wären ein Fünftel des<br />
österreichischen motorisierten Individualverkehrs. Damit würden erstens die Treibhausgas-Emissionen<br />
um zwei Millionen Tonnen pro Jahr reduziert werden, zweitens<br />
würde es eine Energieeinsparung geben, die einen Beitrag von 37 Prozent zum Energieeffizienzziel<br />
für 2016 ausmacht. Der Strommehrverbrauch läge bei rund drei Prozent,<br />
es würde aber kein weiterer Netzausbau notwendig werden.<br />
Danke für das Gespräch!<br />
» intErviEw<br />
Dr. Eveline Steinberger, Geschäftsführerin<br />
des Klima- und Energiefonds, im<br />
Interview über Chancen und Herausforderungen<br />
der Elektromobilität.<br />
<strong>MAGAZIN</strong><br />
7
uNteR<br />
StROM<br />
Reinhard Mathis steht bei illwerke vkw an der Spitze der „Zukunftswerkstatt“<br />
für Energieeffizienz und Alternativenergien. Mit ihm hat auch die Elektromobilität<br />
im Ländle Einzug gehalten.<br />
8 <strong>MAGAZIN</strong>
Der Verkauf eines Autos ist nicht der Abschluss eines<br />
Geschäftes, sondern der Beginn einer Beziehung,<br />
stellte Automobilpionier Henry Ford vor gut hundert<br />
Jahren fest. Und bis heute sind Fahrzeuge mehr als Mittel<br />
zum Zweck. Sie wecken Emotionen, werden oft zur<br />
Leidenschaft.<br />
„Was das betrifft, ist bei uns zuhause verkehrte Welt“,<br />
gibt DI Dr. Reinhard Mathis unumwunden zu. „Autos<br />
kauft meine Frau, ich handle nur den Preis aus.“ Ein Faible<br />
für Fahrzeuge konnte man dem 55-Jährigen bislang<br />
nicht nachsagen – dann kam die VLOTTE.<br />
MoToR fÜR ERnEUERbaRE EnERGiEn.<br />
Nach Abschluss der HTL für Maschinenbau spezialisierte<br />
sich der gebürtige Hohenemser an der TU München<br />
auf Energie- und Kraftwerkstechnik. Dort machte<br />
er auch seinen Doktor. Die berufliche Laufbahn führte<br />
Mathis unter anderem ans Max-Planck-Institut für Plasmaphysik,<br />
wo er sich mit der Kernfusion beschäftigte:<br />
dem physikalischen Vorgang, der die Sonne glühen<br />
lässt. In ihrem Kern verschmelzen unter gewaltigem<br />
Druck Wasserstoffatome zu Helium. Dabei werden unglaubliche<br />
Mengen Energie frei. Würden Wissenschaftler<br />
es schaffen, dieses Sonnenfeuer auch auf Erden zu<br />
entfachen, wären die Energie- und Klimaprobleme von<br />
heute auf einen Schlag gelöst. Doch die Kernfusion ist<br />
noch Zukunftsmusik – das heißt, den bekannten Herausforderungen<br />
muss vorerst auf anderem Wege begegnet<br />
werden.<br />
Der vormalige Fusionsforscher hat diese Aufgabe bei<br />
illwerke vkw übernommen: als Leiter des Bereiches<br />
„Energieeffizienz und Alternativenergien“, der als Reaktion<br />
auf den Klimawandel und die globale Energiediskussion<br />
im vergangenen Herbst eingerichtet worden<br />
ist. „Insgesamt zwölf Mitarbeiter sind derzeit bereits in<br />
diesem Bereich tätig, unterstützt werden wir von den<br />
Engineering-Teams der VKW-Netz AG und der Illwerke“,<br />
schildert Mathis. Hauptaufgabe sei die Energieberatung.<br />
„Wir waren beispielsweise maßgeblich an der Planung<br />
von ‚vamos’ beteiligt, dem Energiesparhaus der VKW.“<br />
Mit Rat und Tat bringt er sich mit seinem Team zudem<br />
bei der Konzeption sowie dem Betrieb umweltfreundlicher<br />
Biomasse-Heizwerke von illwerke vkw ein, ebenso<br />
beim Aufbau neuer Strukturen für alternative Energiegewinnung.<br />
Darunter fällt auch die Photovoltaikanlage,<br />
die im August auf dem VKW-Gelände in Betrieb genommen<br />
wird, um die ersten 40 heimischen Elektrofahrzeuge<br />
mit erneuerbarer Energie zu versorgen.<br />
kalifoRniEn, lonDon, VoRaRlbERG.<br />
„Unsere Gesellschaft beruht auf Mobilität, und wir werden<br />
trotz aller Informationstechnologie immer mobil<br />
bleiben“, sagt Reinhard Mathis. „Tatsache ist, dass wir<br />
uns das nur noch mit alternativen Antrieben leisten können.“<br />
In diesem Bewusstsein engagierte er sich im vergangenen<br />
Herbst bei der Anbahnung des Elektromobilitäts-Projekts<br />
VLOTTE. Erfolgreich: Vorarlberg setzte sich<br />
gegen Mitbewerber wie Linz, Salzburg und Graz durch,<br />
und in Folge wurde die Vorarlberger Elektroautomobil<br />
Planungs- und Beratungs GmbH gegründet, die von Geschäftsführer<br />
Gerhard Günther und Projektleiter Christian<br />
Eugster geleitet wird, ist nun hauptverantwortlich<br />
für die Umsetzung und Betreuung der VLOTTE. „Ich kann<br />
mich also zumindest in dieser Sache zurücklehnen und<br />
beobachten“, sagt Mathis lachend.<br />
Nicht ohne Stolz zeigt der Bereichsleiter die Dimension<br />
des heimischen Vorstoßes auf: „Es gibt nur zwei laufende<br />
Elektromobilitäts-Projekte weltweit, eines in Kalifornien,<br />
dessen Erfolg mehr als umstritten ist, das zweite<br />
