Vorstand 2003 – 2006 - Institut für Interne Revision Österreich
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<strong>Vorstand</strong> <strong>2003</strong> <strong>–</strong> <strong>2006</strong><br />
Analysen-Perspektiven-Visionen<br />
(Mag. Norbert Wagner)<br />
Mit der 22. Mitgliederversammlung am 22. Mai <strong>2003</strong> in Unterpremstätten bei Graz ist die<br />
bisherige <strong>Vorstand</strong>speriode abgelaufen.<br />
Was waren die wesentlichen Akzente der abgelaufenen <strong>Vorstand</strong>speriode?<br />
Der im März 2000 damals neu gewählte <strong>Vorstand</strong> hatte sich zum Ziel gesetzt, allgemein die<br />
Professionalität der Vereinsaktivitäten weiter zu erhöhen, insbesondere durch<br />
• qualitativ hochstehende Vortragende und Vorträge bei den Veranstaltungen,<br />
• Erhöhung der Teilnehmerzahlen bei den Veranstaltungen,<br />
• stärkere Einbindung der Mitarbeiter der <strong>Revision</strong>sabteilungen in die Vereinsaktivitäten,<br />
• Verbesserung der Aus- und Weiterbildung,<br />
• Förderung der CIA-Ausbildung und Prüfung,<br />
• Verbesserung der Serviceleistungen <strong>für</strong> die Mitglieder,<br />
• Vereinfachung der Administration des Vereines und einiges mehr.<br />
Augenscheinlichste Aktivität der abgelaufenen <strong>Vorstand</strong>speriode war die Änderung des<br />
Vereinsnamens von Arbeitsgemeinschaft <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong> in <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong><br />
<strong>Österreich</strong>. Damit sollte vor allem die Professionalität dieser <strong>–</strong> seit 40 Jahren bestehenden -<br />
Organisation zum Ausdruck gebracht werden.<br />
Die Qualität der Vortragenden und die Vorträge zu beurteilen, obliegt den Mitgliedern. Die<br />
ständig steigenden Teilnehmerzahlen bei den Jahrestagungen und Erfa’s zeigen uns jedoch,<br />
dass unsere Bemühungen von den Mitgliedern honoriert werden. Es gab in den letzten Jahren<br />
kein Erfa mehr, an dem weniger als 90 <strong>–</strong> 100 Kollegen und Kolleginnen teilnahmen. Zum Teil<br />
waren wir mit 110 <strong>–</strong> 115 Teilnehmern an der Kapazitätsgrenze. Auch die Teilnehmeranzahl<br />
bei den Jahrestagungen steigen kontinuierlich an. Heuer waren es mehr als 140 Anmeldungen<br />
und dann letztlich mehr als 130 Teilnehmer.<br />
Die stärkere Einbindung der <strong>Revision</strong>smitarbeiter erfolgt laufend durch den Arbeitskreis New<br />
Auditors und gipfelte bisher in der Mitarbeiterkonferenz Audit Competence im Jänner 2002<br />
mit rd. 250 Teilnehmern.<br />
Eine weitere sehr wesentliche Aktivität war die Gründung der Public Sector Group, deren<br />
Arbeit anläuft und die heuer im Herbst unser Erfa gestalten wird.<br />
Das gemeinsam mit der ÖAF durchgeführte Seminarprogramm wurde neu strukturiert in<br />
Grund- und Spezialseminare und es wurden neue Seminarthemen und <strong>–</strong>vortragende<br />
gefunden.<br />
Auch bei der CIA-Ausbildung und Prüfung sind ständig steigende Teilnehmerzahlen zu<br />
verzeichnen, der Bekanntheitsgrad und damit auch das Verlangen nach zertifizierten<br />
Revisoren bei der Jobvergabe steigt.<br />
________________________________________________ Seite 2
Im Rahmen einer Aussendung des <strong>Institut</strong>es an die top500-Unternehmen in <strong>Österreich</strong> im<br />
Vorjahr wurde auf den CIA besonders hingewiesen.<br />
Die Serviceleistungen <strong>für</strong> die Mitglieder wurden vor allem durch die unermüdliche Hilfe<br />
unserer Sekretärin, Fr. Monika Herrloss, deutlich verbessert. Dazu zählen auch die<br />
Neugestaltung des Audit Journals, die neue homepage, die Zurverfügungstellung der<br />
Veranstaltungsunterlagen auf CD-Rom, etc.<br />
Die Administration der Vereinsaktivitäten wurde ganz wesentlich vereinfacht und deutlich<br />
effizienter durch ein neu installiertes Vereinsverwaltungsprogramm.<br />
All dies wurde möglich durch ein reibungsloses und zielorientiertes Zusammenarbeiten der<br />
<strong>Vorstand</strong>smitglieder untereinander und mit Fr. Herrloss, den Damen vom ÖAF und den<br />
Rechnungsprüfern, wo<strong>für</strong> ich mich bei allen sehr bedanke.<br />
Mit Ablauf dieser Funktionsperiode scheiden Dr. Ilan Fellmann und Dkfm. Franz Pacourek<br />
über eigenen Wunsch aus dem <strong>Vorstand</strong> aus. Ich bedanke mich im Namen des <strong>Vorstand</strong>es <strong>für</strong><br />
ihren Einsatz und ihre Aktivitäten im Rahmen der <strong>Vorstand</strong>stätigkeit, die von allen<br />
ehrenamtlich neben ihrer normalen Arbeitsleistung erbracht wurden und wünsche beiden auf<br />
ihrem weiteren Lebensweg viel Glück, Erfolg und Gesundheit.<br />
Was sind unsere Ziele <strong>für</strong> die nächste <strong>Vorstand</strong>speriode?<br />
• Zuallererst will ich mich im Namen des <strong>Vorstand</strong>es <strong>für</strong> den Vertrauensbeweis der<br />
Mitglieder anlässlich der Wahl des <strong>Vorstand</strong>es und der Rechnungsprüfer herzlich<br />
bedanken. Bedanken will ich mich auch bei meinen alten und neuen <strong>Vorstand</strong>skollegen,<br />
dass sie (weiter) gemeinsam mit mir im <strong>Vorstand</strong> arbeiten wollen.<br />
• Die neuen <strong>Vorstand</strong>smitglieder, Herbert Mlesiwa und Helmut Reitmeier, werden sich<br />
insbesondere um die Organisation von Veranstaltungen und die Public Sector Group<br />
(Mlesiwa) und um die Kassenführung und den Bankenarbeitkreis (Reitmeier) kümmern.<br />
• Wir wollen bei den Veranstaltungen weiter hohe Qualität bieten und damit auch die Zahl<br />
der Teilnehmer erhöhen, die von den gebotenen Vorträgen profitieren sollen.<br />
• Wir wollen die Qualität der Aus- und Weiterbildung durch zusätzliche Themen und neue<br />
Vortragende weiter verbessern.<br />
• Wir wollen insbesondere die homepage zu einem umfassenden und aktuellen<br />
Informationsportal weiter ausbauen.<br />
• Wir werden Ende Jänner 2004 wieder eine Mitarbeiterkonferenz in Wien zu einem<br />
attraktiven Preis abhalten und hoffen auf eine ähnlich rege Teilnahme wie 2002.<br />
• Wir wollen den CIA und in weiterer Folge zusätzliche Zertifizierungen (CCSA, CGAP,<br />
etc.) fördern und intensivieren.<br />
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• Wir wollen die Mitarbeit beim IIA, beim ECIIA und vor allem mit dem deutschen <strong>Institut</strong><br />
und dem Schweizerischen Verband <strong>für</strong> <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong> intensivieren und damit verstärkt<br />
unseren Mitgliedern den Nutzen zukommen lassen. Das IIA bietet einen enormen Fundus<br />
an Informationen <strong>–</strong> insbesondere auf der members only-site - , das ECIIA betreibt im<br />
