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Neuer Studiengang - Fachhochschule Ludwigshafen am Rhein

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Januar 2012<br />

Spektrum<br />

<strong>Neuer</strong> <strong>Studiengang</strong> an der<br />

Hochschule <strong>Ludwigshafen</strong><br />

geboren:<br />

Heb<strong>am</strong>menwesen<br />

1


2<br />

Neujahrsempfang 2012<br />

der Hochschule <strong>Ludwigshafen</strong> <strong>am</strong> 11. Januar<br />

Inhalt Januar 2012<br />

Titel 4-11<br />

<strong>Neuer</strong> <strong>Studiengang</strong>: Heb<strong>am</strong>menwesen<br />

Aktuell 12–23<br />

Marketingpreis<br />

40 Jahre Hochschule <strong>Ludwigshafen</strong><br />

Grußbotschaft der Ministerin Doris Ahnen<br />

Senat und Fachbereichsräte gewählt<br />

Intern 24-29<br />

Studierendenwerk Vorderpfalz<br />

Institute 30<br />

Das IMIS-Institut<br />

Internationales 31-33<br />

Besuch aus der VR China<br />

PROFIN-Workshop<br />

Studierende 34-37<br />

Stipendienprogr<strong>am</strong>m <strong>Ludwigshafen</strong> e.V.<br />

Hier spricht der Hochschulrat 38<br />

Impressum<br />

Spektrum, Zeitschrift der Hochschule <strong>Ludwigshafen</strong> <strong>am</strong> <strong>Rhein</strong>, erscheint viermal im<br />

Jahr,<br />

zu Beginn und <strong>am</strong> Ende eines Semesters. (Als PDF-Version auf: www.fh-ludwigshafen.<br />

de/)<br />

Die Beiträge geben die Meinung der Autoren wieder. Der Nachdruck von Beiträgen ist<br />

nach Absprache möglich.<br />

Herausgeber<br />

Der Präsident der Hochschule <strong>Ludwigshafen</strong> <strong>am</strong> <strong>Rhein</strong>; Ernst-Boehe-Straße 4, 67059<br />

<strong>Ludwigshafen</strong><br />

Redaktion<br />

Dr. Jörg-M. Rudolph (v.i.S.d.P), Dozent, FB II, International Business Management (East<br />

Asia); E-Mail: Spektrum@fh-lu.de<br />

Korrektorat:<br />

Astrid Hainich, E-Mail: info@astridhainich.de<br />

Satz, Grafik und Layout<br />

Maria-Luise Haag; E-Mail: haag@fh-lu.de<br />

Anzeigen und Vertrieb<br />

Michaeal Kindel, Markting und Kommunikation; Tel.: 0621-5203-253<br />

E-Mail: michael.kindel@fh-ludwigshafen.de<br />

Druck<br />

Zschiesche GmbH, Repro Druck Verlag; Schulstraße 6; 08112 Wilkau-Haßlau;<br />

www.druckerei-zschiesche.com<br />

Bildnachweis<br />

<strong>Fachhochschule</strong> <strong>Ludwigshafen</strong> <strong>am</strong> <strong>Rhein</strong>


Zeitenwende<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

wir wünschen Ihnen für das noch junge Jahr 2012 alles Gute,<br />

insbesondere Gesundheit, persönliches Glück und beruflichen<br />

Erfolg.<br />

Es ist beinahe ein Ritual, sich beim Übergang von einem Zeitabschnitt<br />

zum nächsten mit Aspekten der Reflexion hinsichtlich<br />

Zurückliegendem und der Vorausschau auf die gerade<br />

beginnende Zukunft zu beschäftigen. Einzelne Menschen<br />

praktizieren dies – häufig verbunden mit der Formulierung<br />

von guten Vorsätzen – ebenso wie Organisationen.<br />

Für unsere Hochschule ist der Wechsel von 2011 zu 2012 mehr als nur ein Jahresübergang: Er stellt ein<br />

Stück weit eine Zeitenwende dar. Denn nachdem wir im Dezember noch das 40-jährige Bestehen der beiden<br />

<strong>Fachhochschule</strong>n in <strong>Ludwigshafen</strong> feierten, starten wir in diesem Jahr mit dem neuen N<strong>am</strong>en „Hochschule<br />

<strong>Ludwigshafen</strong> <strong>am</strong> <strong>Rhein</strong>“.<br />

Vorausgegangen war ein umfassender Meinungsbildungsprozess innerhalb der Hochschule. Es stellte sich<br />

die Frage, ob wir von der im Hochschulgesetz mittlerweile gegebenen Möglichkeit Gebrauch machen, den<br />

N<strong>am</strong>en über die Grundordnung selbst festzulegen. Und weiterhin: Wie sollte ein neuer N<strong>am</strong>e für uns lauten?<br />

Es k<strong>am</strong> zu der einhelligen Auffassung, nur eine kleine, aber durchaus bedeutende Veränderung vorzunehmen.<br />

Die Gremien beschlossen letztlich unseren neuen N<strong>am</strong>en „Hochschule <strong>Ludwigshafen</strong> <strong>am</strong> <strong>Rhein</strong>“.<br />

Seitens des Ministeriums gab es keine Einwände, so dass wir d<strong>am</strong>it die erste <strong>Fachhochschule</strong> in <strong>Rhein</strong>land-<br />

Pfalz sind, die auf den Begriff „Hochschule“ wechselt.<br />

Was war die Begründung für die N<strong>am</strong>ensänderung?<br />

In Deutschland ist seit einiger Zeit ein deutlicher Trend festzustellen, dass <strong>Fachhochschule</strong>n, das „Fach“ als<br />

spezifizierende Bezeichnung wegfallen lassen und als „Hochschulen“ firmieren. Hiermit verbindet sich der<br />

Gedanke, dass die über die Bologna-Reform transportierte Philosophie der Überwindung der in Vergangenheit<br />

gegebenen Zwei-Klassen-Gesellschaft zwischen Universitäten und <strong>Fachhochschule</strong>n, die insbesondere<br />

an dem zu führenden Kl<strong>am</strong>merzusatz „(FH)“ sichtbar wurde, über einen „unbefangenen“ N<strong>am</strong>en deutlich<br />

manifestiert wird. Am Typus der (Fach)Hochschulen als Hochschulform, die Lehre und Forschung auf<br />

wissenschaftlicher Grundlage mit eher anwendungsorientierter Ausrichtung betreiben, ändert sich nichts.<br />

Für unsere Hochschule stellt der neue N<strong>am</strong>e allerdings auch ein wichtiges psychologisches Faktum dar. Die<br />

beiden ehemaligen <strong>Fachhochschule</strong>n in <strong>Ludwigshafen</strong> finden mit dem neuen N<strong>am</strong>en einen gemeins<strong>am</strong>en<br />

Identitätsanker für die vielfältigen Bildungs- und Forschungsaktivitäten der vier Fachbereiche.<br />

Nomen est omen. Möge der neue N<strong>am</strong>e unserer Hochschule ein gutes Zeichen sein für eine gedeihliche<br />

und zukunftsgerichtete Zus<strong>am</strong>menarbeit aller Hochschulakteure mit dem selbstbewussten Anspruch, einen<br />

hochwertigen Beitrag in einem modernen Hochschulsystem zu leisten, sein.<br />

Herzliche Grüße<br />

Ihr<br />

Peter Mudra<br />

3


Titel<br />

<strong>Neuer</strong> <strong>Studiengang</strong> „geboren“!<br />

von Petra Kellermann<br />

Am 26.9.2011 wurde im Fachbereich IV Sozial- und Gesundheitswesen der neue duale <strong>Studiengang</strong> Heb<strong>am</strong>menwesen<br />

(B.A.) eröffnet.<br />

V.l.n.r.: Wolfgang Kuckuk (Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, MfBWWK), Anja Deutscher (MfBWWK), Karin<br />

Kersting (HS <strong>Ludwigshafen</strong>, Leiterin des neuen <strong>Studiengang</strong>s), Peter Mudra (Präsident der HS <strong>Ludwigshafen</strong>), Vera Reiß (Staatssekretärin im<br />

MfBWWK), Claudia Dachs (Deutscher Heb<strong>am</strong>menverband), Hans Ebli (Dekan FB IV).<br />

Für die 39 Studentinnen des neuen dualen <strong>Studiengang</strong>s<br />

Heb<strong>am</strong>menwesen begann der erste<br />

Studientag mit einer traditionellen Begrüßung<br />

durch Studierende höherer Semester. Da der <strong>Studiengang</strong><br />

bislang nur aus dem neu gestarteten Semester<br />

besteht, hatten Studierende aus dem Bereich der<br />

Pflegepädagogik sehr engagiert diese Aufgabe übernommen.<br />

Mit einem kleinen Willkommensfrühstück<br />

und der Möglichkeit, sich in zwangloser Atmosphäre<br />

zunächst etwas kennenzulernen, nahmen sie den<br />

neuen „Heb<strong>am</strong>menstudentinnen“ die erste Aufregung<br />

und erleichterten ihnen den Start ins Studium.<br />

Es fand dabei ein reger Austausch über die individuelle<br />

Motivation zum Studium statt.<br />

Von ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen<br />

aus der Pflegepädagogik wurden die Studentinnen<br />

dann noch über die Gegebenheiten und die Organisation<br />

der Hochschule <strong>Ludwigshafen</strong> informiert.<br />

Dazu gehörte ein Rundgang durch die Räumlichkeiten<br />

des Fachbereiches IV ebenso wie eine erste<br />

Einweisung in die Bibliothek durch den Bibliothekar<br />

Herrn Prautsch. Der studentischen Begrüßung folg-<br />

4<br />

te seitens der Lehre eine Veranstaltung, in welcher<br />

die Studentinnen in die Organisation, den Aufbau<br />

und in den Verlauf des Studiums eingewiesen wurden.<br />

Abschließend hatten die Studierenden noch die<br />

Möglichkeit, Professorinnen und Professoren sowie<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedener Abteilungen<br />

des Fachbereiches IV kennenzulernen.<br />

Am späten Nachmittag folgte dann mit zahlreichen<br />

Gästen die feierliche Eröffnung des <strong>Studiengang</strong>s in<br />

der Aula des Fachbereiches IV.<br />

Der Präsident der <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Ludwigshafen</strong>,<br />

Herr Prof. Dr. Mudra, hieß die Studentinnen des<br />

neuen <strong>Studiengang</strong>s ebenso wie die zahlreich erschienenen<br />

Gäste in seiner Begrüßungsrede herzlich<br />

willkommen.<br />

Der Dekan des Fachbereiches IV Sozial- und Gesundheitswesen,<br />

Prof. Dr. Ebli, begrüßte die neu<br />

immatrikulierten Studentinnen und bedankte sich<br />

bei allen an der <strong>Studiengang</strong>sentwicklung beteiligten<br />

Personen. Er erwähnte dabei auch die erfreulich große<br />

Nachfrage an dem neuen Studienangebot.


Unter den Gästen der<br />

Eröffnungsveranstaltung<br />

durfte der Fachbereich IV<br />

auch Frau Staatssekretärin<br />

Vera Reiß aus dem Ministerium<br />

für Bildung, Wissenschaft,<br />

Weiterbildung und<br />

Kultur begrüßen. Sie k<strong>am</strong><br />

als Vertreterin der Landesregierung<br />

<strong>Rhein</strong>land-Pfalz.<br />

Mit ihren Grußworten<br />

übermittelte Frau Reiß den<br />

zukünftigen Studentinnen<br />

ebenso wie dem Fachbereich<br />

die positive Resonanz<br />

der beiden zuständigen Mi-<br />

Sektumtrunk Eröffnungsveranstaltung.<br />

nisterien. Die Staatssekretärin dankte, insbesondere<br />

im N<strong>am</strong>en der beiden verantwortlichen Ministerinnen<br />

Malu Dreyer und Doris Ahnen, allen Beteiligten<br />

an der Hochschule <strong>Ludwigshafen</strong> für ihr großes<br />

Engagement in der Entwicklung und beim Aufbau<br />

dieses <strong>Studiengang</strong>s.<br />

In dem neuen dualen Studienangebot sieht die Landesregierung<br />

die Möglichkeit, zentrale politische<br />

Ziele voranzubringen. Zum einen sollen durch eine<br />

qualifizierte Ausbildung bessere Zukunftschancen<br />

eröffnet sowie der Bedarf an hochqualifizierten<br />

Fachkräften für die Zukunft gesichert werden.<br />

Zum anderen, so Reiß, kann d<strong>am</strong>it den gestiegenen<br />

Anforderungen in den Bereichen Versorgung und<br />

Qualität der Dienstleistung im Gesundheitswesen<br />

entsprochen werden.<br />

Auch der Deutsche Heb<strong>am</strong>menverband war durch<br />

seine Bildungsbeirätin, Frau Claudia Dachs, vertreten.<br />

Sie gratulierte den Verantwortlichen und Vertretern<br />

der Hochschule <strong>Ludwigshafen</strong> für die erfolgreiche<br />

und sinnvolle Erweiterung des Studienangebots<br />

im Gesundheitswesen. Frau Dachs unterstrich in<br />

ihren Grußworten die Bedeutung des <strong>Studiengang</strong>s<br />

für eine dringend erforderliche Reformierung der<br />

Heb<strong>am</strong>menausbildung und verstand das Angebot<br />

als wichtigen Beitrag zur Akademisierung des Heb<strong>am</strong>menberufs.<br />

Das Vorhaben der <strong>Fachhochschule</strong>,<br />

einen heb<strong>am</strong>menspezifischen <strong>Studiengang</strong> zu entwickeln,<br />

hatte Frau Dachs von Beginn an mit positiver<br />

Wertschätzung unterstützt.<br />

Titel<br />

Den Grußworten folgte ein Vortrag von Frau Prof.<br />

Dr. Kersting, die den Prozess der <strong>Studiengang</strong>sentwicklung<br />

geleitet hat und derzeit auch die Verantwortung<br />

für den <strong>Studiengang</strong> trägt. Frau Kersting<br />

gab in ihrem Vortrag einen kurzen Einblick in den<br />

Aufbau und in die Struktur des <strong>Studiengang</strong>s. Insbesondere<br />

thematisierte sie aber die zukünftigen Anforderungen<br />

an die Heb<strong>am</strong>mentätigkeit und die Bedeutung<br />

der Professionalisierung des Berufsstandes<br />

der Heb<strong>am</strong>men. Sie erläuterte dabei den Stellenwert<br />

wissenschaftlicher Methodenkompetenz hinsichtlich<br />

professionalisierten Handelns sowie der Sozialisation<br />

des beruflichen Nachwuchses und stellte dies in<br />

den Zus<strong>am</strong>menhang zum Spannungsfeld, in dem<br />

Heb<strong>am</strong>men sich bewegen. Die Rede von Frau Prof.<br />

Dr. Kersting können Sie im nachfolgenden Artikel<br />

lesen.<br />

Im Rahmen eines sich anschließenden Sektumtrunks<br />

und bei einem kleinen Imbiss bestand für alle<br />

Anwesenden noch die Möglichkeit des Austauschs.<br />

Petra Kellermann<br />

B.A. Heb<strong>am</strong>menwesen<br />

Dipl.-Pflegepädagogin<br />

(FH); Heb<strong>am</strong>me<br />

<strong>Studiengang</strong>sentwicklung<br />

0621/5203-524<br />

petra.kellermann@fh-lu.de<br />

5


Titel<br />

Vortrag zur Eröffnungsfeier des dualen<br />

<strong>Studiengang</strong>s Heb<strong>am</strong>menwesen<br />

von Karin Kersting<br />

Der Bachelorstudiengang Heb<strong>am</strong>menwesen<br />

wurde als dualer <strong>Studiengang</strong> zunächst<br />

in Zus<strong>am</strong>menarbeit mit Kolleginnen und<br />

Kollegen aus dem Fachbereich I und in enger Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

mit den Praxisvertreterinnen und Praxisvertretern<br />

und den Kooperationspartnern entwickelt:<br />

mit Frau Ute Bauer von der Heb<strong>am</strong>menschule<br />

des Diakonissen-Stiftungskrankenhauses Speyer<br />

und Frau Cordula Fischer von der Heb<strong>am</strong>menschule<br />

der Akademie für Gesundheitsberufe der Universitätsklinik<br />

Heidelberg sowie der wissenschaftlichen<br />

Assistentin, Heb<strong>am</strong>me und Pflegepädagogin Frau<br />

Petra Kellermann.<br />

Zum Aufbau dieses dualen <strong>Studiengang</strong>s, an dem<br />

Auszubildende unserer Kooperationspartner und<br />

bereits ausgebildete Heb<strong>am</strong>men teilnehmen können,<br />

sollen an dieser Stelle nur einige kurze Hinweise<br />

geben werden. Dual heißt hier, die Ausbildung<br />

zur Heb<strong>am</strong>me/zum Entbindungspfleger und erste<br />

Teile des Studiums verlaufen parallel: Im ersten<br />

Ausbildungsjahr besuchen die Auszubildenden den<br />

Unterricht in den Heb<strong>am</strong>menschulen und sind an<br />

den praktischen Ausbildungsorten eingesetzt. Im<br />

zweiten und dritten Ausbildungsjahr besuchen sie<br />

zusätzlich an einem Studientag pro Woche Lehrveranstaltungen<br />

an der <strong>Fachhochschule</strong>. Nach dem<br />

erfolgreichen Ausbildungsabschluss studieren sie<br />

im zweiten Teil des Studiums drei Semester in Vollzeit.<br />

Somit erwerben die Studierenden in viereinhalb<br />

Jahren beide Abschlüsse: den Berufsabschluss zur<br />

Heb<strong>am</strong>me/zum Entbindungspfleger und einen Bachelorabschluss.<br />