in London.“ In der britischen Metropole startete Daimler<br />
2007 einen Großversuch mit 100 elektrisch betriebenen<br />
„Smart fortwo“. Nun will der deutsche Autokonzern<br />
auch Berlin „elektrifizieren“ – und ist mit diesem Vorhaben<br />
nicht allein. „Neben Mercedes/Smart in Kooperation<br />
mit dem Energiekonzern RWE will auch BMW/Mini mit<br />
Vattenfall die Elektromobilität in der Bundeshauptstadt<br />
vorantreiben“, weiß Mathis. Bislang habe jedoch keiner<br />
mehr als ein, zwei Fahrzeuge in Betrieb genommen. „Bei<br />
uns hingegen sind schon knapp 40 im Einsatz“, freut<br />
sich der Energieexperte über den Ländle-Vorsprung gegenüber<br />
der Millionenstadt.<br />
Er ist überzeugt, dass die VLOTTE einen Umbruch der<br />
Mobilität bringen wird. „Das Fahrgefühl im Elektrowagen<br />
ist ein völlig anderes“, kommt Reinhard Mathis fast<br />
ein bisschen ins Schwärmen, „außerdem habe ich kein<br />
schlechtes Gewissen mehr wegen der Abgase. Und ich<br />
glaube, das ist auch berechtigt.“<br />
» untEr Strom<br />
Zur Person<br />
DI Dr. Reinhard Rudolf Mathis<br />
Alter: 55<br />
Familie: verheiratet<br />
Wohnort: Hohenems<br />
Bei der VKW seit: 1993<br />
Ausbildung: HTL Maschinenbau,<br />
Studium Energie- und<br />
Kraftwerkstechnik<br />
Hobbys: Skitouren, Spaziergänge<br />
mit Hund Shakespeare,<br />
Reisen, Gartenarbeit<br />
<strong>MAGAZIN</strong><br />
9
RuNDuMeRNeueRteS<br />
HeRZStÜck<br />
Der Silvretta-Stausee<br />
Erbaut: 1938 bis 1948<br />
Länge Hauptmauer: 425 m<br />
Länge Seitenmauer: 140 m<br />
Mauerhöhe: rund 80 m<br />
Speicherinhalt: ca. 39 Mio. m3 Bauzeit: 04/2009 bis 10/2011<br />
Alle Informationen über<br />
(Routen-)Änderungen<br />
für Wanderer, Biker, Tourengeher,<br />
Skilangläufer und<br />
Bootsbetrieb finden Sie unter<br />
www.silvretta-bielerhoehe.at.<br />
10 <strong>MAGAZIN</strong><br />
Auf der Bielerhöhe haben die Illwerke eine der höchstgelegenen Baustellen des<br />
Landes eröffnet: In den kommenden drei Jahren wird die über 60 Jahre alte Staumauer<br />
des Silvrettasees modernisiert.<br />
Inmitten der Silvretta-Bergwelt entstanden zwischen<br />
1938 und 1948 gewaltige Mauern: Rund 400.000 Kubikmeter<br />
Beton verwandelten die Hochebene auf der<br />
Bielerhöhe in einen Speicher für die heimische Energiewirtschaft.<br />
Der 2.030 Meter über dem Meeresspiegel<br />
gelegene Silvrettasee bildet seither das Herzstück der<br />
Illwerke-Wasserkraft. Er sammelt das kostbare Nass der<br />
umliegenden Gletscher und Gebirgsbäche und stellt es<br />
als „Kopfspeicher“ nacheinander den Anlagen der Kraftwerkskette<br />
zur Verfügung.<br />
Die Illwerke machen das imposante Bauwerk nun fit für<br />
die nächsten Jahrzehnte. „Um saubere Energiegewinnung<br />
auch für kommende Generationen zu gewährleisten,<br />
erneuern wir die Mauerkrone inklusive Geländer<br />
und dichten die gesamte Staumauer ab“, berichtet Projektleiter<br />
Helmut Nenning. Außerdem werden die so ge-<br />
nannten Absperr- und Entlastungsorgane ausgetauscht,<br />
die die Funktion eines Wasserhahns übernehmen. Die<br />
Modernisierung sei ihnen vergönnt. Schließlich sind seit<br />
dem ersten Vollstau im Jahre 1951 insgesamt über 4,5 Milliarden<br />
Kubikmeter Wasser durch die Druckrohrleitungen<br />
geschossen – und damit mehr als der komplette Zürichsee,<br />
der „nur“ 3,9 Milliarden Kubikmeter fasst.<br />
TaUSEnDE bETon-injEkTionEn.<br />
Die Berggipfel zeigten sich noch schneebedeckt, die<br />
Silvretta-Hochalpenstraße war von Vorarlberg aus noch<br />
gar nicht befahrbar. Doch auf der Baustelle im Hochgebirge<br />
herrschte bereits reges Treiben. Die Mitarbeiter der<br />
beauftragten Bauunternehmen werken seit Ende April<br />
im Schichtbetrieb Tag und Nacht unter den wachsamen<br />
Augen der Illwerke-Ingenieure: Neben Projektkoordinator
Die Silvretta-Bielerhöhe:<br />
Österreichs beliebtestes<br />
hochalpines Ausflugsziel<br />
nach dem Großglockner.<br />
Helmut Nenning zeichnet der für die baulichen Maßnahmen<br />
zuständige Projektleiter Herbert Schnetzer für einen<br />
reibungslosen Ablauf vor Ort verantwortlich. Bis August<br />
dieses Jahres soll in einem ersten Schritt die Rundumerneuerung<br />
der Dammkrone abgeschlossen sein, bis Herbst<br />
2011 dann die gesamten Erneuerungsmaßnahmen.<br />
Zeitgleich mit den Arbeiten an der Krone des Speichers<br />
starteten vor wenigen Wochen die aufwändigen Beton-<br />
Injektionen an der Seeseite und innerhalb der Staumauer.<br />
„Alles in allem wird wohl mehrere tausend Mal in das<br />
Mauerwerk und den Fels gebohrt“, so Nenning. In die<br />
entstandenen zwischen fünf und 40 Meter tiefen Bohrungen<br />
