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NeueChorszene 09 - Ausgabe 1/2009

Zeitschrift des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf e.V. Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf

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Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf

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kurzen Sätzen werden dabei Gedichte<br />

von Johann Wolfgang von Goethe,<br />

Achim von Arnim, Joseph von Eichendorff,<br />

Karl Kraus, Rainer Maria Rilke<br />

und Hermann Hesse vertont. Dabei<br />

steht der Baum im Mittelpunkt dieses<br />

Werkes: die einzelnen Sätze sind nach<br />

den Gedichten z.B. mit „Bei einer Linde”,<br />

„Flieder“ oder „Sag’ ich’s euch,<br />

geliebte Bäume?” überschrieben. Trotz<br />

der für den Komponisten charakteristischen<br />

fantasievollen und farbprächtigen<br />

musikalischen Effekte ist dieses<br />

Werk sicherlich in seiner Komplexität<br />

nur schwer handhabbar und stellt sicherlich<br />

im Kanon der hier vorgestellten<br />

Sinfonien eine der größten Herausforderungen<br />

für die beteiligten Musiker<br />

dar.<br />

NEUN<br />

Kurt Magnus Atterberg (1887-1974)<br />

war ein schwedischer Komponist, Dirigent<br />

und Musikkritiker. Seine neunte<br />

Sinfonie entstand 1955. Verglichen mit<br />

ihren folkloristisch eingefärbten Vorgängern<br />

ist die „Sinfonia visionaria“ ernster<br />

im Ausdrucksgehalt und archaischer<br />

im Tonfall. In der farbig und suggestiv<br />

spätromantisch komponierten Sinfonie<br />

tauchen überraschend für Atterberg<br />

auch Zwölftonreihen und Cluster auf.<br />

Der zugrunde liegende Text aus der<br />

„Edda“ beschreibt in Visionen aus Vergangenheit<br />

und Zukunft die Entstehung<br />

und den Untergang der Welt, der Götter<br />

und der Menschen.<br />

Wurde mit dem englischen Komponisten<br />

Havergal Brian der Reigen der hier<br />

vorgestellten Sinfonien begonnen, so<br />

schließt ein Landsmann von ihm, der<br />

englischer Komponist und Schüler von<br />

Gustav Holst Edmund Rubbra (1901 –<br />

1986) diesen ab. Seine 9. Sinfonie für<br />

Erzähler, Chor und Orchester mit dem<br />

prägnanten Titel „The Resurrection” ist<br />

mit 40 Minuten deutlich kürzer als die<br />

namensgleiche Sinfonie von Mahler.<br />

Zunächst als Passion in Anlehnung an<br />

Bach’s Oratorien geplant, wurde die<br />

Idee vom Komponisten zugunsten einer<br />

komprimierten sinfonischen Form<br />

aufgegeben, auch wenn die gefundene<br />

Form mit ihren vier durch einen lateinischen<br />

Hymnus beendeten Choreinsätzen<br />

immer noch an die Form einer<br />

Passion erinnert. Trotz des „modern“<br />

anmutenden Entstehungsjahrs 1971 ist<br />

diese Sinfonie eher klassisch orientiert<br />

und wäre ein interessantes Werk, das<br />

dem Begriff der „Neunten“ ein anderes<br />

Gesicht gibt.<br />

Referenzen und Literatur:<br />

Bei den Recherchen habe ich auf<br />

die unter http://en.wikipedia.org/<br />

wiki/Choral_symphony in Wikipedia<br />

aufgeführten Chorsinfonien zurückgegriffen.<br />

In den jeweiligen Beschreibungen<br />

habe ich im Internet<br />

verstreute Informationen aus CD-<br />

Booklets, Newsgroups und Klassikforen<br />

verwandt. Auf eine Auflistung<br />

aller Webseiten habe ich aufgrund<br />

der Versprengtheit der Informationen<br />

verzichtet. Zu den einzelnen Komponisten<br />

wie bspw. Havergal Brian gibt<br />

es neben den auch hier verwendeten<br />

Informationen in Wikipedia weiterführendemusikwikwissenschaftliche<br />

Literatur, in der das sinfonische<br />

Schaffen näher ausgeleuchtet wird.<br />

Von fast allen der hier vorgestellten<br />

Werke sind darüber hinaus CD-Produktionen<br />

erhältlich.<br />

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