20081208_STR_vor Anlagen 1-3 - Stadt Ansbach
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Zu dieser Gewerbesteuerproblematik in <strong>Ansbach</strong> kommt aber noch hinzu, dass in den letzten Jahren<br />
keine <strong>vor</strong>ausschauende Finanz- und Wirtschaftspolitik umgesetzt wurde.<br />
Wo ist das Geld aus dem Teilverkauf der <strong>Stadt</strong>werke, dem Verkauf der <strong>Stadt</strong>-Wohnungen und der<br />
großzügigen Erbschaft? Wo sind die rund 48 Millionen Euro?<br />
Der Ankauf mehrerer Gewerbegebiete hat sich noch nicht rentiert. (Sie sehen ich habe die Hoffnung<br />
noch nicht aufgegeben) Von den rund 100 ha Gewerbeflächen liegen heute noch ca. 87 ha ungenutzt<br />
brach und das seit vielen Jahren.<br />
Während sich in der Umgebung von <strong>Ansbach</strong> Betriebe ansiedelten, wartete man in <strong>Ansbach</strong> wohl auf<br />
den großen Wurf – vergeblich wie es sich heute herausstellt.<br />
Scheinbare Schuldenfreiheit, keine Neuaufnahme von Krediten oder ehrgeizige Prestigeobjekte wie<br />
das Rettipalais, die Südosttangente, das TIZ und die damit verbundene WEG hatten Vorrang <strong>vor</strong> einer<br />
soliden Finanz- und Wirtschaftsplanung. Leider wurde es versäumt –wie in anderen Städten durchaus<br />
üblich – größere Rücklagen zu bilden.<br />
Es ist daher nicht verwunderlich, dass <strong>Ansbach</strong> derart extrem auf die augenblicklichen wirtschaftlichen<br />
Turbulenzen reagiert.<br />
Nach dieser Ursachenbeleuchtung der gegenwärtigen finanziellen Situation der <strong>Stadt</strong> <strong>Ansbach</strong> möchte<br />
ich noch ein paar Anmerkungen zum neuen Haushaltsjahr anfügen.<br />
Besonders erfreulich ist für uns, dass trotz der prekären Lage Einschnitte im sozialen und kulturellen<br />
Bereich vermieden werden konnten. Gleiches gilt für die Schulen und den Sport. Dies ist anerkennenswert<br />
und sehr erfreulich zu bewerten.<br />
In die richtige Richtung zeigen auch die beschlossenen Investitionen in z.B.<br />
• Die Neugestaltung des Karlsplatzes<br />
• Die Renovierung von Schulen oder<br />
• Der konsequente Ausbau der Energieeinsparmaßnahmen<br />
bei städtischen Gebäuden.<br />
Bedauerlich finde ich, dass wichtige Investitionsmaßnahmen wie das Onolzbachgewölbe oder die<br />
Sanierung des Rezartparkplatzes hinausgeschoben wurden.<br />
Vielleicht wäre hier eine maßvolle Neuverschuldung als wichtige Strukturmaßnahme die bessere Zukunftsinvestition<br />
gewesen. Wir hätten dadurch die heimische Wirtschaft unterstützt und somit beigetragen,<br />
Arbeitsplätze in der Region zu sichern.<br />
Dies ist gerade in Zeiten des Konjunkturrückganges außerordentlich wichtig.<br />
Bedenklich stimmt auch die Höhe der Verpflichtungsermächtigungen, da sie den freiverfügbaren Gestaltungsspielraum<br />
für 2010 erheblich einschränken.<br />
Zusammenfassend darf aber aus unserer Sicht festgestellt werden, dass der Haushalt 2009, so wie er<br />
von der Kämmerei <strong>vor</strong>gelegt wurde, eine solide Handlungsgrundlage darstellt, die geprägt ist von einer<br />
strikten Ausgabendisziplin zum Wohle unserer <strong>Stadt</strong> und ihrer Bürger.<br />
Meine sehr verehrten Damen und Herren,<br />
die FW werden dem Haushalt 2009 trotz aller Unsicherheiten zustimmen, ebenfalls der mittelfristigen<br />
Finanzplanung, gemäß unserer Maxime: konstruktiv arbeiten, Akzente setzen und konstruktiv Kritik<br />
üben, um der Pflicht nachzukommen, mit dem Geld der Bürger sorgfältig umzugehen. Dazu gehört<br />
immer auch ein Ringen um Konsens über die Parteigrenzen hinweg und dazu sind wir bereit.<br />
Wir danken allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung <strong>vor</strong> allem dem Kämmerer für seine<br />
Vorlage.