presst man anschließend ein flüssiges Zementgemisch.<br />
Dieses verfestigt sich in den vorhandenen Klüften<br />
und sorgt dafür, dass möglichst wenig Wasser durch das<br />
Gestein entweichen kann. In den kommenden zwei Jahren<br />
wird zusätzlich noch eine spezielle PVC-Folie an der<br />
Wasserseite der Staumauer angebracht, die ihrerseits<br />
den Beton vor eindringendem Wasser schützt.<br />
UMwElTVERTRäGlicHE löSUnG.<br />
Im Februar 2011, zu einem Zeitpunkt, an dem der natürliche<br />
Wasserzufluss aufgrund der kalten Jahreszeit am<br />
geringsten ausfällt, wird der Speicher entleert. „Für den<br />
aus ökologischer Sicht sensibelsten Teil der Ertüchtigung<br />
sind die betroffenen Interessenvertreter eingebunden<br />
worden“, betont der Projektleiter, „und gemeinsam setzen<br />
wir höchst umweltverträgliche Lösungen um.“ So<br />
wird der Fischereiverein den See ausfischen, bevor das<br />
Restwasser in den Vermuntsee abgeleitet wird. Dort kann<br />
sich der mitgeführte Schlamm absetzen, das Wasser verbleibt<br />
im Illwerke-Kreislauf zur Stromerzeugung. „Über<br />
die Dauer der Erneuerungsarbeiten entnehmen wir auch<br />
regelmäßig Proben, um die Wasserqualität zu kontrollieren“,<br />
erklärt Nenning.<br />
Bei geleertem Staubecken werden im Frühjahr nicht<br />
nur die letzten Abdichtungsarbeiten an der Staumauer<br />
durchgeführt, sondern auch die für den Kraftwerks- und<br />
Bauphase 1<br />
Erneuerung Mauerkrone<br />
Bauphase 2<br />
Dichtung oberer Abschnitt<br />
Bauphase 3<br />
Dichtung Mauerfuß<br />
Bauphase 3 (Speicher leer)<br />
Injektionen Mauerfuß<br />
+ Drainagebohrungen<br />
Die Illwerke machen das imposante Bauwerk fit für die nächsten Jahrzehnte.<br />
Speicherbetrieb benötigten Absperrorgane ausgewechselt.<br />
Dank Schneeschmelze füllt sich der Stausee anschließend<br />
binnen eines Monats wieder auf.<br />
GREnZEnloSES naTURERlEbniS.<br />
Die Silvretta gilt nach dem Großglockner als Österreichs<br />
beliebtestes hochalpines Ausflugsziel. Und die Baustelle<br />
tut dem Naturerlebnis keinen Abbruch: Während der Erhaltungsarbeiten<br />
sind die Bielerhöhe, die Gastronomiebetriebe<br />
und Aussichtspunkte uneingeschränkt zugänglich.<br />
Nur die Staumauerkrone kann weder begangen noch überquert<br />
werden, auch der Bootsbetrieb wird mitunter etwas<br />
beeinträchtigt. „Die Tour um den See über die Hauptmauer<br />
ist vorübergehend nicht möglich“, erklärt Nenning. „Wir<br />
bieten aber einen alternativen Rundwanderweg über das<br />
Silvrettadorf an.“ Dieser führt am Fuß der Hauptmauer<br />
entlang und ist selbst mit Kinderwagen befahrbar. Wanderer<br />
können somit weiterhin ins Gebirge aufsteigen.<br />
» SilvrEtta-StauSEE<br />
„ Alles in allem wird wohl mehrere tausend<br />
Mal in das Mauerwerk und den Fels gebohrt<br />
“<br />
<strong>MAGAZIN</strong> 11
» intErviEw<br />
DeR MOBILe<br />
GeISt<br />
Michael Köhlmeier über magische Momente,<br />
Energien beim Schreiben und den mobilen Geist.<br />
12 <strong>MAGAZIN</strong>
Mit seinen Büchern avancierte Michael Köhlmeier<br />
zu einem der erfolgreichsten und auch produktivsten<br />
Schriftsteller Österreichs. Richtig populär<br />
machte ihn aber der Rundfunk: Mit warmer, einschmeichelnder<br />
Stimme entführte der begnadete Erzähler in<br />
den neunziger Jahren seine Zuhörer in die Welt der griechischen<br />
Götter und Helden. Im Interview erzählt der<br />
Hohenemser Künstler von seiner Verbundenheit zur Literatur,<br />
er lüftet das Geheimnis der Poeten und betrachtet<br />
die Mobilität aus einem anderen Blickwinkel.<br />
Sie haben früh gewusst, dass Sie Schriftsteller werden<br />
wollen?<br />
Ich bin in einem Haushalt aufgewachsen, in dem Literatur<br />
sehr viel gegolten hat. Mein Vater hat Bücher gesammelt.<br />
Ein Buch war für ihn ein Tor zur Welt. Meine<br />
Mutter konnte viele Verse aus dem Faust auswendig zitieren.<br />
Meine Eltern haben es begrüßt, dass sich ihr Sohn<br />
mit Schreiben seinen Lebensunterhalt verdienen wollte.<br />
Und das als bekennender Legastheniker. Inwieweit beeinflusste<br />
die Lese-Rechtschreib-Schwäche Ihr Schaffen?<br />
Ich hatte eine freundliche, kluge Lehrerin, die diese<br />
Schwäche schnell entdeckt hat, ohne das Wort dafür zu<br />
kennen. Bei uns war Legasthenie damals noch nicht bekannt.<br />
Sie sagte zu meinem Vater, der sehr besorgt war:<br />
„Wenn er es eines Tages braucht, dann wird er es lernen<br />
und besser behalten als jeder andere.“ Denn etwas, das<br />
man mit Mühe erwirbt, das kann man besser. Die Aufmerksamkeit<br />
der Sprache gegenüber ist für mich etwas<br />
