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doppelseitige - Bundeskonferenz für Erziehungsberatung

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A<br />

A Anhang<br />

I. Erhebungsschritte und Stichprobengröße<br />

Insgesamt erfolgten im Forschungsprojekt »Kinderschutz bei hochstrittiger<br />

Elternschaft« folgende Erhebungen durchgeführt:<br />

• Quantitative Befragung von 158 Elternteilen in Trennung und Scheidung,<br />

in insgesamt 31 Fällen konnten beide Ex-PartnerInnen befragt werden.<br />

• Qualitative Einzelinterviews mit 44 Elternteilen; in 17 Fällen konnten<br />

beide Ex-PartnerInnen befragt werden<br />

• Testdiagnostik und teilstandardisierte Einzelinterviews mit 29 Kindern der<br />

interviewten Elternteile<br />

• Quantitative Befragung von 19 Fachkräften der psychosozialen Beratung<br />

zu 30 Fällen<br />

• Qualitative fallbezogene Interviews mit 17 Fachkräften der psychosozialen<br />

Beratung zu 27 Fällen<br />

• 7 Gruppendiskussionen mit Beraterteams<br />

• 6 Gruppendiskussionen mit interdisziplinären Arbeitskreisen »Trennung<br />

und Scheidung«<br />

Alle weiteren Informationen und Ergebnisse über das Forschungsprojekt<br />

«Kinderschutz bei hochstrittiger Elternschaft« sind im wissenschaftlichen Abschlussbericht<br />

nachzulesen (Fichtner u.a. 2010).<br />

II. Hinweise zur Diagnostik von hochkonflikthaften Familien<br />

Diagnostik des Konflikterlebens der Kinder<br />

Die Erfassung des Erlebens der elterlichen Trennung durch die Kinder stellt<br />

den diagnostischen Kernbereich dar. Denn die dauerhaft erlebte Belastung<br />

durch die elterlichen Auseinandersetzungen bildet den Ausgangspunkt <strong>für</strong><br />

mögliche weitreichende Risiken in verschiedenen Bereichen der Persönlichkeitsentwicklung<br />

der Kinder. Zur Erfassung des kindlichen Erlebens der elterlichen<br />

Trennung wurden die deutsche Kurzversion der Children´s Perception<br />

of Interparental Conflict Scale (CPIC), Skalen aus der Negative Divorce Event<br />

Schedule (DESC) sowie aus dem Projekt »Familien in Entwicklung« (FIE;<br />

München, Jena) eingesetzt. Konkret erfolgte hierbei eine Befragung zu den<br />

Dimensionen:<br />

• »Destruktiver Konfliktstil der Eltern« und »Kind als Vermittler« (CPIC),<br />

• »Kind als Konfliktinhalt« und »Hilflosigkeit des Kindes« (CPIC),<br />

• »Belastung der Kinder durch die Trennung der Eltern« (DESC), »Koalitionsbildung<br />

der Eltern mit dem Kind« und »Zerrissenheitsgefühle« (FIE).<br />

Quellen:<br />

• Gödde, Mechthild & Walper, Sabine, 2001: CPIC<br />

• Negative Divorce Event Schedule, 1986: DESC<br />

• Skalen »Elterliche Zusammenarbeit«, »Parentifizierung«,<br />

und »Loyalitätskonflikte«: FIE<br />

Diagnostik der Eltern-Kind-Beziehung<br />

Die Einschätzung der Kinder zur Eltern-Kind-Beziehung ist nicht zuletzt deshalb<br />

von Bedeutung, weil die Fokussierung der Eltern auf den (Paar-) Konflikt<br />

dazu führen kann, dass diese den Blick auf ihre Kinder verlieren, kaum auf die<br />

Bedürfnisse der Kinder reagieren und wenig Unterstützung leisten können.<br />

Anhaltende intensive elterliche Auseinandersetzungen können so direkt auf die<br />

Qualität der Eltern-Kind-Beziehung wirken.<br />

Zur Erfassung des Erziehungsverhaltens der Eltern aus der Sicht der Kinder<br />

werden Skalen aus dem Erziehungsstilinventar (ESI) sowie Items aus dem methodischen<br />

Inventar der Projekte »Familien in Entwicklung« (FIE; München,<br />

Jena) eingesetzt. Insbesondere kann auf die Dimensionen »Unterstützung« und<br />

»Inkonsistenz« (ESI) sowie »Parentifizierung« und »Elterliche Zusammenarbeit«<br />

(FIE) zurückgegriffen werden.<br />

Quellen:<br />

• Skalen »Elterliche Zusammenarbeit«, »Parentifizierung«,<br />

und »Loyalitätskonflikte«: FIE<br />

• Krohne, Heinz W. & Pulsack, Andreas, 1995: ESI<br />

Persönlichkeitsdiagnostik mit Kindern<br />

Kinder, die in hochkonflikthaften Familien leben, können daraus resultierend<br />

Belastungen in verschiedenen Bereichen der Persönlichkeitsentwicklung zeigen.<br />

So können sich Probleme vor allem in spezifischen Persönlichkeitsmerkmalen,<br />

im individuellen Befinden der Kinder oder auch im Stresserleben und<br />

in der Stressbewältigung manifestieren.<br />

Zur Erfassung von Persönlichkeitsmerkmalen können ausgewählte Skalen<br />

aus dem Persönlichkeitsfragebogen <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche (PFK 9-14)<br />

verwendet werden. Insbesondere die Teilbereiche<br />

• »Emotionale Erregbarkeit«,<br />

• »Zurückhaltung und Scheu im Sozialkontakt«,<br />

• »Bedürfnis nach Ich-Durchsetzung, Aggression und Opposition«,<br />

• »Schulischer Ehrgeiz«,<br />

• »Neigung zu Gehorsam und Abhängigkeit gegenüber Erwachsenen« sowie<br />

• »Selbsterleben von Unterlegenheit«<br />

Das individuelle Befinden der Kinder wird mit Skalen aus der Aussagenliste<br />

(ALS), der deutschen Version der General Anxiety Scale for Children (GASC)<br />

sowie dem Depressionstest <strong>für</strong> Kinder (DTK) erhoben. Konkret geht es dabei<br />

um die Skalen »Befinden in der Familie« (ALS), »Trennungs- und Verlustangst«<br />

(GASC) sowie »Dysphorie/ Selbstwertprobleme« (DTK).<br />

Zur Erfassung des Stresserlebens und der Stressbewältigung kann eine adaptierte<br />

Fassung des Fragebogens zur Erhebung von Stress und Stressbewältigung<br />

im Kindes- und Jugendalter (SSKJ) eingesetzt werden. Die Dimensionen<br />

»Ausmaß des aktuellen Stresserlebens«, »Art und Umfang der eingesetzten Bewältigungsstrategien«<br />

sowie »Ausmaß der aktuellen physischen Stresssymptomatik«<br />

sind hier besonders relevant.<br />

Quellen:<br />

• General Anxiety Scale for Children (GASC): deutschsprachige Adaptation<br />

von Schick, Andreas (2000).<br />

68 Arbeit mit hochkonflikthaften Trennungs- und Scheidungsfamilien: Eine Handreichung <strong>für</strong> die Praxis 69 Arbeit mit hochkonflikthaften Trennungs- und Scheidungsfamilien: Eine Handreichung <strong>für</strong> die Praxis<br />

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