Hintergrund Lobbying bei der EU, die Zusammenarbeit mit IIR und SVIR manifestiert sich<br />
in vielen Belangen (Veranstaltungen, Publikationen Übersetzungen, , etc.). Aktuell wird<br />
gerade von den drei <strong>Institut</strong>en eine große Enquete <strong>–</strong> Befragung der Mitglieder <strong>–</strong> ähnlich<br />
jener aus 1996 vorbereitet.<br />
• Wir wollen aber auch Ihnen <strong>–</strong> den Mitgliedern - Gelegenheit geben, mitzuarbeiten, Ihre<br />
Ideen und Vorstellungen einzubringen und wollen dazu zunächst ein sog. Programmkomitee<br />
unter der Leitung von Herbert Mlesiwa einrichten, um die Jahrestagung 2004 in<br />
Saalfelden zu gestalten, vorzubereiten und zu organisieren. Wir laden alle Kollegen und<br />
Kolleginnen herzlich ein mitzuarbeiten und ersuchen Interessierte, sich bei Herbert<br />
Mlesiwa unter herbert.mlesiwa@bva.sozvers.at zu melden.<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen, der <strong>Vorstand</strong> freut sich auf eine erfolgreiche neue<br />
<strong>Vorstand</strong>speriode.<br />
Unterprämstetten bei Graz<br />
als Zentrum der österreichischen <strong>Revision</strong>selite<br />
die Jahrestagung des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>2003</strong><br />
(Dkfm. Franz Pacourek)<br />
Nach längerer Überlegung hat sich der<br />
<strong>Vorstand</strong> des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong><br />
<strong>Österreich</strong> <strong>für</strong> Unterpremstätten bei Graz<br />
als Tagungsort entschieden. Die stetig<br />
steigende Teilnehmeranzahl bringt es mit<br />
sich, dass die Auswahl an entsprechenden<br />
Hotels überschaubar ist. Obwohl das<br />
Hotel vollständig ausgelastet war und<br />
einzelne Teilnehmer außerhalb<br />
untergebracht werden mussten, muss das<br />
Bemühen um einen reibungslosen Ablauf<br />
anerkannt werden.<br />
Die direkte Umgebung des Tagungshotels<br />
konnte sich naturgemäß nicht mit der des<br />
Vorjahres (Wörthersee!) messen, aber die<br />
Busfahrt zur Abendveranstaltung<br />
vermittelte einen Überblick über die<br />
Schönheit der Gegend.<br />
Die diesjährige Jahrestagung stand unter<br />
dem Motto „Qualität in der internen<br />
<strong>Revision</strong>“. Mit diesem Thema wurde<br />
________________________________________________ Seite 4<br />
offensichtlich ein aktueller Bedarf<br />
angesprochen, denn mehr als 130<br />
Revisorinnen und Revisoren zeigten an<br />
diesem Thema Interesse. Die<br />
Teilnehmeranzahl entspricht damit so<br />
ziemlich der Rekordzahl vom Vorjahr.<br />
Auch diesmal wurde eine gute Mischung<br />
aus Grundsatzvorträgen und<br />
Praxisberichten gewählt. Ergänzt wurden<br />
diese Vorträge durch einen interessanten<br />
Beitrag aus dem Bereich<br />
„Krisenmanagement“.<br />
Die Eröffnung der Veranstaltung erfolgte<br />
traditionell durch den Vorsitzenden des<br />
<strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong> <strong>Österreich</strong>,<br />
Mag. Norbert Wagner, der neben den<br />
österreichischen TeilnehmerInnen auch<br />
Gäste von befreundeten<br />
<strong>Revision</strong>sverbänden begrüßen konnte.<br />
Herr Dkfm. Hanns Grögler als Vertreter<br />
des deutschen <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong>
und Herr Hans Ulrich Pfyffer als Präsident<br />
Pfyffer Grögler<br />
des SVIR überbrachten Grußbotschaften<br />
und wünschten viel Erfolg <strong>für</strong> die<br />
Jahrestagung in Unterpremstätten.<br />
Anschließend wurden diverse<br />
organisatorische Einzelheiten besprochen<br />
und noch einmal auf die ÖAF als<br />
Sponsorgeber hingewiesen.<br />
Den Anfang machte Herr Dkfm. Hanns<br />
Grögler, Unternehmensberater, der als<br />
ehemaliger Sprecher des <strong>Vorstand</strong>es des<br />
Deutschen <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> IR (IIR) den<br />
<strong>Revision</strong>sstandard Nr. 3 des IIR<br />
Hanns Grögler<br />
behandelte. Der <strong>Revision</strong>sstandard Nr. 3<br />
beinhaltet das Qualitätsmanagement in der<br />
internen <strong>Revision</strong>. Obwohl es sich um ein<br />
äußerst umfangreiches und anspruchsvolles<br />
Thema handelt, gelang es Herr Dkfm.<br />
Grögler, die Bedeutung des<br />
Qualitätsmanagements <strong>für</strong> die interne<br />
<strong>Revision</strong> eindrucksvoll darzustellen. Dieser<br />
________________________________________________ Seite 5<br />
<strong>Revision</strong>sstandard Nr. 3 wird sicher früher<br />
oder später auch Basis <strong>für</strong> die Beurteilung<br />
der Qualität der internen <strong>Revision</strong> durch<br />
Externe (z.B. Abschlussprüfer) sein.<br />
Zunächst hob Herr Dkfm. Grögler die<br />
Voraussetzungen <strong>für</strong> Qualitätsarbeit in der<br />
<strong>Revision</strong> hervor (z.B. Problemlösung durch<br />
Analyse und Beratung im Team,<br />
Ergebnisumsetzung durch<br />
Maßnahmendurchsetzung usw.). Die<br />
Bestandteile des Qualitätsmanagements in<br />
der <strong>Revision</strong> wurden in 3 Gruppen<br />
eingeteilt:<br />
Projektkontrolle <strong>–</strong> mehrstufige Kontrolle<br />
durch Eigenüberwachung, Prüfungsleiter,<br />
<strong>Revision</strong>sleiter<br />
Internal Reviews <strong>–</strong> Kennzahlen,<br />
Kundenbefragungen, Benchmarking<br />
External Reviews <strong>–</strong> Abschlussprüfer,<br />
Zertifizierung, Peer Reviews<br />
Zum Abschluss wies Herr Dkfm. Grögler<br />
darauf hing, dass ein Qualitätsmanagement<br />
auch in der internen <strong>Revision</strong> eine<br />
kontinuierliche Verbesserung erfordert.<br />
Nach einer kurzen Pause erfolgte der<br />
Übergang in die Praxis. Herr Mag. Peter<br />
Hauser, Direktor der Konzernrevision von<br />
UNIQA, der bereits vom Vorjahr als<br />
Vortragender über Risikomanagement<br />
bekannt ist, hatte sich diesmal das Thema<br />
„Qualitätssicherung in internationalen<br />
Unternehmen „ ausgesucht. Unterstützt<br />
wurde Herr Mag. Hauser durch Fr. Jitka<br />
Cylkova von der <strong>Revision</strong> Uniqa Prag. Fr.<br />
Cylkova, die erstmalig in deutscher<br />
Sprache vor einem großen<br />
Teilnehmerkreis referierte meisterte diese<br />
Aufgabe sehr gut . Obwohl sich Herr Mag.<br />
Hauser als <strong>Revision</strong>schef einer „kleinen“<br />
Versicherung bezeichnete, so vermittelt<br />
doch der Gesamtpersonalstand der<br />
UNIQA von rd. 8.000 Mitarbeitern ein<br />
plastisches Bild vom umfangreichen<br />
Prüffeld <strong>für</strong> die Konzernrevision. Den
Wunsch nach mehr <strong>Revision</strong>skapazität<br />
dürfte Herr Mag. Hauser mit vielen<br />
Peter Hauser, Jitka Cylkova<br />
Anwesenden teilen.<br />
Qualitätssicherung erfordert, dass Qualität<br />
in der gesamten Unternehmensgruppe<br />
