20081208_STR_vor Anlagen 1-3 - Stadt Ansbach
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NIEDERSCHRIFT<br />
über die Sitzung des <strong>Stadt</strong>rates am Montag, 8. Dezember 2008,<br />
im Sitzungssaal des <strong>Stadt</strong>hauses, Joh.-Seb.-Bach-Platz 1<br />
Beginn: 16.00 Uhr Ende: Uhr 18.05 Uhr<br />
VORSITZ: OBERBÜRGERMEISTERIN SEIDEL<br />
Namen der <strong>Stadt</strong>ratsmitglieder: abwesend Abwesenheitsgrund<br />
Herr Bartusch<br />
Frau Bauer<br />
Frau Beyer-Nießlein<br />
Frau Dr. von Blohn<br />
Herr Bock<br />
Herr Breitschwert x krank<br />
Herr Deffner<br />
Frau Barbara Dumler<br />
Frau Ulrike Dumler<br />
Herr Eisenberger x beruflich<br />
Herr Enznerx x krank<br />
Herr Forstmeier<br />
Frau Frauenschläger<br />
Herr Fröhlich<br />
Herr Gowin<br />
Herr Hayduk<br />
Herr Hillermeier<br />
Herr Hüttinger<br />
Frau Koch<br />
Herr Kroh<br />
Herr Dr. Kupser<br />
Herr Lintermann<br />
Herr Meyer<br />
Herr Müller<br />
Herr Pfisterer<br />
Herr Porzner<br />
Frau Renz<br />
Herr Sauerhammer<br />
Herr Schaudig<br />
Frau Schellein<br />
Herr Dr. Schwarz<br />
Frau Seiler<br />
Herr Seiler<br />
Herr Settler<br />
Herr Sichelstiel<br />
Herr Sichermann<br />
Herr Stephan<br />
Herr Völkert<br />
Herr Weiß<br />
Herr Zehnder<br />
Weiter anwesend:<br />
Herr Rechtsdirektor Nießlein<br />
Herr Ltd. Rechtsdirektor Stache<br />
Herr Oberbaurat Büschl<br />
Verwaltungsrat Schwarzbeck<br />
Herr Zobel<br />
Herr Blank<br />
Herr Moritzer
Frau OB Seidel eröffnet die Sitzung und stellt fest, dass ordnungsgemäß und termingerecht zur<br />
Sitzung des <strong>Stadt</strong>rates geladen wurde und die Beschlussfähigkeit gegeben ist.<br />
128. Sonstiges<br />
Frau OB Seidel bittet, die <strong>vor</strong>handenen Punkte „Eilantrag der SPD-Fraktion vom 02.12.2008;<br />
„Preiserhöhung (Gas, Strom und Wasser)“, „Stromlieferung für Liegenschaften der <strong>Stadt</strong> <strong>Ansbach</strong>“<br />
und „Europawahl; Vorschlag zur Ernennung des <strong>Stadt</strong>wahlleiters und seines Vertreters“ in<br />
öffentlicher Sitzung zu behandeln.<br />
Hiermit besteht Einverständnis.<br />
129. Eilantrag der SPD-Fraktion vom 02.12.2008;<br />
Preiserhöhung (Gas, Strom und Wasser)<br />
Frau OB Seidel nimmt Bezug auf den Eilantrag der SPD-Fraktion, in dem diese um Auskunft über<br />
die von den <strong>Stadt</strong>werken in diesem Jahr <strong>vor</strong>genommenen und angekündigten Preiserhöhungen<br />
(Gas, Strom und Wasser) bittet. Sie erklärt, dass allen <strong>Stadt</strong>räten die von ihr den <strong>Stadt</strong>werken<br />
<strong>Ansbach</strong> gestellten Fragen und deren Antworten hierauf als Tisch<strong>vor</strong>lage <strong>vor</strong>liegt. Des weiteren sei<br />
Herr Moritzer anwesend, der darüber hinaus detailliertere Auskünfte geben könne.<br />
Herr Porzner kommt auf den gestellten Antrag zurück und bittet um Aufklärung über die Preiserhöhungen<br />
und ihre Hintergründe. Er bittet hier insbesondere Frau OB Seidel zu ihrer Funktion als<br />
Aufsichtsrats<strong>vor</strong>sitzende um eine Äußerung.<br />
Frau OB Seidel erklärt, dass man sich die Preiserhöhung nicht leicht gemacht habe. Hierbei habe<br />
man darauf Wert gelegt, die Belastungen für die Bürgerinnen und Bürger so gering wie möglich zu<br />
halten. Auch das seitens der Oberbürgermeisterin angestoßene Beteiligungsmanagement trage<br />
dazu bei, dass nur die notwendigsten Erhöhungen durchgeführt würden. Zu beachten sei aber<br />
auch, dass die <strong>Stadt</strong>werke sich zu 60% im Eigentum der <strong>Stadt</strong> befinden und daher <strong>vor</strong> allem auch<br />
im Sinne des Bürgers funktionsfähig erhalten werden müssten. Die Erhöhung richtet sich daher<br />
nach der Prämisse, so wenig wie möglich, so viel wie notwendig.<br />
Herr Seiler findet es nicht richtig, einen Antrag einzubringen, der am gleichen Tag behandelt werden<br />
solle.<br />
Herr Porzner erklärt, dass sich durch die <strong>vor</strong>liegende schriftliche Aufklärung und die Ausführungen<br />
der Oberbürgermeisterin der Antrag erledigt habe.<br />
130. Stromlieferung für Liegenschaften der <strong>Stadt</strong> <strong>Ansbach</strong><br />
Herr Nießlein gibt bekannt, dass die Liegenschaften der <strong>Stadt</strong> <strong>Ansbach</strong> seit 1999 in Anlehnung an<br />
den Rahmenvertrag Kommune Plus mit Strom versorgt werde. Er erklärt, dass die <strong>Stadt</strong>werke<br />
<strong>Ansbach</strong> den Stromlieferungsvertrag mit der <strong>Stadt</strong> <strong>Ansbach</strong> fristgerecht zum Jahresende<br />
gekündigt haben.
Herr Nießlein teilt weiterhin mit, dass die <strong>Stadt</strong>werke nach mehreren Verhandlungen am<br />
14.11.2008 ein Angebot zum Abschluss eines neuen Stromlieferungsvertrages gemacht haben.<br />
Dieses wurde jedoch von der <strong>Stadt</strong> <strong>Ansbach</strong> nicht angenommen, da der abzuschlie-<br />
ßende Stromlieferungsvertrag den Schwellenwert (206.000,-- €), ab dem europaweit auszuschreiben<br />
ist, überschreitet.<br />
Herr Nießlein erklärt, dass die Verwaltung in den letzten Wochen sämtliche juristischen Alternativen<br />
zu einer europaweiten Ausschreibung geprüft habe. Es wurde untersucht, ob eine<br />
Versorgung der einzelnen Liegenschaften mit jeweils gesonderten Verträgen möglich wäre.<br />
Er führt weiter aus, dass zum einen auch in Einzelpositionen der Schwellenwert für eine europaweite<br />
Ausschreibung überschritten würde und zum anderen die Auftragswerte, z.B. bei<br />
Straßenbeleuchtung, bei der Ermittlung des Schwellenwertes als gleichartige Leistung zu<br />
addieren sei. Eine solche Konstruktion würde nach gängiger Rechtsmeinung somit als Umgehung<br />
der Vergabe<strong>vor</strong>schriften angesehen werden.<br />
Herr Nießlein führt aus, dass eine weitere Ausnahme von der Ausschreibungspflicht bei Verträgen<br />
gegeben wäre, die als sog. Inhouse-Geschäfte zu bewerten sind. Eine solche<br />
Konstellation liege jedoch nur <strong>vor</strong>, wenn eine Kommune den Strom von ihren als GmbH<br />
gänzlich ohne private Beteiligung geführten <strong>Stadt</strong>werken bezieht. Da jedoch die Thüga AG<br />
mit 40% an den <strong>Stadt</strong>werken <strong>Ansbach</strong> beteiligt ist, scheidet ein Inhouse-Geschäft <strong>Stadt</strong>-<br />
<strong>Stadt</strong>werke aus.<br />
Herr Nießlein erklärt, dass auf der Grundlage der geltenden Rechtslage und einschlägigen<br />
Rechtssprechung festzustellen sei, dass eine europaweite Ausschreibung unumgänglich und<br />
zur Vorbereitung dieser Ausschreibung die Schaffung einer umfangreichen Datenbasis zwingend<br />
notwendig ist. Hier ist nach Aussagen des Deutschen Städtetages von einem Zeit- und<br />
Ermittlungsaufwand von mindestens sechs Monaten auszugehen und möglicherweise müssen<br />
externe Berater hinzugezogen werden. Er erklärt, dass bei einer europaweiten Ausschreibung<br />
von der Veröffentlichung bis zur Vergabe ca. 90 Tage anzusetzen sind und somit<br />
eine europaweite Ausschreibung für das Jahr 2009 nicht mehr zu realisieren sei.<br />
Herr Nießlein schlägt <strong>vor</strong>, dass die Verwaltung in den nächsten Monaten die Vorarbeiten für<br />
eine europaweite Ausschreibung durchführt, jedoch für das Jahr 2009 übergangsweise für<br />
ein Jahr ein Stromliefervertrag mit den <strong>Stadt</strong>werken geschlossen wird, da, falls ein solcher<br />
Vertrag nicht abgeschlossen werde, die Stromlieferung an die <strong>Stadt</strong> ansonsten im Rahmen<br />
der Grundversorgung zu erheblich höheren Kosten erfolgen würde.<br />
Herr Dr. Schwarz fragt nach, da der Stromverbrauch ja bekannt sei, weshalb der Zeit- und<br />
Ermittlungsaufwand so hoch angesetzt werde.<br />
Frau OB Seidel erklärt, dass die einzelnen zu ermittelnden qm-Flächen ein Grund seien.<br />
Auf die Frage von Frau Dr. von Blohn, wie oft ausgeschrieben werden müsse, erklärt Herr<br />
Nießlein, dass dies alle 5 Jahre <strong>vor</strong>geschrieben sei.<br />
Einstimmig wird beschlossen:<br />
Die Verwaltung wird beauftragt, in den kommenden Monaten die Grundlagen für eine europaweite<br />
Ausschreibung zu ermitteln und die Vorbereitungen für eine Ausschreibung zum<br />
Jahr 2010 zu treffen.<br />
Frau Oberbürgermeisterin Seidel wird ermächtigt, für das Jahr 2009 übergangsweise für ein<br />
Jahr einen Stromlieferungsvertrag mit der <strong>Stadt</strong>werke <strong>Ansbach</strong> GmbH auf der Basis des Angebots<br />
vom 14.11.2008 zu schließen.
131. Vorschlag zur Ernennung des <strong>Stadt</strong>wahlleiters und seines Vertreters<br />
Herr Stache teilt mit, dass die Regierung von Mittelfranken mit E-Mail vom 8.12.2008 gebeten<br />
habe, für die am Sonntag, den 7. Juni 2009 stattfindende Europawahl Vorschläge für die<br />
Ernennung des <strong>Stadt</strong>wahlleiters und seines Stellvertreters bis spätestens 10.01.2009 mitzuteilen.<br />
Einstimmig wird folgender Beschluss gefasst:<br />
Der <strong>Stadt</strong>rat schlägt als <strong>Stadt</strong>wahlleiter für die anstehende Europawahl 2009 Herrn Ltd. RD<br />
Rainer Stache und als dessen Stellvertreter Herr Verwaltungsamtrat Jürgen Lösch <strong>vor</strong>.<br />
132. Erklärung der Oberbürgermeisterin<br />
Frau Oberbürgermeisterin Seidel gibt eine Erklärung zum Haushalt 2009 ab und bittet abschließend,<br />
diesem zuzustimmen. Die Erklärung liegt der Niederschrift der Anlage 1) bei.<br />
133. Bericht des <strong>Stadt</strong>kämmerers<br />
Ergänzt durch digitale Präsentation durch Herrn Zobel, trägt Herr Schwarzbeck den Bericht<br />
zum Haushalt 2009 <strong>vor</strong> und bittet, dem Haushalt und der mittelfristigen Planung zuzustimmen.<br />
Der Bericht liegt der Niederschrift als Anlage 2) bei.<br />
134. Erklärung der Fraktionen und Gruppen des <strong>Stadt</strong>rates<br />
Von den Fraktionen und Gruppen des <strong>Stadt</strong>rates werden folgende Erklärungen abgegeben:<br />
a) vom Vorsitzenden der CSU-Fraktion, Herrn Schaudig, der dem Haushalt 2009, namens<br />
der CSU-Fraktion nicht zustimmt (Anlage 3 der Niederschrift);<br />
b) von der Vorsitzenden der SPD-Fraktion, Frau Koch, die dem Haushalt 2009 namens<br />
der SPD-Fraktion zustimmt (Anlage 4 der Niederschrift);<br />
c) vom Vorsitzenden der BAP-Fraktion, Herrn Stephan, der dem Haushalt 2009 namens<br />
der BAP-Fraktion zustimmt (Anlage 5 der Niederschrift);<br />
d) vom Vorsitzenden der Fraktion Bündnis 90/Grüne, Herrn Bartusch, der dem Haushalt<br />
2009 namens der Fraktion Bündnis 90/Grüne zustimmt. (Anlage 6 der Niederschrift);<br />
e) vom Vorsitzenden der ÖDP-Fraktion, Herrn Seiler, der dem Haushalt 2009 namens<br />
der ÖDP-Fraktion zustimmt (Anlage 7 der Niederschrift);<br />
f) vom Sprecher der Gruppe Freie Wähler, Herrn Dr. Kupser, der dem Haushalt 2009<br />
namens der Gruppe Freie Wähler zustimmt (Anlage 8 der Niederschrift);<br />
g) von Herrn Meyer, Offene Linke, der dem Haushalt 2009 namens der Offenen Linken<br />
zustimmt (Anlage 9 der Niederschrift.
135. Finanzplan 2008 – 2012<br />
Einstimmig wird beschlossen:<br />
Der Finanzplan 2008 – 2012 wird im Verwaltungs- und Vermögenshaushalt je in den Einnahmen<br />
und Ausgaben im<br />
Planungsjahr 2010 auf insgesamt 101.630.000 €<br />
Planungsjahr 2011auf insgesamt 108.040.000 €<br />
Planungsjahr 2012 auf insgesamt 109.750.000 €<br />
festgesetzt.<br />
136. Mittelfristiges Investitionsprogramm 2008 – 2012<br />
Einstimmig wird beschlossen:<br />
Die Ausgaben des mittelfristigen Investitionsprogramms 2008 – 2012 werden im<br />
Planungsjahr 2010 auf 14.124.500 €<br />
Planungsjahr 2011 auf 14.041.000 €<br />
Planungsjahr 2012 auf 15.633.000 €<br />
festgesetzt.<br />
137. Haushaltssatzung der <strong>Stadt</strong> <strong>Ansbach</strong> für das Haushaltsjahr 2009<br />
Herr Schwarzbeck trägt die Haushaltssatzung für das Jahr 2009 <strong>vor</strong> und bittet, dieser<br />
zuzustimmen.<br />
Gegen 11 Stimmen wird die Haushaltssatzung der <strong>Stadt</strong> <strong>Ansbach</strong> für das Haushaltsjahr<br />
2009, die der Niederschrift als Anlage 10) beiliegt, erlassen.<br />
138. Vorgriffsbewilligung<br />
Herr Schwarzbeck gibt bekannt, dass die Haushaltssatzung 2009 erst nach<br />
rechtsaufsichtlicher Genehmigung der genehmigungspflichtigen Bestandteile öffentlich<br />
bekannt gegeben und mit erlassen werden könne (Art. 65 GO).Solange gelten die<br />
Bestimmungen über die <strong>vor</strong>läufige Haushaltsführung (Art. 69 GO).<br />
Einstimmig wird beschlossen:<br />
Für die im Haushaltsplan 2009 enthaltene Maßnahme „Klimaschutzkonzept“ wird eine Vorgriffsbewilligung<br />
erteilt, weil die Auftragsvergabe baldmöglichst erfolgen soll.
