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Kapitel 1.2: Länge, Fläche, Volumen, Winkel - PTB

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<strong>1.2</strong>.3 <strong>Volumen</strong> 31<br />

Bestimmung des Innenvolumens von Hohlkörpern durch Füllung mit Flüssigkeit ist die<br />

genaueste Methode. Sie wird z. B. für die Eichung von <strong>Volumen</strong>meßgeräten für<br />

Flüssigkeiten angewandt. Meist wird destilliertes Wasser, bei kleinen <strong>Volumen</strong> auch<br />

Quecksilber benutzt. Das <strong>Volumen</strong> V ergibt sich aus den Wägewerten des leeren<br />

Hohlkörpers WK und des mit der Flüssigkeit gefüllten Hohlkörpers Wp, den Dichten pp<br />

der Flüssigkeit (s. Tab. T 3.09 bzw. T 3.07 in Band 3) und PQ der Gewichtstücke sowie den<br />

während der Wägungen von Wp und F^K im Wägeraum herrschenden Luftdichten PLF<br />

bzw. PLK nach der Formel<br />

L I^J<br />

fFp ll-^j-W^K<br />

PLK ^<br />

PG /<br />

PG<br />

J P L F - P L K<br />

PK<br />

(<strong>1.2</strong>7)<br />

Die Temperatur der Flüssigkeit muß so genau gemessen und nötigenfalls in einem Temperaturbad<br />

eingestellt werden, daß die Dichte der Flüssigkeit mit der erforderlichen Genauigkeit angegeben<br />

werden kann. Der Korrekturfaktor in der letzten runden Klammer von Gl. (<strong>1.2</strong>7) spielt nur bei sehr<br />

genauen Messungen und großen Luftdichteunterschieden zwischen den beiden Wägungen eine<br />

Rolle. Deshalb genügt für die Dichte PK des Werkstoffes, aus dem der Hohlkörper besteht, ein<br />

roher Schätzwert.<br />

Das Innenvolumen von Kapillarrohren aus Glas kann durch Füllung mit einem Quecksilberfaden,<br />

Auswägen des Quecksilbers in der Kapillare oder in einem Wägegläschen und Berechnung<br />

sinngemäß nach Gl. (<strong>1.2</strong>7) bestimmt werden. Zur Berechnung des mittleren Innenquerschnitts und<br />

daraus dann des <strong>Volumen</strong>s zwischen zwei Marken muß die <strong>Länge</strong> des Quecksilberfadens auf ebene<br />

Endflächen umgerechnet werden, indem für jeden Meniskus, als Kugelkappe der Höhe h<br />

angenommen, der Betrag {h/2-2h^/2d^) abgezogen wird. Die <strong>Länge</strong> des Quecksilberfadens und<br />

die Meniskushöhe werden mit einem Meßmikroskop oder notfalls mit einer Spiegelskale gemessen.<br />

Für den Kapillarinnendurchmesser d genügt ein Näherungswert. Benutzt man nacheinander zwei<br />

Fäden der <strong>Länge</strong>n h und h sowie der Wägewerte und W2, so ist die Umrechnung auf ebene<br />

Endflächen nicht notwendig. Der mittlere Querschnitt eines Kapillarstückes der <strong>Länge</strong> l\ - Ii ist<br />

Der Quecksilberfaden kann durch Neigen und Klopfen der Kapillare oder durch einen geringen<br />

Gasüberdruck verschoben werden.<br />

Ist der Querschnitt längs der Kapillare veränderlich, so unterteilt man die Gesamtlänge / in<br />

n Teüstrecken und macht den Faden l/n lang. Ergibt sich für die Teilstrecke i die <strong>Länge</strong> /,, so ist<br />

di = d\fTlli mit l=Y.h/n. Der mittlere Kapillardurchmesser d wird aus der Masse des Quecksilberfadens<br />

und der mittleren <strong>Länge</strong> /, auf ebene Endflächen korrigiert, berechnet.<br />

Der Innendurchmesser von Kapillaren kann an der Endfläche mit einer Lochleere oder mit einem<br />

Meßmikroskop gemessen werden. Er kann auch aus der Steighöhe einer Flüssigkeit bekannter<br />

Oberflächenspannung und Dichte berechnet werden (s. 1.9.5.5).<br />

Der Innendurchmesser dickwandiger Kapillaren kann auch folgendermaßen bestimmt werden. Die<br />

Kapillare wird seitlich mit einer schmalen monochromatischen Lichtquelle beleuchtet. Die<br />

diametral gegenüberliegenden Mantellinien des inneren Zyhnders erscheinen im Durchlicht als<br />

zwei feine Linien, deren Abstand i mit einem Fernrohr mit Okularmikrometer gemessen wird. Der<br />

Innendurchmesser d ist dann<br />

Dabei ist n die Brechzahl des Glases für die verwendete Wellenlänge und D der, Außendurchmesser<br />

der Kapillare. Rechts wird als erste Näherung d=s/n eingesetzt.<br />

Bestimmung des Innenvolumens von Hohlkörpern durch Füllung mit Gas wird angewandt, wenn das<br />

Auswiegen mit Flüssigkeit nicht möglich ist, z. B. für Teile von fest aufgebauten Apparaturen. An

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