einheitlich definiert wird. Auch <strong>für</strong> die<br />
Qualität der <strong>Revision</strong>stätigkeit ist es<br />
erforderlich, dass einheitliche Regeln <strong>für</strong><br />
die Arbeit der <strong>Revision</strong> in der gesamten<br />
Gruppe festgelegt werden. Die Qualität<br />
der <strong>Revision</strong> ist aber von vielen<br />
Umfeldfaktoren abhängig (wie z.B.<br />
gesetzliche Bestimmungen,<br />
unterschiedliches Selbstverständnis der<br />
<strong>Revision</strong>, unterschiedliche<br />
Unternehmenskulturen usw.).<br />
Grundsätzliche soll aber ein einheitliches<br />
Regelwerk <strong>für</strong> die gruppenweite<br />
<strong>Revision</strong>stätigkeit vom Konzernvorstand<br />
verabschiedet werden und unter<br />
Berücksichtigung lokaler Bestimmungen<br />
allen Betroffenen kommuniziert werden.<br />
Kommunikation ist in internationalen<br />
Unternehmen aber oft ein<br />
Sprachenproblem, sodass das<br />
Qualitätsmerkmal „einheitliche<br />
Konzernsprache“ nur in einem lang<br />
andauernden Verbesserungsprozess<br />
erreicht werden kann.<br />
Die Qualitätsansprüche an Revisoren sind<br />
in vielen Regelwerken festgelegt. Sowohl<br />
Gesetze und Verordnungen als auch<br />
Corporate Governance Code und<br />
berufsständische Regeln (IIA Standards, IIR<br />
Standards) enthalten Bestimmungen über<br />
________________________________________________ Seite 6<br />
die Qualität der <strong>Revision</strong>stätigkeit.<br />
Ergänzend sind noch Konzernregeln zu<br />
erwähnen.<br />
Qualität muss sich täglich einer<br />
Überprüfung stellen. Mag. Hauser<br />
schilderte plastisch den Umfang der<br />
Qualitätsprüfungen <strong>für</strong> die <strong>Revision</strong>. Erster<br />
Qualitätsprüfer ist der <strong>Vorstand</strong> der<br />
geprüften Einheit bei der<br />
Schlussbesprechung. Die Akzeptanz von<br />
Verbesserungsmaßnahmen und die damit<br />
zusammenhängenden<br />
Terminvereinbarungen können schon<br />
wichtige Hinweise über die Qualität der<br />
durchgeführten <strong>Revision</strong> sein. In weiterer<br />
Folge beurteilt die Konzernrevision die<br />
Arbeit der lokalen <strong>Revision</strong>en und muss<br />
sich ihrerseits der Beurteilung durch<br />
andere Konzernbereiche und durch den<br />
Konzernvorstand stellen. Auch der externe<br />
Abschlussprüfer beurteilt die Arbeit der<br />
internen <strong>Revision</strong>. In vielen Ländern ist<br />
auch die Aufsichtsbehörde als Beurteiler<br />
der internen <strong>Revision</strong> tätig.<br />
Zum Abschluss schilderte Herr Mag.<br />
Hauser kurz den mühevollen Weg, eine<br />
bestehende <strong>Revision</strong>seinheit in einem<br />
Reformland an die Konzernregeln<br />
anzupassen. Erschwerend wirkte dabei,<br />
dass bei dieser Anpassung in bestehende<br />
Verantwortungsstrukturen massiv<br />
eingegriffen werden muss und das<br />
Vorgehen nicht nur von fachlichen,<br />
sondern auch von klimatischen<br />
Komponenten und Motivationsproblemen<br />
massiv beeinflusst wird.<br />
Nach dem ausgezeichneten Mittagessen<br />
sprach Herr Dipl.-Ök. Joachim Kregel, der<br />
Leiter des Zentralbereichs <strong>Revision</strong> der<br />
Deutschen Telekom AG. Er konnte aus<br />
eigener Praxis von einem Quality<br />
Assessment Review / Peer Review<br />
berichten, dem u. a. die Konzernrevision
der Deutschen Telekom unterzogen<br />
wurde.<br />
Die Ziele des Peer<br />
Reviews waren die<br />
Bewertung der<br />
Qualität von<br />
Mitarbeitern,<br />
Prozessen und<br />
Arbeitsergebnissen.<br />
Die Bewertung<br />
erfolgte mit Hilfe<br />
der “Standards for<br />
Joachim Kregel<br />
the Professional<br />
Practice of Internal Auditing” des <strong>Institut</strong>e<br />
of Internal Auditors (IIA).<br />
Das Peer Review konzentrierte sich auf die<br />
folgenden Aspekte:<br />
Übereinstimmung mit den IIA<br />
Standards<br />
Existenz von “Best practice<br />
Ansätzen”<br />
Effektivität und Effizienz bei der<br />
Abdeckung von Management-<br />
erfordernissen gemäß der<br />
Anforderungen aus dem Sarbanes-<br />
Oxley Act<br />
Im Wesentlichen besteht ein Peer Review<br />
aus Selbstbewertungsfragebogen mit<br />
umfangreicher Informationssammlung,<br />
Kundenfragebogen, persönliche<br />
Interviews, Gesprächsrunden mit<br />
Revisoren, Prozessüberprüfung und<br />
Überprüfung der Arbeitsdokumente.<br />
Beurteilt wurde u.a. die<br />
Organisationsstruktur der <strong>Revision</strong>, das<br />
System der Risikobewertung und<br />
Programmplanung, die berufliche<br />
Qualifikation und Professionalität der<br />
Mitarbeiter und die<br />
Informationstechnologie. Weiters erfolgte<br />
ein Einzelbewertung von<br />
Arbeitsunterlagen.<br />
________________________________________________ Seite 7<br />
Bezügliche <strong>Revision</strong>sprozesse wurden<br />
folgende Beurteilungskriterien verwendet:<br />
Partnerschaft mit dem Management,<br />
Umsetzung von Corporate Governance<br />
Konzepten in die Praxis, steigende<br />
Mitarbeiter Performance, Wahrnehmen<br />
von Beratungsaufgaben, effektive<br />
Kommunikation der Ergebnisse ,<br />
Personalentwicklung, Einsatz<br />
fortschrittlicher Technologie, <strong>Revision</strong> in<br />
Risikobereichen, z.B. Umweltschutz,<br />
Einsatz von Performance-Messkriterien.<br />
Auch das Vorhandensein von<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen (z.B.<br />
Selbstüberprüfung, externe Überprüfung)<br />
bildete einen Schwerpunkt.<br />
Den positiven Abschluss des Peer Reviews<br />
demonstrierte Herr Dipl.Ök. Kregel in<br />
Form eines „Certification of Quality“. Der<br />
äußerst positive Abschlussbericht dieses<br />
Peer Reviews enthielt zwar einige<br />
Empfehlungen wie z.B. Aktualisierung des<br />
<strong>Revision</strong>shandbuches, durchgängige<br />
Referenzierung von der Arbeitsunterlage<br />
bis zum Bericht, Dokumentation von<br />
Supervisionshandlungen durch den<br />
Prüfungsleiter oder Erarbeitung einer<br />
Checkliste zur Sicherung einer<br />
einheitlichen Qualität der Arbeitspapiere -<br />
aber das sind kleine Probleme, die wohl in<br />
vielen <strong>Revision</strong>en auftreten.<br />
Zum Abschluss versprach Herr Kregel,<br />
jene Tools, die bei dem Peer Review<br />
verwendet wurden, den Teilnehmern zur<br />
Verfügung zu stellen, wo<strong>für</strong> ihm zu danken<br />
ist.<br />
Herr Martin Goworek von Ernst & Young<br />
behandelte das Thema „Wertorientiertes<br />
Risikomanagement“. Nach einem kurzen<br />
Überblick über das Beratungsunternehmen<br />
Ernst & Young zeigte Herr Goworek, dass<br />
bei gleich bleibenden Steuerungs- und<br />
Kontrollfähigkeiten einerseits und immer<br />
