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Andrzej Kątny Zu Resultativ und Modalverben in epistemischer ...

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<strong>Andrzej</strong> <strong>Kątny</strong><br />

obligatorischen Adverbialien zusammen . Diese zustandsbezogene Lesart sche<strong>in</strong>t<br />

primär zu se<strong>in</strong>, so dass die temporale dann von dieser abgeleitet wäre . Der Satz<br />

(13g) wurde als fraglich markiert, da er zwar richtig ist, aber nicht als Äquivalent<br />

zu (13a) gelten kann, denn er hat e<strong>in</strong>e progressive Bedeutung:<br />

(13) g’ In e<strong>in</strong> paar Tagen werden wir am e<strong>in</strong>richten (der Wohnung) se<strong>in</strong> .<br />

Wie der Analyse zu entnehmen ist, treten <strong>in</strong> der mieć-<strong>Zu</strong>standsform transitive,<br />

perfektive Verben auf . Falls das Subjekt der polnischen ZF mit mieć als Agens<br />

gedeutet wird, können im Deutschen Sätze im Perfekt (Resultatsperfekt) als äquivalente<br />

Entsprechungen gelten 11 .<br />

Als weitere Entsprechungen (auch wenn sie im Deutschen selten, aber mit<br />

steigender Tendenz, s<strong>in</strong>d) gelten doppelte Perfektbildungen (vgl . Litv<strong>in</strong>ov<br />

1988; Litv<strong>in</strong>ov / Radčenko 1998; Rödel 2007, Hennig 2000). Den DPF werden<br />

verschiedene Funktionen zugeschrieben: – Vor(vor)vergangenheit (oft<br />

als Ersatz des Plusquamperfekts z .T . im <strong>Zu</strong>sammenhang mit dem oberdeutschen<br />

Präteri tumschw<strong>und</strong>); – Bezeichnung e<strong>in</strong>es resultativen <strong>Zu</strong>standes <strong>in</strong><br />

der Vorzeitigkeit (haben-ZF); – e<strong>in</strong>fache Vergangenheit im Mündlichen (vgl .<br />

Hennig 2000: 91 ff .) . Mit Hilfe des DPK s<strong>in</strong>d wir imstande, die <strong>Zu</strong>standsformen<br />

öfter zu bilden oder als solche deutlich zu markieren, wodurch die<br />

aspektuelle Abgeschlossen heit der dem <strong>Zu</strong>stand vorausgehenden Handlung<br />

unterstrichen wird . Ich schließe mich der Schlussfolgerung von Rödel (2007:<br />

152) an:<br />

„Typische Effekte, die der E<strong>in</strong>satz doppelter Perfektbildungen nach sich zieht, s<strong>in</strong>d die Verschiebung<br />

des semantischen Fokus auf die Betonung der Außenper spektive der Verbalsituation<br />

[…], die Semantik der schnellen Vollendung […] <strong>und</strong> die Kodierung von Ereignisabfolgen .“<br />

Beachtenswert <strong>in</strong> diesem <strong>Zu</strong>sammenhang ist die Feststellung von Wells<br />

(1990: 264):<br />

„Die überkomponierten Formen vom Typ ich habe gegessen gehabt s<strong>in</strong>d im sechzenten<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert gut bezeugt <strong>und</strong> verwenden die Part. Perf. gehabt <strong>und</strong> gewesen (<strong>und</strong> Dialektformen<br />

von diesen – gesy, gewest, gehott, etc .) als Aspekt partikel, die e<strong>in</strong>en stärkeren Grad von<br />

Abgeschlossenheit angaben .“<br />

E<strong>in</strong>ige Beispiele mögen zeigen, dass hier die <strong>Zu</strong>standsdeutung (Perfekt des <strong>Resultativ</strong>s)<br />

als plausibel ersche<strong>in</strong>t:<br />

11 „Bei den haben + Partizip II-Formen müssen zwei Varianten unterschieden werden: nonadditives<br />

(term<strong>in</strong>atives) <strong>und</strong> additives (duratives) Perfekt . Dem Perfekt additiver Verben<br />

fehlt die Nachphase . [ . . .] nur beim perfektiven (nonadditiven) Perfekt ist es über haupt<br />

möglich, zwischen e<strong>in</strong>em Vorzustand <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em Nachfolgezustand zu unterschei den .”<br />

(Leiss 1992: 275) .

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