Für bereits berufsqualifizierte Heb<strong>am</strong>men und Entbindungspfleger,<br />

denen die Teilnahme <strong>am</strong> Studium<br />

ebenfalls ermöglicht wird, bedeutet das, dass sie im<br />

ersten Studienabschnitt weiterhin ihrer beruflichen<br />

Tätigkeit nachgehen und parallel gemeins<strong>am</strong> mit<br />

den Auszubildenden die Lehrveranstaltungen an<br />

den Studientagen besuchen. Dem schließt sich dann<br />

ebenfalls das 3-semestrige Vollzeitstudium mit dem<br />

Bachelorabschluss an. Die Ausbildung bzw. die Berufstätigkeit<br />

wird auf das Studium angerechnet.<br />

6<br />

Der neue <strong>Studiengang</strong> liegt im Trend der Akademisierung<br />

der Gesundheitsfachberufe. Es ist ein<br />

heb<strong>am</strong>menspezifischer <strong>Studiengang</strong>, und er soll<br />

der Professionalisierung des Berufsstandes gerecht<br />

werden. Drei Besonderheiten dieses <strong>Studiengang</strong>s<br />

lassen sich im Zus<strong>am</strong>menhang mit der Akademisierung<br />

und Professionalisierung des Berufsstandes der<br />

Heb<strong>am</strong>men hervorheben.<br />

Der duale <strong>Studiengang</strong> ist ein heb<strong>am</strong>menspezifischer<br />

<strong>Studiengang</strong><br />

Eine gewünschte Akademisierung der Gesundheitsfachberufe<br />

ist auf unterschiedlichen Wegen zu erreichen.<br />

Eine Möglichkeit, die sich nicht zuletzt durch<br />

die Modularisierung von Studiengängen anbietet, ist<br />

es, Studiengänge zu entwickeln, die der gemeins<strong>am</strong>en<br />

Qualifizierung verschiedener Gesundheitsfachberufe<br />

dienen. Dabei gibt es dann ein gemeins<strong>am</strong>es<br />

Studium von Modulen, deren Inhalte für alle Berufe<br />

bzw. Studierenden als relevant erachtet werden, also<br />

etwa Inhalte, die gleichermaßen für Pflegekräfte, für<br />

Logopädinnen und Logopäden, für Ergotherapeutinnen<br />

und Ergotherapeuten, für Physiotherapeutinnen<br />

und Physiotherapeuten u.a. bedeuts<strong>am</strong> sind.<br />

Hier können Synergieeffekte genutzt werden. Dem<br />

wird dann zusätzlich ein spezifisches Angebot für<br />

die jeweiligen Berufe in Form entsprechender Module<br />

hinzugefügt.<br />

Wir haben uns seinerzeit für ein anderes Modell<br />

entschieden. Es war uns – gemeins<strong>am</strong> mit den Kooperationspartnern<br />

– wichtig, einen <strong>Studiengang</strong> zu<br />

entwickeln, der von Beginn an die derzeitigen und<br />

zukünftigen Anforderungen, Aufgaben, Entwicklungspotenziale<br />

und Professionalisierungsbestrebungen<br />

dieses Berufsstandes in den Mittelpunkt<br />

stellt. Ein <strong>Studiengang</strong> als dualer <strong>Studiengang</strong> ist per<br />

definitionem und durch sein Anliegen – nämlich die<br />

Verknüpfung von Ausbildung/Beruf mit Studium<br />

– bereits ein verkürzter <strong>Studiengang</strong>, eben weil die<br />

Ausbildung/außerhalb der Hochschule erworbene<br />

Kompetenzen anerkannt und angerechnet werden.<br />

Das heißt, bei einem ohnehin schon durch die<br />

Dualität strukturell angelegten verkürzten Studium


Vorlesungszeit.<br />

wollten wir die heb<strong>am</strong>menspezifischen Perspektiven<br />

von Anfang an umfassend, systematisch und in allen<br />

Modulen aufnehmen. Dies ist insbesondere den<br />

neuen Herausforderungen an den Berufsstand der<br />

Heb<strong>am</strong>men geschuldet.<br />

Neue Herausforderungen an den Berufsstand der<br />

Heb<strong>am</strong>men<br />

Die moderne Heb<strong>am</strong>mentätigkeit muss auf gesellschaftliche<br />

Veränderungen und Veränderungen im<br />

Gesundheitswesen reagieren. Heb<strong>am</strong>men müssen<br />

Schwangeren, Gebärenden, Müttern, Kindern und<br />

F<strong>am</strong>ilien mit ihren individuellen Bedürfnissen nicht<br />

Titel<br />

zuletzt auch unter Berücksichtigung ihrer jeweiligen<br />

Lebenspraxis gerecht werden. Sie werden im Zus<strong>am</strong>menhang<br />

mit ihrer Tätigkeit auch stärker mit<br />

sozialwissenschaftlichen und sozialpädagogischen<br />

Fragestellungen konfrontiert werden. Das bedeutet,<br />

Heb<strong>am</strong>men müssen die spezifischen Ziele ihrer Berufsausübung<br />

autonom definieren und verantworten<br />

können, da sie nur so ihrem Auftrag entlang des<br />

ges<strong>am</strong>ten Betreuungsbogens in der Betreuung von<br />

Schwangeren, Gebärenden und Wöchnerinnen gerecht<br />

werden können. Aufgrund der Zunahme freiberuflicher<br />

Tätigkeit und auch komplexer werdender<br />

Anforderungen im Zus<strong>am</strong>menhang mit dieser Frei-<br />

7


Titel<br />

beruflichkeit benötigen Heb<strong>am</strong>men<br />

zunehmend ökonomische Kenntnisse.<br />

Das Anforderungsprofil zeitgemäßer<br />

Heb<strong>am</strong>menarbeit erfordert die Kompetenz,<br />

auf der Basis systematisierten,<br />

wissenschaftlichen Wissens zu entscheiden,<br />

zu begründen und zu handeln<br />

(evidenzbasiert – das ist hier das<br />

Schlagwort). Effektivität und Effizienz<br />

z.B. von Maßnahmen zur primären<br />

und sekundären Prävention müssen<br />

von Heb<strong>am</strong>men nachgewiesen werden<br />

können. Heb<strong>am</strong>men werden mehr gefordert<br />

sein, ihr Handeln immer wieder<br />

neu zu reflektieren und vor dem<br />

Hintergrund wissenschaftlicher Erkenntnisse<br />

zu überdenken und anzupassen.<br />

Sie werden nicht mehr für ihr<br />

ges<strong>am</strong>tes Berufsleben und einen begrenzten<br />

Arbeitsbereich ausgebildet,<br />

sondern für ein breites Tätigkeitsfeld.<br />

Sie müssen deshalb auch die Qualifikationen<br />

besitzen, sich neue Arbeitsbereiche<br />

zu erschließen und sich durch<br />

permanente Fortbildung auf qualitativ<br />

hohem Niveau zu halten.<br />

Dazu bedarf es der Kenntnisse aus<br />

verschiedenen Bezugswissenschaften.<br />

Neben der klassischen Bezugswissenschaft<br />

Medizin sind zunehmend<br />

Wissensbestände aus den Sozialwissenschaften,<br />

der Sozialen Arbeit, Sozialpädagogik,<br />

Ethik sowie Psychologie,<br />

Gesundheitswissenschaft und Gesundheitspolitik,<br />

aber auch Grundlagenwissen<br />

aus der Betriebswirtschaft<br />

und Ökonomie bedeuts<strong>am</strong>. Vergleichbar<br />

mit der Entwicklung in der Pflege<br />

in den letzten Jahrzehnten entwickelt<br />

sich zudem die Heb<strong>am</strong>menwissenschaft<br />

und -forschung in Deutschland.<br />

Diese für die Heb<strong>am</strong>mentätigkeit relevanten<br />

Fachwissenschaften gilt es<br />

so zu lehren, dass sie in ihrer jeweiligen<br />

Struktur einerseits und zugleich<br />

in ihrer derzeitigen und zukünftigen Ergebnispräsentation Gruppenarbeiten.<br />

8


Bedeutung für das Heb<strong>am</strong>menwesen andererseits<br />

erfasst und nutzbar gemacht<br />

werden können. Nutzbar gemacht werden<br />

heißt hier für die praktische Tätigkeit<br />

in den heb<strong>am</strong>menspezifischen Aufgabenfeldern,<br />

aber auch für die Weiterentwicklung<br />

des Berufsstandes. Dieser Anspruch<br />

führte zu dem vorliegenden Aufbau und<br />

der Ausgestaltung der jeweils einzelnen<br />

Module und der Entwicklung des Kompetenzprofils<br />

des ges<strong>am</strong>ten <strong>Studiengang</strong>s.<br />

Wir haben für den <strong>Studiengang</strong> ein<br />

Kompetenzprofil mit drei Säulen entwickelt,<br />

welches auf den Grundlagen der<br />

Heb<strong>am</strong>menausbildung, auf den fachwissenschaftlichen<br />

Grundlagen und den<br />

Grundlagen der Gesundheitswissenschaft<br />

basiert.<br />

Diese drei Kompetenzsäulen umfassen<br />

1. Betriebsführung und die Befähigung<br />

zur Übernahme ökonomischer Verantwortung<br />

2. Beratung, Betreuung, F<strong>am</strong>ilienfürsorge<br />

3. Wissenschaftliche Methodenkompetenz<br />

Der Stellenwert der wissenschaftlichen<br />

Methodenkompetenz im Zus<strong>am</strong>menhang<br />

mit professionalisiertem Handeln, der Sozialisation<br />

des beruflichen Nachwuchses<br />

und dem Spannungsfeld der Heb<strong>am</strong>mentätigkeit<br />

Unter anderem waren für die Entwicklung<br />

dieses Studienangebotes die Kennzeichen<br />

professionellen Handelns leitend. Und ein<br />

zentrales Kennzeichen professionellen<br />

Handelns ist es, dass das Erfahrungswissen<br />

(in diesem Falle der Heb<strong>am</strong>men) und<br />

das zur Verfügung stehende wissenschaftliche<br />

Wissen auf den je individuellen<br />

Fall anzuwenden sind, mit dem Ziel, die<br />

größtmögliche Autonomie der Klientinnen<br />

und Klienten zu wahren oder eine beschädigte<br />

Autonomie wiederherzustellen.<br />

Professionalisiertes Handeln ist demnach<br />

der Ort der Vermittlung von Theorie und<br />

Praxis unter Bedingungen der verwissen-<br />

Titel<br />

schaftlichten Rationalität, also der wissenschaftlich<br />

zu begründenden Problemlösungen in der Praxis.<br />

Professionalisiertes Handeln ist somit immer wissenschaftlich<br />

fundiertes Handeln, es ist in der Praxis<br />

zu verorten und hier in der konkreten, personalisierten<br />

Beziehung zu den Klientinnen und Klienten.<br />

Die Dualität dieses <strong>Studiengang</strong>es, das Konzept der<br />

engen Verzahnung von wissenschaftlichem Studium<br />

und gleichzeitig den beiden Lernorten Heb<strong>am</strong>menschule<br />

und Praxis werden eine gute Basis für eine so<br />

verstandene Professionalisierung bieten.<br />

Bei einem sich professionalisierenden Berufsstand<br />

ist der Blick insbesondere zu richten auf die Sozialisation<br />

des Nachwuchses: Gemäß des hier zugrundeliegenden<br />

Professionalisierungsverständnisses<br />

heißt das, die Auszubildenden/Studierenden müssen<br />

einsozialisiert werden in den wissenschaftlichen<br />

Diskurs, sie müssen einen wissenschaftlichen Habitus<br />

erwerben. D<strong>am</strong>it ist kurz gesagt nichts anderes<br />

gemeint, als eine Haltung, mit der zum Ausdruck<br />

gebracht wird, dass selbstverständlich bei fachlichen<br />

Entscheidungen und Begründungen sowie in fachlichen<br />

Auseinandersetzungen um das Wohl der Klientinnen<br />

und Klienten und ihrer F<strong>am</strong>ilien eines zählt:<br />

das je bessere Argument, das einer methodischen<br />

Kritik und Überprüfung auch standhalten kann.<br />

Und dazu bedarf es der wissenschaftlichen Methodenkompetenz.<br />

Die Studierenden werden hier lernen, auf einem wissenschaftlichen<br />

Niveau zu argumentieren, Praxis mit<br />

Hilfe von Theorien systematisch zu analysieren und<br />

zu reflektieren und in der Umkehrung auch Theorien<br />

kritisch hinsichtlich der Praxis zu prüfen. Sie<br />

werden selbst kleinere qualitative und quantitative<br />

Forschungsprojekte durchführen und sich darüber<br />

die Schritte des Forschungsprozesses, die Möglichkeiten<br />

und aber auch die Grenzen von Forschung erschließen.<br />

In solchen und anderen Projekten werden<br />

sie wissenschaftliche Diskurse einüben, sie werden<br />

lernen, ihre Entscheidungen zu begründen und zu<br />

vertreten.<br />

Sie werden Kenntnisse erwerben über die Bedeuts<strong>am</strong>keit<br />

der Entwicklung, Umsetzung und Evaluation<br />

neuer Theorien, Konzepte und Instrumente für<br />

eine innovative Praxis. Sie werden diejenigen sein,<br />

die einen wissenschaftlichen Habitus in eine Praxis<br />

9


Titel<br />

tragen, für die dies noch neu ist und die vielleicht –<br />

wahrscheinlich – noch nicht an allen Stellen offen<br />

sein mag für diesen Wandel und diese Entwicklungen.<br />

Darauf müssen die Studierenden hier vorbereitet<br />

werden.<br />

Nicht zuletzt hat die wissenschaftliche Methodenkompetenz<br />

neben den auch zu erwerbenden personalen,<br />

sozialen und kommunikativen Kompetenzen<br />

eine hohe Bedeutung im Zus<strong>am</strong>menhang mit dem<br />

beruflichen Spannungsfeld, in dem Heb<strong>am</strong>men sich<br />

bewegen. Gemeint ist hier das Spannungsfeld, das<br />

aus den finanziellen Begrenzungen im Gesundheitssystem<br />

und den hohen fachlichen Ansprüchen an<br />

die Betreuung und Versorgung der Frauen, Kinder<br />

und F<strong>am</strong>ilien resultiert.<br />

Dieses Spannungsfeld zwischen Funktionalität und<br />

normativen Ansprüchen sollen Heb<strong>am</strong>men aktiv,<br />

konstruktiv und kreativ mitgestalten können. Hier<br />

gilt es, dass Heb<strong>am</strong>men die je aktuellen gesundheitspolitischen<br />

Diskussionen, Hintergründe, Entwicklungen<br />

kennen und verstehen, dass sie sich fundiert<br />

positionieren können, dass sie sich auf dieser Basis<br />

berufspolitisch engagieren und in Auseinandersetzungen<br />

auch um finanzielle Ressourcen fachlich fundiert<br />

diskutieren und argumentieren können, unter<br />

Rückgriff auf die Verwissenschaftlichung des beruflichen<br />

Handelns.<br />

Die Verwissenschaftlichung des beruflichen Handelns<br />

ist d<strong>am</strong>it sogleich Mittel und Zweck. Sie ist<br />

Mittel, weil sie die Fähigkeit zur Argumentation und<br />

zur Weiterentwicklung bietet, und sie ist Zweck, weil<br />

es das ist, was der Berufsstand über die Akademisierung<br />

anstrebt.<br />

Ein Studium birgt in einer besonderen Weise ein<br />

Bildungspotenzial, und Bildung umfasst die ganze<br />

Persönlichkeit und Persönlichkeitsentwicklung. Der<br />

<strong>Studiengang</strong> ist insbesondere im zweiten Studienabschnitt,<br />

wenn die Ausbildung abgeschlossen ist, so<br />

konzipiert, dass es Freiräume für Selbststudium, für<br />

gemeins<strong>am</strong>e Projekte, für gemeins<strong>am</strong>e Forschung<br />

gibt. In diesen Projektgruppen werden – ob die<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer das wollen oder<br />

nicht – unweigerlich zentrale Kompetenzen erworben<br />

(personale, soziale, kommunikative und auch<br />

wissenschaftliche Methodenkompetenz). Und zu<br />

hoffen ist, dass den Studierenden darüber hinaus<br />

10<br />

noch etwas ermöglicht wird, was nicht curricular<br />

verankert ist: Ein Studium soll neben allem Kompetenzerwerb<br />

und neben aller Anstrengung und Arbeit<br />

auch Spaß machen!<br />

Die hier dargelegten Anforderungen an das Studium<br />

sind hoch für die Lehrenden und die Studierenden.<br />

Es wird nun an allen Beteiligten liegen, diesen Anforderungen<br />

gerecht zu werden.<br />

Literatur:<br />

Bund Deutscher Heb<strong>am</strong>men (BDH) (Hrsg.) (2004):<br />

Heb<strong>am</strong>menausbildung an die <strong>Fachhochschule</strong> – Positionspapier<br />

des Pädagogischen Fachbeirates im<br />

Bund Deutscher Heb<strong>am</strong>men e.V.; Bund Deutscher<br />

Heb<strong>am</strong>men, Karlsruhe<br />

Kersting, Karin (2011): Vom emphatischen Bildungsanspruch<br />

und seiner Unterwanderung: Berufliche<br />

Hochschulbildung und Professionalisierung der Pflegeberufe<br />

vor dem Hintergrund der Kältestudien, in:<br />

ethik und gesellschaft, ökumenische zeitschrift für<br />

sozialethik (1/2011), http://www.ethik-und-gesellschaft.de/mm/EuG-1-2011_Kersting.pdf<br />