größerer Komplexität der Transaktionen
andererseits eine steigende Unsicherheit<br />
entsteht. Der<br />
schnelle Wandel<br />
und zunehmende<br />
Marktschwan-<br />
kungen bedeuten<br />
neue Chancen,<br />
aber auch neue<br />
Risken. Sein Chart<br />
Martin Goworek<br />
zeigte eine<br />
beängstigende<br />
Aufzählung von<br />
Firmenverlusten, die von Balsam ( 50 Mio.<br />
Euro durch Leasing-Betrug) über VW (120<br />
Mio. Euro durch Devisentermingeschäfte)<br />
bis zu Metallgesellschaft (US$ 1,3 Mrd.,<br />
Futures Handel) reichten. In allen diesen<br />
Fällen erfolgte keine oder unzureichend<br />
Überwachung der Transaktionen. Die<br />
österreichischen Gesetze (§ 82 AktG, § 22<br />
GesmbHG) verlangen zwar nur eine<br />
funktionsfähige Unternehmenskontrolle,<br />
aber schon der Code of Corporate<br />
Governance verlangt explizit die<br />
Einrichtung eines Risikomanagements.<br />
Untersuchungen von Ernst & Young zeigen<br />
auf diesem Gebiet einen beträchtlichen<br />
Nachholbedarf. Das Risikomanagement ist<br />
natürlich auch ein Prüfgebiet <strong>für</strong> die<br />
<strong>Revision</strong>. Als wesentliche Aufgaben der<br />
<strong>Revision</strong> sei z.B. die Prüfung der Einhaltung<br />
der Risikopolitik oder die Effizienz des<br />
Risikomanagementsystems genannt. Diese<br />
teilweise sehr komplexen Prüfungen<br />
erfordern auch entsprechende<br />
Rahmenbedingungen. Eine Umfrage aus<br />
Deutschland (2002) erbrachte hier jedoch<br />
beträchtliche Defizite (unzureichende<br />
Personalkapazitäten, unzureichende<br />
Erfahrung, unzureichende organisatorische<br />
Struktur usw.). Die gleiche Umfrage ergab<br />
aber auch, dass den <strong>Revision</strong>en der<br />
bevorstehende Wandel der Rolle der<br />
internen <strong>Revision</strong> im Unternehmen<br />
durchaus bewusst ist. Die befragten<br />
<strong>Revision</strong>en sehen sich in Zukunft stärker<br />
als Berater, Problemlöser, Change Agent<br />
und Risikomanager. Dementsprechend<br />
________________________________________________ Seite 8<br />
werden auch die Prüfungen des IKS oder<br />
des Jahresabschlusses verringert werden<br />
und verstärkt Prüfungen <strong>für</strong><br />
Prozessoptimierung, Risikomanagement<br />
und EDV-Sicherheit durchgeführt werden.<br />
Dadurch entsteht naturgemäß ein<br />
wesentlich höherer Qualitätsanspruch an<br />
die <strong>Revision</strong>sarbeit.<br />
Der Freitag-Morgen startete mit einem<br />
Beitrag über „Qualitätssicherung in der IT-<br />
<strong>Revision</strong>“ von Ing. Manfred Scholz<br />
(sec4you). Der Einleitungssatz - KEEP IT<br />
SIMPLE - charakterisierte den gesamten<br />
Vortrag. Am Beispiel der Definition des<br />
Manfred Scholz<br />
Begriffes „Qualität“ wurde dieser<br />
praxisorientierte Zugang deutlich. Die eher<br />
unverständliche Definition der DIN EN<br />
ISO 9000: 2000 „ Grad, in dem ein Satz<br />
inhärenter Merkmale Anforderungen<br />
erfüllt“ wurden von Ing. Scholz auf die<br />
Formulierung „Eigenschaften eines<br />
Produktes, DEFINIERTE Anforderungen<br />
zu erfüllen“ vereinfacht. Mit der<br />
Einbeziehung des Wortes „definierte“<br />
wurde aber eine neue Komponente in die<br />
Qualitätsbeurteilung eingefügt <strong>–</strong> eine<br />
wesentliche Übererfüllung der<br />
Anforderungen muss daher nicht<br />
unbedingt überdurchschnittliche Qualität<br />
bedeuten. Sowohl ein Beispiel aus dem<br />
Werkzeug-Bereich (Unterschied zwischen<br />
Heimwerker- und Handwerker-<br />
Bohrmaschine) als auch aus dem IT-
Beratungs-Bereich illustrierten den<br />
Qualitätsbegriff.<br />
Umgelegt auf die <strong>Revision</strong>stätigkeit<br />
bedeutet Qualität, Qualitätssicherung<br />
usw., dass zunächst das Ziel, d.h. die<br />
Aufgaben der <strong>Revision</strong> definiert werden<br />
müssen. Als Basis können da<strong>für</strong> z.B. die<br />
IIA-Standards <strong>für</strong> die berufliche Praxis der<br />
internen <strong>Revision</strong> herangezogen werden.<br />
Bezogen auf die IT-<strong>Revision</strong> ist zunächst<br />
der IT-<strong>Revision</strong>sauftrag im Unternehmen<br />
zu definieren (z.B. „Feststellung, ob alle<br />
möglichen Risken im IT-Bereich<br />
angemessen berücksichtigt wurden“).<br />
Ausgehend von einer Risikomatrix wird<br />
unter Berücksichtigung der vorhandenen<br />
Kapazitäten ein Prüfungsplan erstellt, der<br />
bereits Elemente der Qualitätsplanung<br />
enthält (z.B. Risikointensität, Zeitabstand<br />
zur letzten Prüfung, periodische<br />
Überarbeitung usw.). Bei der<br />
Beschreibung des <strong>Revision</strong>sprozesses<br />
(Richtlinien) müssen bereits wesentliche<br />
Ziele (Qualitätsmerkmale) festgelegt<br />
werden. Als Beispiel führte Herr Ing.<br />
Scholz allgemein gültige Ziele an:<br />
• Prüfungstiefe muss dem Risiko<br />
angemessen sein<br />
• Feststellungen müssen richtig und<br />
nachvollziehbar sein<br />
• Empfehlungen müssen umsetzbar sein<br />
• Empfehlungen sollen nachhaltige<br />
Verbesserungen bewirken<br />
Um die Einhaltung der geforderten<br />
Qualitätsmerkmale zu gewährleisten,<br />
müssen sich qualitätssichernde<br />
Maßnahmen über den gesamten<br />
<strong>Revision</strong>sprozess erstrecken. Als wichtigen<br />
Bestandteil der Qualitätssicherung betont<br />
Herr Ing. Scholz aber auch die permanente<br />
Schulung, die Motivation zum positiven<br />
Umgang mit Qualität und die<br />
Automatisierung der Prüfungshandlungen.<br />
________________________________________________ Seite 9<br />
Der anschließende Vortrag über die<br />
Qualitätssicherung im Rechnungshof<br />
wurde von Min.Rat Peter Scsibrany und<br />
Mag. Alois Lanz gestaltet.<br />
Als Voraussetzung <strong>für</strong> qualitativ<br />
hochwertige Prüfungen bezeichneten die<br />
beiden Herren<br />
• eine den Prüfungszielen entsprechende<br />
Organisation,<br />
• eine gezielte Personalauswahl sowie<br />
• eine optimierte Gestaltung des<br />
Prüfungsprozesses<br />
Peter Scsibrany<br />
Die neue Organisation im Rechnungshof<br />
mit 5 Prüfungssektionen mit je 2<br />
Supportabteilungen soll eine zweckmäßige<br />
Aufgabenverteilung nach funktionalen<br />
Gesichtspunkten ermöglichen; z.B.<br />
Abteilungen <strong>für</strong> Umwelt, Soziales,<br />
Forschung, Bau. Weiters sollen<br />
themenbezogene Prüfungen und<br />
Querschnittsprüfungen erleichtert werden.<br />
Außerdem ergibt sich dadurch eine<br />
Vergrößerung der Führungsspanne.<br />
Ein sorgfältiges Personalauswahlverfahren,<br />
welches Interviews mit den Bewerbern,<br />
fachliche und psychologische Tests sowie<br />
ein Hearing beim Präsidenten des<br />
Rechnungshofes umfasst, soll eine optimale<br />
Personalaufnahme gewährleisten.