Anlage 1<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
ANSBACH, 8. DEZEMBER 2008<br />
ERKLÄRUNG DER OBERBÜRGERMEISTERIN DER STADT ANSBACH<br />
ZUM HAUSHALT 2009<br />
nach etwas mehr als 6 Monaten Amtszeit - halte ich heute meine erste Haushaltsrede im <strong>Ansbach</strong>er<br />
<strong>Stadt</strong>rat<br />
Gerne hätte ich von<br />
• vielen neuen Investitionen,<br />
• von der Finanzierung wünschenswerter Maßnahmen sowie<br />
• einer Steigerung der freiwilliger Leistungen gesprochen.<br />
Denn gerade die beiden zuletzt genannten Dinge bringen einer Kommune Lob und Anerkennung in<br />
der Öffentlichkeit.<br />
Leider hat sich aber die Finanzlage der <strong>Stadt</strong> in den letzten Monaten stark zum Negativen entwickelt<br />
– dabei wurde und wird deutlich, wie stark die kommunale Finanz- und Haushaltswirtschaft fremdbestimmt<br />
ist ...<br />
• durch die wirtschaftliche Entwicklung,<br />
• durch politische Entscheidungen von Bund, Land und Europäischer Union oder auch<br />
• durch Tarifabschlüsse der Tarifpartner.<br />
Trotzdem ist die Kommunalpolitik – sind also wir – nicht ganz machtlos, sondern können durch kluge<br />
und weitsichtige Entscheidungen die Zukunft unserer <strong>Stadt</strong> beeinflussen.<br />
Dies zeigt auch der <strong>vor</strong> kurzem von uns beratene Haushalt 2009 – trotz schwieriger finanzieller Rahmenbedingungen<br />
haben wir gemeinsam ein Zahlenwerk erarbeitet, mit dem im kommenden Jahr viele<br />
dringende Aufgaben angegangen werden.<br />
Und, dies muss man an dieser Stelle noch mal ganz deutlich sagen – es ist ein optimistischer Haushalt,<br />
den wir da zusammen erarbeitet haben.<br />
Der Schwerpunkt der Investitionen im Haushalt 2009 liegt im Bereich Schule und Bildung – Investitionssumme:<br />
4.951.200 Mio. €. – Dies sind zukunftsgerichtete Investitionen. – Sie zeigen, dass der<br />
Bereich Schule/Bildung einen hohen Stellenwert hat.<br />
Dies wird auch in den kommenden Jahren so sein – wie aus der mittelfristigen Planung ersichtlich ist.<br />
Geplant sind:<br />
• Sanierungs<strong>vor</strong>haben an der Berufsschule,<br />
• der städtischen Wirtschaftsschule sowie<br />
• grundlegende Maßnahmen an der Schule in Brodswinden und Meinhardswinden.<br />
Diese Investitionen haben natürlich auch ihren Preis – es müssen an anderer Stelle Abstriche gemacht<br />
werden ....<br />
Dies betrifft insbesondere Straßenbaumaßnahmen – hier werden notwendige und auch wünschenswerte<br />
Maßnahmen zurückgestellt.
An dieser Stelle muss ich aber auch noch einmal ganz deutlich darauf hinweisen, dass gerade für den<br />
Ausbau der <strong>vor</strong>handenen Straßen mittelfristig höhere Investitionen erforderlich sein werden. Dies gilt<br />
es in den kommenden Jahren zu berücksichtigen.<br />
Nun wird sicher die eine oder der andere gerade das, was ihm am Herzen liegt nicht im Haushalt<br />
<strong>vor</strong>finden und dies kritisieren.<br />
Hierzu muss ich aber eines noch einmal ganz deutlich sagen - wir - Sie als <strong>Stadt</strong>räte und ich als<br />
Oberbürgermeisterin haben uns bisher dafür ausgesprochen, uns auch in 2009 „nach der Decke zu<br />
strecken“ – also mit den <strong>vor</strong>handenen Mitteln auszukommen und unsere Investitionen daran<br />
auszurichten. Wir haben uns dafür ausgesprochen, auch 2009 einen Haushalt ohne Neuverschuldung<br />
zu erstellen.<br />
Was uns allerdings die wirtschaftliche Entwicklung in den nächsten Monaten noch bringen wird, können<br />
weder Sie noch ich <strong>vor</strong>aussagen. Die Prognosen sind nicht rosig. Und auch eine möglicherweise<br />
notwendig werdende Verschuldung ist nicht auszuschließen, wenn sich die Einnahmeseite weiter<br />
negativ entwickelt.<br />
Positiv zu bewerten ist, dass der niedrige Schuldenstand der <strong>Stadt</strong> <strong>Ansbach</strong> – verbunden mit niedriger<br />
Zins- und Tilgungslast - auch mittelfristig die Chance eröffnet, große Investitionsmaßnahmen, wie die<br />
Sanierung des Onolzbachgewölbes, Generalsanierungen an Schulen sowie dringend notwendige<br />
Straßenbaumaßnahmen durchzuführen.<br />
Was das Thema Schulden angeht, so muss eines hier noch mal ganz deutlich gesagt werden. Es<br />
muss ist nicht per se falsch sein, wenn eine <strong>Stadt</strong> Schulden macht. Gerade in Zeiten eines konjunkturellen<br />
Tiefs wird von einer Kommune erwartet, dass sie sich antizyklisch im Sinne einer nachhaltigen<br />
Finanzpolitik verhält und investiert. Kann sie dies nicht mehr aus eigenen Mitteln, so kann es sinnvoll<br />
sein Investitionen in die Infrastruktur in einem en gabgesteckten Rahmen über Darlehn zu finanzieren.<br />
Investitionen sind wichtig für eine <strong>Stadt</strong>.<br />
Viele der 2009 veranschlagten Investitionen haben die Schwerpunkte „Kinder“, „Schule“ und „Umwelt“<br />
• So bringen die Sanierungsmaßnahmen an der Weinbergschule den Schülern dieses <strong>Stadt</strong>teiles<br />
neue Unterrichtsräume, der Umwelt wird durch entsprechende bauliche Maßnahmen<br />
Rechnung getragen und die Sportler können sich auf eine generalsanierte Sporthalle freuen.<br />
• Auch die energetische Teilsanierung an den Gebäuden des Platengymnasiums bringt wesentliche<br />
Verbesserungen und wird zudem großzügig aus dem staatlichen EnModIn-Programm<br />
gefördert.<br />
Noch ein paar Worte zum Klinikum <strong>Ansbach</strong>:<br />
• Für das in Form eines gemeinsamen Kommunalunternehmens betriebenen Klinikums <strong>Ansbach</strong><br />
werden die beiden Träger <strong>Stadt</strong> und Landkreis <strong>Ansbach</strong> in den kommenden Jahren weiterhin<br />
erhebliche Mittel binden müssen.<br />
• Der dritte Bauabschnitt der Sanierung, der insbesondere die Fassade und die Patientenzimmer<br />
umfasst, ist nicht mehr länger aufzuschieben.<br />
• Für die Träger wäre ein angemessen hoher Finanzierungsanteil des Freistaates Bayern aus<br />
dem Krankenhausfinanzierungsgesetz eine wesentliche Erleichterung. Hier werden bald Finanzierungsgespräche<br />
geführt, die hoffentlich in diese Richtung positiv für die <strong>Stadt</strong> <strong>Ansbach</strong><br />
und den Landkreis <strong>Ansbach</strong> abgeschlossen werden.<br />
Lassen Sie mich noch etwas zum Einnahmebereich der <strong>Stadt</strong> sagen. Dieser stellt sich für die<br />
Bürgerinnen und Bürger unserer <strong>Stadt</strong> in weiten Bereichen weiterhin positiv dar:<br />
• <strong>Ansbach</strong> ist eine der wenigen Städte, die keine Straßenreinigungsgebühr und keine Straßenausbaubeiträge<br />
von ihren Einwohnern erheben.<br />
• Die Sportvereine können die städtischen Sporthallen weiterhin ohne Verrechnung von Hallenbenützungsgebühren<br />
nutzen und
• die <strong>Stadt</strong> <strong>Ansbach</strong> hat trotz fehlender Einnahmen in 2009 nicht an der Steuerschraube bei der<br />
Grund- und Gewerbesteuer gedreht.<br />
Wermutstropfen sind:<br />
• die erhöhten Parkgebühren und<br />
• die Erhöhungen der Preise für Strom, Gas und Wasser durch die <strong>Stadt</strong>werke <strong>Ansbach</strong>. In diesem<br />
Zusammenhang möchte ganz deutlich darauf hinwiesen, dass wir mit Hilfe unseres politischen<br />
Einflusses und aufgrund des von mir erstmalig angestoßenen und in den nächsten Monaten<br />
weiterentwickelten Betriebsmanagements für alle Betreibe der <strong>Stadt</strong> tatsächlich nur die<br />
absolut notwendigen Erhöhungen <strong>vor</strong>genommen haben. Ich möchte hier auch darauf hinweisen,<br />
dass bei allen Bemühungen die Belastungen für die Bürgerinnen und Bürger so gering<br />
wie möglich zu halten, auch die <strong>Stadt</strong>werke funktionsfähig erhalten werden müssen. Von diesen<br />
gehören uns 60 %. Dieses Eigentum der <strong>Stadt</strong> gilt es auch im Sinne der <strong>Ansbach</strong>erinnen<br />
und <strong>Ansbach</strong>er zu erhalten. Veränderungen an den Preisen wurden und werden hier unter der<br />
Prämisse so wenig wie möglich, so viel wie notwendig <strong>vor</strong>genommen.<br />
Kommen wir zur Mittelfristigen Investitionsplanung.<br />
Neben der Haushaltsplanung 2009 wurde eine mittelfristige Finanzplanung für die Jahre bis 2012<br />
erstellt.<br />
• Durch die notwendigen Streichungen der Maßnahmen „Onolzbachgewölbe“, „Rezatparkplatz“<br />
und „Heilig-Kreuz-Straße“ mussten in der mittelfristigen Finanzplanung Maßnahmen aus dem<br />
Jahr 2010 auf 2011 und 2012 verschoben werden.<br />
• Wie von Ihnen beschlossen, werden die um ein Jahr aufgeschobenen Investitionsmaßnahmen<br />
durch Verpflichtungsermächtigungen für das Jahr 2010 soweit abgesichert, dass die Planungen<br />
<strong>vor</strong>angetrieben werden können.<br />
• Die mittelfristige Investitionsplanung enthält weiterhin Investitionen in der Größenordnung, wie<br />
sie in den vergangenen Jahren durchschnittlich finanzierbar waren. Ob dann bei den Haushaltsberatungen<br />
die Prioritäten künftig nochmals verschoben werden oder die Einnahmenseite<br />
sich strukturell so verschlechtert, dass Maßnahmen nicht finanzierbar sind, kann zum jetzigen<br />
Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden.<br />
Zum Schluss meiner Ausführungen möchte ich noch in Erinnerung rufen, dass die Kommunen auf<br />
Einnahmeentwicklungen oft wenig Einfluss haben. Die Schlüsselzuweisungen, die Zuschüsse<br />
nach Art. 10 FAG und nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz werden vom Freistaat Bayern<br />
oft auch nach der dortigen Finanzlage festgesetzt. Auch die Zuweisungen aus dem Aufkommen der<br />
Kfz-Steuer unterliegen Einflüssen, die von den Kommunen nicht gesteuert werden können.<br />
Was die Haushaltspolitik der nächsten Jahre angeht – so ist es mein Ziel:<br />
Die finanzielle Handlungsfähigkeit auch dann zu erhalten, wenn die Einnahmen nicht wie erhofft<br />
sprudeln.<br />
Die Bürger an der Gestaltung der Zukunft <strong>Ansbach</strong>s zu beteiligen und sie daher so offen und<br />
ehrlich über die finanzielle Lage zu informieren.<br />
In finanziellen Dingen das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger - auch besonders der jungen<br />
Generation - zu gewinnen und zu erhalten.<br />
Für die fairen Haushaltsverhandlungen möchte ich mich bei Ihnen meine Damen und Herren des<br />
<strong>Stadt</strong>rates ganz herzlich bedanken.<br />
Ich bitte Sie dem Haushalt 2009 in der <strong>vor</strong>liegenden Fassung zuzustimmen.<br />
Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit.<br />
(Carda Seidel)<br />
Oberbürgermeisterin
Anlage 2<br />
<strong>Ansbach</strong>, 08. Dezember 2008<br />
BERICHT DES STADTKÄMMERERS ZUM HAUSHALT 2009<br />
DER STADT ANSBACH<br />
Frau Oberbürgermeisterin, meine sehr verehrten Damen und Herren,<br />
die Verabschiedung des neuen Haushalts wurde in der Vergangenheit gerne dazu genutzt, auf eine<br />
gute Abwicklung des laufenden Haushaltsjahres hinzuweisen, sowie die Leistungskraft des neuen<br />
Haushaltes zu loben. Dabei haben die <strong>Stadt</strong>kämmerer gerne die hohen freiwilligen Leistungen, die<br />
Steigerungsraten bei den Einnahmen, sowie die vielen Investitionen dargestellt. Die veränderte Einnahmesituation<br />
bei der Gewerbesteuer, die sich während der Aufstellungsphase des Haushaltes 2009<br />
nochmals dramatisch verschlechtert hat, führt dazu, dass der Bericht des <strong>Stadt</strong>kämmerers in diesem<br />
Jahr andere Schwerpunkte hat. Trotzdem möchte ich am Beginn meiner Ausführungen nicht unerwähnt<br />
lassen, dass der Haushalt 2009 auf einer soliden Basis finanziert ist und gravierende Einschnitte<br />
in freiwillige Leistungen nicht erfolgt sind.<br />
Bei meinen weiteren Ausführungen möchte ich mich weitgehend auf wesentliche Eckpunkte des Verwaltungshaushalts<br />
beschränken.<br />
Der Verwaltungshaushalt schließt mit einer Endsumme<br />
von 83.280.000,00 €<br />
ab, das sind rd. 1,7 % bzw. 1.440.000,00 € weniger als 2008. Dabei ist zu berücksichtigen, dass im<br />
Haushalt 2009 erstmals Ausgaben und Einnahmen aus der Eingliederungshilfe für Behinderte nicht<br />
mehr enthalten sind. Diese Aufgabe wird zum 01.01.2009 auf den Bezirk Mittelfranken übergehen.<br />
Ohne diese organisatorische Veränderung, die sich auf den Haushalt der <strong>Stadt</strong> <strong>Ansbach</strong> in Einnahmen<br />
und Ausgaben mit rd. 1,7 Mio. € auswirkt, wäre der Verwaltungshaushalt 2009 vom Volumen her<br />
annähernd gleich geblieben.<br />
Spätestens jetzt würde bei einem Gespräch die Frage auftauchen, wo wurde denn gespart, damit ein<br />
ausgeglichener Haushalt erreicht werden konnte. Von den vielen Einsparungen und nicht aufgenommenen<br />
Wünschen auf höhere Ausgabeansätze möchte ich fünf Bereiche beispielhaft herausgreifen.<br />
1. Bei den über 30 Einzelbudgets wurden trotz gestiegener Energiekosten und einer nicht unerheblichen<br />
Preissteigerungsrate im Jahr 2008 keine Erhöhungen veranschlagt, außer es wurden<br />
höhere Ausgaben plausibel dargestellt bzw. es sind neue Aufgaben hinzugekommen. Die<br />
hohen Investitionen für Energieeinsparmaßnahmen in den letzten Jahren (wie z.B. Heizungserneuerungen,<br />
Dämmung oberster Geschossdecken und hydraulischer Abgleich) tragen sicherlich<br />
dazu bei, dass die Budgetansätze auch im Jahr 2009 ausreichend kalkuliert sind.<br />
2. Im Einzelplan 0 allgemeine Verwaltung erfolgten Einsparungen, wie z. B. bei Feiern und Ehrungen,<br />
Verfügungsmittel der Oberbürgermeisterin bzw. der Bürgermeister sowie bei den Kosten<br />
des Bürobedarfs für einige Ämter. Sicherlich sind dies keine großen Beträge, aber man<br />
kann erkennen, dass auch bei den städtischen Ämtern ein Sparwille <strong>vor</strong>handen ist.<br />
3. Zusammen mit den Fachämtern wurden im Einzelplan 4 knappe Ansätze für die sozialen Leistungen<br />
kalkuliert. Dies bedeutet keine Leistungskürzung für die betroffenen Bürger, sondern<br />
dass gegenüber früheren Jahren überhaupt keine Reserven mehr eingebaut sind. Sollten soziale<br />
Leistungen erforderlich sein, die auf einem gesetzlichen Anspruch begründet sind, muss<br />
und wird die <strong>Stadt</strong> <strong>Ansbach</strong> diese sicherlich leisten. Zwangsläufig wird dann eine Anpassung<br />
der Haushaltsansätze im Einzelplan 4 in einem Nachtragshaushalt erfolgen.
