zukunfthoch³ - Bergische Entwicklungsagentur Gmbh
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Die Innenstadt Solingens liegt mit rund 55.000<br />
Quadratmetern und einem Umsatz von rund 227 Millionen<br />
Euro etwa auf dem Niveau der Remscheider Innenstadt,<br />
ist aber räumlich deutlich stärker gestreut,<br />
mit einem Schwerpunkt entlang der Hauptstraße<br />
mit der Clemens-Galerie als nördlichem Abschluss.<br />
In der unteren Hauptstraße sind Trading-Down-Erscheinungen<br />
festzustellen. Leerstandsschwerpunkt<br />
ist das weitgehend brachliegende Bachtorcenter. Am<br />
Neumarkt, im Westen der Innenstadt, wird an Stelle<br />
des ehemaligen Karstadt-Warenhauses ein Einkaufszentrum<br />
mit 18.000 Quadratmetern Verkaufsfläche<br />
entstehen. Dieses Vorhaben wird die Verkaufsfläche<br />
der Solinger Innenstadt deutlich erhöhen und die<br />
Verkaufsflächenausstattung der Gesamtstadt auf<br />
den Bundesdurchschnitt heben. Von der Angebotserweiterung<br />
wird eine Verringerung des Kaufkraftabflusses<br />
an Düsseldorf und Köln erwartet.<br />
Besonderheit des <strong>Bergische</strong>n Städtedreiecks ist die<br />
historisch bedingte starke Position der Nebenzentren.<br />
Diese verfügen zumeist über ein breites Angebot<br />
an Einzelhandel und Dienstleistungen. Die Bewohner<br />
der Stadtteile profitieren von diesen wohnortnahen<br />
Angeboten. Insbesondere für Menschen mit eingeschränkter<br />
Mobilität wird die Versorgung mit den<br />
wichtigsten Produkten deutlich erleichtert.<br />
6.3 Folgerungen<br />
Aus den globalen Trends und den festgestellten regionalen<br />
Besonderheiten lassen sich Arbeitsschwerpunkte<br />
für die zukünftige Entwicklung der Region im<br />
Bereich Einzelhandel ableiten.<br />
Die Analyse hat deutliche Schwächen in Bezug auf<br />
die Wettbewerbsposition der Innenstädte des <strong>Bergische</strong>n<br />
Städtedreiecks ergeben. Die Profilierung der<br />
Innenstädte gegenüber der [über-]regionalen Konkurrenz,<br />
insbesondere Düsseldorf und Köln, ist daher<br />
eine zentrale Aufgabe zur Verringerung von<br />
Kaufkraftabflüssen. Eine Attraktivierung der Innenstädte<br />
kann sowohl eine stärkere Bindung der einheimischen<br />
Bevölkerung als auch zusätzliche Kaufkraftzuflüsse<br />
aus den kleineren Nachbarkommunen<br />
bewirken.<br />
Die Einbeziehung privaten Engagements kann zu einer<br />
Stärkung der Innenstädte beitragen. In Zeiten begrenzter<br />
öffentlicher Mittel kommt der Einbeziehung<br />
privater Ressourcen eine immer stärkere Bedeutung<br />
zu. Aufgrund dieser besonderen Bedeutung für das<br />
Themenfeld Einzelhandel wird die Stärkung privaten<br />
Engagements als eigenständiges Themenfeld eingestuft.<br />
Der Rückgang der Betriebszahlen im Einzelhandel<br />
hat zunehmenden Leerstand zur Folge. Hiervon<br />
sind insbesondere Cityrandlagen und Stadtteilzentren<br />
betroffen. Die vier wichtigsten Einzelhandelsstandorte<br />
der Region verzeichnen alle zunehmende<br />
Leerstände in Randlagen. Vor dem Hintergrund<br />
abnehmender Bevölkerungszahlen wird sich dieser<br />
Trend tendenziell verstärken.<br />
Eine weitere, durch rückläufige Betriebszahlen ausgelöste<br />
Entwicklung ist die zunehmende Gefährdung<br />
der Nahversorgung in den Quartieren. Die verstärkte<br />
Ausdünnung des Versorgungsnetzes erhöht die Distanzen<br />
zum nächsten Geschäft. Dies erhält zusätzliche<br />
Relevanz vor dem Hintergrund der wachsenden<br />
Zahl älterer Menschen. Besonders ältere Menschen<br />
haben häufig einen nur noch eingeschränkten Aktionsradius.<br />
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