Alltägliches geblieben, eine nie endende Aufgabe und<br />
Herausforderung.<br />
Mit Ihren eigenwilligen Erzählungen im Rundfunk haben<br />
Sie vielen Menschen die Welt der griechischen Götter und<br />
Helden erschlossen. Woher kommt Ihre Faszination für<br />
Mythen?<br />
Mein Vater war Historiker. Für ihn war wichtig, die Menschen<br />
zur Geschichte hinzuführen. Und er war der Meinung,<br />
bei jungen Menschen weckt man Interesse an der<br />
Vergangenheit, indem man ganz am Anfang beginnt:<br />
bei der Mythologie. Mein Vater hat mir sehr viel aus der<br />
griechischen Sagenwelt erzählt. Es sind Geschichten,<br />
nicht mehr und nicht weniger. Man muss nicht immer<br />
so tun, als wäre die Historie nur dazu da, um aus ihr zu<br />
lernen. Geschichte ist mehr als die Rute des Krampus.<br />
Geschichte lebendig und zeitgemäß zu vermitteln, ist<br />
aber auch kein leichtes Unterfangen. Wie ist es Ihnen<br />
gelungen?<br />
Als ich zum ersten Mal in Griechenland war, brachte<br />
ich die Landschaft und seine Menschen in keiner Weise<br />
mit der griechischen Sagenwelt in Verbindung. Der<br />
Schauplatz dieser Geschichten war für mich immer im<br />
Bekanntenkreis, in der Bäckerei oder auf dem Bahnhof.<br />
Odysseus, Phaedra, Klytaemnestra – sie alle hatte ich gekannt.<br />
Denn Figuren aus der Mythologie, die sich nicht<br />
in die Gegenwart übertragen lassen, verblassen irgendwann.<br />
Und worin liegt nun die Kunst des Erzählens?<br />
Ein guter Erzähler glaubt im Augenblick des Erzählens<br />
an die Realität seiner Geschichte. Es kommt darauf an,<br />
wie souverän er all das, was ihn umgibt, zu seiner Welt<br />
machen kann. Das Geheimnis eines Poeten ist es, die<br />
einfachsten, Dinge so darzustellen, als sähe er sie zum<br />
ersten oder zum letzten Mal. Dann entsteht Magie.<br />
Was bedeutet Mobilität für Sie?<br />
Da fragen Sie genau den Richtigen! Ich habe seit über<br />
25 Jahren kein Auto mehr. Aber Mobilität ist ja nicht<br />
nur eine körperliche Angelegenheit. Das Internet ist für<br />
mich die größte Erfindung der Menschheit nach Sprache<br />
und Schrift – die globale und unmittelbare Vernetzung<br />
von Intelligenz. Insofern bin ich auf dem Weg, ein mobiler<br />
Mensch zu werden.<br />
Wenngleich sie nur der körperlichen Fortbewegung dienen:<br />
Was halten Sie von Elektrofahrzeugen?<br />
Elektrofahrzeuge wären für mich ein Grund zu überlegen,<br />
ob ich mir wieder ein Auto anschaffe.<br />
Danke für das Gespräch!<br />
» im gESpräch<br />
Zur Person<br />
Michael Köhlmeier<br />
geboren 1949 in Hard, lebt als<br />
Schriftsteller und Musiker in<br />
Hohenems und Wien. Für seine<br />
Erzählungen, Romane und<br />
Hörspiele erhielt er zahlreiche<br />
Auszeichnungen. U.a. wurde<br />
das Jahrhundertepos „Abendland“<br />
2007 für den Deutschen<br />
Buchpreises nominiert und<br />
2008 mit dem Bodensee-<br />
Literaturpreis ausgezeichnet.<br />
Für sein literarisches Gesamtwerk<br />
erhielt Köhlmeier 2007<br />
den Österreichischen Würdigungspreis<br />
für Literatur.<br />
Zuletzt erschienen ist die<br />
Novelle „Idylle mit ertrinkendem<br />
Hund“ (2008).<br />
<strong>MAGAZIN</strong> 13
DIe HeIMLIcHeN<br />
VeRScHWeNDeR<br />
14 <strong>MAGAZIN</strong><br />
Ohne sie würde es zuhause schnell ungemütlich: Umwälzpumpen<br />
befördern in der kalten Jahreszeit das<br />
heiße Wasser vom Heizkessel in die Heizkörper. Weil die<br />
neue Gerätegeneration bis zu 80 Prozent weniger Energie<br />
verbraucht als herkömmliche Modelle, unterstützt<br />
die VKW jetzt den Umwälzpumpentausch.<br />
Wie die Heinzelmännchen arbeiten sie im Verborgenen,<br />
allein oder zu mehreren. Und das in jedem Gebäude mit<br />
Ausnahme des Passivhauses, welches ja ganz ohne Heizung<br />
oder nur mit einem kleinen Schwedenofen auskommt.<br />
„Die Umwälz- oder Heizungspumpe sorgt dafür,<br />
dass das im Heizkessel erhitzte Wasser in die Heizkörper<br />
oder die Flächenheizung in den Wohnräumen gelangt“,<br />
erklärt VKW-Energieberater Frank Widmann, „unabhängig<br />
davon, ob Erdgas, Pellets oder Öl verwendet wird.“<br />
Mit 15 Jahren haben Umwälzpumpen in etwa dieselbe<br />
Lebensdauer wie ein Heizsystem. Wird dieses erneuert,<br />
ersetzen Installateure normalerweise auch die Pumpe.<br />
koSTEn SPaREn nacH DREi jaHREn.<br />
Jetzt ist eine neue Gerätegeneration auf den Markt gekommen,<br />
die den Stromverbrauch gegenüber älteren<br />
Modellen um bis zu 80 Prozent reduziert. „Diese ener-
TaUScHakTion fÜR UMwälZPUMPEn<br />
UnD THERMoSTaTVEnTilE<br />
Die VKW fördert den Austausch alter Heizungsumwälzpumpen<br />
durch eine hocheffiziente Pumpe der Klasse A mit 100<br />
