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Eine entscheidende<br />

Rolle spielen<br />

K<br />

lare Prinzipien sind sein Erfolgsgeheimnis. Dr.<br />

Wolfgang Palm, Geschäftsführer der Papierfabrik<br />

Palm GmbH & Co. KG mit Hauptsitz im badenwürttembergischen<br />

Aalen, lässt sich und seine<br />

Mitarbeiter zum Beispiel nicht unter Druck setzen.<br />

„Wir halten unsere ethischen Grundsätze hoch,<br />

auch wenn sie den Profi t schmälern sollten“, sagt<br />

er selbstbewusst. Das heißt: Palm hat schon mehrfach<br />

auf höhere Absatzvolumina und Renditechancen<br />

verzichtet, wenn er die Entscheidungen dazu<br />

nicht mit Bedacht treffen konnte. Denn er und seine<br />

Kollegen arbeiten mit einer langfristigen Perspektive,<br />

die nicht nur ein Jahr, sondern ein bis<br />

zwei Jahrzehnte in die Zukunft reicht. Und das<br />

eben aus Prinzip: „Natürlich ist die Ertragssituation<br />

wichtig, aber ein berechenbarer, offener Umgang<br />

mit unseren Geschäftspartnern ist langfristig<br />

gesehen noch viel wichtiger“, sagt Palm.<br />

Ebenso nachhaltige Entscheidungen trifft<br />

das mittelständische Unternehmen beim Umgang<br />

mit den erwirtschafteten Mitteln. Sie dienen der<br />

Zukunft und nicht, wie der Geschäftsführer betont,<br />

„den Gesellschaftern, die sich damit irgendwo ein<br />

schönes Leben machen“. Dadurch kann Palm laufend<br />

investieren und das Unternehmen weiterentwickeln.<br />

GELUNGENER START Den seit Jahren größten<br />

Kraftakt stemmte Palm jetzt in Großbritannien. In<br />

King’s Lynn, knapp 150 Kilometer nördlich von<br />

London, entstand Europas modernste Fabrik für<br />

Zeitungsdruckpapier. Die Walzen der riesigen Pa-<br />

Keine Entlassungen, keine Kurzarbeit, keine Lohnkürzungen. Im Gegenteil: Die Papierfabrik<br />

Palm investiert trotz Zeitungs- und Wirtschaftskrise in neue Standorte – und<br />

baute in Großbritannien die weltgrößte Produktionsanlage für Zeitungsdruckpapier.<br />

DAS PROJEKT KING’S LYNN IN ZAHLEN<br />

400.000 Tonnen Zeitungspapier werden im neuen Werk King’s<br />

Lynn jährlich produziert, das sind fast 1.100 Tonnen pro Tag.<br />

500.000 Tonnen Altpapier werden so pro Jahr recycelt.<br />

160 Beschäftigte haben in King’s Lynn Arbeit gefunden.<br />

500 Millionen Euro hat die Investition gekostet, fi nanziert von der<br />

<strong>KfW</strong> IPEX-Bank und der Landesbank Baden-Württemberg.<br />

Mit 270 Millionen Euro für die technische Anlage fl oss ein Großteil<br />

der Investitionssumme zurück an einen deutschen Maschinenbauer,<br />

die Voith AG aus Heidenheim in Baden-Württemberg.<br />

piermaschine laufen seit August 2009 rund, etwa<br />

160 Mitarbeiter produzieren auf der Anlage täglich<br />

knapp 1.100 Tonnen Papier.<br />

Auch die Entscheidung für den Standort<br />

und die Investition ist ein gutes Beispiel für die Geschäftsstrategie<br />

von Palm. „Der deutsche Markt ist<br />

zwar unsere Nummer eins, aber für weiteres<br />

Wachstum auf Dauer zu klein“, sagt der Geschäftsführer.<br />

Der Schritt ins Ausland war deshalb eine<br />

logische Konsequenz. Auch weil sich in Großbritannien<br />

eine besonders günstige Gelegenheit geboten<br />

hat: Mehrere britische Verlagshäuser hatten<br />

Palm und andere Hersteller um eine Lösung für ihr<br />

Problem gebeten. Großbritannien verbraucht rund<br />

2,2 Millionen Tonnen Zeitungspapier pro Jahr, von<br />

denen mehr als die Hälfte importiert werden<br />

musste. Doch immer weniger ausländische Produzenten<br />

boten den Briten Zeitungspapier an. >><br />

Papier für die Presse: Bis<br />

vor Kurzem waren GroßbritanniensZeitungsverlage<br />

in hohem Maße auf<br />

Importe angewiesen.<br />

Chancen 1|2010 17

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