Oevermann, Ulrich (1999): Theoretische Skizze einer<br />

revidierten Theorie professionalisierten Handelns,<br />

in: Combe, Arno, Helsper, Werner (1999): Pädagogische<br />

Professionalität, 3. Auflage, Suhrk<strong>am</strong>p<br />

Frankfurt, S. 70−182<br />

Sayn-Wittgenstein, Friederike zu (Hrsg.) (2007): Geburtshilfe<br />

neu denken – Bericht zur Situation und<br />

Zukunft des Heb<strong>am</strong>menwesens in Deutschland. Verlag<br />

Hans Huber, Bern<br />

Prof. Dr. phil.<br />

Karin Kersting<br />

Dipl.-Pädagogin<br />

Pflegewissenschaft<br />

Studienbereichsleitung<br />

0621/5203-537<br />

karin.kersting@fh-lu.de


Warum studieren wir eigentlich?<br />

von Nicole Roth und Luise Jähne<br />

… ja, das ist eine gute Frage. Die Gründe, warum<br />

wir den Bachelor-<strong>Studiengang</strong> Heb<strong>am</strong>menwesen<br />

hier an der FH <strong>Ludwigshafen</strong> aufgenommen haben,<br />

sind so unterschiedlich und vielfältig wie wir knapp<br />

40 Studierenden im ersten Semester selbst.<br />

Große Aufmerks<strong>am</strong>keit bei der Präsentation der Gruppenarbeiten.<br />

Da es hier definitiv den Rahmen sprengen würde,<br />

alle Motive darzustellen, wollen wir uns im Folgenden<br />

nur auf die für uns wichtigsten beschränken.<br />

Zum einen bietet uns das Studium ein breiteres<br />

Spektrum an Möglichkeiten für unsere berufliche<br />

Zukunft. So gehen wir davon aus, dass sich uns neue<br />

Arbeitsfelder zum Beispiel in Forschung und Lehre<br />

erschließen werden. Ferner besteht die Möglichkeit,<br />

in der Praxis leitende Funktionen zu übernehmen<br />

Titel<br />

oder praktische Forschungsprojekte zu initiieren und<br />

deren Umsetzung zu begleiten. Zum anderen können<br />

wir die im Studium erworbenen theoretischen<br />

Kenntnisse in die Praxis tragen und dort auf ihre All-<br />

tagstauglichkeit überprüfen – mit dem Ziel, positive<br />

Entwicklungen in<br />

der Begleitung der<br />

Frauen und ihrer<br />

F<strong>am</strong>ilien während<br />

Schwangerschaft,<br />

Geburt und Wochenbett<br />

zu erreichen.<br />

Umgekehrt<br />

ist es uns mit Hilfe<br />

der Kenntnis<br />

der Theorie möglich,<br />

bestimmte<br />

Routinemaßnahmen<br />

in der Praxis<br />

hinsichtlich ihrer<br />

S i n n h a f t i g ke i t ,<br />

Effektivität und<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

zu untersuchen.<br />

Ein weiteres Motiv<br />

für das Studium ist<br />

die Vorbereitung<br />

auf die Freiberuflichkeit<br />

– für die<br />

meisten von uns<br />

eine Herzensangelegenheit<br />

– durch<br />

die Vermittlung<br />

zusätzlicher betriebswirtschaftlicher<br />

Kompetenzen. Darüber hinaus eröffnet uns<br />

das Studium die Chance, als Heb<strong>am</strong>men international<br />

anerkannt tätig zu sein.<br />

All diese Gründe motivieren uns jeden Montag aufs<br />

Neue, die Schulbank zu drücken, strickend, häkelnd<br />

und Kekse knabbernd den Dozenten zu lauschen,<br />

miteinander zu diskutieren und dabei ganz nebenbei<br />

unser Wissen zu erweitern.<br />

11


Aktuell<br />

HR-Day 2011<br />

Präsident Peter Mudra eröffnet den 5. Tag des Personalwesens 2011.<br />

Zum fünften Mal fand der HR-Day mit der<br />

Commerzbank an der FH <strong>Ludwigshafen</strong><br />

statt. Absolventen unseres <strong>Studiengang</strong>s Internationales<br />

Personalmanagement und Organisation,<br />

wie z.B. die Herren Esser und Sasse, die heute in<br />

verantwortlicher Position in der Commerzbank tätig<br />

sind, drücken mit der Gestaltung „dieses Tages“<br />

die Verbundenheit mit „ihrer FH“ aus. Sehr hoch<br />

anzuerkennen ist auch ihr Bestreben, Studentinnen<br />

und Studenten der Hochschule <strong>Ludwigshafen</strong> mit<br />

dieser Veranstaltung anzuregen, in der Commerzbank<br />

eine interessante berufliche Chance zu sehen.<br />

Vielleicht finden sie dazu einen Einstieg über ein<br />

Praktikum.<br />

Nach der Eröffnung durch unseren immer noch<br />

mit den <strong>Studiengang</strong> Personal verbundenen Präsidenten,<br />

Herrn Prof. Dr. Mudra, begrüßten der Leiter<br />

der Studiengänge Prof. Dr. H<strong>am</strong>ann und Herr<br />

Sasse von der Commerzbank die sehr zahlreich erschienenen<br />

Studierenden.<br />

Nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung aktueller<br />

HR-Aufgaben in der Commerzbank durch<br />

Herrn Sasse, bildeten folgende Beiträge den diesjährigen<br />

Schwerpunkt:<br />

12<br />

• M. Sasse: Personalcontrolling <strong>am</strong> Beispiel des<br />

Projekts „Frauen in Führungspositionen“<br />

• K.-V. Schulte von Sodingen: HR-Projektmanagement<br />

<strong>am</strong> Beispiel des Projekts „Lebensphasenorientierte<br />

Personalarbeit“<br />

• Frau Tschaikowski: Vorstellung Talent Management<br />

der Commerzbank AG und Möglichkeiten<br />

für Studenten/Absolventen der FH <strong>Ludwigshafen</strong><br />

für ein Praktikum bei der Commerzbank.<br />

Die abwechchslungsreichen Vorträge zeigten, wie<br />

sich viele theoretische Vorlesungsinhalte ganz konkret<br />

in der Praxis einer Bank darstellen.<br />

Der Vortrag von Herrn Sasse veranschaulichte, wie<br />

mit Hilfe des Personalcontrollings der Wertbeitrag<br />

strategischer HR-Projekte z.B. durch „ad hoc- und<br />

Management Reporting“ nachgewiesen werden<br />

kann.<br />

Am Projektbeispiel „Frauen in Führungspositionen“<br />

konnte verdeutlicht werden, wie die Verknüpfung<br />

von Projekt- und Personalcontrolling zur Steigerung<br />

von Transparenz und Steuerungsimpulsen<br />

beiträgt. Dieser Vortrag regte zu vielfältigen guten<br />

Diskussionen über reale Aufstiegschancen von<br />

Frauen in der Bank und zu den dazu privat und beruflich<br />

zu meisternden Problemen an.<br />

Auch die Commerzbank hat sich auf die Notwendigkeit<br />

eingestellt, die stark zunehmenden HR-Themen<br />

durch ein professionelles Projektmanagement<br />

in HR zu institutionalisieren. Herr Schulte von Sodingen<br />

zeigte dazu auf, welche Methoden und Tools<br />

die Abteilung „Project Management“ einsetzt und<br />

wie ihr die Steuerung des umfangreichen HR-Projektportfolios<br />

<strong>am</strong> Beispiel des Projekts „Lebensphasenorientierte<br />

Personalarbeit“ gelingt.<br />

In Diskussionen vor, zwischen und nach der Veranstaltung<br />

konnten Studierende erleben, dass Personalarbeit<br />

in einer Bank sehr vielfältig ist, macht<br />

Spaß und − wie Frau Tschaikowski in ihrem Vortrag<br />

demonstrierte − alle Möglichkeiten für ein<br />

Praktikum und den beruflichen Erfolg bietet.<br />

Der 6. HR-Day wird im Herbst 2012 an gleicher<br />

Stelle stattfinden.<br />

mh


Marketing-Preis an Absolventin der<br />

Hochschule <strong>Ludwigshafen</strong> <strong>am</strong> <strong>Rhein</strong><br />

Fitness-Apps entwickeln sich zu einem gigantischen Wachstumsmarkt. Ob beim Joggen, im Fitnessstudio oder<br />

beim Yoga – überall und jederzeit unterstützen die kleinen Progr<strong>am</strong>me für Mobiltelefone unseren Wunsch, die<br />

eigene Fitness zu steigern.<br />

Preisträgerin Melanie Ritter<br />

und ihre Professorin, Gabriele<br />

Theuner, bei der Preisverleihung.<br />

Wie man diese Anwendungsprogr<strong>am</strong>me als<br />

Marketinginstrument für Krankenkassen<br />

einsetzen kann, untersuchte Melanie Ritter,<br />

Absolventin der Hochschule <strong>Ludwigshafen</strong> <strong>am</strong><br />

<strong>Rhein</strong>, in ihrer Bachelor-Abschlussarbeit und erhielt<br />

dafür <strong>am</strong> 30. November 2011 den Unikosmos-Marketing-Award.<br />

Techniker Krankenkasse (TK) und<br />

Agentur Public Address verliehen die renommierte<br />

Auszeichnung d<strong>am</strong>it bereits zum zwölften Mal für<br />

exzellente Studienarbeiten. Nach 2008 geht die Auszeichnung<br />

bereits zum zweiten Mal an eine Absolventin<br />

der FH <strong>Ludwigshafen</strong>.<br />

Melanie Ritter entwickelt in ihrer Arbeit neue Ideen<br />

für Sport-Apps und stellt diese in einer Online-Befragung<br />

zur Wahl.<br />

„Die Idee eines ‚Workout App‘ fand bei meiner Befragung<br />

den größten Zuspruch“, kommentierte sie.<br />

Trainingseinheiten wie zur Fettverbrennung, Muskelstraffung<br />

oder Muskelaufbau – für das tägliche<br />

Aktuell<br />

Workout – erklärt ein virtueller Trainer und visualisiert<br />

sie auch. „Dabei ist mir besonders wichtig: Eine<br />

Fitness-App sollte möglichst auf individuelle Profile<br />

abstimmbar sein“, so die 25-jährige Absolventin.<br />

Prof. Dr. Gabriele Theuner vom Fachbereich Marketing<br />

der Hochschule <strong>Ludwigshafen</strong> hat die Arbeit<br />

der Studentin betreut und lobt die Ergebnisse:<br />

„Melanie Ritter hat es in ihrer Bachelor-Arbeit sehr<br />

gut verstanden, mit Hilfe eines Konzepttests User-<br />

Einstellungen zu einem neuen Serviceangebot der<br />

TK zu erfassen. Dabei setzte sie engagiert und konsequent<br />

das Erlernte um, und das in einer auf wenige<br />

Wochen begrenzt zur Verfügung stehenden Bearbeitungszeit.<br />

Es ist eine große Freude, mit solchen<br />

Studierenden arbeiten zu können.“<br />

Die Preisträgerin nahm den Unikosmos-Marketing-<br />

Award in der Hauptverwaltung der TK in H<strong>am</strong>burg<br />

entgegen. Neben einer Urkunde durfte sie sich auch<br />

über ein Preisgeld von 1.250 Euro freuen.<br />

13


Aktuell<br />

FB Sozial- und Gesundheitswesen<br />

BAGHR-Tagung<br />

von Annegret Lorenz<br />

Am 30.9. und 1.10.2011 fand <strong>am</strong> Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen der <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Ludwigshafen</strong><br />

die diesjährige Herbsttagung der BAGHR (Bundesarbeitsgemeinschaft der Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer<br />

des Rechts an <strong>Fachhochschule</strong>n/Fachbereichen des Sozialwesens in der Bundesrepublik Deutschland)<br />

statt. Die BAGHR vereinigt Professorinnen und Professoren, die an den <strong>Fachhochschule</strong>n und Fachbereichen<br />

des Sozialwesens in der Lehre und Forschung die Rechtswissenschaften vertreten. Die 1970 gegründete<br />

Vereinigung verfolgt dabei im Wesentlichen das Ziel, die Entwicklung der Rechtswissenschaften an den Hochschulen<br />

und Fachbereichen des Sozialwesens in Lehre und Forschung zu fördern sowie die erforderlichen Standards<br />

in den verschiedenen Rechtsdisziplinen an den Hochschulen und Fachbereichen des Sozialwesens zu gewährleisten.<br />

Die diesjährige Herbsttagung spannte den inhaltlichen Bogen sehr breit: Sowohl die <strong>Neuer</strong>ungen<br />

des geplanten Bundeskinderschutzgesetzes als auch urheberrechtliche Fragen bildeten den Fokus der Vorträge<br />

und Diskussionen.<br />

Ein besonderer Anlass dieser Tagung war daneben<br />

auch die Verabschiedung der langjährigen<br />

sich verdient gemacht habenden<br />

Kollegin Frau Prof. Dr. Helga Spindler (Universität<br />

Duisburg-Essen), zu deren Ehren bereits <strong>am</strong> Vortag<br />

eine Tagung mit dem Thema „SGB-II- und SGB-<br />

XII-Reform – Erste Bilanz und Perspektiven der<br />

weiteren Entwicklung“ durchgeführt wurde und die<br />

abends die Tagungsteilnehmer auf dem Weingut<br />

Spindler der F<strong>am</strong>ilie in Forst begrüßte.<br />

An erster Stelle − nach Eröffnung der Tagung und<br />

Begrüßung der Gäste durch die Vorsitzende des<br />

BAGHR, Frau Prof. Dr. Oxenknecht-Witzsch (Katholische<br />

Universität Eichstätt) − richtete sich die<br />

Aufmerks<strong>am</strong>keit der Gäste auf die gastgebende<br />

Hochschule selber. Im Rahmen seiner Begrüßungsrede<br />

präsentierte der Präsident, Herr Prof. Dr. Peter<br />

Mudra, sowohl die Hochschule und ihre Ziele.<br />

Der Präsident würdigte an dieser Stelle die herausragende<br />

und zentrale Bedeutung der Rechtswissenschaften<br />

im Rahmen der Forschung und Lehre der<br />

Hochschule wie auch die Tagungsthemen selber, die<br />

– so Mudra – die Bandbreite bundesweiter gesetzlicher<br />

Themen beeindruckend widerspiegelten und<br />

sich mit der Grundsatzfrage nach der Richtung der<br />

gesellschaftlichen Entwicklung zentralen Fragestellungen<br />

widmeten.<br />

Im Anschluss daran begrüßte der Dekan des Fachbereichs<br />

Sozial- und Gesundheitswesen – Herr Prof.<br />

Dr. Hans Ebli – die Gäste. In seiner Begrüßungsrede<br />

stellte er die Struktur und Besonderheiten des<br />

14<br />

Fachbereichs für Sozial- und Gesundheitswesen vor<br />

und würdigte die <strong>Fachhochschule</strong> als Ort der offenen<br />

Diskussion und Vielfalt. So vereinigten sich<br />

unter ihrem Dach etwa in zentralen hochschulpolitischen<br />

Fragen wie dem CHE-Ranking ohne Weiteres<br />

widersprüchliche Erscheinungen wie die Auszeichnung<br />

einzelner Studiengänge auf der einen Seite und<br />

ein Boykott des CHE-Rankings auf der anderen Seite.<br />

Bei dieser Gelegenheit würdigte der Dekan auch<br />

Frau Prof. Dr. Helga Spindler und ihr Lebenswerk.<br />

Seitens der Stadt <strong>Ludwigshafen</strong> referierte die Beigeordnete<br />

der Stadtverwaltung – Frau Prof. Dr. Cornelia<br />

Reifenberg – zum Thema „Aktuelle Entwicklungen<br />

in der Jugendhilfe – Schwerpunktsetzung in der<br />

Stadt <strong>Ludwigshafen</strong>“. In ihrem spannenden Vortrag<br />

fächerte Frau Reifenberg die derzeit aktuellen und<br />

geplanten Projekte auf. Im Zentrum ihrer Ausführungen<br />

stand das Modellprojekt „Guter Start ins Leben“,<br />

das im Vorgriff auf das Bundeskinderschutzgesetz<br />

durch eine enge Zus<strong>am</strong>menarbeit zwischen<br />

Jugend- und Gesundheitshilfe einen frühen und im<br />

Sinne des Kindeswohles erfolgversprechenden Zugang<br />

zu gefährdeten F<strong>am</strong>ilien eröffnen kann.<br />

Der Nachmittag war thematisch eher den Niederungen<br />

des Hochschullehreralltags gewidmet. Mit<br />

einem ebenso spannenden wie provokanten Impulsvortrag<br />

zum Thema „Rechtsdidaktik und Erwerb<br />

von Rechtskompetenzen – Aktuelle Entwicklungen“<br />

griff Herr Prof. Dr. Peter Knösel (<strong>Fachhochschule</strong><br />

Potsd<strong>am</strong>) eine Grundsatzdebatte über Inhalte und<br />

Gestaltung von Rechtsveranstaltungen im Rahmen


von Bachelor-Studiengängen auf. Die anschließende<br />

intensive Diskussion zeigte weiteren Diskussionsbedarf<br />

auf, der – so der Beschluss – auf den nächsten<br />

Tagungen weiterverfolgt werden soll.<br />

Am S<strong>am</strong>stag richtete sich das Augenmerk zunächst<br />

auf den Gesetzgeber selber. In einem ebenso fundierten<br />

wie auch interessanten Vortrag stellte Herr<br />

Prof. Dr. Ludwig Salgo (<strong>Fachhochschule</strong> Frankfurt<br />

a.M.) die Neuregelungen des Bundeskinderschutzgesetzes<br />

vor. Es schloss sich ein Vortrag mit dem<br />

Thema „Soziale Arbeit und Urheberrecht“ seitens<br />

Herrn Rechtsanwalt Markus Fischer (Berlin) an, in<br />

dem dieser urheberrechtliche Problemsituationen,<br />

wie sie sich im Alltag der Lehre für Lehrende wie<br />

auch für Studierende stellen können, auseinandersetzte.<br />

Die Zielgruppe der Förderung sind Personen, die ein innovatives technologieorientiertes<br />