Euro. Der Richtpreis für das Gerät inklusive Einbau liegt bei<br />
300 Euro. Das Angebot gilt für VKW-Kunden, deren Heiz-<br />
system älter als fünf Jahre ist.<br />
Im Zuge des Pumpentauschs rentiert es sich, auch die alten<br />
Heizkörperventile gegen Thermostatventile auszuwechseln.<br />
Diese halten die Raumtemperatur konstant auf dem eingestellten<br />
Temperaturniveau. Dadurch lassen sich pro Raum<br />
20 Prozent der Energiekosten einsparen. Die VKW steuert<br />
25 Euro je Ventil bei.<br />
Gutscheine sind über den VKW Kundenservice<br />
oder im Internet erhältlich.<br />
Telefon: 05574 9000, kundenservice@vkw.at, www.vkw.at<br />
gieeffizienten Heizungspumpen arbeiten perfekt mit Thermostatventilen<br />
zusammen“, berichtet Widmann. Denn Thermostatventile<br />
würden zusätzliche Wärmequellen wie zum Beispiel Sonneneinstrahlung<br />
oder Personenwärme in Wohnräumen registrieren und automatisch<br />
die Wärmezufuhr durch die Heizung drosseln. „Und daraufhin<br />
reagiert nun die Umwälzpumpe, indem sie ihre Leistung ebenfalls<br />
entsprechend zurückfährt.“<br />
Herkömmliche Modelle arbeiten im Gegensatz dazu tagsüber konstant<br />
mit 80 Watt bis 110 Watt, teilweise sogar über Nacht. Moderne Pumpen<br />
benötigen für dieselbe Arbeit weniger als 20 Watt. „Die Anschaffungskosten<br />
der Hocheffizienzpumpe rechnen sich bereits nach etwa drei<br />
Jahren“, weiß der Energieberater. Ein Tausch lohne sich deshalb allemal<br />
– sogar bei Geräten, die erst vor kurzem ersetzt worden sind.<br />
Der Austausch der alten Heizungspumpe verursacht weder Staub<br />
noch Lärm und kann auch während der Heizperiode erfolgen. Der<br />
Installateur erledigt dies im Handumdrehen. Oft mindern die neuen<br />
Pumpen sogar Fließgeräusche in der Heizung. Übrigens bieten sich<br />
gerade die Sommermonate für den Umwälzpumpentausch an: Die<br />
Installateure sind weniger ausgelastet und für die nächste Heizsaison<br />
ist man wieder bestens gerüstet.<br />
MeHR ALS NuR<br />
WASSeRtReteN<br />
Sobald die Sonne an Kraft gewinnt, hält es eingefleischte<br />
Kneippianer auf ihrem Spaziergang nicht<br />
mehr in den Schuhen: Socken aus, Hose nach oben gekrempelt<br />
und ab ins erfrischende Nass. Im Storchengang<br />
durchqueren sie das knietiefe Tretbecken, bis die Kälte<br />
in ihre Fußspitzen dringt. Jetzt nichts wie raus. Mit bloßen<br />
Händen wird das Wasser von den Beinen gestreift,<br />
anschließend läuft man sich im Trockenen wieder warm.<br />
Und auf geht’s in die nächste Runde. Färben sich schon<br />
die Waden rot? Gut so. Ist dies doch ein untrügliches Zeichen<br />
dafür, dass die Durchblutung auf Hochtouren läuft.<br />
Sebastian Anton Kneipp war noch Theologiestudent,<br />
als er 1849 an Schwindsucht erkrankte. Gesund machte<br />
er sich selbst: Er vertraute auf die Heilkraft des Wassers<br />
und badete immer wieder in der eiskalten Donau. In den<br />
folgenden Jahren entwickelte er die nach ihm benannte<br />
„Kneipp-Therapie“. Diese beruht auf den fünf Säulen<br />
Wasser, Heilpflanzen, Bewegung, Ernährung und bewusste<br />
Lebensführung.<br />
Am bekanntesten sind zweifellos seine verschiedenen<br />
Wasseranwendungen in Form von Güssen, Waschungen,<br />
Bürstungen, Bädern, Wickeln, Auflagen oder Packungen.<br />
Ihre Wirkung ist wissenschaftlich vielfach erforscht und<br />
erwiesen: So bilden die regelmäßigen Kaltreize ein gutes<br />
Kreislauftraining. Sie stärken außerdem das Immun-<br />
system und sorgen für eine bessere Versorgung der Gefäße.<br />
Aus gutem Grund erkennt die Schulmedizin die Kneipp-<br />
Kur längst als alternative Behandlungsmethode an. Und<br />
der Pfarrer, der immer Wasser predigte, hat bis heute<br />
hunderttausende Anhänger gefunden. Allein der österreichische<br />
Kneippbund zählt mehr als 50.000 Mitglieder.<br />
<strong>MAGAZIN</strong> 15
Waldseilpark-Golm: In Vorarlbergs größtem<br />
Kletterwald stehen Spaß, Abenteuer und Bewegung<br />
in schwindelerregender Höhe auf dem Programm.<br />
16 <strong>MAGAZIN</strong>
SOMMeR AM<br />
BeWeGuNGSBeRG<br />
Nicht nur in der Skisaison bietet der Golm ein besonderes Naturerlebnis:<br />
Bei Waldseilpark, Alpine-Coaster und Forschungspfad ist jetzt wieder<br />
Spaß und Abenteuer angesagt.<br />
Erik strahlt, als ihm der Klettergurt angelegt wird<br />
und er auch noch einen echten Kletterhelm tragen<br />
darf. Ein ganz besonderes Abenteuer erwartet den<br />
Buben. Am Golm hat der größte Waldseilpark Vorarlbergs<br />
die Pforten geöffnet. Hier können sich Groß und<br />
Klein austoben. Kaum ist die Ausrüstung komplett, legt<br />
der Zehnjährige los: Im Übungsparcours beginnt er<br />
knapp über dem Boden gleich eifrig zu klettern – natürlich<br />