Ein effizienter Prüfungsprozess muss auf<br />
einer entsprechenden Prüfungsstrategie<br />
beruhen.<br />
Um den aktuellen Problemen<br />
Verwaltungsreform / Bürokratieabbau zu<br />
entsprechen, musste teilweise ein neues<br />
Selbstverständnis geschaffen werden (z.B.<br />
Wirtschaftlichkeit / Zweckmäßigkeit vor<br />
Ordnungsmäßigkeit, auf Basis der<br />
Rechtmäßigkeit). Ergänzt wurde dieses<br />
Leitbild durch Berücksichtigung des immer<br />
wichtiger werdenden umfassenden<br />
Umweltschutzes sowie einer<br />
volkswirtschaftliche Gesamtsicht der<br />
Prüfungsergebnisse.<br />
Auch die Betonung des<br />
Dienstleistungscharakters der<br />
Rechnungshof-Prüfung soll zur besseren<br />
Akzeptanz und damit zu besserer Qualität<br />
der <strong>Revision</strong>stätigkeit beitragen.<br />
Außerdem sollten die möglichst aktuellen<br />
Prüfungsfeststellungen quantifiziert<br />
werden.<br />
Aufbauend auf diesem Strategiekonzept<br />
muss die einzelne Prüfung ebenfalls<br />
möglichst genau definiert werden (Ziel der<br />
Prüfung, Kenngrößen, Prüfungsthemen,<br />
Prüfungsmethoden, Prüfteam,<br />
Prüfungsablauf mit Terminen, geplante<br />
Kosten der Prüfung).<br />
Um permanente<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen zu setzen,<br />
ist eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen<br />
erforderlich. Diese reichen von der<br />
Qualitätssicherung durch das Prüfteam<br />
(ständige Präsenz des Prüfungsleiters,<br />
regelmäßige Teambesprechungen,<br />
Diskussion der in Aussicht genommenen<br />
Empfehlungen mit der geprüften Stelle,<br />
Quantifizierung der Prüfungsfeststellungen<br />
usw.) bis zu Kontakt mit anderen<br />
Kontrolleinrichtungen. Natürlich ist auch<br />
die Schlussbesprechung und damit<br />
verbunden die ordnungsgemäße<br />
Dokumentation der Prüfungsergebnisse<br />
________________________________________________ Seite 10<br />
eine wesentlicher Bestandteil der<br />
Qualitätssicherung.<br />
Qualitätssicherung erfolgt jedoch auch<br />
durch den Auftraggeber mittels<br />
Meilensteinbesprechungen.<br />
Das Prüfungsergebnis (d.h. der<br />
Prüfungsbericht) weist naturgemäß viele<br />
Elemente der Ergebnisqualität auf<br />
(Konzentration auf das Wesentliche,<br />
Lesbarkeit, Nachvollziehbarkeit, Aktualität,<br />
Kundenorientierung, Objektivität,<br />
Einheitlichkeit der Prüfaussagen,<br />
Quantifizierung, Nachweisbarkeit /<br />
Dokumentation). Die im Bericht<br />
enthaltenen Empfehlungen sollen<br />
ergebnisorientiert, umsetzbar und<br />
zukunftsbezogen sein und auch<br />
Alternativen anbieten.<br />
Nach Abschluss der<br />
Gebarungsüberprüfung ist ein Soll<strong>–</strong>Ist<strong>–</strong><br />
Vergleich (Themen, Termine, Kosten)<br />
unbedingt notwendig.<br />
Den Abschluss der Vortragsreihe war dem<br />
Krisenmanagement allgemein gewidmet.<br />
Ganz besonders wurde aber die Qualität<br />
der Krisenkommunikation angesprochen.<br />
Vor allem Brig. Wolfgang Bachler ( Leiter<br />
der Cobra), der von Brig. Rupert Fehringer<br />
Wolfgang Bachler, Rupert Fehringer<br />
unterstützt wurde, verstand es, in<br />
unterhaltsamer Weise und mit treffenden
Beispielen die Probleme der<br />
Krisenkommunikation zu schildern. Sei es<br />
ein Erlebnis aus der Dienstzeit („einen<br />
Soldaten vergessen“) oder die<br />
Miteinbeziehung der Teilnehmer in seinen<br />
Vortrag, Brig. Bachler konnte sich der<br />
ungeteilten Aufmerksamkeit gewiss sein.<br />
Anhand von 10 Grundsätzen<br />
demonstrierte Brig. Bachler, wie eine<br />
Krisensituation gemeistert werden kann.<br />
Das Hauptproblem ergibt sich daraus, dass<br />
lt. Umfrage 76% der Manager damit<br />
rechnen, einmal eine Krise bewältigen zu<br />
müssen, dass jedoch nur 7 % darauf<br />
vorbereitet sind. Aber auch jene 7%<br />
fühlen sich vor allem <strong>für</strong> den technischen<br />
Teil der Krisenbewältigung zuständig <strong>–</strong> die<br />
Bedeutung der Stimmung bei Mitarbeitern,<br />
Kunden und Öffentlichkeit wird meist<br />
unterschätzt. Eine offene<br />
Informationspolitik gegenüber der<br />
Öffentlichkeit (natürlich mit Ausnahmen)<br />
ist ein wesentlicher Faktor <strong>für</strong> die<br />
Glaubwürdigkeit eines Unternehmens. In<br />
technischer Hinsicht ist auf jeden Fall ein<br />
Krisenzentrum mit der erforderlichen<br />
Infrastruktur einzurichten oder zumindest<br />
so vorzubereiten, dass es jederzeit<br />
kurzfristig errichtet werden kann.<br />
Krisenzentren können nur dann<br />
wirkungsvoll arbeiten, wenn Krisenpläne<br />
existieren und der Krisenfall periodisch<br />
getestet und auch geübt wird. Da rasches<br />
Handeln in diesen Fällen erforderlich ist,<br />
sollten mithilfe der Szenario-Technik alle<br />
möglichen Krisen durchdacht werden und<br />
detaillierte Checklisten ausgearbeitet<br />
werden, Anhand eines Beispiels aus dem<br />
Bankenbereich wurde detailliert gezeigt,<br />
wie verschiedene Krisen in vorbereiteten<br />
Informationswegen und<br />
Entscheidungsbäumen möglichst effizient<br />
bewältigt werden können. Basis da<strong>für</strong> war<br />
des System CERM (Crisis & emergency<br />
response manual), das sowohl als EDV-<br />
System als auch in der Druckvariante eine<br />
Vielzahl von nützlichen Vorgangsweisen,<br />
________________________________________________ Seite 11<br />
Formularen und Dokumentationen enthält.<br />
Als wesentliche Ergänzung zum<br />
unternehmensinternen Krisenstab sollte<br />
ein externer Berater herangezogen<br />
werden, der mögliche Betriebsblindheit<br />
vermeiden könnte. Hier<strong>für</strong> muss allerdings<br />
ein solides Vertrauensverhältnis bestehen.<br />
Eine der wichtigsten Aussagen war, dass<br />
das Kerngeschäft weitergehen muss. Der<br />
<strong>Vorstand</strong> des Unternehmens sollte daher<br />
permanent informiert werden, jedoch<br />
nicht aktiv in die Krisenbewältigung<br />
eingeschaltet sein.<br />
KONTAKTSCHIENEN<br />
Zu Brig. Bachler<br />
tel: 02631/3179<br />
fax: 02631/3179-40<br />
mobil: 0664/4341881<br />
mail: bachler_keg@utanet.at<br />
In seinen Schlussworten bedankte sich<br />
Mag. Wagner bei den Vortragenden <strong>für</strong><br />
ihre interessanten Ausführungen und bei<br />
den Teilnehmerinnen und Teilnehmer <strong>für</strong><br />