Unternehmen gründen möchten. Das Leistungsangebot des TZL beinhaltet<br />

Beratung,Vermietung, Services<br />

und Networking. Für angehende<br />

Unternehmensgründer werden<br />

mietvergünstigte Büroräume,<br />

so genannte Inkubatorräume, mit besonderen Konditionen bereitgestellt.Außerdem<br />

stehen Seminar- und Besprechungsräume zur Verfügung. Die Beratung<br />

umfasst Themen wie Business Plan, Finanzierung und Fördermittel, Unternehmensstrategie<br />

sowie Öffentlichkeitsarbeit. Unter bestimmten Voraussetzungen<br />

können Förderinstrumente des Landes <strong>Rhein</strong>land-Pfalz bzw. der Investitions- und<br />

Strukturbank <strong>Rhein</strong>land-Pfalz (ISB) in die Finanzierungsplanung einbezogen werden.<br />

Gesellschafter des TZL sind das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium<br />

sowie die Stadt <strong>Ludwigshafen</strong>.<br />

chem2biz<br />

Die Initiative chem2biz, die das TZL in Kooperation mit der BASF SE betreibt, bietet<br />

Unternehmensgründern und Unternehmern aus den chemiebasierten Bereichen<br />

Chemie, Nanotechnologie, Neue Werkstoffe, Biotechnologie sowie Prozess- und<br />

Verfahrenstechnik besondere<br />

Möglichkeiten: Die BASF vermietet<br />

den Unternehmern auf ihrem Lud-<br />

Aktuell<br />

Alles in allem hatte sich die Tagung ein mehr als<br />

ehrgeiziges Progr<strong>am</strong>m gesetzt, das in einem ebenso<br />

regen wie intensiven Austausch fundiert behandelt<br />

wurde.<br />

Prof. Dr. jur.<br />

Annegret Lorenz<br />

Staats- und Verwaltungsrecht;<br />

F<strong>am</strong>ilienrecht;<br />

Kinder- und Jugendhilfe;<br />

Ausländerrecht<br />

Fachbereich IV – Sozial-<br />

und Gesundheitswesen<br />

0621/5203-533<br />

annegret.lorenz@fh-lu.de<br />

Breites Angebot für technologieorientierte Existenzgründer<br />

TZL - TechnologieZentrum <strong>Ludwigshafen</strong> <strong>am</strong> <strong>Rhein</strong> GmbH/BIC <strong>Rhein</strong>-Neckar<br />

und chem2biz bieten Unterstützung in der Gründungs- und Wachstumsphase<br />

wigshafener Werksgelände Infrastruktur in Form von Labor- und Büroflächen und<br />

stellt technisches Fachwissen zur Verfügung.<br />

TZL – TechnologieZentrum <strong>Ludwigshafen</strong> <strong>am</strong> <strong>Rhein</strong> GmbH<br />

BIC <strong>Rhein</strong>-Neckar • Donnersbergweg 1 • 67059 <strong>Ludwigshafen</strong> <strong>am</strong> <strong>Rhein</strong><br />

Tel.: 0621 5953-0 • Fax: 0621 5953-120 • www.tz-lu.de, www.chem2biz.de 15


Aktuell<br />

40 Jahre <strong>Fachhochschule</strong><br />

Die FH <strong>Ludwigshafen</strong> feierte in den Räumlichkeiten des A-Gebäudes der Ernst-Boehe-Straße <strong>am</strong> vergangenen<br />

Freitag ihr 40-jähriges Bestehen mit einer Jubiläumsveranstaltung der etwas anderen Art. Neben der sonst so<br />

üblichen Aneinanderreihung mehrerer Festreden überraschte das Event mit einer Reihe außergewöhnlicher<br />

musikalischer Darbietungen und endete gar mit „Standing Ovations“ für den jungen Ausnahme-Violinisten Stefan<br />

Krznaric. Dieser führte nebst Begleitung mit unterschiedlichsten Musikstilen begleitend durch den Abend.<br />

Doch von Anfang an: Nach Begrüßung der<br />

Gäste durch Vizepräsident Prof. Dr. Dallmann<br />

und der Verlesung einer Vielzahl von<br />

Grußworten schloss sich Hochschulratsvorsitzender<br />

Dr. Dieter Wagner in die Reihe der Gratulanten<br />

mit einer kurzen Ansprache an. In dieser sicherte er<br />

die volle Unterstützung der geplanten zukunftsorientierten<br />

Projekte durch den Hochschulrat zu und<br />

blickte mit Optimismus in die Zukunft der Hochschule<br />

<strong>Ludwigshafen</strong>. Flankiert von Pianistin Yaeko<br />

Szczepaniak leitete Krznaric mit seinem zweiten<br />

Titel des Abends „Romance“ zu Festredner und<br />

Hochschulpräsident Prof. Dr. Mudra über. Dieser<br />

ließ in seiner Rede die ereignisreiche Geschichte der<br />

FH <strong>Ludwigshafen</strong> noch einmal Revue passieren und<br />

gab ebenfalls einen Ausblick in die Zukunft. Die mit<br />

der Fusion der beiden <strong>Fachhochschule</strong>n − Evangelische<br />

<strong>Fachhochschule</strong> <strong>Ludwigshafen</strong> und <strong>Fachhochschule</strong><br />

für Wirtschaft <strong>Ludwigshafen</strong> − im Jahr 2008<br />

eingeleitete Neupositionierung auf dem Hochschulmarkt<br />

werde mit der anstehenden C<strong>am</strong>puserweiterung<br />

einen „weiteren Schritt in die richtige Richtung<br />

bedeuten“, so Prof. Dr. Mudra.<br />

Eindrucksvoll wurde im Anschluss des Festvortra-<br />

16<br />

ges die internationale Ausrichtung der <strong>Fachhochschule</strong><br />

dargelegt, als die K<strong>am</strong>erunische Studentenvereinigung<br />

der FH <strong>Ludwigshafen</strong> − KAS − mit<br />

einer landestypischen Tanzdarbietung das Publikum<br />

in ihren Bann zog. „Alte“ Weggefährten der FH<br />

k<strong>am</strong>en in der darauffolgenden Podiumsdiskussion<br />

zu Wort. Mit Prof. Dr. Klümper − ehemaliger Abteilungsdekan<br />

der <strong>Fachhochschule</strong> für Wirtschaft,<br />

Herrn Prof. Dr. Mangold − ehemaliger Rektor der<br />

Evangelischen <strong>Fachhochschule</strong>, Frau Kerstin Gallenstein<br />

− Leiterin Internationales und Frau Bettina<br />

Andrae − Absolventin der FH <strong>Ludwigshafen</strong> wurde<br />

über die unterschiedlichen Blickwinkel und Erfahrungen<br />

im Hochschulbetrieb diskutiert. Den bereits<br />

erwähnten Höhepunkt der Veranstaltung lieferte<br />

zum Schluss allerdings wieder Violinist Krznaric,<br />

der mit einer Neuinterpretation des Songs „who‘s<br />

bad“ von Michael Jackson sowie der Filmmusik von<br />

„Fluch der Karibik“ mit elektronischer Begleitung<br />

eines DJ‘s für den würdigen Abschluss des offiziellen<br />

Teils dieser Veranstaltung sorgte. Im Anschluss<br />

gab es für die Besucher noch die Gelegenheit für<br />

anregende Gespräche bei reichhaltigem Büffet.<br />

mk<br />

Die Diskusionsrunde v. l.: Kerstin Gallenstein, Bettina Andrea, Andreas Friesenhahn, Jürgen Mangold, Peter Mudra und Peter Klümper.


<strong>Ludwigshafen</strong> <strong>am</strong> <strong>Rhein</strong><br />

Grußbotschaft der Ministerin für Bildung, Wissenschaft,<br />

Weiterbildung und Kultur <strong>Rhein</strong>land Pfalz, Frau Doris Ahnen,<br />

zum „Vierzigsten“ der Hochschule:<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

mit dieser Festschrift werden 40 Jahre Fachhochschulbetrieb <strong>am</strong><br />

Standort <strong>Ludwigshafen</strong> gewürdigt. 1971 wurde die Abteilung<br />

<strong>Ludwigshafen</strong> der <strong>Fachhochschule</strong> des Landes <strong>Rhein</strong>land-Pfalz<br />

gegründet. Mit Freude können wir heute feststellen, dass dieser<br />

Fachhochschulstandort seitdem eine enorme Entwicklung vollzogen<br />

hat.<br />

Zunächst erlangte die <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Ludwigshafen</strong> mit dem<br />

Fachhochschulgesetz vom 6. Februar 1996 die rechtliche Selbstständigkeit.<br />

In der Folgezeit erwies sie sich als äußerst innovativer<br />

Standort, wofür vor allem die rasante Steigerung der Studierendenzahlen<br />

Zeugnis ablegt. Während 1971 nur 389 Studierende<br />

diesen Studienort gewählt hatten, sind im Wintersemester<br />

2011/2012 mehr als 4.250 Studierende eingeschrieben. Dieser<br />

Anstieg war zunächst vor allem den Kernkompetenzen der <strong>Fachhochschule</strong><br />

im betriebswirtschaftlichen Bereich und der entsprechenden<br />

internationalen Ausrichtung des Studienangebots zu<br />

verdanken. Daneben hat sich die <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Ludwigshafen</strong><br />

seit 2008 weitere Schwerpunkte erschlossen. Mit der Integration<br />

der sozialwissenschaftlich ausgerichteten Evangelischen <strong>Fachhochschule</strong><br />

<strong>Ludwigshafen</strong> und der Kooperation mit den <strong>Fachhochschule</strong>n<br />

Bingen und Kaiserslautern im Rahmen des <strong>Studiengang</strong>s „Weinbau und Oenologie“ hat sie ihr<br />

Spektrum inzwischen erfolgreich erweitert.<br />

Die weitere Entwicklung der FH <strong>Ludwigshafen</strong> wird durch den geplanten Neubau unterstützt, der zum Aufbau<br />

eines gemeins<strong>am</strong>en C<strong>am</strong>pus führen wird. Die vom Land <strong>Rhein</strong>land-Pfalz getragenen Baukosten betragen<br />

nach derzeitiger Kalkulation 50 Millionen Euro. Dabei freue ich mich besonders, dass im Rahmen der<br />

Baumaßnahmen auch der Aufbau einer Kindertagesstätte geplant ist, die die Vereinbarkeit von Studium,<br />

Beruf und F<strong>am</strong>ilie für Studierende und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen wird. Ich wünsche der<br />

<strong>Fachhochschule</strong> <strong>Ludwigshafen</strong>, ihren Studierenden und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern alles Gute<br />

für die Zukunft und hoffe, dass die <strong>Fachhochschule</strong> eine innovative und für zukünftige Entwicklungen offene<br />

Hochschule bleibt.<br />

Doris Ahnen,<br />

Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur<br />

Aktuell<br />

17


Aktuell<br />

Fachbereich I startet zweites Double<br />

Degree zum WS 2012/2013<br />

von F<strong>am</strong> Stephanie Schmitt<br />

Der Fachbereich I − Controlling, Management and Information (CMI) − bietet seinen Studierenden zum Wintersemester<br />

2012/2013 ein neues Double Degree an. Partner für dieses Abkommen ist die Aarhus University<br />

in Herning, Dänemark. Diese gehört zur Aarhus Universität mit Hauptsitz in Aarhus, Dänemarks zweitgrößter<br />

Universität, an der viele bedeutende Persönlichkeiten Dänemarks studierten, wie z.B. Königin Margrethe II<br />

und ihr Sohn, Kronprinz Frederik, und an der Rudi Dutschke bis zu seinem Tod unterrichtete.<br />

Prof. Dr. Michael Goodsite (links) und Prof. Dr. Stefan Kronenberger<br />

besiegeln ihre Kooperation auch per Handschlag. Foro: I. Polubabkina.<br />

Prof. Dr. Michael Goodsite, Center Director<br />

der Aarhus University in Dänemark, besuchte<br />

<strong>am</strong> 7. Dezember 2011 den Fachbereich I, um<br />

mit Dekan Prof. Dr. Kronenberger das Abkommen<br />

zwischen den beiden Fachbereichen feierlich zu unterzeichnen.<br />

Beide Parteien waren hocherfreut über<br />

diese Entwicklung.<br />

Erste Grundsteine für dieses Double Degree wur-<br />

18<br />

den bei einem Besuch von Ebbe Rasmussen, Head<br />

of International Office Aarhus University, im Jahr<br />

2010 gelegt. Er war sofort begeistert, als er in einem<br />

Gespräch von dem bereits mehrere Jahre erfolgreich<br />

bestehenden Double Degree mit HAMK in Finnland<br />

erfuhr und erstellte in Zus<strong>am</strong>menarbeit mit<br />

Prof. Dr. Ihle-Schmidt und F<strong>am</strong> Stephanie Schmitt<br />

ein Konzept für die Umsetzung eines Double Degree<br />

der Bachelor-Studiengänge „International Business“<br />

in Aarhus und „Controlling Management and<br />

Information“ in <strong>Ludwigshafen</strong>.<br />

Nun ist es endlich soweit: Ab dem Wintersemester<br />

2012/2013 können maximal bis zu drei Studierende<br />

aus dem <strong>Studiengang</strong> „CMI“, im Austausch mit der<br />

identischen Anzahl Studierender aus Herning, nach<br />

Dänemark reisen und innerhalb von zwei Semestern<br />

einen deutschen (Bachelor of Arts) und einen dänischen<br />

(Bachelor of Science) Abschluss erlangen.<br />

Das neue Double Degree startet ab diesem Zeitpunkt<br />

jährlich im Wintersemester, und die teilnehmenden<br />

deutschen Studierenden werden ihr 5. und<br />

6. Fachsemester in Herning, einer modernen Kleinstadt<br />

in Dänemark, verbringen. Im Gegensatz zum<br />

finnischen Double Degree verlängert sich das Studium<br />

nicht um ein weiteres Semester, und das Studium<br />

kann nach 6 Semestern abgeschlossen werden.<br />

F<strong>am</strong> Stephanie Schmitt<br />

Dipl.- Betriebswirtin (FH)<br />

wissenschaftliche Assistentin<br />

im Fachbereich I<br />

0621/5203 157<br />

f<strong>am</strong>.schmitt@fh-lu.de


Senat und Fachbereichsräte gewählt<br />

Wer, wie, was, wieso, weshalb, warum?<br />

von Imke Buß<br />

Um diese Frage zu beantworten, lohnt ein<br />

Blick ins Ausland. Dort sind die Entscheidungsfindungen<br />

in strukturellen und strategischen<br />

Hochschulfragen in der Regel stärker bei<br />

einer Person zentralisiert: dem Präsidenten oder der<br />

Präsidentin der Hochschule. In Deutschland jedoch<br />

besteht eine Akademische und Studentische Selbstverwaltung,<br />

welche mit unterschiedlicher Ausprägung<br />

der studentischen Beteiligung in den jeweiligen<br />

Bundesländern die Belange der Hochschule und der<br />

Studierenden lenkt. Diese Selbstverwaltung ist Ergebnis<br />

von Diskussionen (und Aktionen) <strong>am</strong> Ende<br />

der 1960er Jahre, aus denen die so genannte Gruppenhochschule<br />

als demokratische Organisation der<br />

Universitäten hervorging.<br />

In dieser Hochschule sollen alle ihre Mitglieder –<br />

Lehrende, Mitarbeiter und Studierende – an den<br />

Entscheidungen aktiv teilhaben. So ist es in <strong>Rhein</strong>-<br />

Senat<br />

• strategische Entscheidungen<br />

• Wahl Präsident<br />

• Haushalt<br />

• Berufung von Professoren<br />

• Studium und Lehre<br />

land-Pfalz möglich, den Studierenden im Senat 1/3<br />

der Sitze zuzuweisen – eine im Vergleich zu anderen<br />

Bundesländern hohe studentische Beteiligung, die<br />

dort häufig nur aus zwei studentischen Vertretern<br />

besteht. Durch eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes<br />

in 1973 wurde jedoch diese Drittelparität<br />

für Fragen in der Lehre gekippt – in diesem<br />

Bereich müssen seitdem Professorinnen und Professoren<br />

die Hälfte aller Stimmen haben.<br />

Die studentische Selbstverwaltung (Allgemeiner Studierendenausschuss,<br />

AStA, und Fachschaften ist im<br />

Gegensatz zur akademischen Selbstverwaltung eine<br />

autonome Organisation der Studierenden und d<strong>am</strong>it<br />

Ansprechpartnerin für die Professoren und die Verwaltung<br />

in allen Angelegenheiten, welche die Studierenden<br />

betreffen. AStA und Fachschaften sind<br />

also Repräsentanten der Studierenden und darüber<br />

hinaus deren „Anwälte“. Fortsetung auf Seite 22.<br />

Fachbereichsrat<br />

• Entscheidungen zum FB<br />

• Studiengänge und Studium<br />

• Forschung<br />

Studierende Professoren Mitarbeiter<br />

Aktuell<br />

Im Dezember 2011 war es wieder so weit: Wie in jedem Jahr öffneten pünktlich um 10:30 Uhr die Wahllokale<br />

in der Blauen Ecke in der Maxstraße und im Konferenzraum III in der Ernst-Boehe-Straße. Die Kreuze auf den<br />

