zukunfthoch³ - Bergische Entwicklungsagentur Gmbh
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destrend gingen die Arbeitslosenquoten der drei<br />
Städte deutlich zurück. Mit dem Hereinbrechen derglobalen<br />
Wirtschaftskrise Ende 2008 steigen die Arbeitslosenquoten<br />
wieder an. Aufgrund der besonders<br />
exportabhängigen Wirtschaft und der Konzentration<br />
von „Krisenbranchen“, ist das <strong>Bergische</strong> Städtedreieck<br />
hiervon deutlich stärker betroffen. Während sich<br />
die Quoten der Städte Remscheid und Solingen nur<br />
leicht oberhalb des Bundesdurchschnittes [8,1 Prozent]<br />
befinden, lag die Quote der Stadt Wuppertal<br />
Mitte 2009 mit 12,9 Prozent deutlich darüber. Im Verlauf<br />
des Jahres ist mit einem weiteren Anstieg der<br />
Arbeitslosigkeit zu rechnen.<br />
2.2.2 Wirtschaftsstruktur<br />
Trotz des wirtschaftlichen Strukturwandels verfügt<br />
das <strong>Bergische</strong> Städtedreieck noch immer über einen<br />
überdurchschnittlich hohen Industrieanteil mit einer<br />
Vielzahl konkurrenzfähiger Unternehmen. Der<br />
Anteil des sekundären Sektors an der Beschäftigung<br />
liegt im <strong>Bergische</strong>n Städtedreieck bei 39 Prozent, in<br />
Remscheid sogar bei 49 Prozent. In Deutschland ist<br />
der Anteil aufgrund der Deindustrialisierung der vergangenen<br />
Jahrzehnte mittlerweile auf 25,5 Prozent<br />
gesunken. Die Wirtschaftsstruktur des <strong>Bergische</strong>n<br />
Städtedreiecks ist dabei vor allem durch kleine und<br />
mittlere Unternehmen [KMU] geprägt 3 .<br />
Der nach wie vor hohe Beschäftigungsanteil des sekundären<br />
Sektors ist weniger ein Zeichen für dessen<br />
3 Welfens et al. 2007: Standortdynamik, Strukturwandel und<br />
Wachstumspolitik in Wuppertal und dem <strong>Bergische</strong>n Städtedreieck<br />
[September 2007] Europäisches Institut für internationale<br />
Wirtschaftsbeziehungen [EIIW]<br />
12<br />
Stärke, sondern vielmehr ein Beleg für die Schwäche<br />
des Dienstleistungssektors [tertiärer Sektor] im<br />
<strong>Bergische</strong>n Städtedreieck. Dies wird in der Abbildung<br />
6 verdeutlicht. Während die Zahl der Dienstleistungsbeschäftigten<br />
bundes- und NRW-weit bei gleichzeitig<br />
abnehmender Gesamtbeschäftigung leicht zunahm,<br />
verzeichnete im <strong>Bergische</strong>n Städtedreieck auch der<br />
Dienstleistungssektor einen signifikanten Rückgang.<br />
Dieser ist allerdings deutlich geringer als der Beschäftigungsrückgang<br />
im sekundären Sektor.<br />
Die <strong>Bergische</strong> Wirtschaft ist stark exportorientiert.<br />
Hierdurch ist sie in besonderem Maße abhängig von<br />
der Entwicklung der Weltwirtschaft. Die Exportquote<br />
4 der Industriebetriebe der Region liegt bei rund 45<br />
Prozent [NRW: 42 Prozent]. Die Remscheider Wirtschaft<br />
ist mit einer Quote von 50 Prozent besonders<br />
stark auf den Auslandsmarkt ausgerichtet.<br />
Die wichtigsten gewerblichen Branchen im Bezug<br />
auf den Beschäftigungsanteil des <strong>Bergische</strong>n<br />
Städtedreiecks sind Gesundheit und Soziales, die<br />
Herstellung von Metallerzeugnissen, der Maschinenbau<br />
und die chemische Industrie. Aus dem Vergleich<br />
zum Bundesdurchschnitt ergeben sich die regionalen<br />
Schwerpunktbranchen. Die wichtigste Schwerpunktbranche<br />
der drei Städte ist die Herstellung von<br />
Metallerzeugnissen, deren Beschäftigtenanteil im<br />
<strong>Bergische</strong>n Städtedreieck deutlich über dem Bundesdurchschnitt<br />
liegt. Im <strong>Bergische</strong>n Städtedreieck<br />
waren dort 2006 22.500 Menschen beschäftigt. Damit<br />
4 Exportquote: Anteil des Auslandsumsatzes der Industrieunternehmen<br />
am Gesamtumsatz<br />
5 Prognos 2007: Prognos-Zukunftsatlas 2007. Ergebnisse der<br />
Sonderauswertung für die Städte Wuppertal, Solingen und Remscheid