bestens gesichert und unter dem wachenden Auge<br />
seines Papas. „Bravo!“, lobt Andreas seinen Sohn, als dieser<br />
wieder festen Boden unter den Füßen hat. „Zusammen<br />
schaffen wir jetzt auch die schwierigere Route.“<br />
Nach der erfolgreichen Absolvierung der Übungsrunde<br />
dürfen die Kletterer nämlich auf eigene Faust die neun<br />
unterschiedlichen Parcours erkunden. Mittlerweile hat<br />
das Kletterfieber auch den 38-Jährigen gepackt. Wenige<br />
Augenblicke später kraxeln Vater und Sohn sieben<br />
Meter über dem Boden von Baum zu Baum.<br />
klETTERSPaSS fÜR jEDERMann.<br />
Der Waldseilpark-Golm bietet 69 Übungen auf neun<br />
Parcours, mitklettern kann grundsätzlich jeder. Denn<br />
für jeden Besucher findet sich die richtige Route in<br />
einer Höhe von einem bis 15 Meter. Einzige Einschränkung:<br />
Eine Mindest-Körpergröße von 1,10 Meter, um<br />
sich in den Seilen der drei Kinder-Parcours problemlos<br />
fortbewegen zu können. Die anderen Routen können<br />
ab 1,50 Meter in Angriff genommen werden. Martina<br />
sieht sich aus der Ferne an, wie sich die Herren<br />
der Schöpfung zwischen den Bäumen hin und her<br />
hanteln. Eriks Mama bleibt lieber mit beiden Beinen<br />
am Boden – obwohl sie nichts gegen ein bisschen<br />
Nervenkitzel hat. Im Gegenteil: Sie ist begeistert, als<br />
Sohnemann und Gatte ihre Klettertour beenden und<br />
sich die Familie aus Hohenems gemeinsam auf den<br />
Weg zum Alpine-Coaster-Golm macht.<br />
nERVEnkiTZEl.<br />
Beim Start angekommen, macht sich Andreas gleich in<br />
der Mischung aus Achterbahn und Sommerrodelbahn<br />
auf die 2,6-Kilometer-Fahrt. Erik teilt sich mit seiner<br />
Mutter einen Wagen. Und schon geht’s los: Martina<br />
reguliert die Geschwindigkeit, nachdem sich das<br />
Gefährt in Bewegung gesetzt hat. In den ruhigeren<br />
Passagen können die beiden das wunderbare Bergpanorama<br />
genießen. Oft bleibt dazu aber keine Zeit: ein<br />
spektakulärer 360-Grad-Kreisel, Bodenwellen, atemberaubende<br />
Kehren, Brücken – bis zu 40 km/h werden<br />
erreicht. Zum Teil braust der Alpine-Coaster sechs Meter<br />
über dem Boden dahin. Adrenalin pur.<br />
Anmeldung:<br />
Lediglich bei Gruppen<br />
ab 15 Personen ist eine<br />
Voranmeldung für den<br />
Waldseilpark nötig (auch<br />
online unter www.golm.at).<br />
Bei Gruppen ab 20 Personen<br />
wird auf Anfrage<br />
sogar exklusiv geöffnet.<br />
<strong>MAGAZIN</strong> 17
» frEizEit<br />
Natur „er-fahren“ im Alpine-Coaster, Natur erkunden auf „Golmi’s Forschungspfad“<br />
und Natur genießen bei Wanderungen vor atemberaubender Kulisse –<br />
der Bewegungsberg Golm bietet für jeden was.<br />
Ski- und<br />
Wandergebiet<br />
Golm<br />
Tschagguns - Vandans<br />
Tel.: +43 5556 701-83167<br />
Fax: +43 5556 701-83370<br />
tourismus@illwerke.at<br />
18 <strong>MAGAZIN</strong><br />
Nach etwas mehr als fünf Fahrminuten kommen Erik<br />
und Martina bei der Talstation in Vandans an, wo<br />
Andreas sie bereits empfängt. „Eine wilde Fahrt“, lacht<br />
er. Ihm steht die Aufregung ins Gesicht geschrieben –<br />
und die Haare zu Berge.<br />
Hat man genug vom Klettern und Alpine-Coaster-<br />
Fahren, bietet eine Wanderung die optimale Möglichkeit<br />
zur Entspannung. Mit der Golmerbahn geht’s zuerst zur<br />
Bergstation Grüneck. Von hier führt das Murmeltier Golmi<br />
auf seinem Forschungspfad durch die Tier- und Pflanzenwelt<br />
im Bergwald. Nicht nur Erik, auch seine Eltern<br />
erfahren bei den 20 Erlebnisstationen viel Neues.<br />
Wenig später, im Auto auf dem Weg zurück nach Ems, ist<br />
die Familie ganz schön erschöpft. Von den vielen Eindrücken,<br />
vom Wandern, vom Nervenkitzel und vom Klettern.<br />
Der Bewegungsberg Golm hat es eben in sich.<br />
In der Golm-Community auf www.golm.at können Besucher<br />
ihre schönsten Fotos und Videos online stellen.<br />
alPinE-coaSTER-GolM<br />
Start in Latschau, Höhe Bergstation 1000 m<br />
Ende in Vandans, Golmerbahn Talstation 650 m<br />
Länge 2,6 km<br />
Maximale Neigung 40°<br />
Maximale Geschwindigkeit max. 40 km/h<br />
Höchste Stelle über dem Boden 6 m<br />
Fahrzeit ca. 8 min.<br />
180° Grad-Kehren 15<br />
Jumps 44<br />
360°-Kreisel 1<br />
Brücken 5<br />
Sicherheit<br />
Der topmoderne Alpine-Coaster-Golm ist TÜV-geprüft<br />
und verfügt über:<br />
- entgleisungssichere Schlittenführung<br />
- zwei beidseitig angebrachte Bremshebel<br />
- automatische Bremsung bei 40 km/h<br />
- Nässebetriebsgarantie<br />
- Sicherheitsgurte für beide Fahrer<br />
- Komfortsitze mit hoher Rücklehne<br />
- seitliche Sicherheitsnetze bei hoher Linienführung.