Stimmzetteln bestimmten die Besetzung der vier Fachbereichsräte der Hochschule und ihres Senates. Aber<br />

welche Aufgabe hat dieses System der akademischen Selbstverwaltung eigentlich – auch im europäischen und<br />

nationalen Vergleich?<br />

Die Akademische Selbstverwaltung<br />

19


20<br />

Im Rahmen der Eröffnung der Ausstellung Ferne Gefährten <strong>am</strong> 6. November 2011 im Reiss-Engelhorn-Museum in Mann<br />

die während der Erdbebenkatastrophe <strong>am</strong> 11. März 2011 in Japan waren. Die Studierenden übergaben dem Bundesprä


heim, fand eine Begegnung zwischen Bundespräsident Christian Wulff und Studierenden der Hochschule <strong>Ludwigshafen</strong> statt,<br />

sidenten ihre Dokumentation „Ein Beben – 11 Perspektiven“, die später auch zur Veröffentlichung vorgesehen ist.<br />

21<br />

Foto: Bundesregierung, Ole Krünkelfeld


Aktuell<br />

Aufgaben von Senat und Fachbereichsrat<br />

Der Senat ist in allen strategischen Entscheidungen<br />

der Hochschule zuständig. Er beschließt über Richtungsentscheidungen,<br />

die Einrichtung von neuen<br />

Studiengängen, die Berufung neuer Professorinnen<br />

und Professoren und wählt den Präsidenten, welcher<br />

die Hochschule nach außen vertritt und die<br />

Entwicklung der Hochschule fördert. Somit ist der<br />

22<br />

Mitglieder des neuen Senats der Hochschule <strong>Ludwigshafen</strong> <strong>am</strong> <strong>Rhein</strong><br />

Studierende Professoren Mitarbeiter<br />

Burger, Felix Buch, Joachim Chalghoumi, Ekr<strong>am</strong><br />

Hery, Fabian Häusler, Eveline Künkel, Gerd<br />

Piras, Candida Jessica Blettner, Klaus Schumacher, Antje<br />

Riegel, Christian Mohr, Rudolf<br />

Schröder, Sarah Müller, Wolfgang<br />

Weber, Nils Freyburger, Klaus<br />

Maryniak, Alexander Lutz-Kluge, Andrea<br />

Meinhardt-Rohrbacher, Sabrina Kersting, Karin<br />

+ Dekane und Präsident<br />

Senat kein Ausschuss der Fachbereiche sondern ein<br />

eigenständiges Gremium.<br />

Die Fachbereichsräte hingegen sind in Fragen des<br />

Studiums wichtigster Ansprechpartner für die Studierenden,<br />

da hier Reformen an bestehenden Studiengängen<br />

besprochen und neue Studiengänge<br />

geplant werden. Für die Ausrichtung des Fachbereiches<br />

ist ebenfalls der Fachbereichsrat gemeins<strong>am</strong><br />

mit dem Dekan verantwortlich.<br />

Und wer kann Mitglied in den Gremien werden?<br />

Alle Mitglieder der Hochschule sind wählbar und<br />

wahlberechtigt – und so waren alle Studierenden,<br />

Mitarbeiter und Professoren zur Wahl im Dezember<br />

aufgerufen. Um der relativ kurzen Verweildauer<br />

der Studierenden an der Hochschule Rechnung zu<br />

tragen, wählt diese Gruppe jedes Jahr. Alle anderen<br />

Gruppen wählen nur alle 3 Jahre, wobei das Jahr<br />

2011 wieder eines mit kompletter Neuwahl sämtlicher<br />

Mitglieder des Senats und der Fachbereichsräte<br />

war.<br />

Die neu gewählten Mitglieder sind nun Ihre neuen<br />

Ansprechpartner, wenn es um die in den Gremien<br />

zu treffenden Entscheidungen geht und vertreten<br />

die Interessen ihrer Gruppe. Die Ergebnisse der<br />

Wahlen sind im 1. Stock des A-Gebäudes und in der<br />

Maxstraße veröffentlicht. Den oben aufgeführten<br />

Senatorinnen und Senatoren gratulieren wir herzlich<br />

zu ihrer Wahl und wünschen gutes Gelingen all ihrer<br />

Vorhaben in der anstehenden Amtszeit.<br />

Imke Buß<br />

Dipl.-Handelslehrerin,<br />

Leiterin StabsbereichHochschulentwicklung,Hochschuldidaktik<br />

und Career<br />

Service, zentrale<br />

Ansprechpartnerin für<br />

die Weiterentwicklung<br />

der Studiengänge.


Kinder-Uni 2011<br />

Insges<strong>am</strong>t acht Vorlesungen im Rahmen der Kinder-Uni konnten im Sommersemester 2011 und Wintersemester<br />

2011/2012 angeboten werden. Dies war allerdings nur möglich durch die tolle Unterstützung der Lehrenden,<br />

die bereit waren, sich auf die „ganz jungen Studierenden“ einzulassen. Gut besuchte Vorlesungen von<br />

Jungen und Mädchen im Alter von 8−13 Jahren zeigten, wie begeistert diskutiert und in Arbeitsgruppen Ideen<br />

eingebracht wurden – und das immer mit viel Spaß.<br />

Angeboten wurden:<br />

„Da lacht das Schaf. Wie man sich auch ohne Worte<br />

verständigen kann“, Dozent: Harry Sponheimer,<br />

Lehrbeauftragter im FB III<br />

„Existenzgründung. Wie gründe ich meine eigene<br />

Firma?“, Bernhard Wasmayr, Professor im FB II<br />

„Changemanagement – Schule in Schule out“, Anton<br />

Wengert, Professor im FB II<br />

„Pflanzliche Farbstoffe“, Dominik Durner, Professor<br />

im <strong>Studiengang</strong> Weinbau & Oenologie<br />

„Die spinnen, die Römer … oder vielleicht doch<br />

nicht? Wenn sich Menschen aus unterschiedlichen<br />

Kulturen begegnen“, Dieter Ott, Lehrbeauftragter<br />

im FB III<br />

„Was machen Rechtsanwälte und warum sehen Sie<br />

manchmal wie Pfarrer aus?“, Andreas Rein, Professor<br />

im FB IV<br />

„Welche Aufgaben haben eigentlich internationale<br />

Manager und Managerinnen?“, Rainer Busch, Vizepräsident<br />

der FH<br />

„Demenz – Oma wird plötzlich anders. Ich heiße<br />

Lisa, aber Oma nennt mich manchmal Anna …“,<br />

Inge Werth, Lehrbeauftragte im FB IV, und Tatjana<br />

D<strong>am</strong>it die Kinder ein kleines Andenken an ihre<br />

Kinder-Uni-Vorlesungen hatten, bek<strong>am</strong>en sie<br />

nach jeder Vorlesung ihren abgestempelten<br />

Ausweis und ein kleines Präsent mit auf den Weg.<br />

Die Beschilderung im Haus zeigte an, wo die „jungen<br />

Studierenden“ ihre Vorlesung hatten. Dazu verwendeten<br />

wir die Plakate, die uns das Ministerium<br />

für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur<br />

<strong>Rhein</strong>land-Pfalz zur Verfügung stellte.<br />

Auch die Eltern, die an der <strong>Fachhochschule</strong> blieben,<br />

um auf ihre Kinder zu warten, konnten sich an<br />

Aktuell<br />

einer Kaffeebar verköstigen. Es fanden sich kleine<br />

Gruppen zus<strong>am</strong>men, die ebenso angeregt diskutierten<br />

und nette Gespräche führten wir ihre Kinder im<br />

Vorlesungsraum.<br />

Prof. Dr. Anton Wengert bereitet auf frühzeitiges Erkennen und<br />

Nutzen von Chancen vor.<br />

Steuerwald, Assistentin im FB IV Als kleines Dankeschön wurden alle Dozenten und<br />

Dozentinnen, auch im N<strong>am</strong>en des Präsidenten, <strong>am</strong><br />

5.12.2011 zu einem Treffen eingeladen, bei dem<br />

man sich in gemütlicher Atmosphäre bei entsprechender<br />

Verköstigung zus<strong>am</strong>mensetzen und austauschen<br />

konnte.<br />

D<strong>am</strong>it sollte signalisiert werden, dass es keine Selbstverständlichkeit<br />

ist, im Rahmen der Kinder-Uni eine<br />

Vorlesung zu halten. Auch für die Jugendlichen muss<br />

die Vorlesung genauso konzentriert vorbereitet werden<br />

wie für die Studierenden. Dies erfordert – auch<br />

private – Zeit, die sich die Dozentinnen und Dozenten<br />

nehmen. Ich freue mich im Jahr 2012 auf weitere<br />

interessante Vorlesungen der Kinder-Uni. us<br />

23


Intern<br />

D<strong>am</strong>it Studieren gelingt<br />

Studierendenwerk Vorderpfalz<br />

von Heinz Zell<br />

Das „Studentenwerk Vorderpfalz“ hat nicht nur ein schönes neues, piktogr<strong>am</strong>mgestütztes Logo, es heißt seit<br />

geraumer Zeit auch „Studierendenwerk Vorderpfalz“. Und zwar zu Recht.<br />

Alle Welt weiß, dass die jungen Frauen im<br />

Land nicht nur in der Schule fleißiger sind<br />

– es zieht sie auch verstärkt an die Hochschulen.<br />

Vielleicht noch nicht in der wirtschaftspolitisch<br />

gewollten Zahl und auch nicht unbedingt in<br />

die hierzulande wichtigen sog. MINT-Fächer, aber<br />

das kann ja noch kommen. Ohnehin steigt die Ges<strong>am</strong>tzahl<br />

der Studierenden: Verkürztes Abitur, kein<br />

Wehrdienst, gesellschaftlicher Druck, vorhandene<br />

Aufstiegschancen zu nutzen, die allgemeine Norm<br />

der Produktivität und natürlich starke Wissbegierde<br />

treiben junge<br />

Menschen zurzeit<br />

verstärkt<br />

in die Hörsäle.<br />

Höchste<br />

Zeit also, alten<br />

Muff beiseitezuräumen,<br />

sich an gendersensible<br />

Sprache zu gewöhnen und für bestmögliche<br />

moderne Studienbedingungen zu sorgen.<br />

Das wären dann einerseits die Lehr- und Lernbedingungen<br />

an den Hochschulen. Wer hier wem, was<br />

und wie viel raten und hineinreden darf, ist eine<br />

komplexe Materie. Leichter durchschaubar ist dagegen<br />

die Organisation der ebenfalls wichtigen mittelbaren<br />

Studienbedingungen: Wohnen, Essen sowie<br />

die Förderung studentischer Kultur – also alles rund<br />

ums Studium. Diese Bedingungen für erfolgreiches<br />

Studieren zu fördern und zu organisieren, ist die<br />

Aufgabe, die sich die bundesweit 58 Studentenwerke<br />

auf ihre Fahnen geschrieben haben. Als freiwilliger<br />

Zus<strong>am</strong>menschluss sind sie im „Deutschen Studentenwerk“<br />

organisiert.<br />

Für unsere <strong>Fachhochschule</strong> in <strong>Ludwigshafen</strong> ist das<br />