4. Insgesamt gesehen werden die Mittel für den sächlichen Verwaltungs- und Betriebsaufwand<br />
im Haushalt 2009 nur minimal erhöht. Auch für diesen Ausgabentitel bestehen keinerlei Reserven<br />
mehr, so dass un<strong>vor</strong>hergesehene Preissteigerungen und Kostenerhöhungen nur<br />
schwer aufgefangen werden können.<br />
5. An der Zuführung vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt kann man mit gewissen Einschränkungen<br />
ablesen, wie leistungsfähig ein kommunaler Haushalt ist. Der Rückgang der<br />
Zuführung um 510.000,00 € gegenüber dem bereits durch einen Nachtragshaushalt nach unten<br />
angepassten Haushaltsansatz 2008 lässt erkennen, dass der Verwaltungshaushalt 2009<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Ansbach</strong> eine niedrigere freie Finanzspanne hat.<br />
In den Bereichen Hoch- und Tiefbauunterhalt erfolgten moderate Erhöhungen bei mehreren Haushaltsstellen,<br />
so dass die beiden Deckungsringe höhere Ausgabeansätze enthalten als im Vorjahr. Der<br />
im Deckungsring 2 zusammengefasste Hochbauunterhalt an städtischen Gebäuden steigt von<br />
613.000 €<br />
im Jahr 2008 auf nunmehr 631.000 €.<br />
Die mit Abstand größte Einzelposition im Bereich Tiefbauunterhalt ist der Unterhalt der städtischen<br />
Straßen. Dieser Ansatz wurde von 1.191.000,00 € auf 1.290.000,00 € angehoben. Zum Thema<br />
Bauunterhalt ist mir in diesen Tagen eine Veröffentlichung des Deutschen Institut für Urbanistik in die<br />
Hände gekommen aus der ich wie folgt zitieren möchte;<br />
„Vernachlässigungen bei Unterhalt und Erneuerung der Infrastruktur führen zu stärkerem Verschleiß<br />
und wesentlich früherem Ersatzbedarf“.<br />
Aufgrund der von den Tarifpartnern vereinbarten Lohnerhöhungen sind die Personalkosten von 2007<br />
innerhalb von zwei Jahren um rd. 1,3 Mio. angestiegen. Strukturelle Veränderungen durch das neu<br />
hinzugekommene Personal der Rettungsleitstelle sind dabei schon in Abzug gebracht.<br />
Die vom Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband im Rahmen der überörtlichen Rechnungsprüfung<br />
getroffenen Feststellungen zu der Personalausstattung des Betriebsamtes wurden von Ihnen im<br />
Rahmen der Beratung des Rechnungsprüfungsberichtes nur in Teilbereichen umgesetzt.<br />
Der Bericht des <strong>Stadt</strong>kämmerers sollte immer auf wichtige Veränderung bzw. Neuerungen hinweisen.<br />
Deshalb rufe ich in Erinnerung, dass im Jahr 2009 neu kalkulierte Abfallbeseitigungsgebühren zu entrichten<br />
sind. Die kostenrechnende Einrichtung Abfallbeseitigung ist im Haushalt 2009 aufgrund der<br />
Gebührenerhöhung ausgeglichen veranschlagt.<br />
Bei der Haushaltsberatung wurden die Parkgebühren für die Einrichtungen „Parkhaus Altstadt“, „westlicher<br />
Teil der Rezatwiesen mit der Schrankenanlage“ sowie die Parkgebühren auf den öffentlich gewidmeten<br />
Flächen erhöht. Nach Abzug der Kosten für die Umstellung der Parkautomaten verbessern<br />
die dem Grunde nach beschlossenen höheren Parkgebühren das Ergebnis des Haushalts 2009 um<br />
rd. 300.000,00 €.<br />
Sollte sich die Wirtschaftlichkeit der kostenrechnenden Einrichtungen Bestattungswesen, sowie Bauschuttdeponie<br />
nicht entscheidend verbessern, wird in 2009 - spätestens aber im Jahr 2010 -für diese<br />
Bereiche eine Gebührenerhöhung unumgänglich werden.<br />
Wenn ich schon nicht so beliebte Themen anspreche, möchte ich gleich noch die Straßenausbaubeiträge,<br />
die in <strong>Ansbach</strong> noch nicht erhoben werden, erwähnen. Der Kommunale Prüfungsverband Bayern<br />
hat im aktuellen Prüfungsbericht hierzu eine dringende Empfehlung zur Einführung dieses Beitrages<br />
ausgesprochen. Nachdem der Prüfungsbericht auch bei der Rechtsaufsichtsbehörde <strong>vor</strong>liegt,<br />
gehe ich davon aus, dass spätestens bei der Genehmigung des Haushalts 2009 unmissverständlich<br />
auf die Einführung des Straßenausbaubeitrages hingewiesen wird.<br />
Den Bereich laufender Betrieb = Verwaltungshaushalt möchte ich mit dem Fazit abschließen, dass<br />
mögliche Einsparungen im Ausgabebereich zwischenzeitlich weitgehend ausgereizt sind. Sollten jetzt<br />
noch Einsparungen erforderlich bzw. gewünscht werden, möchte ich diese als Einschnitte bezeichnen,<br />
die für die betroffenen Ämter oder Einrichtungen bzw. für die Bürger sicherlich schmerzhaft werden.
Als Kämmerer hoffe und wünsche ich mir, dass ich Ihnen derartige Vorschläge in den nächsten Jahren<br />
nicht unterbreiten muss.<br />
Ohne Schwarzmalen zu wollen, möchte ich auch zum investiven Bereich des Haushaltes dem Vermögenshaushalt<br />
einige kritische Anmerkungen darlegen. Beginnen möchte ich mit dem Hinweis, dass<br />
eine üppige allgemeine Rücklage, mit der man schnell neue bauliche Ideen verwirklichen kann, nicht<br />
mehr <strong>vor</strong>handen ist. Dies sollte auch bei Beschlüssen mit finanziellen Auswirkungen in den Fachausschüssen<br />
bitte berücksichtigt werden.<br />
Bei den langen, teilweise kontroversen Haushaltsverhandlungen hat der Leiter des Baureferates, Herr<br />
Büschl, mehrmals darauf hingewiesen, dass an <strong>Ansbach</strong>s Straßen notwendige Investitionen dringend<br />
erforderlich sind. Fehlende grundlegende Erneuerungen an Straßen die ca. 30 Jahre alt sind, können<br />
allein über Bauunterhalt nur bedingt in einen verkehrssicheren Zustand erhalten werden. Ich glaube,<br />
dass ich hier – auch im Namen von Herrn Büschl – spreche, wenn ich für die kommenden Jahre höhere<br />
Investitionsmittel für den Ausbau der <strong>vor</strong>handenen Straßen in Erinnerung rufe. Im mittelfristigen<br />
Investitionsplan sind bereits viele Straßenbaumaßnahmen enthalten. Ob diese <strong>vor</strong>dringlichen Straßenbaumaßnahmen<br />
in den jeweiligen Haushalten dann veranschlagt werden können, hängt zu einem<br />
großen Teil davon ab, ob sich die Einnahmen - insbesondere aus der Gewerbesteuer – in <strong>Ansbach</strong><br />
wieder erholen.<br />
Dass der Haushalt 2009 ohne Nettoneuverschuldung ausgeglichen werden konnte, ist der Verdienst<br />
des gesamten <strong>Stadt</strong>rates, der die Verschiebung von rd. 2,0 Mio. Euro für die Investitionsmaßnahme<br />
Sanierung Onolzbachgewölbe mitgetragen hat.<br />
Auch bei den Referats- und Amtsleitern möchte ich mich bedanken, die nach harten Verhandlungen<br />
oft schwierig zu vermittelnde Einsparungen manchmal nur zähneknirschend mitgetragen haben. Das<br />
Ihnen zur Entscheidung <strong>vor</strong>liegende Zahlenwerk, der Haushalt 2009, ist unter Berücksichtigung aller<br />
Umstände, insbesondere der schwierigen Ausgangsbedingungen bei den Einnahmen ein guter und<br />
tragbarer Kompromiss.<br />
Meinen Kolleginnen und Kollegen aus der Finanzverwaltung, die an der Erstellung des Haushalts<br />
erstmals mit der neuen Software New System mitgearbeitet haben, möchte ich ganz herzlich für die<br />
Unterstützung danken.
Anlage 3<br />
Gedanken zum Haushalt 2009<br />
Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Seidel,<br />
CSU-Fraktion im <strong>Ansbach</strong>er <strong>Stadt</strong>rat<br />
sehr geehrte Damen und Herren Kollegen und Kolleginnen des <strong>Ansbach</strong>er <strong>Stadt</strong>rates,<br />
zunächst gibt dieser Haushalt einmal Anlass, mit einer Legendenbildung aufzuräumen, die seit einigen<br />
Monaten, deutlicher gesagt nach der Neukonstituierung des <strong>Stadt</strong>rates, von einigen politischen Kräften<br />
im Hause immer wieder in den Raum gestellt wurde: Dass nämlich die schwierige Haushaltssituation<br />
nicht eigentlich durch die wirtschaftliche Entwicklung insgesamt, von der die <strong>Stadt</strong> <strong>Ansbach</strong> im<br />
besonderen Maße betroffen ist, sondern durch die Politik des <strong>vor</strong>herigen Oberbürgermeisters und der<br />
ihn tragenden Parteien verursacht sei. Dass das nicht der Fall ist, wurde nun offenkundig durch die<br />
Aufstellung der aktuellen Einnahmesituation in den Jahren 2008/2009 vom 12. November 2008. Darin<br />
wurde ein Ausfall der Gewerbesteuer entgegen den kalkulierten Beträgen in Höhe von 3 Millionen<br />
Euro dargestellt und auch die Verwaltung hat – völlig richtig – die Begründung dazugeschrieben: Rezession.<br />
Damit müssen wir leben und das macht natürlich viel mehr aus, als 3 Millionen Euro bezogen<br />
auf das Gesamtvolumen des Haushaltes prozentual erscheinen. Denn 3 Millionen Euro abzüglich der<br />
Gewerbesteuerumlage weniger im Haushalt reduzieren die geplante Zuführung des Vermögenshaushaltes<br />
um nahezu 40 % und dann bleibt uns der Rest, der uns letztlich zur Gestaltung im investiven<br />
Bereich verbleibt, nachdem der ganz überwiegende Teil der Aufwendungen im Verwaltungs- und<br />
Vermögenshaushalt feststeht und damit jeglicher politischen Gestaltung entzogen ist.<br />
Trotz allem: das was die Verwaltung unter dem 12. November 2008 <strong>vor</strong>gelegt hat, war das erfolgreiche<br />
Bemühen, bei allen Schwierigkeiten immer noch einen ausgewogenen Haushalt <strong>vor</strong>zulegen, der<br />
angesichts der Notwendigkeiten durchaus noch zustimmungsfähig gewesen wäre.<br />
Zwar waren die von uns für bedeutsam gehaltenen Rezatparkplätze nicht veranschlagt, aber allein<br />
wegen eines uns wichtigen Punktes hätten wir den Haushalt, der insgesamt viel Gutes enthält, nicht<br />
abgelehnt, weil er trotz aller Schwierigkeiten ohne Neuverschuldung positive Ansätze enthält: So ist<br />
die Erweiterung der Gebäude Nürnberger Straße 24/25 mit 1,1 Millionen veranschlagt, die Generalsanierung<br />
der Weinbergschule mit 1,3 Millionen, die Generalsanierung der Weinberg-Sporthalle mit 1,5<br />
Millionen, die energetischen Sanierungsmaßnahmen am Platen-Gymnasium mit 1,1 Millionen und die<br />
Planung der überfälligen Generalsanierung an der Staatlichen Berufsschule mit 130.000,00 Euro enthalten.<br />
Drei weitere Punkte sind uns ganz zentrale Anliegen: Erstens die Sanierung des Klinikums <strong>Ansbach</strong>,<br />
zweitens die Erweiterung der Fachhochschule und drittens die Zuschüsse an das Theater.<br />
Das Klinikum wird uns entgegen anderer Vorhersagen, die uns noch <strong>vor</strong> einem Jahr in Aussicht gestellt<br />
wurden, in Zukunft in noch ganz erheblichem Maße belasten. Die Förderung der Kliniken reicht<br />
bei weitem nicht aus, um die <strong>vor</strong>handene Klinikstruktur in unserem Lande weiterhin zu erhalten. Wir<br />
müssen zusehen, dass uns das für das Klinikum zusammen mit dem Landkreis gelingt, wobei die<br />
Hoffnung, eines Tages die so genannte schwarze Null zu schreiben, auf weitere Jahre verschoben<br />
werden muss. Die zusätzliche Umlage, also der Defizitausgleich, beträgt für die <strong>Stadt</strong> im Jahr 2009<br />
fast 2 Millionen Euro.<br />
Damit kommt die strukturelle Gestaltung des Klinikwesens zwangsläufig wieder in die Diskussion,<br />
insbesondere ist es ein verständliches und natürliches Anliegen des Landkreises, die so genannte<br />
Westschiene auf Dauer zu retten. Perspektiven dafür dürfen natürlich geäußert werden, aber ich habe<br />
große Zweifel, ob irgendwelche Erörterungen, wie sie jetzt schon wieder in der Tagespresse auftauchen,<br />
der Sache dienen. Da wird gefordert, dass man die Emotionalität aus der Diskussion nehmen<br />
möge, facht sie aber gleichzeitig durch die Art und Weise der Erörterung an. Hoffentlich kommen wir<br />
nicht dahin, dass, wie <strong>vor</strong> etwa 1 ½ Jahren, jede Fraktion des Landkreises und der <strong>Stadt</strong> und schließlich<br />
dann auch noch mancher Verwaltungsrat aus dem Klinikum seine Meinung über die Zukunft äußert<br />
und damit vielleicht seiner Selbstdarstellung, der Sache aber am allerwenigsten dient.
