IKZ Haustechnik - Ausgabe 15/16
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Splitgerät mit stark verschmutztem Filter.<br />
Mikrobiologische Untersuchungen<br />
in raumlufttechnischen Anlagen<br />
Teil 2: Zusammenstellung von Ergebnissen im Rahmen von Hygieneinspektionen<br />
Viele Menschen halten sich täglich in Gebäuden auf, welche durch raumlufttechnische Anlagen und Geräte belüftet und/oder klimatisiert<br />
werden. Oft betrifft das den Arbeitsplatz, aber auch im privaten Umfeld, z. B. in Wohnhäusern, kommt immer häufiger eine<br />
technische Be- und Entlüftung zum Einsatz. Durch raumlufttechnische Anlagen und Geräte soll dem Raumnutzer ein behagliches Klima<br />
geschaffen und eine gesundheitlich zuträgliche Atemluft zur Verfügung gestellt werden. Das ist der Wunsch, aber ist das auch die<br />
Realität? In diesem zweiten und letzten Teil geht es um die Auswertung mikrobiologischer Untersuchungen im Rahmen von Hygieneinspektionen.<br />
Zur Darstellung typischer hygienischer Problemzonen wurden dazu exemplarisch die Ergebnisse von 90 ausgewählten,<br />
repräsentativen RLT-Anlagen zusammengestellt.<br />
Bei den Gebäuden, in denen sich die<br />
Anlagen befanden, handelte es sich überwiegend<br />
um Büro- und Verwaltungsgebäude.<br />
Es waren nur wenige Objekte<br />
mit Produktionsbetrieben vertreten. Das<br />
Baujahr der Systeme lag zwischen 1970<br />
und 2010. Was die Wartung betrifft, waren<br />
die Anlagen in unterschiedlichen Zuständen.<br />
Teilweise wurden die Hygieneinspektionen<br />
direkt nach Wartungsarbeiten,<br />
teilweise aber auch vorher durchgeführt.<br />
Wie zu erwarten, wiesen die älteren Anlagen<br />
einen eher schlechteren Wartungszustand<br />
auf.<br />
Ergebnisse<br />
der Oberflächenuntersuchungen<br />
Bei den Hygieneinspektionen wurden<br />
in jeder RLT-Anlage an ca. fünf Stellen<br />
Oberflächenproben entnommen. Dabei<br />
wurden verschiedene Komponenten,<br />
wie Filterkammerböden, Heiz- und Kühlregister,<br />
Kondensatwannen, Befeuchterkammern<br />
usw., beprobt. Bei der Zusammenstellung<br />
der Ergebnisse konnte<br />
festgestellt werden, dass bei 67 % der<br />
untersuchten Anlagen zusätzlicher, teils<br />
dringender Handlungsbedarf an mindestens<br />
einer Probennahmestelle notwen-<br />
dig war. Nur bei 33 % der Anlagen war<br />
jede der Probennahmestellen zufriedenstellend.<br />
Schaut man sich die einzelnen Probennahmestellen<br />
an, kann man feststellen,<br />
dass ein Großteil der Proben (ca. 65 %) unter<br />
dem Richtwert von 25 KBE/25 cm² lag.<br />
31,5 % lagen > 25 KBE/25 cm² und 3,6 %<br />
der Proben wiesen eine Koloniezahl von<br />
> 100 KBE/25 cm² auf. Das heißt, bei rund<br />
fünf Probennahmestellen pro Anlage gibt<br />
es ganz bestimmte Stellen, die hygienisch<br />
problematisch sind.<br />
22 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK <strong>15</strong>/<strong>16</strong>/2013