die teilweise recht lebhafte Diskussion.<br />
Norbert Wagner<br />
Rückblickend auf die Jahrestagung <strong>2003</strong> in<br />
Unterpremstätten kann gesagt werden,<br />
dass Qualitätsmerkmale und
Qualitätssicherung in weiten Bereichen<br />
von vielen <strong>Revision</strong>en gelebt wird (z.B.<br />
aussagekräftiger Bericht mit<br />
empfängerorientiertem Aufbau). Was<br />
manchmal vielleicht fehlt, ist ein<br />
umfassendes Konzept <strong>für</strong> Qualitätsziele,<br />
Qualitätsmerkmale, Qualitätscontrolling<br />
________________________________________________ Seite 12<br />
usw. Hier kann z.B. der <strong>Revision</strong>sstandard<br />
Nr. 3 des Deutschen <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Interne</strong><br />
<strong>Revision</strong> eine gute Basis sein.<br />
Freuen wir uns auf die nächste<br />
Jahrestagung des IIA Austria in Saalfelden<br />
am 13. und 14.5. 2004.<br />
Weichenstellungen <strong>für</strong> die nächsten 3 Jahre <strong>–</strong> Rückblick und Ausblick in<br />
der Mitgliederversammlung <strong>2003</strong><br />
(Mag. Eva Weiszgerber)<br />
Ein wirklich merkwürdiges Datum war dieser 22. Mai <strong>2003</strong>, an dem die 22. Mitgliederversammlung<br />
des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong> stattfand. Merkwürdig allerdings im besten Sinn<br />
des Wortes, würdig, es sich zu merken.<br />
Nach der Begrüßung aller erschienenen Mitglieder durch unseren Vorsitzenden des<br />
<strong>Vorstand</strong>es Mag. Norbert Wagner, stand nach einigen formalen Tagesordnungspunkten der<br />
Bericht des <strong>Vorstand</strong>s auf dem Programm. Nach einem Blick zurück auf die highlights der<br />
Jahres 2002 - Aktivitäten und Erfolge in den Bereichen Veranstaltungen, Seminare, finanzielle<br />
Gebarung, <strong>Interne</strong>t-Auftritt, Audit Journal, CIA-Ausbildung - , auf die verbesserte<br />
Administration und auf die internationalen Beziehungen zum IIA (<strong>Institut</strong>e of Internal<br />
Auditors), ECIIA (European Confederation of <strong>Institut</strong>es of Internal Auditing, IIR (Deutsches<br />
<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong>) und SVIR (Schweizer Verband <strong>für</strong> <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong>), folgte ein<br />
Ausblick auf die Periode <strong>2003</strong> <strong>–</strong> <strong>2006</strong> hinsichtlich geplanter Weiterentwicklungen des <strong>Institut</strong>s<br />
und der angebotenen Leistungen.<br />
In diesem Zusammenhang möchte ich gerne die Einladung von N.Wagner an alle Mitglieder<br />
wiederholen, sich aktiv in das Geschehen einzubringen. Dazu stehen Ihnen vielfältige<br />
Möglichkeiten offen: Mitarbeit in den einzelnen Arbeitskreisen oder bei der Gestaltung von<br />
Veranstaltungen, wie z.B. Erfas, Beiträge <strong>für</strong> unser Audit Journal oder <strong>für</strong> unsere neu<br />
gestaltete homepage, Themenvorschläge <strong>für</strong> Tagungen, Hinweise auf interessante<br />
Vortragende etc. Hier sind Ihren Ideen fast keine Grenzen gesetzt und unser gemeinsamer<br />
Erfolg ist auch entscheidend abhängig vom Ausmaß des Engagements der einzelnen Mitglieder<br />
und nicht ausschließlich des <strong>Vorstand</strong>es.<br />
Die Rechnungsprüfer Mag. P. Hauser und Dkfm. H. Elsinger stellten dem <strong>Vorstand</strong> <strong>für</strong> das<br />
Kalenderjahr 2002 ein positives Zeugnis aus und schlugen die Maßnahme "Entlastung des<br />
<strong>Vorstand</strong>es" vor. Diese wurde einstimmig erteilt.<br />
Anschließend stand eine Abänderung der Statuten zur Diskussion. Hinsichtlich der Arten von<br />
Mitgliedern war eine präzisere Abgrenzung erforderlich geworden, um falsche<br />
Interpretationen erst gar nicht entstehen zu lassen. Diese Änderung wurde einstimmig<br />
beschlossen, sodass nunmehr folgende Mitgliedschaften bestehen:
Arten von Mitgliedern<br />
a) Firmenmitglieder (Unternehmen und Organisationen, sowohl Kapital- als<br />
auch Personengesellschaften).<br />
b) Anschlussmitglieder (natürliche Personen, die in Unternehmen oder<br />
Organisationen beschäftigt sind, die bereits Firmenmitglieder sind).<br />
c) Einzelmitglieder<br />
• natürliche Personen, die Interesse an der <strong>Revision</strong> haben (und nicht in der<br />
<strong>Revision</strong> oder verwandter Bereiche tätig sind)<br />
• Personen, die nicht mehr aktiv im Berufsleben stehen, Studenten oder<br />
wissenschaftlich tätige Personen<br />
• Certified Internal Auditors (CIA), sofern sie nicht durch eine vorher<br />
genannte Kategorie erfasst werden.<br />
d) Ehrenmitglieder<br />
Nutzen Sie doch bitte sich bietende Gelegenheiten und weisen Sie Interessierte auf unser<br />
<strong>Institut</strong> und unsere Aktivitäten hin!<br />
Der nächste Tagesordnungspunkt, die Neufestsetzung der jährlichen Mitgliedsgebühren fand<br />
ebenfalls die einhellige Zustimmung des Auditoriums. Die jährlichen Beiträge belaufen sich ab<br />
2004 p.a. auf:<br />
Firmenmitglieder < 1000 Mitarbeiter € 220,-<br />
>= 1000 Mitarbeiter € 280,-<br />
Anschlussmitglieder € 50,-<br />
Einzelmitglieder € 50,-.<br />
Dann stellten sich 5 bisherige <strong>Vorstand</strong>smitglieder und 2 neue Kandidaten der Wahl <strong>für</strong> die<br />
nächste 3-jährige Funktionsperiode als <strong>Vorstand</strong> des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong>.<br />
Dr. Kranzelmayer übernahm in bewährter Form souverän die Funktion des Wahlleiters und<br />
leitete unter tatkräftiger Mithilfe von Mag. Frank und Dkfm. Rossmann die anschließende<br />
Wahl. Alle vorgeschlagenen Kandidaten wurden unter großer Zustimmung gewählt und<br />
nahmen die Wahl an.<br />
Der neue <strong>Vorstand</strong> setzt sich nunmehr wie folgt zusammen:<br />
Mag. Norbert WAGNER, Österr. Bundesbahnen<br />
Ing. Günther MEGGENEDER, CIA, Agrarmarkt Austria<br />
Mag. Klaus WÖHRY, CIA, Wüstenrot Versicherungs-AG<br />
Helmut REITMEIER, Konzernrevision BA-CA<br />
Dr. Walter MANTSCH, CIA, Readymix Austria<br />
Mag. Eva WEISZGERBER, Arbeitsmarktservice <strong>Österreich</strong><br />
Herbert MLESIWA, Versicherungsanstalt Öffentl. Bediensteter.<br />
________________________________________________ Seite 13
Als Rechnungsprüfer wurden Mag. P. Hauser (Uniqa Versicherungen AG <strong>–</strong> Konzernrevision) und<br />
