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Die Zeitmacher 27.9.2013

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»Ich würde mich nicht zu früh freuen, der Typ ist gefährlich,<br />

ich kenne ihn, er heißt Pulikov. Der schießt auf alles, was sich<br />

ihm in den Weg stellt. Am liebsten hätte ich ihm eine Kugel in<br />

sein dämliches Hirn geblasen. Es wird gewaltigen Ärger geben.«<br />

Seltsamerweise blieb dieses Nachspiel aber aus, vorerst<br />

jedenfalls.<br />

***<br />

Allein oder mit Frau und Kind, er hatte ja mittlerweile auch<br />

einen zweijährigen Sohn, in die Schweiz zu reisen war eine Sache,<br />

ein ganzes Unternehmen dorthin zu verfrachten eine andere, und<br />

das auch noch mitten in einem Krieg, der kein Ende zu nehmen<br />

schien. Er würde einen halben Eisenbahnzug benötigen, um diesem<br />

großen Projekt Herr zu werden, und das Ganze müsste auch noch<br />

ziemlich unauffällig vonstattengehen, denn ganz so einfach würde<br />

ihn der Zar nicht ziehen lassen. Boris hoffte noch immer, dass<br />

endlich dieser verdammte Krieg ein Ende nahm, aber es geschah<br />

nichts dergleichen und nach der verpatzten Märzoffensive der<br />

russischen Truppen, wurde die Sache immer bedrohlicher.<br />

Es lag auch nicht am Geld, denn davon besaß Boris reichlich,<br />

und das ganze Unternehmen würde er verschleiern, indem er vorgab,<br />

im Ausland eine Niederlassung aufzubauen, aber da war eben noch<br />

Olga, die mit keinen Argumenten von hier fortzulocken war. Boris<br />

stand auf und ging in den großen Salon, wo er Olga zu finden<br />

hoffte.<br />

»Olga!«<br />

»Ja, was ist denn?« Wie immer, wenn Boris etwas von ihr<br />

wollte, stand sie da, mit den Händen in die Hüften gestützt.<br />

Ihren Rundungen war das ausschweifende Leben deutlich anzusehen.<br />

Sie sah aus wie eine große Matrjoschka, doch durchaus zeitgemäß<br />

und konnte die Herren der Schöpfung, mit ihren großen, prallen<br />

Brüsten und ihrem fetten Hintern, in eine gewisse Euphorie<br />

versetzen.<br />

»Ich muss mit dir reden.«<br />

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