SpuReN IM ScHNee<br />
Was wäre Vorarlberg ohne die weiße Pracht? In der neuen Sommerausstellung<br />
geht das Landesmuseum der Frage nach, wie Schnee wahrgenommen<br />
wird und wie sich diese Eindrücke im Laufe der Zeit gewandelt<br />
haben. Besucher erwartet ein Streifzug durch zweihundert Jahre europäische<br />
Kunst- und Kulturgeschichte. Die als Spurensuche konzipierte<br />
Schau „Schnee. Rohstoff der Kunst“ findet von 20. Juni bis 4. Oktober im<br />
Stammhaus in Bregenz sowie in Lech am Arlberg statt.<br />
Nähere Informationen finden Sie unter www.vlm.at.<br />
eRSteR<br />
NAcHHALtIGkeItS-<br />
BeRIcHt VON<br />
ILLWeRke VkW<br />
Illwerke vkw veröffentlicht<br />
Ende Juni als erstes<br />
Vorarlberger Unternehmen<br />
einen Nachhaltigkeitsbericht,<br />
der einen<br />
Überblick über die aktuellen<br />
Projekte, Leistungen<br />
und Zielsetzungen in Bezug<br />
auf Nachhaltigkeit<br />
gibt. Kunden und Partner<br />
erfahren darin mehr<br />
über die vielfältigen Aktivitäten<br />
von illwerke vkw<br />
und wie sie sich nachhaltig<br />
auf die Gesellschaft und die Umwelt des Landes auswirken.<br />
Künftig wird illwerke vkw in regelmäßigem Abstand<br />
einen Nachhaltigkeitsbericht als Ergänzung zu den Geschäftsberichten<br />
veröffentlichen. Interessierte können den<br />
Nachhaltigkeitsbericht unter Tel. 05574/601-72601 bzw. per<br />
e-mail an nachhaltigkeit@illwerkevkw.at anfordern oder im<br />
Internet downloaden unter: www.vkw.at.<br />
Copyright: Art & Edition Haas, Vaduz, Städtle 20<br />
IHR tIcket<br />
ZuM 8.000eR<br />
Bewegung an der frischen Luft macht Spaß und tut dem Körper<br />
gut. Als Belohnung winken phantastische Aussichten auf<br />
die wunderschöne Bergwelt und tolle Preise beim 8.000er<br />
Gewinnspiel. Das Mitmachen ist ganz einfach: 8.000er-<br />
Ticket bei den teilnehmenden Sommerbergbahnen und bei<br />
der inatura Dornbirn abholen und bis zum 26. Oktober 2009<br />
die gemeisterten Höhenmeter aufbuchen lassen. Im Internet<br />
finden alle Wanderbegeisterten eine Hitliste der Top 50<br />
„Gipfelstürmer“ und auch den aktuellen Stand ihres persönlichen<br />
8.000er-Höhenmeterkontos.<br />
Details im Internet: www.sommerbergbahnen.at<br />
GLÜckLIcHe<br />
GeWINNeR<br />
Am VEG-Stand informierten sich wieder zahlreiche Besucher der Frühjahrsmesse<br />
über die Anwendungsmöglichkeiten von Erdgas. Auf Interesse<br />
stieß vor allem das neueste erdgasbetriebene Serienfahrzeug,<br />
der VW Passat EcoFuel. Seit kurzem stehen nun auch die Gewinner des<br />
Messegewinnspiels fest: Helga Schnetzer aus Altach darf sich über den<br />
Hauptpreis freuen, ein Wellness-Wochenende im Hotel Bad Reuthe mit<br />
voll getanktem Erdgasauto. Der Zweiplatzierte, der Dornbirner Josef<br />
Flatz, ist neuer Besitzer eines modernen Gasgrills.<br />
<strong>MAGAZIN</strong> 19
» kopSwErk ii<br />
tAGe DeR OffeNeN tÜR IM<br />
20 <strong>MAGAZIN</strong><br />
kOpSWeRk II<br />
Die „Tage der offenen Tür“ im Kopswerk II zeigten<br />
eindrücklich, wie eng die Vorarlberger mit der Wasserkraft<br />
verbunden sind: Rund 20.000 Menschen folgten<br />
der Einladung der Illwerke und warfen am 16. und 17. Mai<br />
einen Blick hinter die Kulissen des modernsten Pumpspeicherkraftwerks<br />
der Welt. Dieses war am Freitag zuvor<br />
feierlich eröffnet worden.<br />
Filme auf Großleinwand, zahlreiche Informationsstände,<br />
Ausstellungsstücke und Führungen bis tief in das fünfte<br />
Tiefgeschoss der Krafthauskaverne machten den Ausflug<br />
ins Berginnere zu einem einzigartigen Erlebnis. Und<br />
auch „über Tage“ herrschte bei traumhaftem Wetter<br />
beste Stimmung bei Groß und Klein. „Wenn man sieht,<br />
mit welchem Interesse und welcher Begeisterung die<br />
Besucher das neue Kraftwerk besichtigt haben, ist das<br />
ein tolles Zeugnis für alle, die an diesem Projekt beteiligt<br />
waren“, freut sich Dr. Ludwig Summer, Vorstandsvorsitzender<br />
von illwerke vkw.
Tausende Besucher besichtigten an<br />
den Tagen der offenen Tür das Krafthaus<br />
in Rifa. Die riesige Kaverne beherbergt<br />
die drei fast 40 Meter hohen Maschinensätze<br />
des Kopswerkes II.<br />
<strong>MAGAZIN</strong> 21
» vEröffEntlichung<br />
Verlautbarung üBER DIE ÄNDERuNG DER<br />
„ALLGEMEINEN BEDINGuNGEN FüR DEN ZuGANG Zu DEN VERtEILERNEtZEN IN VoRARLBERG“<br />
(„ALLGEMEINE NEtZBEDINGuNGEN“, „AB-VN“)<br />
GENEhMIGt VoN DER ENERGIE-CoNtRoL KoMMISSIoN MIt BESChEID VoM 2.7.2003 (K AGB 25/03-7)<br />
Die VKW-Netz AG gibt gemäß §57 Vorarlberger Elektrizitätswirtschaftsgesetz<br />
sowie XXVI. Z 2. der derzeit geltenden<br />
„Allgemeinen Netzbedingungen“ bekannt, dass<br />
mit Bescheid vom 19. Mai 2009 (GZ K AGB 02/08) durch<br />
die Energie-Control Kommission geänderte „Allgemeine<br />
Bedingungen für den Zugang zu den Verteilernetzen in<br />
Vorarlberg“ genehmigt wurden.<br />
Diese geänderten „Allgemeinen Netzbedingungen“<br />
gelten ab 01.08.2009 für alle gegenwärtigen und zukünftigen<br />
Rechtsbeziehungen zwischen dem Netzbetreiber<br />
und dem Netzkunden, sofern bis dahin kein<br />
schriftlicher Widerspruch des Netzkunden beim Netzbetreiber<br />
einlangt. Wir weisen gemäß XXVI. Z 2. und 3.<br />
der derzeit geltenden „Allgemeinen Netzbedingungen“<br />
die Netzkunden darauf hin, dass ein Stillschweigen bis<br />
zum Ablauf der Widerspruchsfrist als Zustimmung zur<br />
Änderung der „Allgemeinen Netzbedingungen“ gilt. Im<br />
Falle eines Widerspruchs des Netzkunden ist der Netzbetreiber<br />
berechtigt, den Netzzugangsvertrag mit einer<br />
Kündigungsfrist von 3 Monaten schriftlich zu kündigen.<br />
Ein allfälliger Anspruch auf Neuabschluss eines Netzzugangsvertrages<br />
bleibt unberührt.<br />
Anlass für die Änderung der „Allgemeinen Netzbedingungen“<br />
waren die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
durch die Novellierung des Vorarlberger<br />
Elektrizitätswirtschaftsgesetzes sowie der Systemnutzungstarife-Verordnung.<br />
05574 9020-189<br />
info@vkw-netz.at<br />
www.vkw-netz.at<br />
22 <strong>MAGAZIN</strong><br />
ein Unternehmen von<br />
Bei den Änderungen handelt es sich im Wesentlichen<br />
um die Anpassung diverser Formulierungen, wie z.B. in<br />
Bezug auf die Zählerablesung, die Mindestleistungsregelung,<br />
die Fristen für den Netzzugang und Lieferantenwechsel<br />
sowie die Aufzählung der zusätzlichen Dienstleistungen.<br />
Die neuen „Allgemeinen Netzbedingungen“ sind im Internet<br />
unter www.vkw-netz.at veröffentlicht. Auf Wunsch<br />
senden wir diese dem Netzkunden auch gerne zu.<br />
99,9 % Versorgungssicherheit im Jahresdurchschnitt!