Studierendenwerk Vorderpfalz mit Sitz in Landau/<br />

Pfalz zuständig. Allerdings nicht nur für Ludwigsha-<br />

24<br />

we k<br />

fen − auch für den Standort Germersheim der Johannes<br />

Gutenberg-Universität, die FH Worms und<br />

die Universität in Landau − bietet das Studierendenwerk<br />

wichtige Leistungen, die das Studentenleben<br />

leichter und angenehmer machen. Zu den Aufgaben<br />

des Studierendenwerks gehören insbesondere die<br />

Bewirtschaftung von Mensen und Cafeterien sowie<br />

die Errichtung und Vermietung von studentischem<br />

Wohnraum. Zudem kann das Studierendenwerk<br />

Darlehen und Beihilfen für unschuldig in Not geratene<br />

Studierende vergeben. Und wenn es mal nicht<br />

so läuft, wie<br />

man es selbst<br />

oder die an-<br />

s i n n<br />

n<br />

t d ere de VORDERPFALZ<br />

spruchsvolle<br />

Umwelt erwartet,<br />

wenn also<br />

der Schwung<br />

abhandenkommt,<br />

man<br />

an sich und dem eingeschlagenen Lebensweg zweifelt,<br />

dann stehen Beratungsangebote zu Verfügung.<br />

Trotz dieser Aufgaben wissen viele Studentinnen<br />

und Studenten nur wenig über das Studierendenwerk<br />

und seine Arbeit im Hintergrund des Studienalltags.<br />

Engagiert man sich nicht im AStA, bleibt man<br />

während des Studiums kinderlos, ist man nicht von<br />

Geld- oder seelischen Sorgen geplagt und wohnt privat<br />

oder lieber gleich noch bei Muttern, so kommt<br />

man kaum bewusst mit dem Studierendenwerk Vorderpfalz<br />

in Kontakt.<br />

Aber es braucht nur eine gute Gelegenheit wie dieses<br />

FH-Magazin, um diesen Umstand zu ändern. Wir<br />

(zumindest mal „Icke“ als pluralis auctoris) wollen<br />

also mehr erfahren. Ein Besuch bei Alexandra Diestel-Feddersen,<br />

Leiterin des Studierendenwerks Vorderpfalz,<br />

könnte da einiges an wissenswerten Hintergrundinformationen<br />

liefern. Was liegt also näher, als


eine höfliche E-Mail zu schreiben, einen Termin für<br />

ein informatives Gespräch zu erbitten, den Kleinwagen<br />

zu satteln und mit Maximalgeschwindigkeit in<br />

die Hauptstelle auf dem C<strong>am</strong>pus der Universität in<br />

Landau zu fahren.<br />

Besuch in Landau<br />

25 Minuten später kommen wir an der schön gelegenen<br />

Universität in Landau an. Gleich neben dem<br />

örtlichen Zoo. Die Parkplatznot ist zweifellos größer<br />

als in <strong>Ludwigshafen</strong>. Parken im Halteverbot oder<br />

durch die offene Schranke auf einem Mitarbeiterparkplatz?<br />

Das ist die Frage. Hm? Gut, ab durch die<br />

Schranke, das Kraftfahrzeug souverän abstellen und<br />

rein ins Verwaltungsgebäude − ein moderner Bau,<br />

der auch die dortige Mensa beherbergt.<br />

Sofort fühlt man sich als Student des <strong>Ludwigshafen</strong>er<br />

Fachbereichs III gut aufgehoben. Denn hoch<br />

motivierte, mit rot-weißen Mützen versehene Finanzdienstleister<br />

bieten den für Landau typischen<br />

Lehr<strong>am</strong>tsstudierenden ihre Dienste an. Kurz versucht,<br />

uns unter Angabe eines falschen N<strong>am</strong>ens in<br />

ein Gespräch verwickeln zu lassen, um einen billigen<br />

Schoko-Nikolaus abzustauben, mahnt zum Glück<br />

ein Blick auf die Uhr und die immer noch hörbare<br />

Stimme der Vernunft und des Anstands zur Pünktlichkeit.<br />

Punkt 5 vor 11 klopfen wir, und die freundliche<br />

Sekretärin Frau Anita Kehlen öffnet die Tür.<br />

Kaffee? – Ja, bitte. Mit viel Milch, ohne Zucker.<br />

Eine Stunde Zeit, um in lockerer Atmosphäre Einblick<br />

in die Arbeit des Studierendenwerks zu erhalten:<br />

Seit einem Jahr ist Alexandra Diestel-Feddersen<br />

die Leiterin des Studierendenwerks Vorderpfalz. Sie<br />

ist 34 Jahre alt, hat in Freiburg Geschichte, Romanistik<br />

und Öffentliches Recht studiert. Nach einem<br />

Aufbaustudium (Interdisziplinäre Frankreichstudien)<br />

arbeitete sie beim Studentenwerk Heidelberg<br />

und wechselte gut zwei Jahre später als Referentin<br />

des Präsidenten an die Universität Koblenz-Landau.<br />

Zur Einführung in das Gespräch fasst sie ihre Aufgabe<br />

knapp zus<strong>am</strong>men: „Mein Ziel ist es, durch die<br />

Angebote des Studierendenwerks einen Beitrag zu<br />

leisten, d<strong>am</strong>it die Studierenden ihr Studium erfolgreich<br />

und zügig abschließen können.“<br />

Die Bilanzsumme des Studierendenwerks Vorderpfalz<br />

belaufe sich auf knapp 21 Mio. Euro. 132 Mit-<br />

Intern<br />

arbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in den Mensen,<br />

in der Kita, in der Sozialberatung und in der<br />

Verwaltung. Auf <strong>Ludwigshafen</strong> fallen davon 16 Stellen.<br />

Das sei, so Diestel-Feddersen, im Vergleich zu<br />

den anderen Hochschulenstandorten relativ wenig,<br />

rühre aber daher, da das Essen bis jetzt angeliefert<br />

und nicht vor Ort zubereitet werde. Das jährliche<br />

Budget fußt auf drei Finanzierungskomponenten:<br />

10% Landeszuschüsse (für verbilligtes Essen), 30<br />

% aus den Sozialbeiträgen der Studierenden (65<br />

Euro) und 60 % aus den Erträgen der Mensen und<br />

Wohnheime. 90 % erwirtschaften die Studierenden<br />

also selbst. Die Cafeterien und Wohnheime müssen<br />

kostendeckend geführt werden. Durch die Sozialbeiträge<br />

kommt für das ges<strong>am</strong>te Studierendenwerk<br />

Vorderpfalz pro Jahr eine Summe von ca. 2 Mio.<br />

Euro zus<strong>am</strong>men. Und zwar so: Es gibt momentan<br />

ca. 15.500 Studierende in Germersheim, Landau,<br />

Worms und <strong>Ludwigshafen</strong> (hier ca. 4.350). Pro Semester<br />

65 Euro mal 15.500 mal 2 (Semester!) ist<br />

gleich … ja das kann ungefähr hinkommen. Wer sich<br />

jetzt fragt: „Wie 65 Euro? Ich zahl aber mehr pro<br />

Semester“, dem sei gesagt, dass der Restbetrag an<br />

die „Asten“ geht. Also ruhig dort mitmachen und<br />

sehen, wo die Kohle bleibt.<br />

Für alle vier Standorte des Studierendenwerks stehen<br />

pro Jahr 65.000 Euro für Kulturförderung und<br />

studentische Einrichtungen zur Verfügung. An der<br />

FH <strong>Ludwigshafen</strong> werden davon u.a. der Semesterplaner<br />

und die „Ersti-Zeitschrift“ finanziert. Studierende<br />

können sich zudem melden und Aktionen<br />

vorschlagen, die der Förderung der Kultur auf dem<br />

C<strong>am</strong>pus dienen und dem Motto „von Studierenden<br />

für Studierende“ folgen.<br />

Da bundesweit 7 % der Studierenden Kinder haben,<br />

ist die Unterstützung dieser Gruppe ein besonderes<br />

Anliegen des Studierendenwerks Vorderpfalz.<br />

Bei Schwierigkeiten, Kind und Studium logistisch<br />

oder mental zu vereinbaren, ist die Sozialberatung<br />

die richtige Anlaufstelle. Dorthin können sich aber<br />

auch Studierende und Studieninteressierte wenden,<br />

die Orientierung und Klärung bei persönlichen, sozialen<br />

und finanziellen Problemen benötigen (Ansprechpartnerin:<br />

Stephanie Hinz).<br />

Studierende in seelischer und/oder finanzieller Not<br />

− das kommt leider auch vor. Hier ist Hilfe nötig.<br />

25


Intern<br />

So können sich Studierende bei Problemen an die<br />

Psychologische Beratungsstelle des Studentenwerks<br />

Mannheim wenden (Kontakt: 0621/49072-555). Die<br />

Stelle ist mit zwei fest angestellten Diplom-Psychologinnen<br />

und einem Diplom-Psychologen sowie<br />

mehreren Honorarkräften besetzt. Es wird eine Beratungspauschale<br />

von 80 Euro für zehn Sitzungen<br />

erhoben. Häufigste Probleme seien z.B. Prüfungsängste,<br />

die Abnabelung von zuhause oder auch das<br />

Alleinsein an einem zunächst fremden Studienort.<br />

Die Sozialberatung und die psychologische Beratung<br />

seien, sagt Diestel-Feddersen, niederschwellige Angebote.<br />

Im Klartext: Hier bekommt man schnell und<br />

unbürokratisch Hilfe.<br />

Bei finanziellen Nöten, etwa wenn der regelmäßige<br />

und als fest angenommene Ferienjob plötzlich wegfällt,<br />

können Unterstützungen gewährt werden. So<br />

kann man beispielsweise ein Darlehen in Landau<br />

beantragen. Dies sei in diesem Jahr allerdings nicht<br />

vorgekommen. Daneben existiert die Möglichkeit zu<br />

sog. Beihilfen. Letztere sind Mittel aus dem „Notfallfonds“.<br />

Einmalig können Studierende, bei Nachweis<br />

einer unverschuldeten Notlage, 250 Euro erhalten.<br />

Das Studierendenwerk habe 2011 dreizehn Anträge<br />

auf Beihilfen bearbeitet. Dabei werde auch stets besprochen,<br />

wie das jeweilige Problem möglichst auf<br />

Dauer gelöst werden könnte, so Diestel-Feddersen.<br />

Die Mensa<br />

Eines der vielen Angebote und Serviceleistungen<br />

des Studierendenwerks Vorderpfalz lernen aber<br />

wohl alle <strong>Ludwigshafen</strong>er Studentinnen und Studenten<br />

kennen − die Mensa (von lat.: mensa academica<br />

– „Universitätsmittagstisch“).<br />

Heute aber geht der Trend zur „Freeflow-Mensa“.<br />

Das hat nichts mit variabel verzinsten Wertpapieren<br />

oder dem alten Philosophen Heraklit zu tun, sondern<br />

bedeutet ganz einfach die Abkehr sowohl vom<br />

St<strong>am</strong>messen I als auch vom St<strong>am</strong>messen II. Nicht<br />

mehr fertig portionierte Tabletts vom Fließband<br />

sind nunmehr angesagt, sondern frei wähl- und zus<strong>am</strong>menstellbare<br />

Speisen sollen die Studierenden<br />

der Qual der Wahl aussetzen. Alles natürlich bei lässig<br />

moderner Bistroatmosphäre.<br />

Wurden in den 60er und 70er Jahren in deutschen<br />

26<br />

Mensen noch Revolutionen geplant und Krautrock-<br />

Konzerte veranstaltet, so hat sich das Bild ein ganz<br />

klein wenig gewandelt. Revolutionen werden, wenn<br />

überhaupt, im Internet von mehr oder weniger jungen<br />

Piraten organisiert, und was den Krautrock anbelangt<br />

… na ja. Vorrangiges Gesprächsthema in<br />

den Mensen ist das Mensaessen selbst: „Was gibt’s<br />

denn heute?“ − „Ist das was?“ − „Ja, kann man essen<br />

– oder auch nicht“. Sind diese Themen erst einmal<br />

geklärt, werden kurz der Hochschulalltag und<br />

die Vorlesungen gestreift, bis man zu den wirklich<br />

wichtigen Dingen vordringt: „Was geht <strong>am</strong> Wochenende“<br />

und überhaupt „Wer mit wem jetzt und so.“<br />

Eine Mahlzeit einzunehmen, ist die eine Sache, sie<br />

zu kochen und zu kredenzen, eine ganz andere. Fast<br />

täglich gehen in <strong>Ludwigshafen</strong> bis zu 480 Essen über<br />

den Tresen. Da sind die Salatteller vielleicht noch gar<br />

nicht mitgezählt. Doch woher kommen die beiden<br />

St<strong>am</strong>messen, der Salat, die Snacks und das alles?<br />

Ohne die 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

Mensa bliebe zwischen 11.30 Uhr und 14 Uhr jedenfalls<br />

die Küche kalt. Und davor und danach gäbe<br />

es auch nichts – außer vielleicht Limo und Automatenkaffee.<br />

Hinter Essensausgabe und Kassenbereich, in den gekachelten<br />

Räumlichkeiten, die nur selten ein Mensch<br />

Ein „echter Pfälzer“ als Mensa-Chef: Gerhard Berte.


Freundlich, sauber, lecker, gut: Die Mensa der Hochschule.<br />

ohne weiße Schürze, Haarnetz oder Kochmütze betreten<br />

darf, behält seit jetzt fast 13 Jahren ein Mann<br />

den Überblick: Mensaleiter Gerhard Berte. Gebürtig<br />

in Mannheim, wohnhaft in <strong>Ludwigshafen</strong>, versteht<br />

er sich als „echten Pfälzer“. So bereitet er sein Lieblingsessen<br />

(„ganz klar Rumpsteaks …“) lokalpatriotisch<br />

mit reichlich Pfälzer Zwiebeln zu. Wer jetzt<br />

sagt: „Ahaa! Rumpsteaks?! Hätt ich auch gerne!“,<br />

dem sei jetzt bereits verraten, dass in den kommenden<br />

Monaten eine Überraschung auf Freunde des<br />

gepflegten Grilltellers wartet. Eine neue „Grillstation“<br />

stehe schon bereit und soll in naher Zukunft<br />

installiert werden, um das kulinarische Angebot zu<br />

erweitern, so Berte.<br />

Die St<strong>am</strong>messen, eines davon immer vegetarisch,<br />

werden während der Vorlesungszeit angeliefert.<br />

Aufgrund der zu kleinen Räumlichkeiten an der FH<br />

wird das Essen in der Großküche der Hochschule<br />

Mannheim schonend zubereitet, von wo aus es in<br />

sog. „Thermophor-Behältern“ Kurs auf die Ernst-<br />

Intern<br />

Boehe-Straße in <strong>Ludwigshafen</strong> nimmt. Seitdem die<br />

Schlaglöcher in der Zufahrt entlang des Parkplatzes<br />

repariert seien, verlaufe die Fahrt auch völlig problemlos,<br />

so eine der netten Mitarbeiterinnen ganz<br />

im Vertrauen. Pommes frites und ähnlich sensible<br />

Beilagen werden selbstverständlich vor Ort zubereitet<br />

und sanft auf den Teller zum Dialog mit der<br />

Hauptspeise entlassen.<br />

Den Speiseplan entwirft Berte gemeins<strong>am</strong> mit seinem<br />

Mannheimer Kollegen, Küchenchef Uwe Dobler.<br />

Besonders die Zahl der Vegetarier sei schwer<br />

einzuschätzen: „Vegetarier werden gern zu Fleischessern<br />

und umgekehrt“. Hier haben sich anscheinend<br />

viele Studierende noch nicht endgültig entschieden<br />

und machen Herrn Berte das Leben ein<br />

wenig schwerer. Bei den Fleischgerichten werde<br />

darauf geachtet, weniger Schweinefleisch und dafür<br />

mehr Geflügel- und Fischgerichte anzubieten, um<br />

der zunehmenden kulturell-religiösen Vielfalt an den<br />

Hochschulen gerecht zu werden. Beliebtestes Essen<br />

27


Intern<br />

sei aber immer noch, wie in jeder Kantine Deutschlands,<br />

das Schnitzel. Natürlich mit ordentlich Pommes<br />

und Salat.<br />

Über die Studentinnen und Studenten lasse sich<br />

nichts Schlechtes sagen. „Im Großen und Ganzen<br />

sehr anständig … – wir haben überwiegend freundliche<br />

Studenten“, so Berte. Offene Kritik gebe es selten<br />

bis nie. Früher habe es mal einen Briefkasten für<br />

Anregungen und Wünsche gegeben. Der wurde aber<br />

abgeschafft. Warum? − „War jedes Mal nur Schrott<br />

drin.“<br />

In der vorlesungsfreien Zeit kocht der Chef übrigens<br />

persönlich. Diesen feinen Unterschied merkt<br />

man, und er hat sich auch schon lange unter altgedienten<br />

(Master-)Studenten rumgesprochen, sodass<br />

es in jenen Tagen erst recht heißt: „Der Weg zur<br />

Mensa immer lohnt, auch wenn man etwas weiter<br />

wohnt.“ Und mal ehrlich, wer kann sich zuhause für<br />

1,80 Euro ein 3-Gänge-Menü kochen? Richtig: niemand.<br />

Apropos 1,80 Euro: Der Preis ist heiß, und wie man<br />

munkelt „subventioniert“. Wie kann das Studierendenwerk<br />

Vorderpfalz das Essen so günstig anbieten?<br />

Seit Eröffnung stets ausgebucht: Das Studentenwohnheim in der Heinigstraße.<br />