Das zweite große Anliegen ist die Erweiterung der Fachhochschule um 600 Studienplätze innerhalb<br />
der nächsten Jahre. Dafür sieht der Haushalt 330.000,00 Euro im Jahr 2009 als Zuschuss an den<br />
Staat <strong>vor</strong>. Man mag darüber räsonieren, ob hier nicht insgesamt der Staat in der Verantwortung wäre,<br />
aber in der Sache wären wir damit nicht weiter gekommen. Es ist auch völlig klar, dass nur mit einem<br />
festen Zuschuss die Chance gewahrt werden kann, dass die Erweiterung alsbald, also in der ersten<br />
Runde der staatlichen Maßnahmen, in unserer <strong>Stadt</strong> durchgeführt wird, wenn wir einen Beitrag dazu<br />
leisten. Es ist gut, dass dann fast alle anderen Kräfte im <strong>Stadt</strong>rat auch darauf eingeschwenkt sind, die<br />
<strong>vor</strong>her diesen Weg als systemwidrig und nicht akzeptabel bezeichnet hatten. Zuzugeben ist dabei,<br />
dass wir einen noch höheren Zuschuss für erforderlich hielten und die Zukunft muss beweisen, ob wir<br />
damit nicht vielleicht doch recht hatten, denn nach wie <strong>vor</strong> ist das Projekt nicht vollständig gesichert,<br />
aber auch wir meinen, dass wir auf einem guten Weg sind.<br />
Von überragender Bedeutung ist es, dass die Zuschüsse an das Theater auf 903.700,00 Euro für das<br />
Jahr 2009 festgesetzt wurden und damit eine Finanzierung gewährleistet ist, die den derzeitigen Betrieb<br />
trägt. Besonders erfreulich ist für uns die breite Zustimmung im <strong>Stadt</strong>rat zu diesem Einsatz der<br />
Mittel. Wir haben nunmehr ein eigenes städtisches Theater mit eigenem Intendanten und eigenen<br />
Schauspielern. Das ist ein besonders kostbares Gut und der Start für dieses Theater ist prächtig gelungen.<br />
Wir verdanken das einem tatkräftigen und durchsetzungsfähigen Vorstand und einem Intendanten,<br />
dem man die Begeisterung für die Sache ansieht. Es hat sich schon vieles Interessante Neue<br />
und Positive getan. Neben den traditionellen Gastspieltheatern werden eigene Theaterproduktionen<br />
erstellt und mit der künstlerischen Handschrift unseres Intendanten gewinnt das Theater <strong>Ansbach</strong> in<br />
dieser Saison erstmals deutlich ein eigenes Profil. Dabei wird auch das musikalische Niveau durch die<br />
Konzertplatzmieten und die Einzelveranstaltungen weiterhin hoch gehalten. Durch diesen Schub haben<br />
wir gute Zukunftsperspektiven. Denn nicht nur die <strong>Stadt</strong>, sondern auch das Land, der Bezirk Mittelfranken,<br />
Vereine und private Sponsoren unterstützen uns finanziell und übernehmen Verantwortung.<br />
Ich bitte alle <strong>Stadt</strong>ratskollegen, weiterhin so wohlwollend die Arbeit dieses maßgeblichen Kulturträgers<br />
in unserer <strong>Stadt</strong> zu begleiten.<br />
Wir sahen uns auch mit einer ganzen Reihe von Anträgen im Sozialbereich konfrontiert, der aber naturgemäß<br />
finanziellen Grenzen begegnet. Natürlich kann man immer noch mehr tun, denn hilfsbedürftige<br />
Menschen gab es immer und wird es immer geben und ihre Zahl nimmt in unseren Tagen zu.<br />
Andererseits muss man aber auch sehen, dass dieser Haushalt im Bereich der sozialen Sicherung<br />
fast 18,2 Millionen Euro <strong>vor</strong>sieht und damit von den speziellen Einzelplänen den weit aus größten Teil<br />
ausmacht. Das gilt auch dann noch, wenn man die nahezu 5 Millionen Einnahmen aus dieser Position<br />
gegenüberstellt. Die Steigerung des städtischen Aufwandes im Sozialbereich beträgt gegenüber 2008<br />
über eine halbe Million Euro.<br />
Wie gesagt, der ursprünglich <strong>vor</strong>gelegte Haushaltsentwurf war aus unserer Sicht zustimmungsfähig, ja<br />
vielleicht auch noch mit der Änderung von 12. November 2008. Was sich seitdem aber getan hat,<br />
veranlasst uns in formeller wie in inhaltlicher Hinsicht doch zur Kritik. Es ist unbegreiflich, wie nach<br />
den Ergänzungen, die <strong>vor</strong>her angekündigt waren, aber angesichts deren Erwartung Einzelberatungen<br />
sich nicht als sinnvoll erwiesen hätten, unsere Anregung, die Haushaltsberatungen insgesamt um<br />
einige Wochen zu verschieben, einfach strikt abgelehnt wurde. Eine groteske Steigerung bietet zusätzlich<br />
die Tisch<strong>vor</strong>lage zu Tagesordnungspunkt 1 am 20. November 2008, wonach die Sanierung<br />
Heilig-Kreuz-Straße aus der bisherigen Vorlage herausgenommen und dafür kurzerhand der Pfaffenbuck<br />
wieder in den Haushalt aufgenommen wurde. Zur Begründung wurde <strong>vor</strong>getragen, dass das aus<br />
bautechnischer Sicht zwingend nötig sei. Untermauert wurde diese Behauptung mit Bildern, die schon<br />
mindestens ein Jahr alt sind und im Rahmen der Diskussion wurde offen eingestanden, dass es sich<br />
dabei um ein jahrelanges unaufschiebbares Problem handle. Was soll man glauben? Natürlich müssen<br />
unaufschiebbare Maßnahmen besorgt werden, diese Unaufschiebbarkeit war aber schon lange<br />
bekannt und sie wurde gerade zu handstreichartig dann in der Tisch<strong>vor</strong>lage realisiert. Die Reaktion<br />
der SPD auf dieses unerträgliche Verwaltungsgebaren drängt schon die Vermutung auf, dass nicht<br />
der Sachzwang, sondern der politische Druck und die Sorge, andernfalls den Haushalt nicht retten zu<br />
können, hier Pate gestanden haben.<br />
Übrigens Sachzwang: Als die Argumente für das Projekt Karlsplatz immer dünner wurden, hat man<br />
schließlich auch noch damit gedroht, dass im Falle des Aufschubs der Maßnahme aus Sicherheitsgründen<br />
sofort Reparaturen in Höhe von 150.000,00 Euro notwendig seien. Nun
ist der Karlsplatz nicht im Haushalt 2009 <strong>vor</strong>gesehen aber auch die Reparaturen nicht. Der funktional<br />
verfehlte und gestalterisch misslungene Entwurf kümmert übrigens mit einem Haushaltsrest in Höhe<br />
von 300.000,00 Euro dahin, so dass der Karlsplatz jedenfalls nach jetziger Planung nicht gebaut werden<br />
kann, insbesondere da nach Auskunft der Kämmerei bis zum Jahr 2008 aufgelaufene Haushaltsreste<br />
noch eingezogen und zur Deckung des defizitären Haushalts für dieses Jahr eingesetzt werden<br />
müssen. So traurig es ist, dass der Ausbau des Karlsplatzes nicht an besserer Einsicht, sondern<br />
schlicht am Geld scheitert, so bezeichnend ist es, dass gleichwohl die <strong>vor</strong> wenigen Wochen noch angeblich<br />
als unabweisbar notwendige Maßnahme der Reparatur nunmehr nicht in den Haushalt eingebracht<br />
ist. Der Posten für den Unterhalt von Parkplätzen weist insgesamt 60.000,00 Euro auf. Auch<br />
unter dem Blickwinkel der Sanierung stehen keine Mittel bereit.<br />
Nicht nachvollziehbar ist es, dass sich der <strong>Stadt</strong>rat von der Sanierung der Rezatparkplätze verabschiedet<br />
hat. Dem ursprünglich nahezu einstimmigen Beschluss für diese Maßnahme hält man nunmehr<br />
entgegen, dass der Zustand dieses Parkplatzes doch gar nicht so schlecht sei. Das widerspricht<br />
allen Darstellungen der Verwaltung und auch der ursprünglich eigenen Überzeugung. An einem Regentag<br />
diesen Parkplatz aufzusuchen ist jedem zu empfehlen, der meint, dass dort gute oder auch nur<br />
einigermaßen hinnehmbare Verhältnisse herrschten.<br />
Der schlimmste Fehlgriff dieses Haushalts ist es aber, dass die Parkgebühren weitgehend verdoppelt<br />
werden. Die Begründung, dass es sich dabei um einen Klimaschutzmaßnahme handele, ist so an den<br />
Haaren herbeigezogen, wie wenn man niedere Parkplatzgebühren als Förderbeitrag für die derzeit arg<br />
gebeutelte Autoindustrie verkaufen wollte. Es kann doch niemand ernsthaft glauben, dass hier auch<br />
nur ein kleiner Beitrag zur CO² Bekämpfung geleistet wird. Ehrlicher war ja ein anderer Kollege der<br />
SPD-Fraktion, der eben ganz deutlich sagte, dass im Haushalt das Geld eben gebraucht werde.<br />
Die weiteren Begründungen für die Erhöhung sind bemerkenswert: Die Parkplatzgebühren sind in<br />
<strong>Ansbach</strong> verhältnismäßig niedrig. Das stimmt. Aber warum sollte unsere <strong>Stadt</strong> in einem Bereich, in<br />
dem sie günstige Bedingungen <strong>vor</strong>hält, gerade deshalb davon Abschied nehmen? Das gilt umso<br />
mehr, als wir in anderen Bereichen zwangsläufig hohe Abgaben<br />
und Entgelte fordern und fordern müssen. Seien wir doch froh, wenn wir noch in einigen kommunalen<br />
Leistungen am unteren Rand dessen liegen, was in anderen Städten verlangt wird. Es gibt übrigens<br />
auch Orte, in denen das Parken billiger ist. Landsberg am Lech habe ich schon genannt, dasselbe gilt<br />
für Murnau und andere Beispiele ließen sich finden.<br />
Ein Argument aber macht besonders deutlich, wie weit wir hier doch politisch, und ich meine politisch<br />
im wahrsten Sinne des Wortes, auseinander liegen: tatsächlich wurde auch für die Erhöhung damit<br />
argumentiert, dass am Karlsplatz ja Aufwendungen für Parkplätze geplant seien. Das ist einfach unfassbar.<br />
Denn ganz egal wie man zu den Maßnahmen am Karlsplatz steht, sollten sie denn kommen<br />
ist eines unstreitig: die Parkplätze werden dort in ganz erheblicher Weise vermindert. Nimmt man die<br />
gezielte Verminderung eines Wirtschaftsgutes oder einer Dienstleistung als Argument dafür, dass man<br />
es verteuert und obendrein auch noch die Verschlechterung des Angebotes an der Rezat weiterhin<br />
tatenlos hinnimmt, ist das eine Ressourcenbewirtschaftung, jenseits des Erträglichen.<br />
Nahtlos fügt sich hier das dreiste Bestreben, das Brückencenter als privates Unternehmen, das Parkplätze<br />
für seine Kunden <strong>vor</strong>hält, zu deren Verteuerung zu veranlassen.<br />
Die Erhöhung der Parkplatzgebühren ist Teil einer nach unserer Auffassung verfehlten <strong>Stadt</strong>politik.<br />
Die Innenstadt wird daran nicht zerbrechen, es bedeutet für sie aber eine weitere Belastung. Zahlreiche<br />
Geschäfte haben im letzten Jahr ihre Tätigkeit eingestellt, bei anderen steht das unmittelbar be<strong>vor</strong>,<br />
bei noch anderen ist die Zukunft ungewiss. Hier Zukunftsperspektiven zu entwickeln ist eine<br />
Hauptaufgabe der <strong>Ansbach</strong>er Kommunalpolitik in den nächsten Jahren. Dabei muss es auch um eine<br />
Wiedergewinnung der Wohnbevölkerung gehen, denn allein nur florierende Geschäfte können in einer<br />
<strong>Stadt</strong> unserer Größenordnung ein über das Tagesgeschäft hinausreichendes Innenstadtleben nicht<br />
gewährleisten. Der Trend weg von der grünen Wiese und die Urbanisierung der Innenstädte, um den<br />
jahrlang gerungen wurde, läuft langsam an. Die kommunalen Spitzenverbände auf Landes- und Bundesebene<br />
bestätigen das. In <strong>Ansbach</strong> haben wir es noch nicht bemerkt, aber vielleicht gelingt uns das<br />
in Zukunft. Natürlich kann das nicht die Kommune allein. Die Eigentümerverantwortung steht hier auch<br />
im Raum und ihre Aktivierung ist auch oft nicht leicht. Unser Bemühen um Parkplätze an der
Promenade, die unserer Überzeugung nach das bessere Mittel zu einer Revitalisierung der Altstadt<br />
geworden wäre als Gestaltungsbemühungen in die Neustadt oder gar irgendein Innenstadtmanagement,<br />
erwies sich mangels eines entsprechenden Zuspruches als nicht realisierbar. Das müssen wir respektieren,<br />
man möge sich aber über die Auswirkungen dann nicht beklagen. Übrigens danke ich der Bauverwaltung<br />
sehr für Ihre großen Bemühungen die sie auf unseren Antrag verwandt hat.<br />
Da angesichts der verhältnismäßig geringen Spielräume das Projekt Rezatparkplatz aufgehoben wurde,<br />
die Heilig-Kreuz-Straße überraschend aus dem Haushalt herausgenommen wurde, die Parkgebühren<br />
nahezu verdoppelt wurden und man am verfehlten Karlsplatzplan offenbar weiterhin festhalten<br />
will, werden darin in einem Umfang Fehlentscheidungen manifestiert, die wir nicht mittragen wollen.<br />
Wir lehnen den Haushalt 2009 daher ab.<br />
Vielen Dank!
Anlage 4<br />
Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,<br />
meine Damen und Herren,<br />
Erklärung der SPD-Fraktion zum HH 2009<br />
wir haben denkwürdige HH-Beratungen hinter uns: auf den ersten HH-Entwurf, den Sie, Frau Seidel,<br />
als neue Oberbürgermeisterin zu verantworten haben, fallen die Schatten einer heraufziehenden Wirtschaftskrise.<br />
Diese macht sich völlig unerwartet auch in <strong>Ansbach</strong> schon seit dem Sommer bemerkbar<br />
. Sie zwingt uns viel mehr als früher zum Sparen und beeinflusst unser Handeln ganz entscheidend.<br />
Im Frühjahr wurde das Wirtschaftsklima in Deutschland und weltweit noch von allen als positiv beurteilt,<br />
man ging von stabilen Wachstumsraten für das ganze Jahr 2009 aus. Die Immobilienkrise in den<br />
USA zeigte erste Risse im weltweiten Finanzsystem auf, durch die Subprime-Krise schlugen diese<br />
rasend schnell auf alle Märkte durch und brachten das internationale Bankensystem zum Wanken.<br />
In diesen Tagen müssen wir erfahren, dass auch die Bayerische Landesbank, an der wir über die<br />
Sparkassen Miteigner sind, tief in die Krise verstrickt ist. Bis <strong>vor</strong> kurzem war un<strong>vor</strong>stellbar, dass für die<br />
Bank 10 Milliarden Euro vom Freistaat aufgebracht werden müssen und dass zusätzlich der im Sommer<br />
von Land und Sparkassenorganisation konstruierte Schutzschirm von 4,8 Mrd. Euro voll benötigt<br />
werden wird. Die CSU Politiker im Aufsichtsrat der Bayern LB und in der Staatsregierung haben hier<br />
doppelt versagt: zum einen in der Informationspolitik. Scheibchenweise Informationen, Dementis, die<br />
sich kurze Zeit später als falsch herausstellten und das Abstreiten jeglicher Verantwortung durch die<br />
Betroffenen haben das Vertrauen der Bevölkerung tief erschüttert – keine gute Basis für notwendige<br />
Investitionen im Freistaat.<br />
Viel schwerer wiegt das Versagen der CSU Politiker bei der Aufsicht über die Steuerung der Bank. In<br />
der Hoffnung auf hohe Profite hat man zugelassen bzw. wohl sogar gefordert, dass die am internationalen<br />
Maßstab gemessen kleine Bayerische Landesbank international agierte und dabei hohe Risiken<br />
einging, dass die Bank, deren <strong>vor</strong>nehmste Aufgabe die Versorgung des Mittelstandes mit Finanzmitteln<br />
sein soll, sich immer mehr auf Auslandsgeschäfte verlegte. Laut Zeitungsberichten arbeiten zwei<br />
Drittel der Mitarbeiter der BayernLB im Ausland. Ein Skandal, für den sich Ministerpräsident Seehofer<br />
in seiner Regierungserklärung entschuldigte, für den er aber offensichtlich keine andere Lösung<br />
anbieten kann als Steuergelder in ein Fass ohne Boden zu pumpen. Mit einer Entschuldigung ist<br />
dieses Problem nicht zu lösen!<br />
Doch zurück zum HH der <strong>Stadt</strong> <strong>Ansbach</strong>. Die weltweit schwierige Situation wirkt sich natürlich auch<br />
auf unsere Wirtschaft aus und damit auf unsere Gewerbesteuer - Einnahmen. Höhere Einnahmen bei<br />
der Schlüsselzuweisung und niedrigere Umlagekosten können die Verluste bei der Gewerbesteuer<br />
nicht ausgleichen. Gewinneinbrüche bei den Banken sind in Zeiten einer Bankenkrise leicht zu verstehen;<br />
da die Banken traditionell zu den großen Gewerbesteuerzahlern in unserer <strong>Stadt</strong> gehören, erklären<br />
sich hier die ersten Mindereinnahmen. Dazu hat die Bankenkrise einen Trend verstärkt, mit dem<br />
ohnehin zu rechnen war: den Einbruch beim Verkauf von Neuwagen. Wer sich auf unseren Straßen<br />
umsieht, der wird kaum noch alte Autos sehen. Es war also damit zu rechnen, dass die Verkaufszahlen<br />
für neue PKW irgendwann zurückgehen werden. Das schlechte Wirtschaftsklima hat die Entwicklung<br />
hier verstärkt. In Zeiten der just-in-time Produktion schlagen schlechte Verkaufszahlen in kürzester<br />
Zeit auf die Produktionsbetriebe durch. Da viele Betriebe in <strong>Ansbach</strong> und Umgebung große Teile<br />
ihres Umsatzes aus Zulieferungen zur Automobilindustrie erwirtschaften, brachen auch hier Umsatz<br />
und Gewinn im Laufe des Jahres 2008 dramatisch ein.<br />
Mit ebenso dramatischen Folgen für den städtischen HH.<br />
Statt der veranschlagten knapp 20 Mio. € werden 2008 wohl nur etwa 12 Mio. € an Gewerbesteuer<br />
eingehen, die Erwartungen für das kommende Jahr wurden in der Woche <strong>vor</strong> den Haushaltsberatungen<br />
von knapp 16 Mio. € Einnahmen um 3 Mio. € nach unten korrigiert auf knapp 13 Mio. €.<br />
Diese Entwicklung war nicht <strong>vor</strong>hersehbar, man konnte sie von Seiten der <strong>Stadt</strong> auch nicht beeinflussen.<br />
Es ist also müßig, hier nach schuldhaftem Verhalten der alten oder der neuen <strong>Stadt</strong>spitze zu<br />
fragen.<br />
Ich möchte an dieser Stelle aber der Verwaltung danken, die nach Bekanntwerden der neuen Zahlen<br />
sehr schnell handelte und den Fraktionen trotz aller Schwierigkeiten am Tag der Beratungen einen<br />
abgeglichenen HH-Entwurf <strong>vor</strong>legen konnte.
