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Andrzej Kątny Zu Resultativ und Modalverben in epistemischer ...

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<strong>Andrzej</strong> <strong>Kątny</strong><br />

(22) c . Das K<strong>in</strong>d muss das Märchen lesen/die Aufgaben lösen . (EM, Gleichzeitigkeit)<br />

d. Dziecko musi czytać (imp.) bajkę/ rozwiązywać (imp.) zadania.<br />

(23) c . Sie muß den Abwasch machen (- dem Lärm nach) (Diewald)<br />

d. Musi zmywać (imp.) naczynia .<br />

In den polnischen Übersetzungsäquivalenten steht das Verb im imperfektiven<br />

Aspekt . Die Sätze (22c <strong>und</strong> 23c) würden e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige (mit e<strong>in</strong>er eher für<br />

die gesprochene Sprache, z .T . regionalen Progressiv-Konstruktion) Bedeutung<br />

gew<strong>in</strong>nen:<br />

(24) e . Das K<strong>in</strong>d muss am Märchen-Lesen se<strong>in</strong> .<br />

f . Sie muss am abwaschen se<strong>in</strong> .<br />

Diskussionswürdig ist der von Leirbukt (1988: 173) angeführte Satz, der als Gegenbeispiel<br />

für die von Sherebkov (1967) postulierte Präferenz (duratives Verb →<br />

subjektive Lesart) gelten sollte:<br />

(25) a . Christa muß das Bett hüten (Aussage über den <strong>in</strong> Bett liegenden Subjektreferenten,<br />

Verweis auf e<strong>in</strong>en äußeren Zwang)<br />

Die von Leirbukt <strong>in</strong> Klammern angeführte Erklärung macht deutlich, dass der Satz<br />

e<strong>in</strong>e objektive (aber nicht deontische, sondern alethische 16 ) Deutung hat . Also:<br />

(25) b . Es ist notwendig, dass Christa das Bett hütet .<br />

5 .2 Zeitreferenz<br />

E<strong>in</strong>e der charakteristischen Konstruktionen des Deutschen, die meist episte misch<br />

gedeutet werden, ist die Verb<strong>in</strong>dung Mv + Inf. II 17 . Für sie bestehen ke<strong>in</strong>e Beschränkungen<br />

h<strong>in</strong>sichtlich der Subjekteigenschaften <strong>und</strong> der aktionalen Charakteristik<br />

des Hauptverbs:<br />

(26) a Er muss ihn bemerkt/verletzt/betrügt/getroffen haben .<br />

b. Musiał (Prät.) go zauważyć/zranić/oszukać/spotkać. (perf.)<br />

Da das Polnische nicht über e<strong>in</strong>en Inf . II verfügt, muss dessen temporale Funktion<br />

von der f<strong>in</strong>iten Form des Verbs (Präteritum) übernommen werden. Beim Inf<strong>in</strong>itiv<br />

handelt es sich um den perfektiven Aspekt (e<strong>in</strong>malige, vollzogene Handlung) .<br />

16 Vgl . dazu Lyons (1983: 387 ff .) .<br />

17 In deontischer Deutung ist diese Konstruktion ziemlich selten (im Pr<strong>in</strong>zip bei der <strong>Zu</strong>kunftsreferenz,<br />

Vorzeitigkeit) anzutreffen (vgl . 4 .1) .

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