Dkfm. H. Elsinger (Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien reg. Gen.m.b.H.) eindrucksvoll wiedergewählt.<br />
Im Rahmen der diesjährigen Mitgliederversammlung erfolgte auch die Verleihung einer<br />
Ehrenmitgliedschaft (siehe nachstehenden Artikel).<br />
Dipl.Ing. Gerold Frank <strong>–</strong> Ehrenmitglied<br />
(Mag. Eva Weiszgerber)<br />
________________________________________________ Seite 14<br />
Dipl.Ing. Gerold Frank zählt zu den<br />
Gründungsvätern der Arge IR und damit <strong>–</strong> auch<br />
wenn er diesen Begriff nicht gerne hört <strong>–</strong> zum<br />
"Urgestein" der <strong>Revision</strong>.<br />
Im Laufe seiner langjährigen Tätigkeit war er mit<br />
Begeisterung in vielen Funktionen <strong>für</strong> die Anliegen<br />
und Belange der <strong>Revision</strong> aktiv und hat damit auch<br />
die Entwicklung maßgeblich mitgestaltet.<br />
Seit 1977 war er Mitglied der alten Arge IR, 1981<br />
Proponent <strong>für</strong> den Verein Arge IR, 1982 <strong>–</strong> 2000<br />
Wagner, Frank, Kranzelmayer<br />
<strong>Vorstand</strong>smitglied Arge IR und ist bis heute<br />
<strong>Vorstand</strong>smitglied Akademie IR. Daneben ist er seit<br />
1985 Vortragender bei Seminaren der Arge und war im Zeitraum 1995 <strong>–</strong> 1996 (vertragslose Zeit)<br />
Organisator der <strong>Revision</strong>sseminare.<br />
Er ist auch Mitbegründer des Audit Journales.<br />
Selbst nach Ausscheiden aus dem <strong>Vorstand</strong> stand er seinen Nachfolgern stets mit Rat und Tat zur<br />
Seite und war gleichzeitig Garant <strong>für</strong> eine kontinuierliche Weiterarbeit.<br />
Nicht unerwähnt bleiben sollen seine internationalen Kontakte, Aufgaben und Ehrungen:<br />
1993-1997 ECIIA Professional Practice Council ( Vorbereitung der CIA Prüfung in Europa )<br />
1998- 2000 Director for Western Europe and Member of the Board of Directors of IIA<br />
2001 Ambassador of IIA<br />
CIA<br />
1997 - Mitglied des deutschsprachigen CIA-Ausschusses<br />
1998 - CIA-Koordinator und Organisator der Vorbereitungskurse und Prüfungen<br />
<strong>Österreich</strong>ischer Organisator bei den internationalen deutsprachigen Kongressen<br />
1996 Dreiländer Tagung <strong>Revision</strong><br />
1999 ECIIA Kongress Quo Vadis in Salzburg<br />
2000 Basel-Darmstadt-Salzburg<br />
2002 Internat. Fachtagung in Ulm<br />
Dipl.Ing. Gerold Frank wurde in Würdigung seiner langjährigen Verdienste von der<br />
Mitgliederversammlung am 22.5.<strong>2003</strong> zum Ehrenmitglied des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong> ernannt.<br />
Wir gratulieren recht herzlich und freuen uns, dass er auch weiterhin <strong>für</strong> Belange der <strong>Interne</strong>n<br />
<strong>Revision</strong> aktiv sein wird.
Abendveranstaltung in Schloss Gamlitz<br />
(Mag. Eva Weiszgerber)<br />
Nach getaner Arbeit, in unserem Fall nach<br />
dem 1. Tag der Jahrestagung <strong>2003</strong> und nach<br />
der Mitgliederversammlung des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong><br />
<strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong> <strong>Österreich</strong> galt es, die<br />
Schönheiten und Annehmlichkeiten des<br />
Südsteirischen Weinlandes zu genießen. Mit<br />
Autobussen gelangten wir nach einer netten<br />
Fahrt durch die sehr malerische Gegend zum<br />
Weingut Melcher <strong>–</strong> Schloss Gamlitz. Haben Sie<br />
gewusst, dass Gamlitz die größte<br />
Weinbaugemeinde der Steiermark ist? Hier<br />
können noch Ruhe und Abgeschiedenheit in<br />
Einklang mit der Natur genossen werden und<br />
manch einer unserer Gruppe hat überlegt, im<br />
Herbst wiederzukommen und hier einige Tage<br />
zu verbringen.<br />
Der Wettergott war uns gewogen und so<br />
konnten wir den Empfang im Freien, und zwar<br />
im blumengeschmückten Hof des Schlosses<br />
Gamlitz erleben. Mit Appertifs in der Hand<br />
wurden die Kontakte zwischen den<br />
Mitgliedern vertieft bzw. neue Kolleginnen und<br />
Kollegen kennen gelernt.<br />
Das Abendessen gab es dann in einem schönen<br />
Saal, der normalerweise als Ausstellungsraum<br />
genützt wird und an diesem Abend extra <strong>für</strong><br />
unsere Gruppe mit dem Blick auf Details<br />
Privatversicherer<br />
hergerichtet wurde. Ist Ihnen aufgefallen, dass<br />
der Raum in den Farben grün und blau<br />
geschmückt war? Klarerweise grün <strong>für</strong> die<br />
Steiermark und blau <strong>für</strong> das <strong>Institut</strong>. Das Buffet<br />
schmeckte ausgezeichnet und die netten<br />
Damen des Service ließen (fast) keinen<br />
Wunsch offen.<br />
________________________________________________ Seite 15<br />
Neben den kulinarischen Genüssen war die<br />
anschließende Lesung eines steirischen<br />
Reinhard P Gruber<br />
Dichters, Reinhard P. Gruber der Höhepunkt<br />
des Abends. Obwohl in der Steiermark recht<br />
bekannt, war er <strong>für</strong> viele Teilnehmer und<br />
Gäste des Abend ein "noch unbeschriebenes<br />
Blatt". Reinhard P. Gruber, ein in Fohnsdorf<br />
geborener und in Stainz lebender Schriftsteller<br />
schreibt neben Büchern auch Theaterstücke<br />
auch Hörspiele und Drehbücher <strong>für</strong> Filme und<br />
wurde <strong>für</strong> sein Werk bereits mit vielen<br />
Literaturförderungspreisen ausgezeichnet. Er<br />
las Passagen aus seinen Büchern und die<br />
positiven Reaktionen des Publikums zeigten<br />
eindeutig, dass er - zum Teil banale -<br />
Vorkommnisse unkonventionell beschreibt und<br />
dabei genau den Punkt trifft. Die ausgewählten<br />
Teile seines Schaffens machten offensichtlich<br />
Appetit auf mehr Literarisches und so waren<br />
die von ihm mitgebrachten Bücher, die er<br />
eigenhändig signierte, sofort ausverkauft.<br />
Der Abend endete in netter Atmosphäre des<br />
miteinander Redens und da keiner mit dem<br />
eigenen Auto heimfahren musste, konnte auch<br />
das eine oder andere Gläschen gehoben<br />
werden, um auf den gelungenen Abschluss des<br />
Tages anzustoßen.<br />
Besonders möchten wir uns bei<br />
Landeshauptmannn Frau Klasnic und dem<br />
Land Steiermark bedanken, die durch einen<br />
großzügigen Zuschuss diesen kulturellen<br />
Genuss erst ermöglichten.