Der knappe finanzielle Spielraum lässt für das nächste Jahr keine bahnbrechenden Neuerungen und<br />
Investitionen zu. Die gesunde finanzielle Lage der <strong>Stadt</strong> <strong>Ansbach</strong> erlaubt aber, den bisherigen, vernünftigen,<br />
Weg weiter zu gehen. Wir können unseren Verpflichtungen im Sozialbereich nachkommen,<br />
haben die finanzielle Grundlage gelegt für eine weitere positive Entwicklung von FH, KKH und Theater<br />
<strong>Ansbach</strong>, investieren in <strong>Stadt</strong>entwicklung, Bildung (Schulgebäude) und Klimaschutz (Gebäudedämmung,<br />
Klimaschutzkonzept) und können auch im Feuerlöschwesen und im Straßenbau notwendige<br />
Maßnahmen finanzieren. Da zudem noch HH-Ausgabereste zur Verfügung stehen, wird auch<br />
im nächsten Jahr in <strong>Ansbach</strong> gebaut werden, wird es weiter <strong>vor</strong>an gehen. Insgesamt können im Jahr<br />
2009 fast 217 Mio. € verbaut werden. Und durch eine Entnahme aus der Rücklage gelingt es wieder,<br />
den städtischen HH ohne Neuverschuldung abzuwickeln. OB Felber und dem <strong>Stadt</strong>rat der letzten<br />
Wahlperiode ist zu verdanken, dass es eine Rücklage gibt, aus der nach der Entnahme von 1,2 Mio. €<br />
im Jahr 2008 auch für den HH 2009 noch 1 Mio. € entnommen werden kann. Viele vergleichbare<br />
Städte halten nur noch die gesetzliche Mindestrücklage <strong>vor</strong>.<br />
Auch zwei andere Ausgabenkomplexe zeigen auf, dass sich die finanzielle Situation der <strong>Stadt</strong> <strong>Ansbach</strong><br />
im Vergleich mit anderen Städten als sehr günstig und geordnet darstellt – dank der Ausgabenpolitik<br />
der letzten Jahre:<br />
Der ordentliche Schuldendienst beträgt im Haushaltsjahr 2009 nur 39,10 € je Einwohner – das ist<br />
deutlich weniger als der Landesdurchschnitt von 145 € je Einwohner. <strong>Ansbach</strong> hat damit gegenüber<br />
vergleichbaren Kommunen über 4 Millionen Euro weniger an Zins und Tilgung zu leisten. Geld, das in<br />
Investitionen für Klimaschutz, Bildung und Kultur fließen kann.<br />
Schade, dass die Oberbürgermeisterin bisher zu keiner positive Aussage über unsere wirklich gute<br />
finanzielle Ausgangsposition zu bewegen war.<br />
Die Personalausgaben im Verhältnis zum Verwaltungshaushalt wurden in der Ära Felber von 37,8<br />
Prozent (1990) auf 27,8 Prozent (2007) gesenkt. Die Verwaltung wurde schlanker, effektiver und<br />
schlagkräftiger. Der Stellenplan 2009 deutet auf eine Umkehr dieser Politik hin. Wir haben die Stellenmehrungen<br />
in diesem Jahr mitgetragen, werden die Personalquote aber sehr genau im Auge behalten.<br />
Ein aufgeblasener Verwaltungsapparat dient keinem!<br />
Nach einem harten Wahlkampf im Frühjahr mit viel Kritik an der bisherigen Politik und großen Ankündigungen,<br />
die Schwerpunkte anders setzen zu wollen, waren wir gespannt auf diesen HH-Entwurf der<br />
neuen Oberbürgermeisterin. Allein - wir konnten nichts grundlegend Neues finden, keine neuen<br />
Schwerpunkte, keine anderen Leitlinien für die <strong>Stadt</strong>politik. Wir wollen Sie hierfür nicht kritisieren,<br />
Frau Oberbürgermeisterin, im Gegenteil. Der HH-Entwurf 2009 bestätigt die Politik der letzten Jahre,<br />
belässt die Investitionsschwerpunkte auf Bildung, Klimaschutz und <strong>Stadt</strong>entwicklung, geht den Weg<br />
weiter, Neuverschuldung zu vermeiden. Sie haben die Realitäten erkannt. So beinhaltet der HH z.B.<br />
keine höhere Summe aus dem Verkauf von Gewerbegrundstücken, auch wenn Sie, Frau Seidel, hier<br />
mehr Erlöse gefordert und erklärt hatten, Wirtschaftspolitik zur „Chefsache“ zu machen. Sie wissen<br />
heute, dass Betriebe sich nicht allein auf unseren Wunsch hin in <strong>Ansbach</strong> ansiedeln.<br />
Interessant ist in diesem Zusammenhang für uns allerdings, dass <strong>Stadt</strong>ratskollegen, die noch <strong>vor</strong> einem<br />
Jahr den letzten HH und OB Felber schwer angegriffen haben, die überall noch mehr wollten, die<br />
zahllose Änderungs<strong>vor</strong>schläge einbrachten und die dem HH 2008 nicht zustimmen konnten, nun des<br />
Lobes voll sind für Vorschläge, die sich von denen des Vorjahres in ihrer Intention kaum unterscheiden.<br />
ÖDP und BAP haben praktisch keine Änderungs<strong>vor</strong>schläge unterbreitet, die die Verwaltung<br />
nicht am Tag der Beratungen selbst in den Entwurf eingearbeitet hatte, außer der Forderung, die<br />
Straße <strong>vor</strong> dem Wasserwirtschaftsamt im kommenden Jahr zu sanieren – peinlich, wenn man weiß,<br />
dass ein Bürgermeister sowie ein weiterer Stellvertreter der Oberbürgermeisterin an dieser Behörde<br />
arbeiten und sich unsere Verwaltung nicht in der Lage sieht, die Sanierung dieses Straßenabschnitts<br />
vernünftig zu finanzieren.<br />
Auch die SPD-Fraktion hat sich auf einige wenige Änderungs<strong>vor</strong>schläge beschränkt. Mit den Geldern<br />
für das Kinderhaus Kunterbunt, das Wichtelparadies, die Güllschule, die Museumspädagogik und den<br />
<strong>Stadt</strong>jugendring wollten wir Maßnahmen unterstützen, die verschiedene <strong>Stadt</strong>ratsausschüsse mehrheitlich<br />
gefordert hatten, deren Finanzierung wir aber im HH nicht finden konnten. Der relativ kleine<br />
Betrag von 5000,- €, den wir für das Mehrgenerationenhaus beantragt haben, ist als Anerkennung für<br />
die her<strong>vor</strong>ragende Leistung dieser Institution gedacht. Das MGH wird von der <strong>Stadt</strong> bisher nur mit<br />
1000,- € im Jahr unterstützt, zu wenig, wenn man betrachtet, wie viel ehrenamtliche Arbeit hier für<br />
unsere <strong>Stadt</strong> erbracht wird.<br />
Einen mutigeren Schritt als die Verwaltung ihn plant fordert die SPD im <strong>Stadt</strong>rat in Sachen Klimaschutz<br />
und Nahverkehr. Zum einen wollen wir das städtische Förderprogramm bei Investitionen in<br />
Gebäudedämmung in voller Höhe erhalten.
Zum zweiten wollen wir die Kosten für eine Stunde Parken in der Innenstadt und die für eine Fahrt mit<br />
dem ÖPNV wieder auf etwa gleiche Höhe bringen. Seit Einführung der Parkraumbewirtschaftung zu<br />
Beginn der 90er Jahre wurden die Parkgebühren in <strong>Ansbach</strong> nicht mehr erhöht, die Kosten für Busfahrten<br />
stiegen dagegen jährlich gemäß den Vorgaben des VGN. Wenn wir nun im Sinne des Klimaschutzes<br />
die Zahl derer, die vom eigenen PKW auf den Bus umsteigen, erhöhen wollen, müssen wir<br />
laut Dr. Weiskopf vom VGN entweder die Zahl der Parkplätze in der Innenstadt drastisch reduzieren<br />
oder wenigstens ihre Nutzung verteuern. Es fällt schon sehr schwer, mit dem Bus zu fahren, wenn die<br />
Fahrt mit dem eigenen PKW nicht nur bequemer, sondern auch noch billiger ist. Der von uns geforderte<br />
Preis von 1,-€ für eine Stunde Parken auf den innenstadtnahen Plätzen liegt nun knapp über dem<br />
einer Busfahrt, die mit einer Streifenkarte etwa 0,90 € kostet und mit Dauerkarten deutlich billiger wird.<br />
Schon die Stellplätze des westlichen Rezatparkplatzes sollen nur noch 0,50 € pro Stunde kosten, die<br />
innenstadtferneren Parkplätze 0,30 € pro Stunde. Damit liegen wir durchaus im Schnitt der Stundensätze<br />
vergleichbarer Städte. Wir wollen, dass unsere <strong>Stadt</strong> für alle erreichbar bleibt, dass sich der eine<br />
oder andere aber in Zukunft überlegt, ob er den Weg in die <strong>Stadt</strong> nicht lieber mit dem Bus zurücklegt:<br />
der Umwelt zuliebe, und weil es auch die günstigere Alternative darstellt.<br />
Von „Abzocke“ zu sprechen ist absurd. Das sehen offensichtlich auch die Bürger so: außer von Vertretern<br />
politischer Parteien oder einschlägiger Interessenverbände sind keine Leserbriefe erschienen,<br />
weder ich noch Fraktionskollegen wurden mehr als üblich zu Themen aus dem <strong>Stadt</strong>rat auf die geforderte<br />
Erhöhung der Parkgebühren angesprochen.<br />
Gespannt sind wir heute auf das Abstimmungsverhalten der Kolleginnen und Kollegen der CSU-<br />
Fraktion. Sie haben keine Änderungsanträge zum HH-Entwurf gestellt, während der Beratungen aber<br />
gegen vieles argumentiert. Dabei hatten Sie sich doch nach der Wahl „aufgrund großer „inhaltlicher<br />
Übereinstimmungen“ mit BAP, ÖDP und FW auf die gemeinsame Wahl der neuen <strong>Stadt</strong>spitze einigen<br />
können. Wenn es hier wirklich nicht nur um die Vergabe von Pöstchen ging, sollten die Übereinstimmungen<br />
wenigstens bis zur Verabschiedung des ersten gemeinsamen HH tragen.<br />
Frau Oberbürgermeisterin, die SPD-Fraktion ist bei den gegebenen finanziellen Rahmenbedingungen<br />
mit dem HH 2009 sehr zufrieden. Alle unsere Änderungs<strong>vor</strong>schläge wurden mit Mehrheit beschlossen.<br />
Dafür danken wir Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen. Wir danken auch für die angenehme<br />
Atmosphäre, in der die Beratungen heuer stattfinden konnten.<br />
Mein letzter Dank gilt heute, wie immer an dieser Stelle, dem <strong>Stadt</strong>kämmerer Herrn Schwarzbeck<br />
sowie seinen Mitarbeitern in der Kämmerei und in allen Ämtern für die übersichtliche Aufarbeitung der<br />
Datenfülle, für die Geduld mit unseren Fragen und für deren prompte Beantwortung.<br />
Ich wünsche allen Kolleginnen und Kollegen besinnliche Weihnachten und ein gesundes Neues Jahr<br />
2009.<br />
Frau Oberbürgermeisterin, die SPD-Fraktion stimmt dem HH 2009 zu.
Anlage 5<br />
Bürgerinitiative <strong>Ansbach</strong>er Parteiloser e.V.<br />
( BAP )<br />
Fraktions<strong>vor</strong>sitzender: Manfred Stephan, Käferbach 16a, 91522 <strong>Ansbach</strong><br />
Zum Haushaltsplan der <strong>Stadt</strong> <strong>Ansbach</strong> 2009<br />
ANSBACH, 08.12.2008<br />
Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin, liebe Kolleginnen und Kollegen, meine Damen und Herren!<br />
Die Oberbürgermeisterin und ihre Verwaltung haben einen Haushaltsentwurf <strong>vor</strong>gelegt, der erneut<br />
keine Neuverschuldung <strong>vor</strong>sieht.<br />
Den an der Arbeit Beteiligten, allen <strong>vor</strong>an Herrn Schwarzbeck, gilt unser besonderer Dank.<br />
„Die <strong>Stadt</strong> ist quasi schuldenfrei“!<br />
Sie sei absolute Spitze, mache keine Neuverschuldung, sondern baue Schulden ab und brauche sich<br />
keine finanziellen Sorgen zu machen. Allen anderen vergleichbaren Kommunen gehe es schlechter,<br />
so hat es Ex-Oberbürgermeister Felber noch Anfang dieses Jahres verkündet.<br />
Dem, das wissen wir jetzt, war leider nicht so!<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Ansbach</strong> hat zusammen mit den <strong>Stadt</strong>werken, dem Klinikum und der AWEAN mindestens<br />
70 Mio. Euro Schulden, obwohl die <strong>Stadt</strong> in den letzten Jahren einen nicht unerheblichen Geldbetrag<br />
geerbt sowie 40% der <strong>Stadt</strong>werke und fast alle Wohnungen – quasi unser Tafelsilber - verkauft hat.<br />
Hinzu kommt eine eigentlich kaum glaubliche Summe – weitere rund 70 Millionen Euro - für die nicht<br />
erfolgte Instandsetzung von großen Teilen des städtischen Straßennetzes.<br />
Wir hätten der neuen Oberbürgermeisterin gerne bessere Voraussetzungen bei ihrem Amtsantritt<br />
gewünscht.<br />
Bereits im Jahr 2005 gab es einen ersten Warnschuss - die Gewerbesteuereinnahmen waren deutlich<br />
zurückgegangen – fast 2,5 Mio. Euro weniger als eingeplant. Diese Tendenz hat sich leider verfestigt.<br />
Mit über 50 ha ungenutzter Gewerbeflächen und den immer wieder falsch kalkulierten Einnahmen aus<br />
Grundstücksverkäufen wurde der Oberbürgermeisterin ein weiteres schweres Erbe hinterlassen.<br />
Erfolgversprechende Wirtschaftspolitik hat praktisch nicht stattgefunden.<br />
Ich glaube es ist unsere Pflicht als verantwortlicher Kommunalpolitiker im <strong>Stadt</strong>rat, die Öffentlichkeit<br />
einmal auf diesen Sachverhalt hinzuweisen.<br />
Frau Oberbürgermeisterin Seidel hat in den ersten Monaten ihrer Amtszeit bereits einige für <strong>Ansbach</strong><br />
wichtige Betriebe aufgesucht und sich die Sorgen der Geschäftsführungen angehört. Im Bayer. Städtetag<br />
wurde sie in den Wirtschaftsausschuss gewählt und in der Metropolregion ist die neue <strong>Stadt</strong>spitze<br />
jetzt stets präsent.<br />
Die BAP richtet wie die Oberbürgermeisterin ihr ganzes Augenmerk auf eine bessere Förderung der<br />
heimischen Wirtschaft.<br />
„Vertrauen ist für alle Unternehmungen das große Betriebskapital, ohne welches kein nützliches Werk<br />
auskommen kann.“ Das hat schon Albert Schweitzer her<strong>vor</strong>gehoben.<br />
Trotz des minimalen finanziellen Spielraums und eines in den letzten zwei Jahrzehnten noch nie da<br />
gewesenen Sparzwangs konnten einige für die BAP besonders wichtige Maßnahmen (z.B. die Erweiterung<br />
des Kindergarten Pfaffengreuth und die Vorplanung der Turnhalle an der Güllschule) im Haushalt<br />
2009 finanziert werden. Besonders stolz sind wir, dass auch die hohen Zuwendungen für Sportvereine<br />
und Kulturanbieter beibehalten und teilweise sogar erhöht werden konnten.<br />
Zum Glück fiel auch die Sanierung und Umgestaltung des Karlsplatzes, der dadurch sichtbar aufgewertet<br />
wird, dem Sparzwang nicht zum Opfer.<br />
Die BAP wird auch versuchen, die Neugestaltung der Neustadt im kommenden Jahr noch auf den<br />
Weg zu bringen.
