20081208_STR_vor Anlagen 1-3 - Stadt Ansbach
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ist der Karlsplatz nicht im Haushalt 2009 <strong>vor</strong>gesehen aber auch die Reparaturen nicht. Der funktional<br />
verfehlte und gestalterisch misslungene Entwurf kümmert übrigens mit einem Haushaltsrest in Höhe<br />
von 300.000,00 Euro dahin, so dass der Karlsplatz jedenfalls nach jetziger Planung nicht gebaut werden<br />
kann, insbesondere da nach Auskunft der Kämmerei bis zum Jahr 2008 aufgelaufene Haushaltsreste<br />
noch eingezogen und zur Deckung des defizitären Haushalts für dieses Jahr eingesetzt werden<br />
müssen. So traurig es ist, dass der Ausbau des Karlsplatzes nicht an besserer Einsicht, sondern<br />
schlicht am Geld scheitert, so bezeichnend ist es, dass gleichwohl die <strong>vor</strong> wenigen Wochen noch angeblich<br />
als unabweisbar notwendige Maßnahme der Reparatur nunmehr nicht in den Haushalt eingebracht<br />
ist. Der Posten für den Unterhalt von Parkplätzen weist insgesamt 60.000,00 Euro auf. Auch<br />
unter dem Blickwinkel der Sanierung stehen keine Mittel bereit.<br />
Nicht nachvollziehbar ist es, dass sich der <strong>Stadt</strong>rat von der Sanierung der Rezatparkplätze verabschiedet<br />
hat. Dem ursprünglich nahezu einstimmigen Beschluss für diese Maßnahme hält man nunmehr<br />
entgegen, dass der Zustand dieses Parkplatzes doch gar nicht so schlecht sei. Das widerspricht<br />
allen Darstellungen der Verwaltung und auch der ursprünglich eigenen Überzeugung. An einem Regentag<br />
diesen Parkplatz aufzusuchen ist jedem zu empfehlen, der meint, dass dort gute oder auch nur<br />
einigermaßen hinnehmbare Verhältnisse herrschten.<br />
Der schlimmste Fehlgriff dieses Haushalts ist es aber, dass die Parkgebühren weitgehend verdoppelt<br />
werden. Die Begründung, dass es sich dabei um einen Klimaschutzmaßnahme handele, ist so an den<br />
Haaren herbeigezogen, wie wenn man niedere Parkplatzgebühren als Förderbeitrag für die derzeit arg<br />
gebeutelte Autoindustrie verkaufen wollte. Es kann doch niemand ernsthaft glauben, dass hier auch<br />
nur ein kleiner Beitrag zur CO² Bekämpfung geleistet wird. Ehrlicher war ja ein anderer Kollege der<br />
SPD-Fraktion, der eben ganz deutlich sagte, dass im Haushalt das Geld eben gebraucht werde.<br />
Die weiteren Begründungen für die Erhöhung sind bemerkenswert: Die Parkplatzgebühren sind in<br />
<strong>Ansbach</strong> verhältnismäßig niedrig. Das stimmt. Aber warum sollte unsere <strong>Stadt</strong> in einem Bereich, in<br />
dem sie günstige Bedingungen <strong>vor</strong>hält, gerade deshalb davon Abschied nehmen? Das gilt umso<br />
mehr, als wir in anderen Bereichen zwangsläufig hohe Abgaben<br />
und Entgelte fordern und fordern müssen. Seien wir doch froh, wenn wir noch in einigen kommunalen<br />
Leistungen am unteren Rand dessen liegen, was in anderen Städten verlangt wird. Es gibt übrigens<br />
auch Orte, in denen das Parken billiger ist. Landsberg am Lech habe ich schon genannt, dasselbe gilt<br />
für Murnau und andere Beispiele ließen sich finden.<br />
Ein Argument aber macht besonders deutlich, wie weit wir hier doch politisch, und ich meine politisch<br />
im wahrsten Sinne des Wortes, auseinander liegen: tatsächlich wurde auch für die Erhöhung damit<br />
argumentiert, dass am Karlsplatz ja Aufwendungen für Parkplätze geplant seien. Das ist einfach unfassbar.<br />
Denn ganz egal wie man zu den Maßnahmen am Karlsplatz steht, sollten sie denn kommen<br />
ist eines unstreitig: die Parkplätze werden dort in ganz erheblicher Weise vermindert. Nimmt man die<br />
gezielte Verminderung eines Wirtschaftsgutes oder einer Dienstleistung als Argument dafür, dass man<br />
es verteuert und obendrein auch noch die Verschlechterung des Angebotes an der Rezat weiterhin<br />
tatenlos hinnimmt, ist das eine Ressourcenbewirtschaftung, jenseits des Erträglichen.<br />
Nahtlos fügt sich hier das dreiste Bestreben, das Brückencenter als privates Unternehmen, das Parkplätze<br />
für seine Kunden <strong>vor</strong>hält, zu deren Verteuerung zu veranlassen.<br />
Die Erhöhung der Parkplatzgebühren ist Teil einer nach unserer Auffassung verfehlten <strong>Stadt</strong>politik.<br />
Die Innenstadt wird daran nicht zerbrechen, es bedeutet für sie aber eine weitere Belastung. Zahlreiche<br />
Geschäfte haben im letzten Jahr ihre Tätigkeit eingestellt, bei anderen steht das unmittelbar be<strong>vor</strong>,<br />
bei noch anderen ist die Zukunft ungewiss. Hier Zukunftsperspektiven zu entwickeln ist eine<br />
Hauptaufgabe der <strong>Ansbach</strong>er Kommunalpolitik in den nächsten Jahren. Dabei muss es auch um eine<br />
Wiedergewinnung der Wohnbevölkerung gehen, denn allein nur florierende Geschäfte können in einer<br />
<strong>Stadt</strong> unserer Größenordnung ein über das Tagesgeschäft hinausreichendes Innenstadtleben nicht<br />
gewährleisten. Der Trend weg von der grünen Wiese und die Urbanisierung der Innenstädte, um den<br />
jahrlang gerungen wurde, läuft langsam an. Die kommunalen Spitzenverbände auf Landes- und Bundesebene<br />
bestätigen das. In <strong>Ansbach</strong> haben wir es noch nicht bemerkt, aber vielleicht gelingt uns das<br />
in Zukunft. Natürlich kann das nicht die Kommune allein. Die Eigentümerverantwortung steht hier auch<br />
im Raum und ihre Aktivierung ist auch oft nicht leicht. Unser Bemühen um Parkplätze an der