Revisoren zu Gast in der Kulturhauptstadt <strong>2003</strong><br />
(Mag. Eva Weiszgerber)<br />
Nach Abschluss der heurigen Jahrestagung in<br />
Unterpremstätten bei Graz nutzen rund 50<br />
Interessierte die Möglichkeit, an einer<br />
Stadtführung durch Graz teilzunehmen und so<br />
Eindrücke aus einer Kulturhauptstadt zu<br />
sammeln und mitzunehmen.<br />
Begleitet von je einer netten und kompetenten<br />
Fremdenführerin machten sich zwei Gruppen<br />
zur Erkundung von einerseits historischen und<br />
andererseits neu installierten Sehenswürdigkeiten<br />
auf.<br />
Erster Eindruck war, dass Graz sehr<br />
frequentiert ist, unzählige Fußgänger und<br />
Radfahrer unterwegs sind, Schanigärten voll<br />
besetzt sind und dass heftige Betriebsamkeit in<br />
der Innenstadt herrscht <strong>–</strong> teilweise lag es wohl<br />
an unserem Besichtigungstermin am Freitag<br />
Nachmittag und an dem strahlend schönen<br />
Wetter.<br />
Sofort stürzten wir uns mitten ins Geschehen<br />
und erkundeten die Grazer Burg, eine in<br />
Europa fast einzigartige Doppelwendeltreppe,<br />
den Grazer Dom und von der Ferne das<br />
Mausoleum von Ferdinand II., das Landhaus,<br />
ein Renaissancebau samt Sitzungssaal des<br />
Landtages.<br />
Unsere Beglei-<br />
terin wies auf<br />
viele Details hin,<br />
die wir ohne sie<br />
gar nicht entdeckt<br />
und schon<br />
gar nicht gewür-<br />
digt hätten. So<br />
zeigte sie uns<br />
Schattenturm<br />
beispiels- weise<br />
im Dom 2 Brauttruhen,<br />
die<br />
prächtig verziert, nicht mehr <strong>für</strong> die Aussteuer,<br />
sondern als Reliquienschreine verwendet<br />
werden oder Fresken an der Domwand, in<br />
denen sich der ehemalige Herrscher verewigt<br />
hat. Vergleichbares von derzeit regierenden<br />
Politikern konnten wir glücklicherweise<br />
nirgends entdecken.<br />
________________________________________________ Seite 16<br />
Installationen und neue Baulichkeiten, die im<br />
Zuge der Vorbereitung bzw. <strong>für</strong> die Zeit als<br />
Kulturhauptstatt errichtet wurden, wie z.B.<br />
der Schattenturm, die Mur-Insel, genannt<br />
Muschel, eine künstlich aufgeschüttete<br />
Flusspromenade, der Marienlift, die Installation<br />
"Himmelschwer" mit 60 menschgroßen<br />
Bronzefiguren, eigenwillig platzierte Leitern<br />
einer finnischen Künstlerin, das im Bau<br />
befindliche Kunsthaus, waren durchwegs<br />
„Acconci Insel“<br />
interessant und regten zu weiteren<br />
Überlegungen an (was ist das? was will man<br />
mir damit sagen?, warum wurde dies<br />
überhaupt gebaut?, und die typischen<br />
Revisorenfragen was hat das alles gekostet?<br />
und was ist der konkrete Nutzen?).<br />
Unsere Fremdenführerin informierte aber<br />
auch darüber, dass viel Geld investiert werden<br />
musste, um die Revitalisierung der Altstadt<br />
durchzuführen, um sie auf diese Weise <strong>für</strong> die<br />
Stadtbewohner, <strong>für</strong> die ansässigen<br />
Gewerbetreibenden und nicht zuletzt <strong>für</strong> die<br />
Besucher zu erhalten und attraktiv zu<br />
gestalten.<br />
Besonders in Erinnerung ist mir ihre Aussage,<br />
"Graz hat keine spektakuläre, große<br />
Sehenswürdigkeiten, aber unzählig viele<br />
beachtenswerte Details, die man entdecken<br />
kann, wenn man nur aufmerksam durch die<br />
Stadt geht und die Augen offen hält".<br />
In diesem Sinne haben wir viel gesehen und<br />
noch mehr entdeckt.
Qualitätssicherung auch Thema der CIA-Tagung<br />
80 Certified Internal Auditors trafen sich in Feldafing<br />
(Günther Meggeneder, CIA)<br />
Wie bereits seit drei Jahren üblich und somit schon fast traditionell fand von Freitag, 16. bis Samstag<br />
17. Mai <strong>2003</strong> in Feldafing bei München das Treffen der CIAs aus Deutschland und <strong>Österreich</strong> und<br />
diesmal auch aus der Schweiz statt.<br />
Insgesamt rund 80 Teilnehmer, davon neun <strong>Österreich</strong>er wurden durch theoretische und praktische<br />
Vorträge über die Entwicklungen im Bereich Qualitätssicherung in der <strong>Interne</strong>n <strong>Revision</strong> informiert.<br />
Zu Beginn referierte Prof. Volker Peemöller über die Grundlagen der Qualitätssicherung, die daraus<br />
resultierenden Anforderungen an die <strong>Interne</strong>n Revisoren und <strong>Revision</strong>sabteilungen von heute, die<br />
Bestandteile des durch die Standards geforderten Qualitätssicherungsprogramms und Ergebnisse<br />
empirischer Studien durch die KPMG und die Universität Nürnberg-Erlangen.<br />
In der Diskussion stellte sich heraus, dass die Umsetzung der geforderten<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen noch nicht voll eingesetzt hat und meist fehlende Ressourcen, aber<br />
auch fehlende Festlegungen über Umfang und Inhalt der qualitätssichernden Maßnahmen fehlen.<br />
Ein Beispiel aus der Praxis einer international agierenden <strong>Revision</strong>sabteilung stellte dann Hans-Jürgen<br />
Wagner von der Volkswagen AG vor.<br />
Von der Personalauswahl über die Ausbildung, den gezielten Einsatz der Revisoren über die<br />
gegenseitige Überwachung der <strong>Revision</strong>stätigkeiten in den Konzernteilen wurde hier ein<br />
Qualitätskonzept erstellt und umgesetzt.<br />
Bei der Personalauswahl wurde festgehalten, dass nicht nur Fachkompetenz, sondern vor allem auch<br />
persönliche Eigenschaften <strong>für</strong> die qualitative Ausübung der <strong>Revision</strong>stätigkeit wichtig sind. Im Bereich<br />
der Ausbildung wird als klares Ziel die Absolvierung des CIA-Examens angestrebt, auch wenn die<br />
Verweildauer in der <strong>Interne</strong>n <strong>Revision</strong> oft nicht länger als drei bis fünf Jahre ist. Die in der CIA-<br />
Ausbildung enthaltenen Wissensbereiche Management, EDV und Betriebswirtschaft, aber auch die<br />
geforderten ethischen Grundsätze und Kenntnisse in Entscheidungsfindung und Personalführung<br />
bieten nicht nur in der <strong>Revision</strong> Tätigen Basis <strong>für</strong> ihre tägliche Arbeit, sie stellen auch eine gute<br />
Grundlage <strong>für</strong> weitere Führungsaufgaben im Unternehmen dar.<br />
Am zweiten Tag präsentierte dann Dr. Gerhard Obermayr seinen Ansatz von gut koordinierter und<br />
damit qualitativ hochwertiger <strong>Revision</strong>sarbeit im Konzernzusammenhang.<br />
Dr. Obermayr spricht von Corporate Auditing als Konzept <strong>für</strong> die konzernumfassende Tätigkeit einer<br />
<strong>Interne</strong>n <strong>Revision</strong> von heute.<br />
Neben den Vorträgen und der teilweise sehr heftig geführten Diskussionen über deren Inhalte war<br />
aber gerade das "networking" zwischen den Revisoren in den Pausen und am Abend des ersten Tages<br />
besonders wichtig. Erfahrungsaustausch in zwangloser Atmosphäre über offene Fragen der<br />
Berufsausbildung, der Tätigkeit, der Weiterentwicklung der <strong>Interne</strong>n <strong>Revision</strong> ist gerade im Zeitalter<br />
ständig wachsender und wechselnder Anforderungen an die Revisoren besonders wichtig.<br />
________________________________________________ Seite 17
Neue Mitglieder<br />
(Mag. Eva Weiszgerber)<br />
Das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong> freut sich, folgende neue Mitglieder begrüßen zu können:<br />
Termine<br />
• Auditor Treuhand GmbH<br />
• W. Hamburger AG<br />
• Red Bull GmbH<br />
________________________________________________ Seite 18<br />
Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit!<br />
28. Juli <strong>2003</strong><br />
19:00 Uhr<br />
AK New Auditors<br />
Veranstaltungsort: GMOA-Keller, 1030 Wien, Am Heumarkt 25<br />
2. September <strong>2003</strong><br />
18:00 Uhr<br />
CIA - Informationsveranstaltung<br />
Veranstaltungsort: AMA, 1201 Wien, Dresdner Straße 70<br />
28. September bis 3. Oktober<br />
CIA-Crashkurs<br />
Veranstaltungsort: Salzburg<br />
29. September <strong>2003</strong><br />
19:00 Uhr<br />
AK New Auditors<br />
Veranstaltungsort: GMOA-Keller, 1030 Wien, Am Heumarkt 25<br />
30. Oktober <strong>2003</strong><br />
9.30 - 16.00 Uhr<br />
ERFA<br />
Thema: Prüfung öffentlicher Mittel<br />
Veranstaltungsort: St. Pölten, Landhaus (Ostarrichisaal)