Als weiteres positives Ergebnis der Haushaltsberatungen darf ich hier an das von der Oberbürgermeisterin<br />
und uns gemeinsam ausgeweitete Förderprogramm zur Energieeinsparung und die Maßnahmen<br />
zum Klimaschutz erinnern.<br />
Im Haushaltsplan für das Jahr 2008, noch von der inzwischen abgewählten <strong>Stadt</strong>spitze aufgestellt,<br />
waren viele Einnahmeerwartungen viel zu hoch gegriffen. Vorhersehbare Ausgaben, wie z.B. die<br />
längst bekannte Sanierung der Holzbrücke zum Brücken-Center tauchten im Haushalt überhaupt nicht<br />
auf.<br />
Zudem haben der frühere Oberbürgermeister Felber und Bürgermeister Breitschwert den finanziellen<br />
Spielraum ganz erheblich eingeengt, indem sie rund 6,5 Millionen Euro an Verpflichtungsermächtigungen<br />
für das Haushaltsjahr 2009 schon bei den <strong>vor</strong>letzten Haushaltsberatungen im November<br />
2007 eingegangen waren.<br />
Auch 2009 ist höchst wahrscheinlich mit weiteren Einnahmeausfällen von Steuern und Gebühren zu<br />
rechnen. Ungeachtet dessen ist es Frau Oberbürgermeisterin Seidel zusammen mit ihrer Verwaltung<br />
gelungen, einen ausgeglichenen Haushalt mit hoher Investitionsquote und ohne Neuverschuldung<br />
<strong>vor</strong>zulegen. Die Oberbürgermeisterin ordnete schon Anfang Juli einen strikten Sparkurs an. Über- und<br />
außerplanmäßige Ausgaben, unter Herrn Felber gang und gäbe, durften ab sofort nicht mehr getätigt<br />
werden. Und erstmals, das soll hier Erwähnung finden, redet ein <strong>Stadt</strong>oberhaupt in <strong>Ansbach</strong> nicht nur<br />
vom Sparen, sondern fängt damit bei sich selber an. Auf ihren eigenen Wunsch hin wurden die Verfügungsmittel<br />
der Oberbürgermeisterin und der Bürgermeister deutlich reduziert!<br />
Um wieder mehr Gestaltungsspielraum bei kommenden Haushaltsberatungen zu haben, muss auch<br />
die Einnahmenseite der <strong>Stadt</strong> verbessert werden.<br />
„Fast alle Absolventen der <strong>Ansbach</strong>er FH haben eine Stelle“ so stand es letzte Woche in der FLZ.<br />
Leider blieben bisher zu wenig dieser Studierenden nach ihrem Studium in der <strong>Stadt</strong> <strong>Ansbach</strong> oder<br />
zumindest in der Region. Das Potential der FH muss künftig stärker genutzt werden, d.h. es müssen<br />
verstärkt Anreize für Existenzgründer geschaffen werden.<br />
Gestatten Sie mir noch einige persönliche Anmerkungen:<br />
Die Oberbürgermeisterin hat in wenigen Monaten ein positives Diskussionsklima im <strong>Stadt</strong>rat geschaffen.<br />
Jetzt wird jedes Mitglied und dessen Redebeitrag ernst genommen. Ich bin 1996 in den <strong>Stadt</strong>rat<br />
gewählt worden. Eine solch angenehme und vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre hier im Plenum habe<br />
ich zu<strong>vor</strong> nicht gekannt.<br />
Dazu tragen auch die regelmäßig stattfindenden Fraktionsgespräche der Oberbürgermeisterin mit<br />
allen Fraktions- bzw. Gruppensprechern bei. Mit weitreichenden, ungefilterten und rechtzeitigen Informationen,<br />
Frau Oberbürgermeisterin, erleichtern sie uns <strong>Stadt</strong>rätinnen und <strong>Stadt</strong>räten die Arbeit<br />
erheblich.<br />
Die Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach hat einmal gesagt: „Man bleibt jung, solange man<br />
noch lernen, neue Gewohnheiten annehmen und einen Widerspruch ertragen kann.“ In diesem Sinne<br />
wünsche ich uns allen für die kommende Zeit einen Jungbrunnen, der uns gegenseitig die kommenden<br />
Aufgaben leichter und besser tragen lässt.<br />
Die BAP-Fraktion wird dem Haushalt 2009 zustimmen. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.<br />
Manfred Stephan
Anlage 6<br />
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen<br />
Demokratie – ja bitte!<br />
Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin, liebe Kolleginnen und Kollegen!<br />
Der Haushalt für das Jahr 2009 steht unter dem Vorzeichen einer weltweiten Finanz- und<br />
Wirtschaftskrise. Als Hauptursache gilt das Platzen einer Spekulationsblase. Die <strong>Ansbach</strong>er<br />
Bürgerinnen und Bürger haben am Anfang diese Jahres auch spekuliert – nämlich auf einen<br />
Politikwechsel - und damit bis jetzt gewonnen. Gelebte Demokratie zahlt sich aus.<br />
Es gehört auch zur Demokratie, plötzlich Opposition üben zu müssen. Die CSU übt unter Anwendung<br />
aller <strong>vor</strong>stellbaren Mittel: Mit Geschäftsordnungsparagrafen zwang sie Debatten in den <strong>Stadt</strong>rat, siehe<br />
Karlsplatz, mit der Folge, dass sie prompt zweimal die Abstimmung verloren hat und auch a weng a<br />
Kuhhandel gehört in ihr Repertoire. Wörtlich: „Wir lehnen den Nachtragshaushalt ab, wenn das Haus<br />
nicht für die Sanierung der Rezatparkplätze stimmt.“ Manche in diesem Haus haben dieser Drohung<br />
nachgegeben, z.B. die Bürgerinitiative <strong>Ansbach</strong>er Parteiloser.<br />
Es tut der Politik dieser <strong>Stadt</strong> allerdings gut, dass wieder inhaltliche und ausführliche Debatten geführt<br />
werden, die von gegenseitigem Respekt und Achtung geprägt sind – meistens – und von allen mit<br />
dem Ziel geführt werden, das Beste für unsere <strong>Stadt</strong> zu erreichen.<br />
An dieser Stelle möchten wir unseren Kämmerer zitieren, der gesagt hat: „Die Zeiten, in denen man<br />
nach Lust und Laune jede Maßnahme finanzieren kann, sind <strong>vor</strong>bei.“ <strong>Ansbach</strong> hat das Vermögen<br />
verbraucht, das es durch den Verkauf eines Teils der <strong>Stadt</strong>werke, des städtischen Wohnbesitzes und<br />
das Glück einer Erbschaft erhalten hat.<br />
<strong>Ansbach</strong> ist wieder auf den Boden der normalen kommunalen Realität in Bayern angekommen. Es<br />
gibt nichts mehr, um Einbrüche bei den Einnahmen, wie der Gewerbesteuer, zu überbrücken. Wir<br />
werden von der Hand in den Mund leben oder wenn es nötig erscheint, Schulden machen<br />
müssen.<br />
Dabei sind wesentliche Aufgaben in dieser <strong>Stadt</strong> nicht erledigt worden: Allein der Klimaschutz und die<br />
Energiepreise ergeben eine ellenlange Aufgaben- und somit Ausgabenliste. Die Energiesanierung des<br />
Platengymnasiums, der Weinbergschule und des Kindergartens Kunterbunt ist ein lobenswerter<br />
Anfang. Die Planung für die Berufs- und Wirtschaftsschule ebenfalls. Die jetzt beginnende Erstellung<br />
der Konzepte für Energie und ÖPNV war schon lange überfällig.<br />
Bildung und Betreuung müssen die Inhalte unsere Politik sein. Ganztagesschulen, Ausbau der<br />
Kinderkrippen und Schaffung neuer Sporthallen sind hier die Stichworte für jetzige und künftige<br />
Ausgabenschwerpunkte. Dafür gibt es auch nennenswerte Zuschüsse von Bund und Land.<br />
Dazu stellt sich die Frage, wie gehen wir in <strong>Ansbach</strong> mit den zentralen Aufgaben – Bildung und<br />
Klimaschutz – um. Sollen wir warten bis sich die Finanzlage wieder verbessert, damit wir keine<br />
Schulden zulasten folgender Generationen machen müssen oder sollen wir Schulden aufnehmen,<br />
damit wir in die Zukunft unserer Kinder investieren – und zwar jetzt. Für die Aufnahme von Schulden<br />
spricht, dass das Einschränken kommunaler Investitionen das Krisenpaket der Bundesrepublik<br />
konterkariert. Selbst die Wirtschaftsweisen sind für eine höhere öffentliche Verschuldung.<br />
Antizyklisches Verhalten ist angebracht.<br />
„Das Falscheste, was man jetzt machen könnte, wäre der Versuch, der durch die Rezession<br />
ansteigenden Neuverschuldung mit Ausgabenkürzungen ... entgegenzuwirken“, sagte der<br />
Wirtschaftsweise Prof. Peter Bofinger. „Damit würde wie Anfang der 30er Jahre die Gefahr einer<br />
Deflation heraufbeschworen.“<br />
Wir wollen mit Schulden nicht irgendeine Maßnahme finanzieren, sondern bleibende Werte. Z.B. die<br />
Sanierung und Ausstattung unserer Schulen und den Klimaschutz. Dies ist gleichbedeutend mit<br />
Investitionen in die Bildung, was ja parteiübergreifend Konsens sein müsste und mit weniger<br />
Energieverbrauch. So können wir in Zukunft CO² und Geld sparen.<br />
Für <strong>Ansbach</strong> regen wir deshalb an, selbst in regenerative Energien zu investieren. Denn wir haben die<br />
nötigen Gewerbegebiete, gewinnen dadurch Versorgungssicherheit, schaffen lokale Wertschöpfung<br />
und Beschäftigung, finanzielle Einnahmen und einen Imagegewinn für die <strong>Stadt</strong>. Das Gesetz über den<br />
Vorrang Erneuerbarer Energien (EEG)bietet einen perfekten und sicheren Investitionsrahmen. We can
do it! Obama auf <strong>Ansbach</strong>erisch: Wir könners!<br />
Leider konnte es der <strong>Stadt</strong>rat im Falle der Baumschutzverordnung nicht. Die Mehrheit der Ökologisch<br />
Demokratischen Partei hat den Stellenwert der Ökologie brav von der CSU übernommen:<br />
Regelungen, welche die Umwelt schützen, wie z.B. die Baumschutzverordnung, sind für sie per se<br />
bürokratische Monster.<br />
Bei unseren Überlegungen, ob wir diesem Haushalt zustimmen sollen, sprachen eigentlich zwei<br />
Entscheidungen dagegen:<br />
Erstens: Die Ablehnung der 400- Euro -Kräfte für die Ausgabe des Mittagessens an den Gymnasien<br />
und den Ganztagsschulen. Die sinnvolle Unterstützung der Schulen, die ein sie belastendes<br />
Dauerproblem für ca. 25.000 Euro im Jahr hätten lösen können, wurde selbst von einem Fachmann<br />
abgelehnt, der in der Debatte leidenschaftlich und fundiert dafür gesprochen hatte. Verstehe es, wer<br />
will.<br />
Zweitens: Die Bonus-Card wäre ein umfassender Ansatz gewesen, alle sozial Schwachen in unserer<br />
<strong>Stadt</strong> zu unterstützen und ihnen den Zugang zu kulturellen und sportlichen Angeboten und zum<br />
öffentlichen Nahverkehr zu erleichtern. Das Konzept ist trotz eines Antrages von uns, den wir bereits<br />
im Mai dieses Jahres gestellt haben, unverständlicherweise nie beraten worden.<br />
Die Sanierung und Umgestaltung des Karlsplatzes sind für uns wichtige Bausteine. Sie steigern die<br />
Lebensqualität in <strong>Ansbach</strong>. Der Karlsplatz wird vom Karlsparkplatz der CSU zum attraktiven<br />
Eingangstor unserer Innenstadt.<br />
Zum Abschluss möchten wir noch das Dauerthema Urlas aufgreifen. Die Gründe, die uns zur<br />
Ablehnung dieses Projektes veranlassen, brauchen wir hier nicht wiederholen. Zwei Aspekte sind<br />
trotzdem herauszustellen: Die Aufforderung der Mehrheit des <strong>Stadt</strong>rates, keinen Zaun um die<br />
Siedlung zu ziehen, war richtig. Die einstimmige Ablehnung der monströsen Planungen des<br />
Staatlichen Bauamtes zur Anbindung der Urlas-Siedlung an die B14, die dazu führen würden, dass wir<br />
ohne weiteres Formel 1 Rennen in <strong>Ansbach</strong> veranstalten könnten, macht Mut für die Zukunft. Sie zeigt<br />
auf, dass wichtige Entscheidungen für unsere <strong>Stadt</strong> auch gemeinsam getroffen werden.<br />
Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit. Bedanken möchte ich mich auch bei unserem Kämmerer<br />
Hans Schwarzbeck für seine her<strong>vor</strong>ragende Arbeit. Die Grüne Fraktion stimmt dem Haushalt 2009 zu.<br />
Für die Grüne Fraktion im <strong>Stadt</strong>rat<br />
Wolfgang Bartusch
Anlage 7<br />
ÖDP-Fraktion<br />
Anmerkungen zum Haushalt 2009 der <strong>Stadt</strong> <strong>Ansbach</strong><br />
Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin, liebe Kolleginnen und Kollegen des <strong>Stadt</strong>rates, sehr geehrter<br />
Herr Schwarzbeck!<br />
Zu allererst wollen wir uns bei Ihnen und der gesamten Kämmerei für die gute Zusammenarbeit bedanken.<br />
Sie und Ihr Team haben unter schwierigen Bedingungen sehr gute Arbeit geleistet. Wir wollen<br />
zwar nicht den Teufel an die Wand malen, aber die Verhältnisse haben sich verschlechtert. Mit ca.<br />
3 Mio. € Einnahmeausfall gerieten die Umstände des neuen Haushalts 2009 alles andere als rosig.<br />
Doch dadurch wurden wir gezwungen, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. Und unter diesen<br />
gegebenen Bedingungen einen Haushalt aufzustellen, ist bestimmt nicht lustig. Herr Schwarzbeck<br />
haben Sie herzlichen Dank für Ihre geleistete Arbeit! --- Bleibt nur zu hoffen, dass wir in den kommenden<br />
Jahren nicht auch noch an das Eingemachte gehen müssen.<br />
Heute steht also der erste Haushalt der <strong>Stadt</strong> <strong>Ansbach</strong> unter der Leitung unserer neuen Oberbürgermeisterin<br />
an. Erlauben Sie mir anlässlich der ureigensten und <strong>vor</strong>nehmsten Aufgabe des <strong>Stadt</strong>rates<br />
einige grundsätzliche Bemerkungen:<br />
Dank der Mehrheit der <strong>Ansbach</strong>er Bürgerinnen und Bürger geschah mit der Wahl Carda Seidels ein<br />
Neuanfang.<br />
„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne..“ Für unsere neue Situation Herrmann Hesse zu bemühen,<br />
ginge sicher zu weit. Von Zauber wollen wir nicht sprechen – es ist auch nicht Zauberei, es ist<br />
hauptsächlich das Verdienst von Carda Seidel, dass mit ihrem Anfang bei uns in <strong>Ansbach</strong> ein neuer<br />
Politikstil eingezogen ist. 1969 trat Willy Brandt mit dem Leitspruch an: „Wir wollen mehr Demokratie<br />
wagen“ – dies gilt auch nun für unser Gremium hier. Ich will nicht in alten Wunden rühren, nicht die<br />
früheren Verhältnisse beklagen. Seien wir froh, dass seit Mai ein Klima der Transparenz herrscht. Und<br />
lassen Sie uns alle gemeinsam weiter für unseren eigenen „Klimaschutz“ arbeiten. Zugegeben, es<br />
kostet Zeit, Themen im <strong>Stadt</strong>rat kontrovers zu diskutieren und sich auch aufgrund dieser Diskussion<br />
seine Meinung zu bilden. Doch das ist praktizierte Demokratie. Carda Seidel sorgt als Diskussionsleiterin<br />
dafür, dass jeder auch zu Wort kommt und seine Argumente <strong>vor</strong>bringen kann. Sie versteht es,<br />
zuzuhören und nimmt den Anderen ernst. Das darf aber nicht mit mangelnder Führungsstärke verwechselt<br />
werden. Die politischen Diskussionen im neuen <strong>Stadt</strong>rat sind zwar ausgiebiger, aber jedenfalls<br />
