20081208_STR_vor Anlagen 1-3 - Stadt Ansbach
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Anlage 3<br />
Gedanken zum Haushalt 2009<br />
Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Seidel,<br />
CSU-Fraktion im <strong>Ansbach</strong>er <strong>Stadt</strong>rat<br />
sehr geehrte Damen und Herren Kollegen und Kolleginnen des <strong>Ansbach</strong>er <strong>Stadt</strong>rates,<br />
zunächst gibt dieser Haushalt einmal Anlass, mit einer Legendenbildung aufzuräumen, die seit einigen<br />
Monaten, deutlicher gesagt nach der Neukonstituierung des <strong>Stadt</strong>rates, von einigen politischen Kräften<br />
im Hause immer wieder in den Raum gestellt wurde: Dass nämlich die schwierige Haushaltssituation<br />
nicht eigentlich durch die wirtschaftliche Entwicklung insgesamt, von der die <strong>Stadt</strong> <strong>Ansbach</strong> im<br />
besonderen Maße betroffen ist, sondern durch die Politik des <strong>vor</strong>herigen Oberbürgermeisters und der<br />
ihn tragenden Parteien verursacht sei. Dass das nicht der Fall ist, wurde nun offenkundig durch die<br />
Aufstellung der aktuellen Einnahmesituation in den Jahren 2008/2009 vom 12. November 2008. Darin<br />
wurde ein Ausfall der Gewerbesteuer entgegen den kalkulierten Beträgen in Höhe von 3 Millionen<br />
Euro dargestellt und auch die Verwaltung hat – völlig richtig – die Begründung dazugeschrieben: Rezession.<br />
Damit müssen wir leben und das macht natürlich viel mehr aus, als 3 Millionen Euro bezogen<br />
auf das Gesamtvolumen des Haushaltes prozentual erscheinen. Denn 3 Millionen Euro abzüglich der<br />
Gewerbesteuerumlage weniger im Haushalt reduzieren die geplante Zuführung des Vermögenshaushaltes<br />
um nahezu 40 % und dann bleibt uns der Rest, der uns letztlich zur Gestaltung im investiven<br />
Bereich verbleibt, nachdem der ganz überwiegende Teil der Aufwendungen im Verwaltungs- und<br />
Vermögenshaushalt feststeht und damit jeglicher politischen Gestaltung entzogen ist.<br />
Trotz allem: das was die Verwaltung unter dem 12. November 2008 <strong>vor</strong>gelegt hat, war das erfolgreiche<br />
Bemühen, bei allen Schwierigkeiten immer noch einen ausgewogenen Haushalt <strong>vor</strong>zulegen, der<br />
angesichts der Notwendigkeiten durchaus noch zustimmungsfähig gewesen wäre.<br />
Zwar waren die von uns für bedeutsam gehaltenen Rezatparkplätze nicht veranschlagt, aber allein<br />
wegen eines uns wichtigen Punktes hätten wir den Haushalt, der insgesamt viel Gutes enthält, nicht<br />
abgelehnt, weil er trotz aller Schwierigkeiten ohne Neuverschuldung positive Ansätze enthält: So ist<br />
die Erweiterung der Gebäude Nürnberger Straße 24/25 mit 1,1 Millionen veranschlagt, die Generalsanierung<br />
der Weinbergschule mit 1,3 Millionen, die Generalsanierung der Weinberg-Sporthalle mit 1,5<br />
Millionen, die energetischen Sanierungsmaßnahmen am Platen-Gymnasium mit 1,1 Millionen und die<br />
Planung der überfälligen Generalsanierung an der Staatlichen Berufsschule mit 130.000,00 Euro enthalten.<br />
Drei weitere Punkte sind uns ganz zentrale Anliegen: Erstens die Sanierung des Klinikums <strong>Ansbach</strong>,<br />
zweitens die Erweiterung der Fachhochschule und drittens die Zuschüsse an das Theater.<br />
Das Klinikum wird uns entgegen anderer Vorhersagen, die uns noch <strong>vor</strong> einem Jahr in Aussicht gestellt<br />
wurden, in Zukunft in noch ganz erheblichem Maße belasten. Die Förderung der Kliniken reicht<br />
bei weitem nicht aus, um die <strong>vor</strong>handene Klinikstruktur in unserem Lande weiterhin zu erhalten. Wir<br />
müssen zusehen, dass uns das für das Klinikum zusammen mit dem Landkreis gelingt, wobei die<br />
Hoffnung, eines Tages die so genannte schwarze Null zu schreiben, auf weitere Jahre verschoben<br />
werden muss. Die zusätzliche Umlage, also der Defizitausgleich, beträgt für die <strong>Stadt</strong> im Jahr 2009<br />
fast 2 Millionen Euro.<br />
Damit kommt die strukturelle Gestaltung des Klinikwesens zwangsläufig wieder in die Diskussion,<br />
insbesondere ist es ein verständliches und natürliches Anliegen des Landkreises, die so genannte<br />
Westschiene auf Dauer zu retten. Perspektiven dafür dürfen natürlich geäußert werden, aber ich habe<br />
große Zweifel, ob irgendwelche Erörterungen, wie sie jetzt schon wieder in der Tagespresse auftauchen,<br />
der Sache dienen. Da wird gefordert, dass man die Emotionalität aus der Diskussion nehmen<br />
möge, facht sie aber gleichzeitig durch die Art und Weise der Erörterung an. Hoffentlich kommen wir<br />
nicht dahin, dass, wie <strong>vor</strong> etwa 1 ½ Jahren, jede Fraktion des Landkreises und der <strong>Stadt</strong> und schließlich<br />
dann auch noch mancher Verwaltungsrat aus dem Klinikum seine Meinung über die Zukunft äußert<br />
und damit vielleicht seiner Selbstdarstellung, der Sache aber am allerwenigsten dient.