28<br />

Leiterin Diestel-Feddersen erklärte es uns: Wie weiter<br />

oben bereits kurz angesprochen, fließt der Landeszuschuss<br />

ausschließlich in die Mensa und verbilligt<br />

somit das Essen. Zusätzlich gehen 70 % der an<br />

das Studierendenwerk gezahlten Sozialbeiträge in<br />

die Zubereitung der Mahlzeiten. D.h., von 65 Euro<br />

landen 45,50 Euro auf dem eigenen Teller, falls man<br />

schön regelmäßig zum Essenfassen die Mensa aufsucht.<br />

Ohne diese Beiträge müsste man bis zu 7 Euro<br />

für eine Mahlzeit verlangen, so Diestel-Feddersen.<br />

Das Wohnheim<br />

Im Wohnheim in der Heinigstraße habe es seit Bestehen<br />

nie Leerstand gegeben. 100 % Auslastung seit je.<br />

Für das Wintersemester standen 71 freie Plätze 160<br />

Bewerberinnen und Bewerbern gegenüber. Rund 30<br />

% der dort wohnenden Studierenden kommen aus<br />

dem Ausland. Entweder verbringen sie in der Regel<br />

ein Austauschsemester bei uns, um Auslandserfahrung<br />

zu s<strong>am</strong>meln, oder sie gehören zu der Gruppe<br />

der „Freemover“, d.h., sie beginnen und beenden ihr<br />

Studium komplett im Ausland. Für die erste Gruppe<br />

seien stets 15 Wohnheimplätze seitens des Akademischen<br />

Auslands<strong>am</strong>ts reserviert, so Diestel-Fedder-


sen. Aus aller Herren Länder st<strong>am</strong>men die derzeitigen<br />

Besucher: u.a. Russland, Ukraine, Japan, Polen,<br />

Spanien, Frankreich und K<strong>am</strong>erun. Internationaler<br />

geht es kaum.<br />

Weniger malerisch als verkehrsgünstig in der Heinigstraße<br />

13 gelegen, bietet das Haus Platz für 174<br />

Bewohner. Verfügbar sind 140 Einzel-, elf Doppel-,<br />

zwei Dreier- sowie zwei behindertengerecht<br />

eingerichtete Dreierappartements. Die Kosten sind<br />

überschaubar (212−250 Euro), die nötigsten Möbel<br />

sind vorhanden und die Nachbarn sind Kummer<br />

gewohnt − sind ja ebenfalls Studenten. Wer ein<br />

Auto sein Eigen nennt, kann es auf einem der 55<br />

Stellplätze abstellen. Das kostet aber natürlich extra.<br />

Sind Tiefgarage und Stellplätze belegt, können<br />

Kraftfahrzeuge unter einer nahegelegenen und für<br />

das <strong>Ludwigshafen</strong>er Stadtbild typischen Hochstraße<br />

abgestellt werden. Das ist fast genauso gut, und man<br />

kommt mitunter sogar mit der hiesigen Bevölkerung<br />

in Kontakt.<br />

Nur Vorteile also? Einzugstermine sind nur zweimal<br />

im Jahr, eine Kaution ist fällig, und nach sechs<br />

Semestern muss man raus. Da heißt es vorschriftsmäßig<br />

fleißig studieren. Und ob die vom Studierendenwerk<br />

angegebenen 15 Gehminuten zur FH<br />

der Realität entsprechen? Aber es fahren ja Busse.<br />

Und wenn man es richtig angeht, können Fahrgemeinschaften<br />

manchmal zu Lern- oder gar zu Lebenspartnerschaften<br />

werden.<br />

Eine vom Verfasser unternommene spontane nichtrepräsentative<br />

Umfrage unter bekannten Bewohnerinnen<br />

und Bewohnern hat ergeben, dass es in der<br />

Tat wenig zu meckern gibt. „Unschlagbar im Preis,<br />

gute Kontaktmöglichkeiten (Facebookgruppe, Grillund<br />

Bowlingabende usw.).“ Partys soll es auch geben<br />

oder zumindest gegeben haben. Der Mannheimer<br />

Morgen (8.12.2011) berichtete übrigens, dass laut<br />

Stadtverwaltung sich die Luftqualität in <strong>Ludwigshafen</strong><br />

stetig verbessere. Nur leider ausgerechnet nicht<br />

in der Heinigstraße. Aber man arbeite daran.<br />

Das Wohnheim ist nicht Eigentum des Studierendenwerks.<br />

Neben Bauprojekten in alleiniger Regie<br />

existieren in der Vorderpfalz auch Objekte, die<br />

gemeins<strong>am</strong> mit einem Investor betrieben werden.<br />

So auch hier bei uns in <strong>Ludwigshafen</strong>. Ein Inves-<br />

Intern<br />

tor baut das Gebäude und vermietet es über, wie in<br />

diesem Fall, 30 Jahre an das Studierendenwerk. Die<br />

günstigen Mieten zeigten es, so Diestel-Feddersen:<br />

„Wir haben gut verhandelt.“<br />

Zukünftige Projekte<br />

Bauprojekte standen auch bei der Beantwortung der<br />

Frage nach den zukünftigen Herausforderungen<br />

des Studierendenwerks im Vordergrund. In Landau<br />

baut das Studierendenwerk derzeit in eigener Regie<br />

ein Wohnheim. Zurzeit laufe eine europaweite<br />

Ausschreibung für Architekturbüros, so Diestel-<br />

Feddersen. In <strong>Ludwigshafen</strong> sei der Bau eines zweiten<br />

Wohnheims im Gespräch. Fortgeschrittener sei<br />

allerdings die Planung des Erweiterungsprojekts für<br />

das Hochschulgelände in der Ernst-Boehe-Straße.<br />

Auf dem Parkplatz, ungefähr auf der Höhe der<br />

Mensa, wo bei herbstlichem Wetter die kleinen und<br />

großen Autos der Studierenden in Tümpeln zu versinken<br />

drohen, werde in den kommenden Jahren ein<br />

neues Gebäude entstehen. Dieser Neubau werde u.a.<br />

auch eine neue Mensa und Cafeteria beherbergen,<br />

in der das Essen dann auch zubereitet werden soll.<br />

Die derzeitige Mensa werde dann anderen Zwecken<br />

zugeführt. Zudem sei eine Kindertagesstätte für die<br />

<strong>Fachhochschule</strong> geplant. An anderen Standorten<br />

existierten bereits ähnliche Angebote, die sehr gut<br />

ankämen. Auch bei diesen Angeboten entstünden<br />

schnell Wartelisten. Die ersten Zweifel eines Kinder-<br />

und Ahnungslosen an diesem Projekt schwanden<br />

schnell: Wie wir jetzt rechnen können, haben im<br />

Durchschnitt 7 % von 4.350 Studierenden ein Kind.<br />

Das ergibt 304,5. Dann käme der Nachwuchs der<br />

Lehrenden und der Angestellten hinzu. Bedarf sollte<br />

also bestehen.<br />

Heinz Zell<br />

bereitet nach einem Magisterabschluss<br />

in Soziologie<br />

und Philosophie<br />

seine Masterthesis im FB<br />

III (Finance + Accounting)<br />

vor, arbeitet viel nebenher<br />

29


Institute<br />

IMIS<br />

Das von Prof. Dr. Uwe Hannig 1995 gegründete<br />

gemeinnützige Institut für Managementinformationssysteme<br />

e.V. (IMIS)<br />

sorgt für Transparenz auf dem Markt der Systeme<br />

zur Unternehmenssteuerung. Das Aktivitätsspektrum<br />

reicht von der Durchführung von Studien<br />

über die Veranstaltung von Kongressen und die He-<br />

30<br />

Institut für<br />

Managementinformationssysteme<br />

Tom Peters, der Mitautor von „In Search of Excellence“, hat frühzeitig erkannt, dass: „Information is the only<br />

asset a company needs to own.“ Managementinformationssysteme liefern den Entscheidern die zur Steuerung<br />

der Unternehmensaktivitäten benötigten Informationen zum richtigen Zeitpunkt in der gewünschten Form an<br />

den gewünschten Ort.<br />

Verleihung des ProCloud Award 2011: Markus<br />

Stahl (SAP), Frauke Heistermann (AXIT),<br />

Uwe Hannig, Rainer Hoch (Jury-Vorsitzender),<br />

v.l.<br />

rausgabe von<br />

Publikationen<br />

bis hin zur Weiterbildung.<br />

Von<br />

Anfang an wird<br />

das Institut von<br />

der Wirtschaft<br />

getragen. Strategische<br />

Partner<br />

sind beispielsweise<br />

IBM und<br />

SAP, aber auch<br />

mittelständische<br />

Unternehmen,<br />

wie z.B. SHE<br />

oder STAS.<br />

Meilensteine<br />

der IMIS-Entwicklung<br />

waren:<br />

die Durchführung der ersten umfassenden deutschen<br />

Branchenstudie (1996), die Veranstaltung des<br />

größten Branchenkongresses (1997), die erstmalige<br />

Verleihung des Best Practice Award (1998), die<br />

Gründung der IMIS Academy (1999), der Start der<br />

Zertifikatsausbildung zum Business Intelligence Engineer<br />

(2002), die Akkreditierung des auf der IMIS-<br />

Forschung basierenden MBA Business Information<br />

Systems (2004), die Entwicklung des Formats der<br />

Kompetenztage (2006), die Herausgabe des Journal<br />

of Performance Management zus<strong>am</strong>men mit dem<br />

Balanced-Scorecard-Vater David P. Norton von der<br />

Harvard Business School (2007), die Herausgabe<br />

des Buchs „Vom Data Warehouse zum Corporate<br />

Performance Management“ unter dem IMIS-Label<br />

(2008) sowie die Einrichtung der IMIS Labs als<br />

Inkubator für aktuelle Themen, wie Nachhaltige<br />

Unternehmensführung, Cloud Computing und Kooperative<br />

Gesundheitsversorgung (2010).<br />

2012 werden mehrere Kongresse durchgeführt<br />

und Studien abgeschlossen werden. Weiterhin werden<br />

gemeins<strong>am</strong> mit der SAP zum zweiten Mal die<br />

Awards für die besten Cloud-Ideen und die besten<br />

Cloud-Lösungen vergeben (Foto von der diesjährigen<br />

Preisverleihung).<br />

Cloud Computing erlaubt den Nutzern zu jedem<br />

Zeitpunkt an jedem Ort mit jedem üblichen Kommunikationsmittel<br />

die verbrauchsabhängige Nutzung<br />

von auf den jeweiligen Bedarf zugeschnittenen<br />

IT-Ressourcen. Anstatt eigene Rechner, Server oder<br />

Software zu nutzen und die Last im firmeneigenen<br />

Netz zu verteilen, werden die Infrastruktur und die<br />

gerade benötigten sonstigen Dienste bei Cloud-<br />

Anbietern gemietet. Die Vorteile des Cloud Computing,<br />

wie z.B. keine Kapitalbindung für den Aufbau<br />

einer eigenen IT-Infrastruktur und ein geringer<br />

Einführungsaufwand, sind insbesondere für kleine<br />

und mittelständische Unternehmen interessant. Die<br />

Möglichkeit, IT Services von unterwegs via Handy<br />

oder iPad zu nutzen, wird dem Cloud Computing<br />

einen gewaltigen Schub geben. IMIS wird daran<br />

ebenso partizipieren wie an dem Umbruch in der<br />

Gesundheitsbranche, die mittlerweile 13 Prozent<br />

der deutschen Arbeitsplätze stellt, und an der Entwicklung<br />

hin zu einer nachhaltigen Unternehmensführung.<br />

uh


Internationales<br />

2. PROFIN-Workshop in Hochspeyer<br />

Integration ausländischer Studierender als<br />

wichtiger Faktor für den Studienerfolg<br />

von Rainer Busch und Kerstin Gallenstein<br />

Am 9. und 10.11.2011 veranstaltete die <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Ludwigshafen</strong> in der Naturpark-Jugendherberge einen<br />

Workshop zum Thema „Integration ausländischer Studierender als wichtiger Faktor für den Studienerfolg – Die<br />

Lösung von Managementaufgaben in interkulturellen Te<strong>am</strong>s“. An dieser Veranstaltung nahmen 56 deutsche<br />

und ausländische Studierende teil.<br />

Die <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Ludwigshafen</strong> erhielt<br />

für den Zeitraum 2011 und 2012 finanzielle<br />

Mittel in Höhe von 44.000 Euro aus<br />

dem „DAAD-Progr<strong>am</strong>m zur Förderung der Integration<br />

ausländischer Studierender“. Der Deutsche<br />

Akademische Austauschdienst (DAAD) – er wird<br />

als Verein von den deutschen Hochschulen und Studierendenschaften<br />

geführt − ist die weltweit größte<br />

Förderorganisation für den internationalen Austausch<br />

von Studierenden und Wissenschaftlern. Die<br />

Leiterin der Abteilung „Internationales“, Kerstin<br />

Gallenstein, sowie der Vizepräsident, Rainer Busch,<br />

arbeiten bereits seit vielen Jahren als Gutachter und<br />

Mitglieder von Auswahlkommissionen eng mit dem<br />

DAAD zus<strong>am</strong>men.<br />

Die vom DAAD zur Verfügung gestellten Mittel<br />

dienen der Entwicklung von Integrationsansätzen,<br />

die modellhaften Charakter besitzen und sich auf<br />

andere Hochschulen übertragen lassen. Im globalen<br />

Wettbewerb um hochqualifizierte Fachkräfte spielt<br />

die Einbindung ausländischer Studierender während<br />

des Studiums (und d<strong>am</strong>it eine nachhaltige Bindung<br />

an den Standort Deutschland) eine zentrale Rolle.<br />

Die Orientierung im deutschen Studiensystem, der<br />

mangelnde Kontakt zu ihren deutschen Kommilitoninnen<br />

und Kommilitonen sowie die Studienfinanzierung<br />

stellen ihre größten Schwierigkeiten dar.<br />

Offensichtlich besteht ein erheblicher Bedarf an der<br />

Integration ausländischer Studierender bspw. in Gestalt<br />

des Auf- und Ausbaus einer sozialen Infrastruktur<br />

für diese bedeutende Zielgruppe.<br />

Die spezifische Zielsetzung<br />

Die Teilnehmer sollten die Komplexität ethisch sensibler<br />

Entscheidungen in einem transnationalen Unternehmen<br />

erkennen:<br />

32<br />

• Sensibilisierung für die Notwendigkeit zur Entwicklung<br />

interkultureller Kompetenz;<br />

• Bewältigung einer relativ komplizierten interkulturellen<br />

Überschneidungssituation;<br />

• Erkennen des Zus<strong>am</strong>menwirkens von internationaler<br />

Managementkompetenz und interkultureller<br />

Kompetenz.<br />

An diesem zweitägigen Workshop beteiligten sich<br />

56 Studierende, darunter<br />

• deutsche Studierende höherer Semester bzw.<br />

Master-Studierende,<br />

Diskussionsgruppen beim Workshop.