lebendiger und offener geworden. Ein gewaltiger Fortschritt, denn im früheren <strong>Stadt</strong>rat mit Ex-OB<br />
Felber standen viele Entscheidungen schon <strong>vor</strong>her fest. Wir sind jedenfalls froh, dass mit der OB Carda<br />
Seidel eine neue Diskussionskultur in den <strong>Stadt</strong>rat eingezogen ist. Das ist zwar anstrengender,<br />
aber es lohnt sich, so im Sinne des Bürgers nach der besten Lösung zu suchen – dafür wurden wir<br />
schließlich auch gewählt. Und – wer die regelmäßigen Informationstreffen der Fraktions<strong>vor</strong>sitzenden<br />
mit Frau Seidel als Mauschelrunde angreift, der will Kritik um der Kritik üben - Kritik ohne Grund. Diese<br />
Treffen sind wichtig, informativ für jede Fraktion und gehören zur Transparenz und zum guten neuen<br />
Klima. Mauscheln, also heimlich Vorteile aushandeln, ist genau das Gegenteil!<br />
Lassen Sie mich bitte auch noch auf das in der Öffentlichkeit kontrovers geführte Thema Urlasbebauung<br />
kommen. Es war Anlass für die Sondersitzung des <strong>Stadt</strong>rates im Onoldiasaal. Ich möchte Frau<br />
Seidel hier noch einmal ausdrücklich danken, dass sie diese Sitzung angesetzt hat. So konnten sich<br />
die <strong>Ansbach</strong>er Bürgerinnen und Bürger direkt ein Bild von den jeweiligen Argumenten machen. Das ist<br />
praktizierte Transparenz. (Nur am Rande bemerkt: der Vortrag des Herrn Arndt vom Straßenbauamt<br />
wirkte wohl eher etwas missglückt.) Die Grundlagen für die geplante Urlasbebauung wurden <strong>vor</strong> 3<br />
Jahren gelegt. Dass aber 14 Tage <strong>vor</strong> der Baugenehmigung nun ein Antrag gestellt wurde, man möge<br />
die Amerikaner bitten, auf die Bebauung zu verzichten, dies sollte man unter dem Begriff<br />
Schaufensterantrag abheften. Deshalb wollte und konnte die ödp nicht zustimmen. Wir sind jedoch<br />
sehr wohl gegen einen so genannten Sicherheitszaun um die Siedlung. Hoffen wir, dass im weiteren<br />
Verlauf zwischen der deutschen und der amerikanischen Seite ein vertrauensvolles Klima herrscht<br />
und dass das Bau<strong>vor</strong>haben nicht zu einer unangebrachten Isolierung führt.<br />
Nun zum eigentlichen Haushalt - einem Haushalt, der aufgrund des stark eingeschränkten Spielraums<br />
durch Kürzungen ursprünglicher Vorhaben gekennzeichnet ist. Denn es stellte sich nach der<br />
Wahl heraus, dass die Haushaltslage bei weitem nicht so rosig war wie zu<strong>vor</strong> behauptet. In ganzseiti-
gen Anzeigen wurde uns eingeredet, dass alles in bester Ordnung sei. Doch Frau Seidel fand – ebenso<br />
wie wir - keine luxuriöse Ausstattung <strong>vor</strong>, sie konnte sich nicht in ein gemachtes Bett legen. Die<br />
Matratze ist durchgelegen und Löcher in den Laken müssen gestopft werden.<br />
In diesem Zusammenhang möchte ich betonen, dass wir ödp – <strong>Stadt</strong>räte die einzigen waren, die Kürzungs<strong>vor</strong>schläge<br />
eingebracht haben; auch darf ich kurz aus Werner Forstmeiers Haushaltsrede des<br />
letzten Jahres zitieren: „Jeder von uns ahnt, dass es in den nächsten Jahren nicht mehr so weitergehen<br />
wird. Es gibt Anzeichen dafür, dass sich der derzeitige Steuerboom seinem Ende<br />
nähert.“ und „Wir dürfen nie vergessen: jedem Aufschwung folgt ein Abschwung“ –<br />
-3-<br />
nun haben wir ihn und jetzt rächt sich, dass wir entgegen unseren Vorschlägen es in den vergangenen<br />
Jahren nicht geschafft haben, unsere Schulden abzubauen.<br />
Herr Schwarzbeck hat es neulich so ausgedrückt: „Früher hatte einer eine Idee und das dafür<br />
nötige Geld wurde bereitgestellt.“ Gemeint hat er damit vermutlich die CSU und SPD– wie eben<br />
früher die Verhältnisse waren.<br />
Heute ist das Geld so nicht mehr <strong>vor</strong>handen – und der Unkehrschluss würde bedeuten, dann brauchen<br />
wir auch keine Ideen mehr.<br />
Genau das Gegenteil ist der Fall! Wir brauchen Ideen, wenn auch Herr Schaudig in der konstituierenden<br />
Sitzung fast beschwörend sagte: „Ich warne <strong>vor</strong> einem Ideenwettbewerb.“ Wir brauchen Ideen<br />
vielleicht nötiger denn je. Die Herausforderungen im sozialen, im energetischen Bereich – um nur zwei<br />
zu nennen - werden immer größer. Allerdings müssen diese Ideen preiswert sein. Damit meine ich<br />
nicht billig, sondern sie müssen ihren Preis wert sein. Wir dürfen auf keinen Fall in eine Resignationshaltung<br />
verfallen und dürfen auch nicht im Sinne der etwas flapsigen Sprichwortvariante handeln:<br />
Spare in der Not, da hast du Zeit dazu.“<br />
Not herrscht Gott sei Dank bei uns noch nicht und Zeit zu jammern haben wir überhaupt nicht. Wir<br />
dürfen nicht nachlassen, unsere <strong>Stadt</strong> <strong>vor</strong>anzubringen. Gerade in dieser Hinsicht erkennen wir bei<br />
unserer Oberbürgermeisterin das rechte Augenmaß.<br />
→So half ihre Stimme, den aus unserer Sicht verschwenderischen und unökologischen Ausbau des<br />
Rezatparkplatzes zu verhindern, der – nun weiche ich wegen Herrn Schaudigs Rede vom Manuskript<br />
ab – der von der CSU fast wie ein Götze verehrt wird.<br />
→Ihre Ankündigung, einen Schwerpunkt in der hiesigen Wirtschaft zu sehen, hat sie umgesetzt, indem<br />
sie durch Änderung der Referate Frau Fleischmann als Verstärkung in den Prozess der Wirtschaftsentwicklung<br />
einbinden konnte.<br />
→Das erweiterte Energiesparprogramm und das Klimaschutzkonzept sind zum Wohle aller <strong>Ansbach</strong>er<br />
Bürgerinnen und Bürger beschlossen. Ihre und hoffentlich unser aller weiteren Schwerpunkte liegen<br />
im Bereich der Bildung und der Jugend.<br />
Wir sind der Meinung, der <strong>vor</strong>liegende Haushalt, erfreulicher Weise ohne Neuverschuldung trägt diesen<br />
Aufgaben entsprechend unserer finanziellen Möglichkeiten Rechnung und er enthält vieles von<br />
dem, was wir schon früher gefordert haben.<br />
Deshalb stimmen wir dem Haushalt 2009 zu und verlieren unseren Optimismus hinsichtlich einer weiteren<br />
guten Zusammenarbeit mit unserer<br />
Oberbürgermeisterin Carda Seidel und auch mit Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen nicht.<br />
Hermann Hesse sagt in seinem Gedicht: „Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten“ – und<br />
ich sage: Wir alle zusammen – hoffentlich auch mit der CSU!<br />
Ich danke Ihnen.
Anlage 8<br />
Haushaltsrede Dr. Paul Kupser, Freie Wähler <strong>Ansbach</strong> am 08.12.2008<br />
Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,<br />
meine Damen und Herren des <strong>Stadt</strong>rats und der Verwaltung,<br />
die Erstellung und Verabschiedung des Haushalts der <strong>Stadt</strong> <strong>Ansbach</strong> stehen wirtschaftlich unter keinem<br />
guten Stern.<br />
Dennoch gebühren Herrn Schwarzbeck und seinen Mitarbeitern großes Lob für ihre Arbeit und ihre<br />
Bemühungen um einen ausgeglichenen Haushalt, der ohne Nettoneuverschuldung auskommt.<br />
Ob dies allerdings angesichts der Wirtschaftskrise, in der wir uns befinden, der Königsweg ist, wage<br />
ich zu bezweifeln.<br />
Wir FW haben das erste Mal an Haushaltsberatungen teilgenommen und dürfen feststellen, dass diese<br />
von allen Mandatsträgern offen, teilweise kontrovers, aber stets fair und konstruktiv geführt wurden.<br />
Dazu Frau Oberbürgermeisterin hat sicher Ihr auf Information und Kommunikation bedachter Führungsstil<br />
erheblich beigetragen. Dafür danken wir Ihnen.<br />
Dennoch – das müssen wir leider objektiv feststellen – ist die Haushaltslage unserer <strong>Stadt</strong> nicht gerade<br />
rosig!<br />
Das hat verschiedene Ursachen, für die weder Sie, Frau Oberbürgermeisterin, noch die <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />
– insbesondere die <strong>Stadt</strong>kämmerei - verantwortlich sind.<br />
Ich greife zwei heraus, die ich näher betrachte.<br />
1. Das Gewerbesteueraufkommen in <strong>Ansbach</strong> in<br />
Verbindung mit der Wirtschaftskrise<br />
2. Die Haushalts- und Wirtschaftspolitik der letzten<br />
8 – 10 Jahre!<br />
Die Kritik, die wir üben, trifft nicht Sie und den heutigen <strong>Stadt</strong>rat. Sie hat in erster Linie mit der politischen<br />
Handlungsweise Ihres Vorgängers zu tun.<br />
Dazu muss ich ein wenig ausholen, da die <strong>Stadt</strong> <strong>Ansbach</strong> von der sich abzeichnenden ungünstigen<br />
Wirtschaftsentwicklung besonders betroffen ist.<br />
Es ist richtig, dass die globale Finanz- und Wirtschaftskrise gesicherte Annahmen innerhalb weniger<br />
Wochen, ja Tage zur Makulatur werden lassen. Aber der drastische Rückgang der Einnahmen bei der<br />
Gewerbesteuer um mindestens 3 Millionen Euro (das sind rund 20%!!!) deutet auf strukturelle Probleme<br />
der <strong>Ansbach</strong>er Gewerbelandschaft hin, die es in naher Zukunft zu beseitigen gilt.<br />
Der Bund-Länder Arbeitskreis Steuerschätzungen<br />
(Diese Quelle ist wichtig, weil sich auch die <strong>Stadt</strong>kämmerei auf derartige Daten stützt. (V17, 28 u<br />
29!))<br />
prognostiziert für 2009 auf kommunaler Ebene deutliche Steuermehreinnahmen in Höhe von 5,7 Mrd.<br />
Euro, die auf die deutlich gestiegenen Einnahmeerwartungen für die Gewerbesteuer der Kommunen<br />
zurück gehen!<br />
Das bestätigen auch Berichte in den Medien. Viele Kommunen sehen 2008 und 2009 noch höhere<br />
Gewerbesteuereinnahmen – in <strong>Ansbach</strong> jedoch bricht die Gewerbesteuer dramatisch ein.<br />
Diese Gewerbesteueranfälligkeit in <strong>Ansbach</strong> beruht weitgehend auf dem <strong>vor</strong>handenen Branchenmix.<br />
Daher ist eine Analyse der Gewerbestruktur und der Branchen in <strong>Ansbach</strong> durch die WEG dringend<br />
erforderlich!<br />
Sie könnte einen empirisch gesicherten Hinweis geben, in welche Richtung sich Bemühungen der<br />
Wirtschaftsförderung bewegen müssten, um neue Betriebe und Arbeitsplätze für <strong>Ansbach</strong> zu gewinnen.<br />
Hier besteht eindeutig Handlungsbedarf seitens der stark steuersubventionierten WEG!!!
Zu dieser Gewerbesteuerproblematik in <strong>Ansbach</strong> kommt aber noch hinzu, dass in den letzten Jahren<br />
keine <strong>vor</strong>ausschauende Finanz- und Wirtschaftspolitik umgesetzt wurde.<br />
Wo ist das Geld aus dem Teilverkauf der <strong>Stadt</strong>werke, dem Verkauf der <strong>Stadt</strong>-Wohnungen und der<br />
großzügigen Erbschaft? Wo sind die rund 48 Millionen Euro?<br />
Der Ankauf mehrerer Gewerbegebiete hat sich noch nicht rentiert. (Sie sehen ich habe die Hoffnung<br />
noch nicht aufgegeben) Von den rund 100 ha Gewerbeflächen liegen heute noch ca. 87 ha ungenutzt<br />
brach und das seit vielen Jahren.<br />
Während sich in der Umgebung von <strong>Ansbach</strong> Betriebe ansiedelten, wartete man in <strong>Ansbach</strong> wohl auf<br />
den großen Wurf – vergeblich wie es sich heute herausstellt.<br />
Scheinbare Schuldenfreiheit, keine Neuaufnahme von Krediten oder ehrgeizige Prestigeobjekte wie<br />
das Rettipalais, die Südosttangente, das TIZ und die damit verbundene WEG hatten Vorrang <strong>vor</strong> einer<br />
soliden Finanz- und Wirtschaftsplanung. Leider wurde es versäumt –wie in anderen Städten durchaus<br />
üblich – größere Rücklagen zu bilden.<br />
Es ist daher nicht verwunderlich, dass <strong>Ansbach</strong> derart extrem auf die augenblicklichen wirtschaftlichen<br />
Turbulenzen reagiert.<br />
Nach dieser Ursachenbeleuchtung der gegenwärtigen finanziellen Situation der <strong>Stadt</strong> <strong>Ansbach</strong> möchte<br />
ich noch ein paar Anmerkungen zum neuen Haushaltsjahr anfügen.<br />
Besonders erfreulich ist für uns, dass trotz der prekären Lage Einschnitte im sozialen und kulturellen<br />
Bereich vermieden werden konnten. Gleiches gilt für die Schulen und den Sport. Dies ist anerkennenswert<br />
und sehr erfreulich zu bewerten.<br />
In die richtige Richtung zeigen auch die beschlossenen Investitionen in z.B.<br />
• Die Neugestaltung des Karlsplatzes<br />
• Die Renovierung von Schulen oder<br />
• Der konsequente Ausbau der Energieeinsparmaßnahmen<br />
bei städtischen Gebäuden.<br />
Bedauerlich finde ich, dass wichtige Investitionsmaßnahmen wie das Onolzbachgewölbe oder die<br />
Sanierung des Rezartparkplatzes hinausgeschoben wurden.<br />
Vielleicht wäre hier eine maßvolle Neuverschuldung als wichtige Strukturmaßnahme die bessere Zukunftsinvestition<br />
gewesen. Wir hätten dadurch die heimische Wirtschaft unterstützt und somit beigetragen,<br />
Arbeitsplätze in der Region zu sichern.<br />
Dies ist gerade in Zeiten des Konjunkturrückganges außerordentlich wichtig.<br />
Bedenklich stimmt auch die Höhe der Verpflichtungsermächtigungen, da sie den freiverfügbaren Gestaltungsspielraum<br />
für 2010 erheblich einschränken.<br />
Zusammenfassend darf aber aus unserer Sicht festgestellt werden, dass der Haushalt 2009, so wie er<br />
von der Kämmerei <strong>vor</strong>gelegt wurde, eine solide Handlungsgrundlage darstellt, die geprägt ist von einer<br />
strikten Ausgabendisziplin zum Wohle unserer <strong>Stadt</strong> und ihrer Bürger.<br />
Meine sehr verehrten Damen und Herren,<br />
die FW werden dem Haushalt 2009 trotz aller Unsicherheiten zustimmen, ebenfalls der mittelfristigen<br />
Finanzplanung, gemäß unserer Maxime: konstruktiv arbeiten, Akzente setzen und konstruktiv Kritik<br />
üben, um der Pflicht nachzukommen, mit dem Geld der Bürger sorgfältig umzugehen. Dazu gehört<br />
immer auch ein Ringen um Konsens über die Parteigrenzen hinweg und dazu sind wir bereit.<br />
Wir danken allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung <strong>vor</strong> allem dem Kämmerer für seine<br />
Vorlage.
Ihnen, Frau Oberbürgermeisterin danken wir für Ihren unermüdlichen Einsatz und wünschen Ihnen ein<br />
sicheres Händchen bzw. Gespür zur Bewältigung der be<strong>vor</strong>stehenden Aufgaben in einem noch<br />
schwieriger werdenden wirtschaftlichen Umfeld.<br />
Es gibt viel zu tun! Packen wir's an!<br />
Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit!
