Interaktive Simulation am Beispiel einer ... - Baumaschine.de
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5. Fachtagung <strong>Baumaschine</strong>ntechnik 2012 Technische Universität Dres<strong>de</strong>n<br />
die Bestimmung von Par<strong>am</strong>etern. Die Genauigkeit <strong>de</strong>r Ergebnisse ist unter An<strong>de</strong>rem abhängig<br />
von <strong>de</strong>r Genauigkeit <strong>de</strong>r Par<strong>am</strong>eter, so dass nicht automatisch ein Zus<strong>am</strong>menhang<br />
zwischen <strong>de</strong>r Komplexität <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>lle und <strong>de</strong>r Qualität <strong>de</strong>r <strong>Simulation</strong>sergebnisse<br />
abgeleitet wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Als Resultat <strong>einer</strong> Verallgem<strong>einer</strong>ung <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llstrukturen bei <strong>de</strong>r <strong>Simulation</strong> mobiler<br />
Arbeitsmaschinen folgt eine prinzipielle Unterteilung in die physikalischen Domänen <strong>de</strong>r<br />
mechanischen Struktur, <strong>de</strong>s Antriebs und <strong>de</strong>r Abbildung <strong>de</strong>s Arbeitsprozesses (Bild 2).<br />
Die Beschreibung <strong>de</strong>r Mechanik erfolgt in <strong>de</strong>r Regel mit Hilfe <strong>de</strong>r Bewegungsgleichungen<br />
im Rahmen <strong>einer</strong> räumlichen Starrkörpersimulation. Die Mo<strong>de</strong>lle wer<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>n Entitäten<br />
Starrkörper, Gelenk, Kraft bzw. Moment und Sensoren aufgebaut. Durch die Kombination<br />
aus externen Kräften bzw. Momenten und Sensoren lassen sich die Schnittstellen zu <strong>de</strong>n<br />
an<strong>de</strong>ren Domänen beschreiben.<br />
Die <strong>Simulation</strong> <strong>de</strong>r Antriebe basiert im Wesentlichen auf <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llierung <strong>de</strong>s primären<br />
Energieflusses unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Steuerung. Ein verallgem<strong>einer</strong>ter Ansatz bei<br />
<strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llbildung wird z. B. durch die Sprache Mo<strong>de</strong>lica (/2/, /8/) gegeben. Durch die<br />
Abstraktion in Zustands- und Flussgrößen ist es unerheblich, mit welchem Prinzip (hydraulisch,<br />
elektrisch, pneumatisch) die Übertragung von Leistung und Signalen erfolgt.<br />
Auf <strong>de</strong>n Gebieten <strong>de</strong>r <strong>Simulation</strong> <strong>de</strong>r Mechanik und <strong>de</strong>r Antriebe stehen leistungsfähige<br />
Software, Standards und Beschreibungssprachen zur Verfügung. Demgegenüber besteht<br />
bei <strong>de</strong>r Formulierung von Rechenmo<strong>de</strong>llen zur Beschreibung <strong>de</strong>r Prozesse mobiler Arbeitsmaschinen<br />
noch erheblicher Forschungsbedarf. Die Vielfältigkeit <strong>de</strong>r Arbeitsprozesse<br />
führt zu kaum verallgem<strong>einer</strong>baren Mo<strong>de</strong>llansätzen, die sowohl physikalisch und numerisch<br />
als auch softwaretechnisch im Sinne <strong>einer</strong> Integration in <strong>de</strong>s <strong>Simulation</strong>swerkzeug<br />
umgesetzt wer<strong>de</strong>n müssen. Im Bereich fahren<strong>de</strong>r Arbeitsmaschinen, bei <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Fahrprozess<br />
wesentlicher Bestandteil <strong>de</strong>r Arbeitsaufgabe ist, sind entsprechend leistungsfähige<br />
Ansätze vorhan<strong>de</strong>n (/7/, /13/). Bei komplexen Prozessen wie <strong>de</strong>m Pumpen von Beton<br />
ist bereits die Beschreibung und Par<strong>am</strong>etrierung <strong>de</strong>s Mediums eine entsprechen<strong>de</strong> Herausfor<strong>de</strong>rung.<br />
Die Steuerung <strong>de</strong>r Arbeitsaufgabe erfolgt bei mobilen Arbeitsmaschinen durch einen Bediener.<br />
Dieser gibt entsprechend s<strong>einer</strong> Beobachtung <strong>de</strong>s Ges<strong>am</strong>tsystems aus Maschine<br />
und Prozess die notwendigen Steuerbefehle an die Maschine. Dabei wer<strong>de</strong>n die an <strong>de</strong>n<br />
Stellteilen abzugreifen<strong>de</strong>n Vorgaben <strong>de</strong>s Bedieners durch Software und analoge Regelungen<br />
vorverarbeitet.<br />
Der Bediener verfügt über ein entsprechen<strong>de</strong>s Prozesswissen zum Erfüllen <strong>de</strong>r Arbeitsaufgabe<br />
sowie eine Erwartungshaltung an das Maschinensystem. Dieses Wissen ist beim<br />
Bediener in Form von Handlungsmustern gespeichert (Bild 3). Die Wahrnehmung <strong>de</strong>s<br />
Prozess- und Maschinenzustan<strong>de</strong>s erfolgt über die menschlichen Sinnesorgane. Aufgrund<br />
dieser Wahrnehmung, <strong>de</strong>s Prozesswissens sowie <strong>de</strong>r Erfahrungen im Umgang mit<br />
<strong>de</strong>r Maschine trifft <strong>de</strong>r Bediener konkrete Entscheidungen, welche mit Hilfe s<strong>einer</strong> motorischen<br />
Fähigkeiten in Bedienhandlungen umgesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Wesentlich für die kognitive Schleife <strong>de</strong>r Informationsverarbeitung (Bild 3) ist dabei, dass<br />
eine permanente Anpassung <strong>de</strong>s Wissens erfolgt. Dieser Lernprozess <strong>de</strong>s Bedieners hat<br />
erheblichen Einfluss auf das Mensch-Maschine-System. Mathematische Mo<strong>de</strong>lle, die diese<br />
Zus<strong>am</strong>menhänge in <strong>einer</strong> für die <strong>Simulation</strong> mobiler Arbeitsmaschinen geeigneten<br />
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