• Studierende, die einen Teil ihres Studiums an unserer<br />

Hochschule absolvieren (Erasmus-Studierende)<br />

und<br />

• ausländische Studierende höherer Semester, die<br />

ihr ges<strong>am</strong>tes Studium an unserer Hochschule absolvieren.<br />

Die zweitägige Veranstaltung wurde geplant und<br />

durchgeführt von Kerstin Gallenstein, Ilse Page,<br />

Gabi Bühler, Ilse Page, Sabine Klein und Rainer<br />

Busch von der Abteilung Internationales, Christian<br />

May (PROFIN-Projektmanager), Dieter Ott (Psychologe,<br />

Interkulturelles Management), Harry Sponheimer<br />

(Sprachen und Interkulturelles Management)<br />

und Alexander Unger (Forschung) sowie den studentischen<br />

Hilfskräften Vitali Vrublevski, Ecaterina<br />

Volosin, Gergana Stoitsova und Honorine Flaure<br />

Hyewo, die auf die Veranstaltung inhaltlich und interkulturell<br />

gesondert vorbereitet wurden.<br />

Ausgangspunkt des Workshops war die Fallstudie eines<br />

mittelgroßen multinationalen Unternehmens der<br />

Chemieindustrie, das sich zunehmend mit den Konsequenzen<br />

einer weltweit nicht abgestimmten (uneinheitlichen)<br />

Auseinandersetzung mit gravierenden<br />

ethischen Fragestellungen – z.B.<br />

in den Bereichen Marketing, Personal,<br />

Logistik, Finanzen – auseinanderzusetzen<br />

hat. Die Unternehmensleitung<br />

hatte sich daher<br />

entschlossen, 50 Führungskräfte<br />

aus zehn Auslandsgesellschaften<br />

zu einer zweitägigen Klausurtagung<br />

zum Thema „Redesigning<br />

our International Ethical Orientation“<br />

einzuladen, um sich<br />

– mit Hilfe einer externen Expertengruppe<br />

− mit folgenden<br />

Fragen auseinanderzusetzen:<br />

• Inwieweit unterstützt interkulturelle<br />

Kompetenz das Management<br />

bei der grundsätzlichen<br />

Bewältigung ethischer<br />

Herausforderungen?<br />

• Welchen ethisch problematischen<br />

Situationen haben sich<br />

unsere internationalen Füh-<br />

Internationales<br />

rungskräfte zu stellen, und welche Erkenntnisse<br />

der internationalen Ethikforschung können genutzt<br />

werden?<br />

• Welchen Beitrag kann die (internationale) Managementprofessionalität<br />

bei der Bewältigung<br />

ethischer Herausforderungen leisten?<br />

Die Teilnehmer waren aufgefordert, auf Basis der<br />

jeweiligen Managementkonzepte konkrete Empfehlungen<br />

– entweder in Form eines hierarchisch aufgebauten<br />

Strukturmodells oder als Ablaufmodell –<br />

zu erarbeiten. Sie taten das in Gruppen zu jeweils<br />

achtPersonen. Jedes Te<strong>am</strong> verfügte über zwei Moderatoren<br />

sowie zwei Protokollanten, die die Diskussion<br />

dokumentierten. Die Diskussionssprache war<br />

abhängig von der Zus<strong>am</strong>mensetzung der jeweiligen<br />

Gruppe.<br />

Im Rahmen des Workshops konnte die derzeit in<br />

Deutschland, China, USA und Uganda laufende Befragung<br />

zum Thema „Ethical Decision Making“ unter<br />

den Teilnehmern durchgeführt werden. In einem<br />

einstündigen Experiment wurde darüber hinaus die<br />

Entscheidungsfindung in simulierten ökonomischen<br />

Situationen erforscht, um die Frage zu beantworten,<br />

wie Individuen in Gruppen mit Dilemmas (z.B. höherer<br />

kurzfristiger Gewinn vs. Einhaltung von ethischen<br />

Standards, hoher Gewinn an Risiko gekoppelt)<br />

umgehen. Die Untersuchungen werden zurzeit<br />

ausgewertet.<br />

Prof. Dr. Rainer Busch,<br />

Vizepräsident für Forschung und<br />

Internationales der Hochschule<br />

<strong>Ludwigshafen</strong><br />

0621/5203-102<br />

rainer.busch@rainerbusch.de<br />

Kerstin Gallenstein M.A.,<br />

Leiterin des Akademischen<br />

Auslands<strong>am</strong>tes der Hochschule<br />

und Erasmus-Koordinatorin;<br />

0621/5203-187<br />

kerstin.gallenstein@fh-lu.de<br />

33


Studierende<br />

Studierendenaustausch der Hochschule<br />

Finnische Impressionen<br />

von Daniel Schäfer<br />

Moro liebe Studierende,<br />

ein Auslandsstudium gehört mittlerweile fast schon<br />

obligatorisch in jeden akademischen Lebenslauf. So<br />

k<strong>am</strong> es auch, dass ich die Chance auf einen Austausch<br />

mit der finnischen Hochschule HAMK sehr<br />

begrüßte. Leider waren es nur sieben Tage in Finnland,<br />

aber es war die wohl abwechslungsreichste,<br />

spannendste und interessanteste Woche, die ich seit<br />

Langem erlebt habe.<br />

Jede Reise beginnt mit der Ankunft in einem fremden<br />

Land. So war es auch bei uns; etwas überrascht<br />

von dem kleinen Flughafen in T<strong>am</strong>pere, startete unser<br />

Progr<strong>am</strong>m. Abgeholt von einem privaten Bus,<br />

empfand ich die Reise durch die faszinierende und<br />

über große Teile unberührte Natur als einen gut gelungen<br />

Auftakt. Die folgenden Tage verstärkten, ja,<br />

übertrafen diese ersten Eindrücke dann sogar noch.<br />

Im Mittelpunkt des Austauschs stand die Auseinandersetzung<br />

mit kulturellen, sozialen und ökonomischen<br />

Unterschieden zwischen den Ländern Finnland,<br />

Russland und Deutschland. Im Verlauf von<br />

Diskussionen und Gruppenarbeiten kristallisierten<br />

sich viele kleine und große Unterschiede heraus. Im<br />

Kern, so ergab es sich, sind wir Deutschen die Risikoscheuen,<br />

aber wirtschaftlich sehr erfolgreich, und<br />

wir machen immer Pläne (zum Leidwesen der anderen,<br />

die manchmal einfach drauf loslegen wollten).<br />

Die Finnen, noch recht jung als Nation, identifizieren<br />

sich stark als Europäer und sind kulturell sehr<br />

breit aufgestellt. Viele sprechen mehrere Sprachen,<br />

dazu gehören neben der eigenen Schwedisch und<br />

Englisch. Eine ganz andere Sichtweise brachte die<br />

russische Delegation mit. Dort wird Risiko hinsichtlich<br />

ökonomischer Entscheidungen eher vernachlässigt.<br />

Eine Teilnehmerin brachte es folgendermaßen<br />

auf den Punkt: „Wenn du eine Chance hast, sei sie<br />

noch so klein, nutze sie voll aus und zieh dein Business<br />

bzw. deine Geschäftsidee durch. Und wenn das<br />

nicht klappt, kannst du immer noch auf deine Ausbildung<br />

zurückgreifen und in einem Unternehmen<br />

arbeiten.“<br />

34<br />

Diese anregenden Diskussionen führten wir jeden<br />

Vormittag in einem hochmodern ausgestatteten<br />

Saal in der HAMK University of Applied Sciences.<br />

Nachdem wir über Stereotypen und kulturelle Unterschiede<br />

geredet haben, konnten wir sie in Aktion<br />

bei unseren zahlreichen Unternehmensbesuchen


<strong>Ludwigshafen</strong> <strong>am</strong> <strong>Rhein</strong>:<br />

aktiv in Augenschein nehmen. Insges<strong>am</strong>t besuchten<br />

wir drei Firmen und hatten das Glück, eine Fallstudie<br />

mit einer finnischen Firma unternehmen zu können.<br />

Eingeteilt in Gruppen und ausgestattet mit dem<br />

modernsten Equipment ging es an die Erstellung einer<br />

Marketingstrategie mit dem Ziel, dem deutschen<br />

Sauna-Markt neue Impulse zu geben. Kreativstes<br />

Resultat: die tragbare Sauna fürs Wohnmobile.<br />

Unter unseren Firmenbesuchen ist mir besonders<br />

der bei Paccor Packaging Solutions in Erinnerung<br />

Studierende<br />

geblieben, zu dessen Kunden neben lokalen finnischen<br />

Lebensmittelherstellern auch Unilever gehört,<br />

der niederländisch-britische Weltkonzern. Bei<br />

Paccor nahmen sich zwei Manager viel Zeit für uns.<br />

Ergebnis: Ich glaube jetzt, dass die Verpackungsindustrie<br />

keineswegs so schlecht ist, wie ich zuvor<br />

immer dachte. Auf Verpackungen zu schimpfen, ist<br />

leicht, aber weniger als nur die halbe Wahrheit, denn<br />

eine nicht verpackte Gurke hat eine erheblich geringere<br />

Lebenszeit, und die Hygiene leidet sehr ohne<br />

Verpackung. Ein weiterer Aspekt ist die Tatsache,<br />

dass weggeworfene Lebensmittel die Umwelt weit<br />

mehr belasten, als die Verpackungen, die sie umgeben:<br />

Eine nur zu drei Viertel verbrauchte Margarine<br />

ist, weggeworfen, das größere Umweltproblem!<br />

Ursache ist die Wertschöpfungskette, die hinter der<br />

Produktion der Margarine steht und ebenfalls einen<br />

starken CO ² -Ausstoß verursacht. Mich hat dieser<br />

Firmenbesuch zum weiteren Nachdenken angeregt.<br />

Doch nach so einem herausfordernden Progr<strong>am</strong>m<br />

kann man auch eine Pause gebrauchen und was wäre<br />

da, insbesondere in Finnland, besser als ein Saunabesuch?<br />

Nichts, deshalb nutzten wir auch regelmäßig<br />

die Sauna in unserer Unterkunft. Unser Progr<strong>am</strong>m<br />

war von morgens bis abends sehr straff durchgeplant<br />

und ich fand, man hat wirklich das Beste aus<br />

unserer kurzen Zeit herausgeholt. Abschließend sei<br />

noch erwähnt, dass wir aber auch einen ganzen Tag<br />

Zeit hatten, um Helsinki zu besuchen, natürlich mit<br />

unseren neu gewonnenen finnischen Freunden als<br />

Fremdenführer. Das war nur ein kurzer Umriss von<br />

unseren mannigfaltigen Eindrücken in Finnland und<br />

ich hoffe, dass jeder von euch, der die Chance dazu<br />

hat, in den kommenden Jahren an diesem Progr<strong>am</strong>m<br />

teilzunehmen, dies auch tun wird, denn ihr werdet es<br />

nicht bereuen!<br />

Kitos Suomi!<br />

Daniel Schäfer,<br />

Masterstudent MCO und studentische Hilfskraft<br />

im Fachbereich I<br />

In finnischer Landschaft, <strong>am</strong> See von Valkeakoski: Prof. Dr. Lieselotte<br />

Ihle-Schmidt (Hochschule <strong>Ludwigshafen</strong>), Dr. Mikko Mäntyneva<br />

(HAMK-University). In roter Weste: Daniel Schäfer, unser Autor.<br />

35


Studierende<br />

Neu:<br />

Stipendienprogr<strong>am</strong>m<br />

<strong>Ludwigshafen</strong> e.V.<br />

von Tim Hanstein<br />

Zwei aktuelle politische Ereignisse haben Ende 2010 die Gründung des Stipendienprogr<strong>am</strong>ms <strong>Ludwigshafen</strong><br />

beeinflusst: Erstens, die Einführung des sogenannten Deutschland-Stipendiums der Bundesregierung und<br />

zweitens, die durch Thilo Sarrazin („Deutschland schafft sich ab“) ausgelöste Integrationsdebatte.<br />

Während das Deutschland-Stipendium die<br />

Förderung im Sinne des Elitegedankens<br />

betreibt, haben wir uns bewusst für die<br />

Förderung von unterrepräsentierten Gruppen in der<br />

Studierendenschaft entschieden. Die Stipendien sollen<br />

Menschen ein Studium ermöglichen, die ohne die<br />

Unterstützung das finanzielle Wagnis nicht aufnehmen<br />

würden. Das Stipendienprogr<strong>am</strong>m <strong>Ludwigshafen</strong><br />

soll also nicht als Konkurrenz zum Stipendienprogr<strong>am</strong>m<br />

der Hochschule verstanden werden, im<br />

Gegenteil möchten wir unseren Teil zu einem immer<br />

bedeuts<strong>am</strong>eren Diversity-Management beitragen.<br />

Eine dieser für uns unterrepräsentierten Gruppen<br />

war Gegenstand der oben erwähnten Debatte: Menschen<br />

mit Migrationshintergrund. Wir schließen uns<br />

gerne dieser Diskussion an, distanzieren uns jedoch<br />

von den Äußerungen und der Meinung von Herrn<br />

Sarrazin. Im Gegenteil, wir sehen in dieser Gruppe<br />

ein großes Leistungsvermögen für unsere Gesellschaft.<br />

Um dieses Potenzial zu nutzen, bedarf es<br />

aber auch einer adäquaten Förderung. Um nicht mit<br />

leeren Phrasen an dieser Diskussion teilzunehmen,<br />

haben wir Menschen mit Migrationshintergrund als<br />

eine unserer Zielgruppen identifiziert. Alleinerziehende<br />

haben wir als zweite besonders stark benachteiligte<br />

Gruppe erkannt. Das Studium, die alleinige<br />

Verantwortung für das Wohl und die Erziehung<br />

eines Kindes sowie die Sicherung des Lebensunterhalts<br />

stellen für eine erfolgreiche Ausbildung vielfach<br />

unüberwindbare Hürden dar. Daher möchten<br />

wir auch dieser Gruppe mit unserem Stipendienprogr<strong>am</strong>m<br />

Unterstützung anbieten.<br />

Das Konzept eines Stipendienprogr<strong>am</strong>ms von Studierenden<br />

für Studierende ist einmalig in Deutschland.<br />

Das Projekt soll jungen Menschen, die ihre<br />

36<br />

Hochschulzugangsberechtigung in <strong>Ludwigshafen</strong><br />

oder Umgebung erworben haben und selbst nicht<br />

in der Lage sind, ein Studium finanziell zu tragen,<br />

ermöglichen, an der FH <strong>Ludwigshafen</strong> zu studieren.<br />

Insbesondere sollen Personen gefördert werden, die<br />

aufgrund ihrer Herkunft oder ihrer f<strong>am</strong>iliären Situation<br />

schlechtere Ausgangsbedingungen in einem<br />

Studium hätten als i h r e<br />

Kommilitoninnen<br />

und<br />

Kommilitonen. Einen unserer Leitgedanken fasste<br />

hierbei einst John F. Kennedy in Worte: „Es gibt nur<br />

eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung, keine Bildung.“<br />

Das Stipendienprogr<strong>am</strong>m ist dabei unsere Möglichkeit,<br />

gesellschaftliche Vielfalt zu fördern, benachteiligten<br />

Menschen Bildungs- und Lebenschancen zu<br />

ermöglichen, soziale Verantwortung zu übernehmen<br />

sowie die Verbundenheit der <strong>Ludwigshafen</strong>er Studierenden<br />

zu ihrer Stadt zu demonstrieren.<br />

Zum Start des Progr<strong>am</strong>ms im Sommersemester<br />

2012 werden beide Stipendien angeboten. In den<br />

folgenden drei Semestern soll zusätzlich jeweils<br />

ein Stipendium aufgelegt werden. Alleinerziehende


Stipendiaten sollen monatlich mit 650 Euro gefördert<br />

werden, bei Studierenden mit Migrationshintergrund<br />

liegt der monatliche Betrag bei 300 Euro.<br />

Diese Stipendien sind bereits für eine Laufzeit von<br />

drei Jahren finanziell abgesichert. Für die langfristige<br />

Aufrechterhaltung der jährlichen Neuvergabe<br />

eines Stipendiums jeweils an eine Alleinerziehende/<br />

einen Alleinerziehenden und eine Migrantin/einen<br />

Migranten sind wir jedoch auf die Unterstützung<br />

der Wirtschaft angewiesen. Nur dadurch kann sich<br />

dieses einzigartige Progr<strong>am</strong>m dauerhaft in der <strong>Ludwigshafen</strong>er<br />

Hochschullandschaft verankern und<br />

seinen Teil für ein gesellschaftliches Miteinander<br />

beitragen.<br />

Nachdem im zurückliegenden Jahr das Fund<strong>am</strong>ent<br />

und die Struktur für die weitere Arbeit gelegt wurden,<br />

erfolgte im letzten Monat die Anerkennung auf<br />

Gemeinnützigkeit und die Eintragung in das Vereinsregister.<br />

In den nächsten Monaten möchten wir<br />

in die operative Umsetzung des Progr<strong>am</strong>ms übergehen.<br />

Auf der einen Seite soll das Fundraising, also<br />

die Akquise von finanziellen Mitteln, vorangetrieben<br />

werden, auf der anderen Seite muss das Progr<strong>am</strong>m<br />

in den Fokus der Öffentlichkeit treten, um bei Bürgern,<br />

Politikern, Spendern und vor allem auch Stipendiaten<br />

bekannt zu werden. Hierzu sind wir vor<br />

allem auf die Unterstützung unserer Kommilitoninnen<br />

und Kommilitonen angewiesen, denn als Studierendeninitiative<br />

lebt das Stipendienprogr<strong>am</strong>m<br />

gerade von der ehren<strong>am</strong>tlichen Mitarbeit.<br />

Zur Umsetzung des Stipendienprogr<strong>am</strong>ms wurde<br />

der Verein „Stipendienprogr<strong>am</strong>m <strong>Ludwigshafen</strong><br />

e.V.“ gegründet. Die Vorsitzenden sind Tim Han-<br />

Studierende<br />

stein, Fabian Hery und Fabian Hörner, die in verschiedenen<br />

Funktionen in den Gremien der Studierendenvertretung<br />

der HS <strong>Ludwigshafen</strong> aktiv waren<br />

bzw. es noch immer sind. Daneben unterstützt eine<br />

Vielzahl weiterer engagierter Studierender der<br />

Hochschule den Verein durch ihre Mitarbeit. Unterstützung<br />

erhält der Vorstand des Vereins durch ein<br />

Kuratorium, das sich aus Persönlichkeiten aus Politik,<br />

Wirtschaft, Bildungsinstitutionen, Gesellschaft<br />

und Vertretern der Zielgruppen zus<strong>am</strong>mensetzt.<br />

Des Weiteren versteht sich das Kuratorium auch<br />

als Kontrollgremium des Vereins. Wir freuen uns,<br />

dass wir Frau Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse,<br />

die Bundestagsabgeordnete Doris Barnett, Frau<br />

Anne Spiegel (MdL <strong>Rhein</strong>land-Pfalz), die Schulelternvertreterin<br />

Frau Holzschuh, den Präsidenten<br />

der Hochschule <strong>Ludwigshafen</strong> <strong>am</strong> <strong>Rhein</strong>, Herrn<br />

Professor Dr. Peter Mudra, als auch den Vorsitzenden<br />

des Hochschulrats, Herrn Dr. Dieter Wagner,<br />

schon jetzt für unsere<br />

Sache gewinnen konnten.<br />

Initiator des Stipendienprogr<strong>am</strong>ms<br />

<strong>Ludwigshafen</strong> war<br />

das Studierendenparl<strong>am</strong>ent<br />

(StuPa) der Hochschule <strong>Ludwigshafen</strong><br />

<strong>am</strong> <strong>Rhein</strong>. Kurzbis<br />

mittelfristig soll sich das<br />

Progr<strong>am</strong>m als eigenständige<br />

Studierendeninitiative an der<br />

Hochschule <strong>Ludwigshafen</strong><br />

etablieren, weitestgehend<br />

losgelöst von der Studierendenvertretung.<br />

Tim Hanstein<br />

2007−2011 Student<br />

der Gesundheitsökonomie<br />

an der Hochschule<br />

<strong>Ludwigshafen</strong>,<br />

seit Sommersemester<br />

2009 Präsident des<br />

Studierendenparl<strong>am</strong>ents<br />

stipendien@stiplu.de<br />

37


Hochschulrat<br />

Eine erfolgreiche<br />

Geschichte hinter uns.<br />

Eine erfolgreiche<br />

Zukunft vor uns?!<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

Anfang Dezember 2011 habe wir 40 Jahre FH <strong>Ludwigshafen</strong><br />

gefeiert. Rückblick auf eine wechselvolle<br />

Geschichte, in der alle Herausforderungen so<br />

gemeistert wurden, dass unsere Hochschule heute<br />

besser dasteht als je zuvor. Grund – im N<strong>am</strong>en des<br />

Hochschulrates, aber auch ganz persönlich – Dank<br />

zu sagen an alle, die dazu beigetragen haben, aus der<br />

FH das zu machen, was sie heute ist. Mein Dank<br />

gilt hier einmal besonders denjenigen, die auf keiner<br />

Personalliste stehen, die kein Gehalt beziehen und<br />

doch wesentlichen Anteil an diesem Erfolg haben,<br />

den „stillen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, den<br />

Ehepartnern, Lebensgefährten und F<strong>am</strong>ilien.<br />

Die erbrachte Leistung muss aber vielmehr Anlass<br />

für einen mutigen und zuversichtlichen Blick nach<br />

vorne sein. Nun ist es mit Prognosen wie mit Autofahren<br />

bei hohem Tempo und dabei den Blick fest in<br />

den Rückspiegel gerichtet. Aber es gibt Fakten, die<br />

heute schon feststehen und die Einfluss auf unsere<br />

Zukunft nehmen werden. Der Wandel wird sich mit<br />

zunehmender Geschwindigkeit fortsetzen und an<br />

alle neue, noch stärkere Herausforderungen stellen.<br />

Durch die demografische und technische Entwicklung<br />

wird das „lebenslange Lernen“ kein Schlagwort,<br />

keine Absichtserklärung, sondern tägliche, überlebensnotwendige<br />

Anforderung an alle Altersgruppen<br />

sein. Im „K<strong>am</strong>pf um die Köpfe“ wird es zu einer<br />

„Abstimmung mit den Füßen“ durch die Bewerber<br />

kommen, die soft facts werden eine bedeutendere<br />

Rolle spielen. Durch zurückgehende finanzielle<br />

Möglichkeiten des Staates wird es zu anderen, auch<br />

ganz neuen Finanzierungsmodellen kommen.<br />

38<br />

Sind wir auf diese und viele andere Einflussgrößen<br />

vorbereitet? Ich denke, dass die Hochschule <strong>Ludwigshafen</strong><br />

gut gerüstet ist, ein beachtliches Potenzial<br />

vorweisen kann. Was die Fort- und Weiterbildung<br />

betrifft, so verfügen wir nicht nur über ausreichend<br />

Erfahrung, sondern sind auf manchen Feldern<br />

schon heute führend. Dies gilt sicher auch für die<br />

Anforderungen einer zunehmend globaleren Welt.<br />

Der größte lokale Wachstumsmarkt der nächsten<br />

Jahre, das Gesundheitswesen, ist ein Schwerpunkt<br />

an unserer Hochschule, wobei wir eine der ganz<br />

wenigen sind, bei denen sowohl der ökonomische<br />

wie auch der sozial-ethische Aspekt hervorragend<br />

abgedeckt werden. Und last but not least sind wir in<br />

der dyn<strong>am</strong>ischen Metropolregion <strong>Rhein</strong>-Neckar gut<br />

verankert.<br />

Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunft<br />

haben wir. Wenn wir es jetzt noch schaffen, das, was<br />

wir hier jungen Menschen lehren, an Strategie, Organisationsentwicklung,<br />

Kooperation, Führung und<br />

Kommunikation auch intern ein bisschen besser im<br />

täglichen Miteinander zu leben, dann ist mir vor der<br />

Zukunft dieser Hochschule nicht bange.<br />

Dazu wünsche ich allen, jeder Einzelnen und jedem<br />

Einzelnen, die hier mitarbeiten und d<strong>am</strong>it Verantwortung<br />

für diese Hochschule tragen, Glück und<br />

Erfolg, vor allem aber eine stabile Gesundheit.<br />

Ein herzliches Glückauf!<br />

Ihr Dieter Wagner


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