SO eRReIcHeN SIe uNS<br />
Vorarlberger Illwerke AG<br />
Telefon: +43 5574 601-0<br />
info@illwerke.at<br />
www.illwerke.at<br />
Vorarlberger Kraftwerke AG<br />
Telefon: +43 5574 9000<br />
kundenservice@vkw.at<br />
www.vkw.at<br />
VKW-Netz AG<br />
Telefon: +43 5574 9020-189<br />
kundenservice@vkw-netz.at<br />
www.vkw-netz.at<br />
Illwerke Tourismus<br />
Telefon: +43 5556 701-83167<br />
tourismus@illwerke.at<br />
www.illwerke-tourismus.at<br />
VEG Vorarlberger Erdgas GmbH<br />
Telefon: +43 5572 221240<br />
office@veg.at<br />
www.veg.at<br />
impressum<br />
Medieninhaber: Vorarlberger Illwerke AG, Weidachstraße 6,<br />
6900 Bregenz; FN 59202 m LG Feldkirch; Tel: 05574 601-0;<br />
E-Mail: redaktion@illwerkevkw.at; www.illwerkevkw.at,<br />
Herausgeber: Dir. Dr. Ludwig Summer, Dir. Dr. Christof<br />
Germann, Druck: Buchdruckerei Lustenau, Millennium Park 10,<br />
6890 Lustenau, Konzeption, Layout und Redaktion:<br />
Konzett & Brenndörfer OG (www.agenturkb.com),<br />
wiko wirtschaftskommunikation GmbH (www.wiko.co.at)<br />
Fotos: illwerke vkw, Darko Todorovic, Bilderbox<br />
eNeRGIeRÄtSeL<br />
Nicht nur im Winter bietet der Golm für Groß und Klein ein Naturerlebnis der besonderen Art.<br />
Falls Sie sich selbst davon überzeugen möchten, was das erste Ziel im Montafon im Sommer alles<br />
zu bieten hat, lösen Sie das illwerke vkw Energierätsel. Zu gewinnen gibt es 10 x 2 Kombitickets<br />
„Bewegungstag Plus“ (Waldseilpark-Golm, Alpine-Coaster-Golm, flexible Nutzung der Golmerbahn).<br />
Am 1. Mai eröffnete am Golm nach dem Alpine-Coaster die nächste Attraktion: der<br />
Welchen Namen trägt das kürzlich gestartete Elektromobilitätsprojekt in Vorarlberg?<br />
Der in den kommenden drei Jahren sanierte Silvrettaspeicher liegt auf der<br />
Er sorgte im Jahr 1900 mit dem elektrisch betriebenen Lohner-Porsche für Aufsehen: Ferdinand<br />
Dieses Gerät befördert im Winter das heiße Wasser vom Heizkessel in die Heizkörper: die<br />
Schicken Sie die vollständig ausgefüllte Teilnahmekarte an: illwerke vkw, Weidachstraße 6,<br />
A-6900 Bregenz, Stichwort „illwerke vkw Magazin“. Oder lösen Sie das Energierätsel bequem<br />
per Mausklick unter www.vkw.at. Teilnahmeschluss: 31. Juli 2009<br />
ILLWeRke VkW eNeRGIeRÄtSeL<br />
Um am Gewinnspiel teilzunehmen, beantworten Sie einfach die<br />
obenstehenden Fragen. Da Sie gerade im neuen illwerke vkw Magazin<br />
geschmökert haben, wissen Sie die Antworten sicher längst. Die gekennzeichneten<br />
Buchstaben bilden dann das Lösungswort.<br />
Lösungswort:<br />
Die Zukunft fährt mit<br />
Vorname:<br />
Nachname:<br />
Adresse:<br />
PLZ/Ort:<br />
E-Mail:<br />
Ä<br />
Ö<br />
Teilnahmebedingungen: An der Verlosung nehmen alle bis zum 31.07.2009 bei der VKW eingelangten<br />
und vollständig ausgefüllten Teilnahmekarten teil. Die Ziehung findet am 07.08.2009 statt. Teilnahmeberechtigt<br />
sind alle Personen ab 18 Jahren. MitarbeiterInnen von illwerke vkw sowie deren<br />
Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Die Gewinne werden nicht in bar abgelöst.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden persönlich oder schriftlich verständigt.<br />
Ich erkläre mich einverstanden, dass meine Daten für Verlosungs- und Marketingzwecke verarbeitet<br />
werden.<br />
An<br />
illwerke vkw<br />
Weidachstraße 6<br />
A-6900 Bregenz<br />
Bitte<br />
ausreichend<br />
frankieren<br />
<strong>MAGAZIN</strong> 23
Sichere Energiezukunft<br />
für Vorarlberg.<br />
Die VKW sorgt dafür.<br />
05574 9000<br />
kundenservice@vkw.at<br />
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24 <strong>MAGAZIN</strong><br />
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