Anlage 9<br />
Die Offene Linke im <strong>Ansbach</strong>er <strong>Stadt</strong>rat Bäckergründlein 23 91522 <strong>Ansbach</strong><br />
info@offene-linke-ansbach.de www.offene-linke-ansbach.de<br />
REDE ZUR VERABSCHIEDUNG DES HAUSHALTS DER STADT ANSBACH FÜR DAS JAHR<br />
2009<br />
Aus den Fehlern lernen<br />
Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,<br />
sehr geehrte Damen und Herren,<br />
<strong>Ansbach</strong>, 08.12.2008<br />
vielleicht haben manche unter Ihnen den Spielfilm „Die fetten Jahre sind <strong>vor</strong>bei“ gesehen.<br />
Ich fühlte mich in den vergangenen Wochen des Öfteren an diesen Titel erinnert, als die Welt eine<br />
Blase des Kasinokapitalismus nach der anderen platzen sah und die einstigen Exponenten der Entstaatlichung<br />
Deutschlands, ehemalige Privatisierungspäpste, im Büßerhemd händeringend um Hilfe<br />
der Allgemeinheit flehten.<br />
Wer nun aber hoffte, dass aus den Fehlern des grandios gescheiterten Neoliberalismus gelernt und<br />
das Primat der Politik zurück gewonnen werden würde, war schnell ernüchtert. Während monatelang<br />
über die Erhöhung des Kindergeldes um zehn Euro debattiert wurde, wurde quasi über Nacht 500<br />
Milliarden Euro Staatshilfe für marode Banken zur Verfügung gestellt – Gegenleistung: stimmrechtslose<br />
Aktien.<br />
Zur Bekämpfung der Krise wurden gleichzeitig lächerliche vier Milliarden für ein so genanntes „Konjunkturprogramm“<br />
in Aussicht gestellt.<br />
Was ich Ihnen hiermit aufzeigen will, ist eine Politik, die die Ursachen der systemimmanenten Krise<br />
nicht im Ansatz bekämpft; und das, sehr geehrte Damen und Herren, wird auch Auswirkungen auf<br />
<strong>Ansbach</strong> haben.<br />
Glauben Sie, dass der fortschreitende Rückgang der Binnennachfrage aufgrund des Lohndumpings<br />
keine Folgen für den Einzelhandel in unserer <strong>Stadt</strong> hat?<br />
Sind Sie sich bewusst, dass das zunehmende Auseinanderdriften von Arm und Reich, die wachsende<br />
Ungleichheit der Vermögensverteilung, die dafür verantwortlich ist, dass inzwischen 26% der Deutschen<br />
in Armut leben oder akut von Armut bedroht sind, die Kommunen besonders trifft, nämlich in<br />
Form der Pflichtleistungen des Sozialgesetzbuches?<br />
Was werden die ersten Opfer der Rezession sein? Es sind die Zeitarbeiter, die Mini- und Midijobber,<br />
für die die Kommune Verantwortung übernehmen werden muss.<br />
Wer jetzt auf die Selbstheilungskräfte eines Marktes hofft, der nicht funktioniert; wer weiterhin denkt,<br />
der <strong>Stadt</strong>rat könne in einer kommunalen Käseglocke jenseits von gesamtgesellschaftlichen und gesamtwirtschaftlichen<br />
Entwicklungen frei schweben, der irrt.<br />
Ich betone das an dieser Stelle, weil die Mehrheit dieses Hauses immer noch so handelt, als gelte<br />
weder Völkerrecht noch Grundgesetz für kommunale Entscheidungsträger. Das in Bezug auf die militärischen<br />
Ausbaupläne in Katterbach und am Urlas praktizierte Drei-Affen-Prinzip darf in Zukunft keine<br />
Anwendung mehr finden.<br />
Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin, meine Damen und Herren,
die Krise des kleinen <strong>Ansbach</strong>er Haushalts schwelt schon etwas länger als die Krise des großen Finanzsystems.<br />
Dass unsere Gemeindefinanzierung zu sehr von den Gewerbesteuereinnahmen abhängt,<br />
haben die Folgen deren Einbrüche aufgezeigt. Diese Grundproblematik werde ich in einem<br />
anderen Zusammenhang nochmals aufgreifen.<br />
Dass trotz des Wegbrechens auf der Einnahmeseite auf Einschnitte in den Bereichen Bildung, Gesundheit<br />
und Soziales weitgehend, beim Personal eingeschränkt, verzichtet wurde, ist zu begrüßen.<br />
Hier scheint das Leitbild „der Mensch geht <strong>vor</strong>“ in großen Teilen realisiert worden zu sein, auch wenn<br />
noch nicht sämtliche Vorschläge der Offenen Linken, allen Schichten der Bevölkerung gleichen Zugang<br />
zu Bildung, Kultur, Sport und Mobilität zu verschaffen, berücksichtigt wurden.<br />
Antrag und Richtlinien für einen Sozial- und Familienpass liegen der Verwaltung <strong>vor</strong>. Mit Hilfe des von<br />
der Offenen Linken beantragten Armutsberichts wird <strong>Ansbach</strong> zukünftig in der Lage sein, soziale<br />
Missstände <strong>vor</strong> Ort wirkungsvoller zu bekämpfen als bisher.<br />
Ich habe in meiner Grundsatzerklärung am 07. Mai davon gesprochen, dass die Kommune in der<br />
Pflicht ist, zumindest die schlimmsten Auswirkungen der unsozialen Politik auf Bundes- und Landesebene<br />
abzufedern. Ich hoffe, dass uns dies in Zukunft mehr und mehr gelingt.<br />
Meine heutige Rede ist mit „Aus den Fehlern lernen“ überschrieben. Ich möchte nun auf zwei grundsätzliche<br />
Eingehen: Zum einen auf den Fehler der Privatisierungspolitik, zum anderen auf den Fehler<br />
des pro-zyklischen Investitionsverhaltens:<br />
Auf dem Höhepunkt des marktradikalen Zeitalters um die Jahrtausendwende fand in <strong>Ansbach</strong> ein<br />
Ausverkauf der öffentlichen Daseinsfürsorge statt. Für das schnelle Geld wurden die städtischen<br />
Wohnungen und 40% der kommunalen Energieversorgung verscherbelt. Auf dem Altar eines angeblich<br />
„ausgeglichenen Haushalts ohne Neuverschuldung“ wurde die Bevölkerung enteignet.<br />
Den Kaufpreis, den im Jahr 2000 eine Tochter des Energie-Multis E.on zahlte, hat diese Firma durch<br />
die entsprechenden Gewinnabführungen binnen acht Jahren annähernd amortisiert, also ausgeglichen.<br />
Nun beginnt der Wohlfahrtsverlust der Privatisierung voll zu wirken<br />
- für die BürgerInnen in Form von steigenden Energiepreisen, sowie fehlenden Sozialtarifen<br />
oder Anreizen für Energiesparer<br />
- für die kommunalen Finanzen, da inzwischen die kumulierten Gewinnabführungen an die<br />
Thüga den Verkaufspreis übersteigen<br />
- für die Demokratie, da die <strong>Stadt</strong>werke der öffentlichen Kontrolle entzogen wurden<br />
Die Privatisierungspolitik ist gescheitert – zu diesem Fazit kam der Deutsche Städte- und Gemeindebund<br />
im April dieses Jahres. Laut einer Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young, mit der<br />
wohl kaum eine linke Gesinnung in Verbindung gebracht werden kann, denkt jede zehnte Kommune<br />
darüber nach, Privatisierungen wieder rückgängig zu machen.<br />
Diesen Schritt gingen bereits viele Städte – interessanterweise stets aus Kostengründen.<br />
Als regionales Beispiel sei hier die <strong>Stadt</strong> Dinkelsbühl angeführt, die den 50%igen Fremdanteil ihrer<br />
<strong>Stadt</strong>werke zurück kaufte. Dort rechnet man mittelfristig dadurch nicht nur mit sinkenden Verbraucherpreisen,<br />
sondern mit einer verbesserten städtischen Finanzausstattung.<br />
Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin, Kolleginnen und Kollegen,<br />
die Rekommunalisierung der <strong>Stadt</strong>werke ist ein mutiger Schritt; sie dient nicht nur den Energieverbrauchern,<br />
sondern der langfristigen Sicherung der Gemeindefinanzierung jenseits der erwähnten<br />
Gewerbesteuerentwicklung.<br />
Lassen Sie uns gemeinsam an diesem Konzept und somit für eine zentrale Zukunftsinvestition dieser<br />
Legislatur arbeiten.<br />
Investieren – dies ist die anti-zyklische Antwort der Wirtschaftstheorie von Meynard Keynes in Zeiten<br />
von Abschwung und Rezession, die die Weltwirtschaftskrise von 1929 in den Griff zu bekommen half,<br />
womit ich zum zweiten Fehler der Vergangenheit in <strong>Ansbach</strong> komme.<br />
Die genannten Verkaufserlöse aus der Privatisierung der <strong>Stadt</strong>werke wurden zu konjunkturellen<br />
Hochzeiten für Prestigeprojekte ausgegeben, wobei Kosten-Nutzen-Rechnung nicht annähernd berücksichtigt<br />
wurde. Zur Veranschaulichung genügt die Südosttangente. Noch im Wahlkampf rühmte
sich die abgewählte <strong>Stadt</strong>spitze, durch den Teilverkauf der <strong>Stadt</strong>werke eine Betonpiste, die kaum<br />
benutzt wird, finanziert zu haben.<br />
Dieses Geld fehlt nun schmerzlich.<br />
Doch ich warne da<strong>vor</strong>, sich gerade jetzt tot zu sparen. Die Ideologie, ungeachtet situativer Faktoren<br />
ohne Neuverschuldung auszukommen, wird in fast allen Industrieländern im Interesse einer wirkungsvollen<br />
Konjunkturpolitik zur Sicherung von Arbeitsplätzen und Binnennachfrage durchbrochen.<br />
In <strong>Ansbach</strong> mussten nun viele Vorhaben angesichts des Rücklagenverzehrs der letzten Jahre auf die<br />
lange Bank geschoben werden.<br />
Doch gerade Investitionen in Bildung und Soziales sind potenzielle kleine Konjunkturprogramme. Ich<br />
verweise mit Nachdruck darauf, dass die Einführung des Sozial- und Familienpasses nicht lediglich<br />
ein Almosen ist, sondern eine Ankurbelung der Binnennachfrage bedeutet, in Folge einer höheren<br />
Auslastung etwa des ÖPNV, des Theaters oder der VHS.<br />
Frau Oberbürgermeisterin, meine Damen und Herren,<br />
ich appelliere an Sie, in den Zeiten der Rezession, die wir im kommenden Jahr voll zu spüren bekommen<br />
werden, für zukunftsweisende Investitionen in benannten Bereichen auch eine Finanzierung<br />
über den Kapitalmarkt ohne Scheuklappen in Betracht zu ziehen.<br />
Der Bezirkstag hat <strong>vor</strong> vier Tagen eine stärkere Senkung der Bezirksumlage als geplant beschlossen,<br />
nämlich um einen Prozentpunkt. Die dadurch frei werdenden Mittel sollten reinvestiert werden, <strong>vor</strong>rangig<br />
in die Grundversorgung der Bevölkerung, in soziale Projekte sowie in kommunale Beschäftigung.<br />
Die <strong>Stadt</strong> als Arbeitgeberin muss Vorbild sein. Ein-Euro-Kräften müssen Perspektiven zur Festeinstellung<br />
verschafft werden. Die Ausbildungsquote der <strong>Stadt</strong> sollte mittelfristig auf den vom Deutschen<br />
Gewerkschaftsbund geforderten Wert von 7% angehoben werden, um mitzuhelfen, dass junge Menschen<br />
in <strong>Ansbach</strong> nach dem Schulabschluss eine Zukunft haben.<br />
Möglichkeiten der Gegenfinanzierung ehrgeiziger Projekte wie der Rückgewinnung der <strong>Stadt</strong>werke<br />
sind ohne zusätzliche Belastungen für die BürgerInnen beispielsweise durch Verkaufserlöse der zahlreichen<br />
ausgewiesenen und erschlossenen Gewerbeflächen realisierbar.<br />
Der diesbezügliche Stillstand wird bereits seit längerem thematisiert.<br />
Wir müssen uns bewusst sein, dass die Militärbasis in unseren <strong>Stadt</strong>grenzen nicht nur die Bevölkerung<br />
belastet, die Umwelt zerstört und die Lebensqualität mindert, sondern auch schlecht ist für das<br />
Image <strong>Ansbach</strong>s. Sie stellt somit einen gewichtigen Standortnachteil dar.<br />
Wettmachen können wir diesen Negativfaktor nicht nur durch die Stärkung der weichen Standortfaktoren,<br />
wie Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, gerade für Alleinerziehende und Doppelverdiener;<br />
sozialem Frieden oder breitem Freizeitangebot, sondern durch eine bessere Nutzung<br />
von Zukunftspotenzialen in <strong>Ansbach</strong>.<br />
Damit meine ich in erster Linie die Studentenschaft, die in kommunale Prozesse bisher zu wenig eingebunden<br />
wird. Die auffallend niedrige Quote der Erstwohnsitznahmen ist hierfür ein Indiz.<br />
Während im Haushalt 2009 330.000 Euro für Baumaßnahmen der FH-Erweiterung eingestellt sind, die<br />
<strong>Stadt</strong> somit zum Financier ureigenster Aufgaben des Freistaats wird, sind keinerlei städtische Mittel<br />
zur Verbesserung der Rahmenbedingungen der Studierenden <strong>vor</strong>gesehen. Eine falsche Weichenstellung,<br />
die nicht ohne Folgen bleiben wird.<br />
Aber auch aus diesem Fehler kann man lernen.<br />
Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin, meine Damen und Herren,<br />
Sie werden sich nicht wundern, wenn ich sage, dass ich einige Prioritäten im Haushalt anders gesetzt<br />
hätte.<br />
Nichts desto Trotz anerkenne ich auch gute Ansätze des <strong>vor</strong>liegenden Werkes, die im kommenden<br />
Jahr noch weiter in die richtige Richtung gelenkt werden müssen.
In Richtung eines sozialen <strong>Ansbach</strong>s, das die Menschen und ihre Potenziale fördert, und nicht Prestigeprojekte<br />
oder unsere Bevölkerung missachtenden Pläne des US-Militärs.<br />
Insbesondere anerkenne ich die Leistung der städtischen MitarbeiterInnen unter verschärften wirtschaftlichen<br />
und fiskalischen Rahmenbedingungen. Bei Ihnen möchte ich mich herzlich bedanken,<br />
allen <strong>vor</strong>an bei Herrn Schwarzbeck und dem Team der Kämmerei, die unter hohen persönlichen Einsatz<br />
diesen Haushalt federführend erarbeitet haben.<br />
Ihnen, Frau Oberbürgermeisterin, wünsche ich zum Abschluss des arbeitsreichen ersten Jahres an<br />
der Rezat einige verdiente Tage der Ruhe und Erholung, um 2009 den Weg der offenen Diskussionskultur<br />
im <strong>Stadt</strong>rat weiter zu beschreiten.<br />
Unserem Haus, liebe Kolleginnen und Kollegen, wünsche ich die Fähigkeit, Fehler zu erkennen, und<br />
die Kraft, zum Wohle der Zukunft <strong>Ansbach</strong>s, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Trotz geäußerter<br />
Bedenken bei Teilen des Haushalts 2009 stimme ich dem Gesamtwerk zu.<br />
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.<br />
Für die Offene Linke <strong>Ansbach</strong> e.V.<br />
gez.<br />
Boris-André Meyer, <strong>Stadt</strong>rat
Anlage 10<br />
H a u s h a l t s s a t z u n g<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Ansbach</strong> für das Haushaltsjahr 2009<br />
Aufgrund der Art. 63 ff. der Gemeindeordnung erlässt die <strong>Stadt</strong> <strong>Ansbach</strong> folgende<br />
Haushaltssatzung:<br />
Der als Anlage beigefügte Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 2009 wird hiermit festgesetzt; er<br />
schließt<br />
im Verwaltungshaushalt in den Einnahmen<br />
und Ausgaben mit 83.280.000 Euro<br />
und im Vermögenshaushalt in den Einnahmen<br />
und Ausgaben mit 13.580.000 Euro<br />
ab.<br />
§ 1<br />
§ 2<br />
Der Gesamtbetrag der Kreditaufnahmen für Investitionen und Investitionsförderungsmaßnahmen wird<br />
auf 900.000 Euro festgesetzt.<br />
§ 3<br />
Der Gesamtbetrag der Verpflichtungsermächtigungen im Vermögenshaushalt wird auf 7.687.000 Euro<br />
festgesetzt.
Die Steuersätze (Hebesätze) für nachstehende Gemeindesteuern werden wie folgt festgesetzt:<br />
1. Grundsteuer<br />
§ 4<br />
a) für die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe (A) 200 v.H.<br />
b) für die Grundstücke (B) 360 v.H.<br />
2. Gewerbesteuer 360 v.H.<br />
Der Höchstbetrag der Kassenkredite zur rechtzeitigen Leistung von Ausgaben nach dem Haushaltsplan<br />
wird auf 10.000.000 Euro festgesetzt.<br />
§ 5<br />
§ 6<br />
Diese Haushaltssatzung tritt mit dem 1. Januar 2009 in Kraft.