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Andrzej Kątny Zu Resultativ und Modalverben in epistemischer ...

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<strong>Andrzej</strong> <strong>Kątny</strong><br />

traditionellen Grammatiken des Polnischen, die sich im Gr<strong>und</strong>e genommen auf<br />

die geschriebene Sprache stützen, wird die Konstruktion nicht erwähnt: Ausnahmen<br />

s<strong>in</strong>d alle<strong>in</strong> die Deutsch-polnische kontrastive Grammatik (vgl. <strong>Kątny</strong> 1999:<br />

547) <strong>und</strong> die Grammatik des Polnischen (vgl . Bartnicka u . a . 2004: 301) .<br />

(1) Mieszkanie mam sprzątnięte .<br />

Wohnung n A habe (ich) aufgeräumte PPP n A<br />

(2) Lekturę miałem przeczytaną.<br />

Lektüre f A hatte m (ich) gelesene PPP f A<br />

(3) Obraz mam odnowiony.<br />

Bild m A habe (ich) erneuertes PPP m A<br />

Zwischen dem Objekt (das <strong>in</strong> der Regel im Akkusativ 3 steht) <strong>und</strong> dem Passivpartizip<br />

besteht Kongruenz. Das Objekt kann bei e<strong>in</strong>igen Verben durch e<strong>in</strong>e Inf<strong>in</strong>itivkonstruktion<br />

oder durch den mit der Konjunktion że e<strong>in</strong>geleiteten Nebensatz<br />

vertreten se<strong>in</strong> (das Partizip steht dann im Neutrum):<br />

(4) Mam tu napisane, że się spóźni<br />

(ich) habe hier geschriebenes PPP n A, dass (er) sich verspätet perf .<br />

Als Partizipien können hier nur perfektive Verben (d .h . Verben im perfektiven<br />

Aspekt) auftreten . Die zweite die Transivität dieser Verben betreffende Beschränkung<br />

gilt nicht als absolut (vere<strong>in</strong>zelt, kontextuell bed<strong>in</strong>gt, gibt es <strong>in</strong>transitive Verben)<br />

. Die Konstruktionen dieser Art fasse ich als <strong>Zu</strong>standsformen oder <strong>Resultativ</strong>a<br />

auf. Das <strong>Resultativ</strong> def<strong>in</strong>iere ich „als e<strong>in</strong>e Form, die e<strong>in</strong>en <strong>Zu</strong>stand bezeichnet,<br />

bei dem vorangehender Vorgang vorausgesetzt ist“ (Litv<strong>in</strong>ov / Nedjalkov 1988:<br />

1) . Der Satz Mam otwarte okno (Ich habe das Fenster geöffnet - ZF) lässt auf<br />

die vorangehende Handlung des Subjekts schließen: Otworzyłem okno (Ich habe<br />

das Fenster geöffnet – eventiv, Perfekt) . Das perfektive Präteritum im Polnischen<br />

bezeichnet den <strong>Zu</strong>standswechsel 4 (otworzył okno – er hat das Fenster geöffnet),<br />

der Nachzustand wird mit dem <strong>Zu</strong>standspassiv oder dem mieć-ZP zum Ausdruck<br />

gebracht (okno jest otwarte; ma okno otwarte – das Fenster ist geöffnet; er hat<br />

das Fenster geöffnet) . Pisarkowa (1964) zeigt <strong>in</strong> ihrer Untersuchung, dass diese<br />

Formen <strong>in</strong> der Schriftsprache schon <strong>in</strong> den Privatbriefen von Adam Mickiewicz<br />

PPP – Passivpartizip e<strong>in</strong>es perf . Verbs, DM – deontische, EM – epistemische Modalität,<br />

ZF – <strong>Zu</strong>standsform(en)<br />

3 Negation, quantifikative Angaben verändern die Rektion (erwirken Gen.), zum Beispiel:<br />

Mieszkania nie miał jeszcze posprzątanego.<br />

Wohnung n G nicht hatte m (er) noch aufgeräumte n G<br />

An dieser Stelle ist anzumerken, dass Verben im Präteritum im Polnischen auch nach dem<br />

Genus (nom<strong>in</strong>ale) flektiert werden, wobei im S<strong>in</strong>gular drei Genera <strong>und</strong> im Plural zwei zu<br />

unterscheiden s<strong>in</strong>d . Das gleiche betrifft Verben im Konjunktiv, da diese Formen auf dem<br />

Präte ritum aufbauen .<br />

4 Das gleiche gilt für das Perfekt des Deutschen bei telischen Verben .

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